Das Endergebnis adverser Selektion: Industrieruinen (Bildquelle) |
Der Daily
Telegraph berichtet über die sich immer weiter verbreitende
Praxis, wonach Bewerber in Unternehmen nach ihrem sozio-ökonomischen
Hintergrund befragt werden: Zu Arbeitslosigkeit und dem
Bildungshintergrund der Eltern, erhaltener Sozialhilfe und anderer
Faktoren aus dem familiären Hintergrund. Bevorzugt werden dabei aber
nicht etwa Kinder aus der Ober- und Mittelschicht, sondern es werden
gezielt immer mehr Unterschichtskinder rekrutiert, um die
"Diversität" in den Unternehmen zu erhöhen.
In Deutschland (offiziell) verboten - in Großbritannien der große Renner
Es sind längst
nicht mehr nur öffentliche Betriebe, wie etwa die BBC, staatliche
Hochschulen oder die Polizei, die explizit auf die "Durchmischung"
ihres Personalbestandes achten. Mit 45% befragen Unternehmen heute fast die
Hälfte aller britischen Großunternehmen Bewerber zu ihrem
persönlichen Hintergrund. Von Banken über Versicherungen,
Anwaltskanzleien und Maschinenbauunternehmen ist die gesamte
Privatwirtschaft erpicht darauf, möglichst vielen Kindern der Unterschicht
eine Abkürzung auf der Karriereleiter zu bieten.
Wo früher dank
Eton, Cambridge und Oxford eine mehrstufige implizite, aber strikte
Selektion dafür gesorgt hat, möglichst vielen Kinder aus
betuchten Familien eine Karriere zu ermöglichen, so hat sich die Diskriminierung inzwischen dank des linken kulturellen Drucks und der fleißigen
Lobbyarbeit linker Aktivisten und Politiker in ihr Gegenteil verkehrt.
Selbst die prestigeträchtigen (privat geführten) Universitäten und
Colleges des Landes achten immer weniger auf die formale
Qualifikation ihrer Bewerber, sondern versuchen sich als soziale
Wohltäter zu positionieren, indem sie gezielt junge Erwachsene ohne
Status in ihre Ränge aufnehmen.
Was auf den ersten
Blick sinnvoll erscheinen mag wirkt auf den zweiten Blick wie ein
sozialistisches Zersetzungsprojekt. Nicht den Besten der Unterschicht
wird eine Karriere ermöglicht, sondern den "unterschichtigsten"
davon.
Ob und wie es funktioniert zeigt die Weltmacht a.d. DDR
Neben der offenen
Diskriminierung für die Intelligenten und Fleißigen der Mittel- und
der Oberschicht stellt sich die Frage, was mit den Unternehmen und
Institutionen passieren wird, wenn die internen Karriereleitern vom
Mittelmaß verstopft werden, während die Fähigen außen vor bleiben
müssen.
Ein Beispiel für
diese Art der Diskriminierung, anhand derer die langfristigen Folgen einer
Präferenzpolitik "weicher Faktoren" abgelesen werden kann, ist die ehemalige DDR. Ab der Staatsgründung bis in die 1970er Jahre wurden dort gezielt Kinder aus
bürgerlichen Kreisen von einem Studium ausgeschlossen. Es
galt damals, eine "Säuberung des gesamten Erziehungs- und
Bildungswesens vom faschistischen und reaktionären Unrat"
vorzunehmen, wie ein Artikel in der Thüringer
Allgemeinen erklärt.
Bevorzugt studieren
durften aber nicht die Fähigsten unter den „Arbeiter- und
Bauernkindern“, sondern vor allem Kinder aus systemtreuen Familien
und Kinder von Kadern. Nachdem dann die erste DDR Generation ihre
akademische Karriere beendete hatte, galt das Projekt als abgeschlossen und
es wurden fortan wieder vor allem Akademikerkinder an die
Universitäten gelassen, da diese nun als systemtreu galten. Angela
Merkel etwa durfte auch studieren, obwohl ihr Vater die Universität
besuchte. Der Anteil an Akademikerkindern an den Universitäten - und
damit auch in den Führungsebenen der Kombinate und Verwaltungen -
lag in der Folge sogar deutlich über jenem in Westdeutschland.
Man sieht also
wohin es führt, wenn Politik, Herkunft und Gesinnung wichtiger sind
als die Befähigung: In die Insolvenz.
Die Intelligenten und Wohlhabenden ziehen einfach weiter
Da
die „Realität“ in interessierten Kreisen nie wirklich
wichtig war - und das Geld anderer Leute noch nicht aufgebraucht ist, wie es
Margaret Thatcher einmal ausdrückte - hält sie auch nichts davon ab, ihrer
Ideologie weiter zum „Erfolg“ zu verhelfen. Zu welchen Effekten dies führt zeigt das Beispiel des kleinen und eigentlich nachrangigen
Durham College, das heute
eine Ausbildung bietet
wie sie früher in
Oxford üblich
war, wie James Delingole in einem Spectator Artikel meint.
