Auf Sumpf gebaut (Bildquelle) |
Vor wenigen Tagen wurde das ostafrikanische Mosambik von einem Zyklon heimgesucht, der tausenden Menschen das Obdach und die Lebensgrundlage raubte und hunderte das Leben kostete. Erwartbar summte in den Meldungen und Kommentaren des deutschen Mainstreams die allzu bekannte Meldodie der Klimawandels mit, siehe beispielhaft die Edelpostillen Sueddeutsche und Zeit. Nur, war es wirklich der Klimawandel – und damit wir als Diesel- und Kohlesünder – oder war es am Ende einfach nur die Bevölkerungsexplosion vor Ort, die zu viele Menschen dorthin trieb, wo man nicht wohnen sollte?
Früher wurde jahrelang getestet, ob ein Ort zum Bebauen geeignet ist
Über Schottland las
ich einst, dass sich dort früher – also vor 100 Jahren plus X –
die Menschen sehr viel Zeit ließen, bevor sie sich an einem Ort mit
einer festen Behausung niederließen. Hatten sie ein freies Stück
Land gefunden und von der Obrigkeit das Recht der Nutzung erhalten,
dann zogen sie dort zunächst nur probeweise hin und wohnten im Zelt.
Was man durchaus als
nachvollziehbar halten könnte, immerhin muss das Steinhaus erst
gebaut werden, dauerte aber nicht ein Jahr oder zwei, sondern
mitunter ein Jahrzehnt oder noch länger. Denn die Menschen wollten
sicher gehen, dass das Haus auch sicher ist vor nicht alltäglichen
Stürmen, wie sie nur einmal pro Jahrzehnt oder noch seltener
vorkommen.
Denn Schottland ist
stürmisch, was vor allem für die Küstenregionen gilt und je länger
man an einem Ort verbringt – dabei handelt es sich um eine
universelle Regel – desto öfters erlebt man ungewöhnliche
Wetterphänomene, auf die man möglicherweise nicht vorbereitet ist.
Daher warteten die
Schotten mit dem finalen Hausbau, bis sie sich sicher sein konnten,
dass ihr Haus zumindest zu ihren Lebzeiten nicht von einem heftigen
Sturm oder einer Flut weggespült wird.
Nicht nur in
Schottland war diese Regel bekannt, auch bei uns wurde früher nur
dann an Flüssen und Bächen gebaut, wenn bereits Generationen in der
Nähe wohnten und klar war, dass nicht alle Jubeljahre eine alles
vernichtende Flutwelle kommt. Heute weiß man es besser – also gar nicht
mehr – und so kommt es regelmäßig zu mittleren oder schweren
Schäden an Häusern und Infrastruktur durch unerwartete Sturzbäche
nach heftigen Regenfällen. Das Oderbruch lässt grüßen und dazu
allzu viele andere Orte im Land.
Ein ganz besonderes
Problem tritt dabei auf, wenn die Bevölkerung stark wächst, die guten Orte bereits besetzt sind und neue Orte für erschwinglichen Wohnraum erschlossen werden müssen.
Früher,
als ganz früher, galt es schon als viel, wenn sich die Bevölkerung
über drei Generationen verdoppelt. Das kann man an historischen
Aufzeichnungen ablesen, in denen auch festgehalten wurde, wo man
besser nicht bauen sollte.
Geht es aber
schneller wie in den letzten 50 Jahren, dann wird buchstäblich alles
zugebaut. Die Bevölkerung der Philippinen beispielsweise
verdreifachte sich in nur zwei Generationen. Das war nicht zu viel
für eine Aufzeichnung der Bevölkerungsentwicklung in dieser Zeit, aber es war
eindeutig zu viel, um jene Gebiete nicht zu bebauen, die bekannt waren für zerstörerische Naturgewalten.
Der einzige
Grund, weshalb es auf den Philippinen auch heute noch einsame Palmenstrände gibt, so ein
Einheimischer einmal zu mir, ist, dass an diesen Orten wirklich jedes Jahr ein
Taifun oder eine andere Naturgewalt vorbeikommt. Das macht eine Besiedelung
absolut unmöglich. Überall sonst jedoch,
also auch da wo nur alle fünf Jahre etwas heftiges passiert sind sämtliche Flecken
zugebaut und so müssen sich Philippinos für teuer Geld gegen das Risiko
des permanent drohenden Totalverlustes absichern.
Ich behaupte, nicht
anders ist es in Mosambik, wo die Explosion der Bevölkerung
ursächlich für die Unwetterkatastrophe war - aber eben nicht der
Klimawandel.
In Mosambik wird erst geschnaxelt und dann wird zersiedelt
Wie allgemein für
Subsaharaafrika sind auch die Zahlen für Mosambik mehr als
beeindruckend. Also nicht jene für die Bruttowertschöpfung
oder die Anzahl an Quantenphysikern, sondern jene rund um das Wachstum der
Bevölkerung.
Im Jahr 1980 hatte
die in Südostafrika gelegene ehemalige portugiesische Kolonie noch
bequeme 12 Millionen Einwohner, von denen sich je 15 einen
Quadratkilometer des fruchtbaren tropischen Küstenlandes teilten, wo
die Temperaturen deutlich erträglicher sind als im Landesinneren.
