Soll Deutschland wirklich den Weg von Schlecker gehen? (Bildquelle) |
Höhere gesellschaftliche Kosten nach der Krise als während der Krise
Die
Quarantänemaßnahmen gehen inzwischen in die fünfte Woche und ein
Ende ist kaum abzusehen. Selbst die stufenweise Wiedereröffnung des
öffentlichen Lebens wird eine krasse Schleifspur an
Externalitäten hinterlassen. Daher wäre es erheblich besser, das
System jetzt wieder voll anlaufen zu lassen und im Gegenzug
Langzeitgeschädigten und Hinterbliebenen von Coronatoten eine
Entschädigigung zu zahlen, als - wie kolportiert wird – das ganze
so weit in die Länge zu ziehen, bis ein Impfstoff gegen das Virus
bereitsteht.
Angesichts der
Wohlstandsverluste, die wir aufgrund der Einschränkungen
wahrscheinlich erleben werden, wäre es beim aktuellen Stand sogar
völlig ohne eine Entschädigung für Coronaopfer und deren
Hinterbliebene mehr als gerechtfertigt, die Alltagseinschränkungen
wieder aufzuheben.
Denn alleine die aufgrund
von einbrechenden Steuer- und sonstigen Einnahmen verursachte
Verringerung in der Qualität der Gesundheitsinfrastruktur und
aufgrund von Suiziden wegen einer erfolgten oder drohenden Verarmung,
wie auch wegen anderer zu befürchtender schädlicher
Verhaltensweisen muss damit gerechnet werden, dass nach der Coronakrise wesentlich mehr Menschen leiden und sterben werden, als
während der Krise aufgrund von einer Infektion mit schwerem Verlauf.
Dennoch wäre die
Option mit einer sofortigen Öffnung selbst mit einer sehr hohen
Entschädigung für die Betroffenen wesentlich günstiger als das,
worauf die Politik sekundiert von den Mainstream Medien aktuell zusteuert.
Vorteilhafte Opportunität selbst mit hoher Entschädigungssumme
Der Grund dafür
liegt in der Tatsache begründet, dass es selbst im
Schlimmstfall mit bis zu 300.000 Coronatoten und weiteren zwei
Millionen Menschen (2,5% der Bevölkerung), die eine schwere
Infektion zwar überleben, aber gesundheitliche Langzeitschäden
davon tragen, erheblich günstiger wäre, diesen Weg zu gehen, als
das politisch derzeit angestrebte Szenario mit einem Impfstoff als
Exitoption.
Würde man all jenen
mit Langzeitschäden und den Hinterbliebenen von Coronatoten – also
nur in Fällen, wenn die Person am Virus und nicht mit dem Virus
starb - eine einmalige Entschädigung von 100.000 Euro zahlen, dann
beliefen sich die Gesamtsumme der Entschädigungen auf bis zu 230
Milliarden Euro. Gemessen am deutschen BIP des vergangenen Jahres von 3.436 Milliarden Euro
würde die Entschädigungssume fast genau 7 Prozent des
letztjährigen BIP entsprechen.
Bei dieser Summe handelt es sich zwar um eine große Menge Geld, jedoch ist zu befürchten, dass die Kosten in einem Szenario mit verlängerter Teilquarantäne erheblich mehr kosten könnte. Verschiedene Ökonomen rechnen laut Handelsblatt aufgrund der Coronakrise mit einem Rückgang des BIP von 5-8 Prozent, wobei die deutsche Wirtschaftsleistung im Szenario mit dem maximalen Einbruch sogar um 20% sinken würde.
Bei dieser Summe handelt es sich zwar um eine große Menge Geld, jedoch ist zu befürchten, dass die Kosten in einem Szenario mit verlängerter Teilquarantäne erheblich mehr kosten könnte. Verschiedene Ökonomen rechnen laut Handelsblatt aufgrund der Coronakrise mit einem Rückgang des BIP von 5-8 Prozent, wobei die deutsche Wirtschaftsleistung im Szenario mit dem maximalen Einbruch sogar um 20% sinken würde.
Ein sofortiges und vollständiges Wiederanfahren des
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens mit einer allgemeinen Entschädigung für die Betroffenen läge hinsichtlich der direkten Kosten in Form der Entschädigungen im Extremfall also in etwa im Bereich des durchschnittlich erwarteten
Wohlstandverlustes bei einer verlängerten Ausnahmesituation. Wahrscheinlich aber lägen die Kosten darunter, worauf das Beispiel der Lufthansa klar hindeutet.
