Ökoschwachsinn extrem: Ausgeatmetes CO2 von Nutztieren fließt in die Berechnung der Klimabilanz von Fleisch mit ein


Aus dem Ökomarkregal der kommenden real-existierenden Dystopie (Bildquelle)

Immer mal wieder hört man den halb ironisch, halb sarkastisch gemeinten Einwurf, dass man ja auch das ausgeatmete CO2 des Menschen in dessen Klimabilanz einbeziehen müsste. Dadurch würde der Mensch qua Existenz zum Schädling, so dass der Endzustand des grünen Faschismus noch mehr als beim roten Sozialismus in der gänzlichen Ausrottung des Menschen bestünde. Das Problem ist, dass wir weitaus näher an diesem irrsinnigen Szenario dran sind als uns lieb sein könnte. Einen Hinweis darauf liefert die Berechnung der Klimabilanz für Nutztiere.



Wenn Nutztiere den CO2-Speicher wegfressen...



Es war eine Passage in einem Video von America Uncovered zum Thema der Klimaschädlichkeit von Fleisch, die mich aufhorchen ließ. Verwiesen wird darin auf einen Artikel über eine Studie, wonach einer Ökodenkfabrik die Klimabilanz von Fleisch nicht schrecklich genug war und sie daher beschlossen, das CO2 aus der Atemluft der Nutztiere in deren Klimabilanz mit einzubeziehen.

Das logische Ergebnis daraus bestand darin, dass die Klimaschädlichkeit von Nutztieren und damit der Fleischkonsum weitaus verheerender ist, als wenn nur das Methan und Lachgas aus dem Verdauungstrakt berücksichtigt wird. Mit dem CO2 aus der Atemluft seien Tiere zweieinhalb so klimaschädlich als wenn es unberücksichtigt bleibt.

Zunächst hielt ich die Passage in dem Video für reißerisch, was unüblich ist für den Stil von America Uncovered, da sie ihre Videos in der Regel gut recherchieren. Erschwerend kommt hinzu, dass sie auf Basis dieser Studie das Kernargument des Videos aufgebaut haben, wonach Fleischkonsum nicht wirklich schädlich sei für das Klima sei, da die CO2-Bilanz von Nutztieren übertrieben negativ dargestellt wird.

Daher beschloss ich, der Sache kurz nachzugehen und habe mir den fraglichen Artikel etwas näher angesehen.

Hier die entscheidende Stelle im Artikel:

„Similarly, they claim that official figures are wrong to ignore CO2 emitted by breathing animals on the basis that it is offset by carbon photosynthesised by their food, arguing the existence of this unnecessary animal-based CO2 amounts to 8.7bn tons of CO2e, 3.7 per cent of total emissions.“

„Ganz ähnlich behaupten sie, dass die offiziellen Zahlen falsch seien, da diese das von den Tieren ausgeamtete CO2 ignorieren und dieses nur deshalb entsteht, weil das mit Hilfe der Photosynthese gebundene CO2 als Nahrung wieder freigesetzt wird, weshalb die Existenz dieser unnötigen, auf der Tierhaltung basierenden CO2-Emissionen hinzugezählt werden müssen, so dass sich die Gesamtemissionen der Nutztierhaltung auf 8,7 Millarden Tonnen CO2 erhöhen oder 3,7 Prozent der Gesamtemissionen.“

Während rein faktisch die Behauptung im Video also korrekt ist, wonach jemand tatsächlich die Atemluft der Tiere mit einrechnen will, so bestätigte sich jedoch mein Verdacht, dass es sich dabei dennoch nur um ein schwaches Vehikel für das vorgetragene Argument handeln muss. Denn der Artikel erschien nicht nur im englischen Independent, einer Zeitung mit einer merklich linken Ausrichtung der üblichen Sorte, sondern er stammt auch aus dem Jahr 2009, ist also fast zehn Jahre alt.

In diesem Zeitraum hat sich nach meiner bisherigen Überzeugung einiges getan bei dem Thema. So war es bislang meine feste Annahme, dass grenzwertige Gruppierungen, Denkfabriken und Studien wie die im Artikel zitierten aufgrund der erreichten Fallhöhe inzwischen aus dem Programm geflogen sind. Nach einem Jahrzehnt des systematischen Aufbaus einer Industrie sollte man erwarten, dass nur noch wissenschaftlich robuste und rational ausgefeilte Erkenntnisse als Berechnungsgrundlage dienen.