Da
die klassischen Bildungshochburgen heute zu viele Studienplätze nach
dem Grad der Diskriminierung vergeben, werden viele Kinder der
Oberschicht (trotz der offenen Geldbörse der Eltern) nämlich
nicht mehr angenommen. Dazu
entstand an den als
Eliteuniversitäten bekannten Institutionen
eine Atmosphäre, die Delingpole
als eine „sterile politisch korrekte Monokultur“ bezeichnet.
Debatten und Exzellenz sind unerwünscht, die große Gleichmacherei
wird zum neuen Bildungsideal erhoben.
Entsprechend
schicken betuchte Eltern mit Bildungsinteresse ihre Kinder heute auf
kleine, ehemals nachrangige Colleges und geben ihnen den gleichen
Scheck mit, wie sie es früher in Cambridge und Oxford taten. Im
Ergebnis tummeln sich dort inzwischen nicht nur
intelligente,wissbegierige junge Menschen mit guten Manieren,
vielmehr lockt das mitgebrachte Geld auch erstklassige Lehrkräfte
an.
Es ist anzunehmen,
dass sich diese Verschiebung auch in der Privatwirtschaft vollzieht. Ehemals erfolgreiche Unternehmen rekrutieren in gut gemeinter
Manier Mitarbeiter mit „schwerer Kindheit“, während geeignete
Kandidaten außen vor bleiben. Am Ende bekommen die Unternehmen wegen zu vieler ungeeigneter Mitarbeiter Profitabilitätsprobleme und das
Investitionskapital zieht weiter - und zwar dahin, wo die abgelehnten
Bewerber bereits davor hinzogen.
Anstelle einer
sozialen Verschiebung sorgt die politisch korrekte
Rekrutierungspolitik also einfach nur für eine lokale Verschiebung.
Warum auch Deutschland betroffen ist
Wer
ein Unternehmen oder eine Organisation zersetzen möchte, der muss
lediglich die Kontrolle über die Personalabteilung erlangen. Sobald
man dies geschafft hat, dann muss man nur noch bei jeder freien Stelle
heimlich die Hälfte der geeigneteren Bewerber aussortieren, bevor es
zum eigentlichen Auswahlprozess kommt.
Dies
hat zur Folge, dass nach einigen Jahren nur noch mittelmäßige
Bewerber zur Verfügung stehen, wenn es um interne
Karrieremöglichkeiten geht. So ein Vorgehen benötigt kein Gesetz,
keine Vorschrift und auch keine große Verschwörung. Lediglich viele
kleine einzellige „Sozialingenieursbüros“, die autonom für die
(nicht) geeignete Auswahl sorgen.
Und dieses Vorgehen hat allem Anschein nach Erfolg.
Der Blick in die heutige Politik, in Verwaltungen und Konzerne - nicht zu sprechen vom Journalismus - genügt, um sich eine solche Verschwörungstheorie als plausibel vorstellen zu können. Genügend Freiwillige gibt es und auch die Literatur für Personalpolitik zeigt einen eindeutigen Trend hin zur linken postmodernen Trilogie aus Gleichstellung, Feminismus und Diversität.
Das Ziel ist dabei keineswegs eine Verbesserung der sozialen Durchmischung und die Beseitigung von Hürden für Unterprivilegierte. Denn das würde über objektivere Benotungen und harte Auswahlverfahren laufen, wie es etwa das französische ENA System vormacht. Da die Entwicklung fast im gesamten Westen aber in die exakt andere Richtung geht - Kriterien und Meriten werden geschliffen und ersetzt durch weiche Faktoren - lässt sich schließen, dass es sich um ein marxistisches Programm handeln muss, bei dem die Institutionen des Kapitalismus von innen heraus so weit ausgehöhlt werden sollen, dass sie nicht mehr zur Zufriedenheit der Menschen funktionieren. Am Ende, so das Kalkül, ist das verärgerte Volk dann bereit, sich zur sozialistischen Weltrevolution zu erheben.
Das Ziel ist dabei keineswegs eine Verbesserung der sozialen Durchmischung und die Beseitigung von Hürden für Unterprivilegierte. Denn das würde über objektivere Benotungen und harte Auswahlverfahren laufen, wie es etwa das französische ENA System vormacht. Da die Entwicklung fast im gesamten Westen aber in die exakt andere Richtung geht - Kriterien und Meriten werden geschliffen und ersetzt durch weiche Faktoren - lässt sich schließen, dass es sich um ein marxistisches Programm handeln muss, bei dem die Institutionen des Kapitalismus von innen heraus so weit ausgehöhlt werden sollen, dass sie nicht mehr zur Zufriedenheit der Menschen funktionieren. Am Ende, so das Kalkül, ist das verärgerte Volk dann bereit, sich zur sozialistischen Weltrevolution zu erheben.
Wer das nun für Stuss
hält, der sei auf die Arbeiten der Frankfurter
Schule verwiesen. Herbert Marcuse, Max Horkheimer und Konsorten haben sich
dahingehend mehr als deutlich ausgedrückt und ihre Schüler wie etwa
Jürgen Habermas werden von den heutigen Funktionseliten gefeiert
wie nie.
Die Tatsache,
dass einzelne Elemente dieser Bestrebungen inzwischen
völlig offen kommuniziert werden zeigt, man ist sich
seiner Sache offenbar sehr sicher.
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