Das Unternehmen verliert derzeit jede Stunde eine Million Euro. Mit dem Geld ließen sich alternativ täglich 240 Coronaopfer entschädigen, was sich bei einer Dauer der Krise von zwei Monaten auf 14.400 Entschädigungen beliefe. Dabei ist die Lufthansa nur eines von vielen Großunternehmen in Deutschland. Viele andere leiden vergleichbar und das von der Logistik (zB. Deutsche Bahn), über Schnellrestaurants (zB. McDonalds, Vapiano) bis hin zum Einzelhandel (zB. Galeria Karstadt Kaufhof).
Insgesamt muss man davon ausgehen, dass derzeit mit Ausnahme der Sektoren für Gesundheit, Digitales und Lebensmittel die gesamte Wirtschaft und damit das Land als Ganzes am Rande des Ruins steht. Im Ergebnis bedeutet es, dass eine Öffnung im Gegenzug für Entschädigungen extrem viel günstiger ausfallen könnte, als das weitere Versperren sozialer Kontaktmöglichkeiten.
Drei zwingende volkswirtschaftliche Gründe für ein sofortiges Ende der Quarantäne
Zu den Kosten für
die Entschädigungsvariante könnte man zwar noch die bereits jetzt
aufgelaufenen Kosten zählen, jedoch relativieren sich diese, wie auch
die Kosten des Szenarios insgesamt in dreierlei Hinsicht.
Der erste Grund
liegt in der bewusst hoch angesetzten Entschädigungssumme als sehr
konservative Grundannahme für die Opportunität. Denn würde man den
Betroffenen und Hinterbliebenen nur die Hälfte auszahlen – was
noch immer sehr viel wäre – dann sänken die volkswirtschaftlichen
Kosten im Szenario mit den Entschädigungen sogar sehr deutlich unter die
Kosten der alternativen Bestfallszenarien.
Zweiter Grund liegt
in der Annahme des Schlimmstfalls mit 300.000 Toten und zwei
Millionen Langzeitgeschädigten. Realistisch im oberen Bereich sind
vermutlich eher halb so hohe Opferzahlen. Nimmt man diese zur
Berechnungsgrundlage, dann würde sich der Preis der
Entschädigungsopportunität ebenso halbieren auf 115 Milliarden Euro.
Kombiniert man gar
beide Alternativannahmen mit 150.000 Toten, einer Million
Langzeitgeschädigter und einer Entschädigungszahlung pro Opfer von
50.000 Euro, dann müsste der Staat am Ende lediglich knapp 60
Milliarden Euro an den coronageschädigten Teil der Bevölkerung
auszahlen (1,7% des BIP).
Als dritter und
letzter Grund, weshalb eine allgemeine Entschädigung im Schadensfall
für das sofortige Wiederanfahren des öffentlichen Lebens gegenüber
den Alternativen überaus vorteilhaft ist, liegt in der Unsicherheit
begründet, die mit den Alternativen einhergehen. Denn niemand weiß,
wie sich die Lage weiter entwickeln würde und wie groß und wie
lange anhaltend die allgemeinen Wohlstandsverluste und deren
Auswirkungen auf die Gesellschaft wären. Wie oben erwähnt könnte
der Preis auf bis zu 20% des BIP steigen, während unzählige
Menschen den einzigen Ausweg aus der Misere im Suizid sehen oder aus
anderen Gründen gesundheitlich zu leiden beginnen, oder gar zu
Gewalt greifen.
Fazit: Finanzielle Sicherheit trifft kleinstmöglichen Maximalpreis
Im starken Gegensatz
zu ihren Alternativen bietet die Variante mit einer sorfortigen
Öffnung plus Entschädigungszahlungen eine klare Sicherheit
hinsichtlich der maximal zu erwartenden Kosten.
Eine totale
Sicherheit bietet das Szenario zwar nicht, da niemand weiß, ob
nicht vielleicht doch mehr als 300.000 Personen sterben und über
zwei Millionen an Langzeitschäden leiden würden. Jedoch lässt sich
auf Basis der bislang bekannten Eigenschaften des Virus und der
Entwicklung in Ländern, die zeitlich im Ablauf der Pandemie vor uns
liegen - oder wie etwa Schweden lange Zeit kaum Alltagseinschränkungen
umsetzten - sagen, dass die Wahrscheinlichkeit äußerst gering zu
sein scheint, dass es noch schlimmer enden könnte, als in den
existierenden Schlimmstfallszenarien.
Die oben berechneten
230 Milliarden Euro zuzüglich der bereits jetzt entstandenen Schäden
könnten sich somit geradezu als ein Schnäppchen erweisen verglichen
zu dem, was uns drohen würde, sollten die Politik ihre Medien
den gegenwärtigen Kurs beibehalten und das Leben erst dann wieder normalisieren, wenn
irgendwann in sechs bis zwölf Monaten ein Impfstoff gegen das Virus
zur Verfügung steht.
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