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Die Klimatarier und das Institut für Energie- und Umweltforschung



Da meine Neugierde allerdings geweckt war und ich den Ökorittern leider alles zutraue, habe ich noch etwas weitergegraben und bin auf eine Seite namens Klimatarier.com gestoßen. Dort kann Otto Normalöko für jedes Nahrungsmittel nachschlagen, welche Klimawirksamkeit es hat, um dann wahlweise ein schlechtes Gewissen zu haben, oder eben zum „Klimatarier“ zu werden und nur noch CO2-arme Nahrungsmittel zu sich zu nehmen.

Im Glossar der Seite findet sich die Antwort zur Frage, wie die CO2-Werte der verschiedenen Nahrungsmittel berechnet werden. Neben einer allgemeinen Erklärung ohne die Angabe der konkreten Berechnungsmethode wird dort verwiesen auf eine knappe Handvoll ISO-Normen zum Thema, sowie auf das IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung in Heidelberg, das von Guido Reinhardt betrieben wird und der per E-Mail erreichbar ist.

Seltsam für mich als Fachunkundigem ist dabei, dass die ISO-Normen nur für viel Geld einsehbar sind, obwohl es sich dabei um allgemeingültige Normen handelt. Von derartigen Informationen sollte man doch eigentlich erwarten, dass sie ähnlich wie die Normen zur Reinhaltung des Trinkwassers für jeden zugänglich sind.

Daher habe ich es direkt beim IFEU Institut versucht und bekam tatsächlich eine Antwort. Gefragt habe ich Herrn Reinhardt das folgende:

„...und zwar frage ich mich, ob bei der Berechnung der Emissionswerte für Nutztiere auch das CO2 aus deren Atemluft mit einbezogen wird. [..] Also ob das von den Tieren emittierte Lachgas und Methan in CO2-Äquivalente umgerechnet wird, oder ob eben auch deren CO2-Emissionen selbst in die Berechnung der Klimabilanz für Fleisch und Tierprodukte mit einfließen.“

Die Antwort von Herrn Reinhardt war ebenso knapp wie sie eindeutig war:

„1.: ja, selbstverständlich

2.: ja, indirekt implizit“

Da hätten wir es also: Ja, selbstverständlich fließt das CO2 aus der Atemluft von Nutztieren in die Berechnung ihrer Emissionswerte mit ein, und ja, die CO2-Emissionen aus der Atemluft von Nutztieren fließt auch indirekt und implizit in die Berechnung der Klimabilanz für Fleisch- und Tierprodukte mit ein.



Der verlogene Schwachsinn im System



Bislang hielt ich für ein festes Diktum, dass sich die Debatte um das vom Menschen emittierte CO2 ausschließlich auf jenes bezieht, das aus fossilen Quellen stammt, also Kohle, Erdgas und Öl. Alle anderen Quellen sind wie bei Vulkanen entweder gänzlich unerreichbar für eine Emissionskontrolle durch den Menschen, oder aber sie sind Teil schnell ablaufender geschlossener Kreisläufe, bei denen die Gesamtbilanz trotz des menschlichen Einflusses nicht gestört wird.

Diese Robustheit in der Bilanz kurzfristiger CO2-Emissionen, wie es beispielsweise bei Nutztieren der Fall ist, basiert auf der Tatsache, dass die Futterpflanzen zur Verwendung in der industriellen Landwirtschaft speziell dafür angepflanzt werden. Ohne diese Tiere gäbe es die Futterpflanzen als CO2-Speicher erst gar nicht und so sind auch die damit gefütterten Tiere im Hinblick auf ihre Atemluft „klimaneutral“.

Dazu sind auch Argumente recht schwach, nach denen ohne die landwirtschaftliche Nutzung Wälder an der Stelle von Feldern stünden, die dauerhaft eine relevante Menge CO2 speichern würden. Denn die Anbaudichte industriell betriebener landwirtschaftlicher Flächen ist in der Regel wesentlich höher als jene bei einer natürlichen Bepflanzung. Mais etwa steht in seiner vollen Blüte bis zu zwei Meter hoch, während natürliche Graslandschaften kaum einen Meter erreichen und selbst Urwälder haben kaum einen Vorsprung vor hochgezüchteten Industriefutterpflanzen.

Insbesondere in unseren Breiten würden sich zudem viele Landschaften ohne die permanente Pflege sukzessive wieder in Moore oder Sumpflandschaften zurück verwandeln. Derartige Naturlandschaften aber sind regelrechte Biogasanlagen, in denen abgestorbene Pflanzenreste gären und große Mengen Methan freigesetzt werden, das eine 25 Mal so starke Treibhauswirkung haben soll als CO2. Damit steht nebenbei auch die Annahme zur Disposition, wonach die flatulierenden Nutztiere mit ihren Methanemissionen zur klimatischen Erwärmung beitragen, da der ohnehin ablaufende Gärprozess einfach woanders stattfindet.