Heute dagegen, circa
1,5 Generationen später leben dort über 28,8 Millionen Einwohner,
was einer Steigerung um 140% entspricht. Das wäre, als hätte sich
die Bevölkerung von (Gesamt-)Deutschland nicht von ca. 75 Millionen
Menschen Anfang der 80er Jahre auf heute gut 83 Millionen erhöht, sondern auf 180
Millionen.
Man muss dabei nur
einmal an die derzeitigen Wohnungsbauprobleme denken, die von der ab
2015 verursachten Migrationskrise ausgelöst wurden, als weniger als
zwei Millionen Menschen neu in das Land kamen. Hätte Deutschlands
Bevölkerung eine Wachstumsrate wie Mosambik, dieser Zustand wäre
chronisch und er wäre hinsichtlich der Platzprobleme bedeutend schlimmer als das, was die Regierung Merkel uns eingebrockt hat.
Insofern braucht es
nicht allzu viel Phantasie für die Schlussfolgerung, dass
Mosambiks Agglomerationen einer außerordentlichen Zersiedelung
ausgesetzt sein müssen. Eine Verdichtung der bestehenden Siedlungen geht nur bis zu einem
gewissen Grad und hängt ab von den vorhandenen Kompetenzen und dem
lieben Geld. Danach aber geht es in die Breite.
Das zeigt nicht
zuletzt die unter chronischem Dichtestress leidende hoch funktionale
Schweiz, deren Bevölkerung „nur“ um ein Drittel wuchs seit 1980,
die aber trotzdem für die Verhältnisse des Landes große Probleme
hat bei der Unterbringung und der Logistik ihrer Bevölkerung.
Der betreffende
Zyklon traf vor allem die Provinz Sofala. Seit 1997 wuchs die
Bevölkerung der Provinz um satte 55%, wobei seitdem nicht die großen Städte der Region stark wuchsen, sondern es waren vor allem die kleineren.
*Sofala: Nur die drei größten Städte |
Leider stehen nur wenige Zahlen zur Verfügung, um diese Hypothese zu
stützen. Das extreme Wachstum
der Kleinstadt Marromeu auf das Dreieinhalbfache in nur der letzten
Generation verglichen mit dem geringen Wachstum von Dondo und der
Provinzhauptstadt Beira im selben Zeitraum zeigt allerdings klar die Richtung
an. Die neu hinzukommenden Menschenmassen zieht es raus in die
Vororte und wenn diese relativ zu Geld und Kompetenz ebenfalls voll
sind, dann geht es von dort aus weiter raus in das bislang unberührte
Umland.
Umland heißt dabei auch, dass an Orte gezogen wird, die nicht nur
billig sind, weil dort nichts ist sondern auch, weil sie gefährlich
sind. Stürme, Sümpfe, Überschwemmungen, Erdrutsche, große
Wildtiere und die kleinen mit Malaria im Gepäck, sowie allerlei andere
Unwegsamkeiten waren es, die in der Vergangeneheit Einheimische wie
portugiesische Kolonisten von dort fern hielten.
Dazu sind weder Portugiesen besonders inkompetent und auch Mosambik selbst macht einen für afrikanische Verhältnisse properen Eindruck. Das heißt, den Behörden und den Aufmerksamen unter den Mitbürgern sind diese gefährlichen Orte sicherlich schon lange als solche bekannt.
Aber was macht man als armer Schlucker mit sieben Geschwistern und fünf Kindern? Nun, man zieht aus Not und auf gut Glück eben trotzdem dorthin - und dann kommt der pünktlich nächste Zyklon und schwemmt einem alles weg, was man sich bis dahin aufgebaut hat.
Aber was macht man als armer Schlucker mit sieben Geschwistern und fünf Kindern? Nun, man zieht aus Not und auf gut Glück eben trotzdem dorthin - und dann kommt der pünktlich nächste Zyklon und schwemmt einem alles weg, was man sich bis dahin aufgebaut hat.
Der rote Kreis ist der Zyklon; kein Wunder, dass die meisten bislang im Norden lebten.. |
Not, Verzweiflung, Bevölkerungsdruck und dumme deutsche Journalisten
Das ungezügelte Bevölkerungswachstum des Landes ist die wahre Geschichte hinter der Meldung zur Zyklonkatastrophe in
Mosambik und es ist die selbe Geschichte wie hinter vielen der
heutigen Naturkatastrophen. Und es ist nicht, wie so bequem wie
ideologisch opportun behauptet wird der Klimawandel, der weltweit immer öfters
zuschlagen soll in Form von Naturkatastrophen.
Angesichts dessen, dass sich die Bevölkerungszahl in Mosambik und
auch jene in Sofala - und auch an anderen neuralgischen Orten! - in den kommenden 20 Jahren mit
konstanter Wachstumsrate noch einmal mehr als verdoppeln wird,
lässt sich dagegen mit Sicherheit sagen, dass als Nebenprodukt
dieser Bevölkerungsexplosion immer öfters Naturkatastrophen
auftreten werden, die immer mehr Menschen töten oder ihnen
mindestens ihr Hab und Gut rauben werden.
Wie ich die Pappenheimer in den Schmierstuben der Mainstream Presse jedoch kenne bin mir allerdings ziemlich sicher, dass
auch diese kommenden Katastrophen als Beweis für den Klimawandel angeführt werden, und dieser immer schlimmere Auswirkungen hat.
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