Wenn die Lüge zum System wird und die Systemlogik den Menschen zum Problem werden lässt



Als Fazit bleibt, dass mit einem Ende der Nutztierhaltung und der Rückumwandlung vieler Landschaften in ihren natürlichen Zustand wenn überhaupt nur sehr wenig CO2 aus der Atmosphäre geholt werden könnte. Gleichzeitig würden mit dem Ende der Nutztierhaltung auch bei den Methanemissionen kaum Vorteile erzielt, da es dann zwar keine Kuhfürze mehr gäbe, die neu entstehenden Moore und Sumpflandschaften mit ihren natürlichen Methanemissionen die Lücke jedoch sehr schnell wieder schließen würden.

Das Treiben von Guido Reinhard, seinem IFEU und offenbar der gesamten Klimabranche kann in diesem Zusammenhang nur als eklatant unseriös bezeichnet werden. Wissenschaftlich robust oder rational ausgefeilt sind die Berechnungsmethoden für die Nutztierhaltung und letztlich den Fleischkonsum in ihrer „Klimawirkung“ jedenfalls eindeutig nicht.

Angesichts dieses Systems aus leicht nachvollziehbarer Lügen, das in umfassender Weise dazu verwendet wird, um bei Menschen Verhaltensänderungen zu erzwingen, muss man sich auch die Frage stellen, ob nicht bald auch der Mensch an sich auf dem Schlachtblock landen könnte.

Immerhin atmen wir jedes Jahr gemittelt etwa eine Tonne CO2 aus. Die derzeit acht Milliarden Köpfe große Menschheit emittiert damit alleine über ihr Atemsystem jedes Jahr 8.000 Millionen Tonnen CO2. Überträgt man die offiziellen CO2-Berechnungsmethode für Nutztiere auf den Menschen – und die Logik macht es zwingend – dann steigen die jährlichen CO2-Gesamtemissionen der Menschheit auf 44 Millionen Tonnen CO2. Alleine unsere Existenz ist also für 18% aller CO2 Emissionen verantwortlich. Zum Vergleich, im Jahr 2015 war der Straßenverkehr als Erzfeind der Klimalobby für 17,9% aller globalen CO2 Emissionen verantwortlich.

Die Einsparung von Menschen, sie ergibt sich als zwingende Schlussfolgerung aus der Einbeziehung des CO2 aus der Atemluft von Nutztieren in deren Klimabilanz. In Anbetracht der sich zunehmend extremistischer gebenden Ökobewegung frage ich mich: Könnte das Schlusskapitel enden mit Klimagulags und CO2-Konzentrationslagern?


Das ins Dystopische verzerrte Weltbild der Ökofanatiker



Wer ein derartiges Szenario mit Gulags und Konzentrationslagern für „Klimasünder“ für völlig übertrieben und deplatziert hält, dem würde ich gerne zustimmen. Dann aber gibt es auch immer mehr Stimmen, die aus Klimaschutzgründen die Forderung stellen, dass sich Menschen künftig von menschlichem Leichenfleisch ernähren sollten. Dabei handelt es sich buchstäblich um die berühmte Soylent Green Lösung aus dem dystopischen Film „… Jahr 2022 … die überleben wollen“ - was von heute aus gesehen in genau drei Jahren wäre.

Ich nehme jedenfalls stark an, dass der schwedische Verhaltensforscher Magnus Söderlund an den Film dachte, als er den Vorschlag des Essens von Menschenfleisch zur Rettung des Klimas im schwedischen Fernsehen vortrug.

Ob der Mann dabei eine mehrheitsfähige Meinung präsentierte, oder ob ihn die Fernsehanstalt vorführen wollte sei dahingestellt. Fest steht jedoch, dass nicht nur in Schweden die Gedankenwelt der Ökoaktivisten völlig derangiert ist und sie sich nur noch in Extremen bewegen. 

In diesen Extremen gibt es wie ich oben am Beispiel der Nutztierhaltung zeige keine Lüge, die zu dreist ist. Die zahlreichen Beispiele mit Medienberichten über den kurz bevorstehenden Klimakollaps zeigen, dass es keine Panikmache gibt, die zu übertrieben ist. Und die Fäkalienwerfer im Hambacher Forst und der Kannibale aus dem schwedischen Fernsehen zeigen, dass es für Klimaaktivisten heute auch keine Grenze mehr gibt, die es nicht wert wäre, im Namen der Weltrettung überschritten zu werden.

„I want you to panic,“ meinte Greta vor einiger Zeit vor einem erlesenen Publikum in Davos und ich muss sagen, sie hat Erfolg. Meine Angst jedoch gilt nicht dem Klima und seinem Wankelmut, sondern dem erstklassig finanzierten Wahn, mit dem Greta und ihre Jünger die Welt überziehen.


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