Schulschwänzerin VS Geologen und Chemiker (Bildquelle) |
Die Klimaaktivisten drücken mit aller Kraft, die Wissenschaft aber drückt dagegen. Nachdem ich vor zwei Wochen in einem Artikel über eine Studie berichtet habe, die zum Schluss kam, dass Windkraft dem Klima nicht hilft, sondern einen Anstieg der Temperaturen verursacht, gibt es nun die nächste im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlichte Arbeit, die dem Klimawahn an anderer Stelle einen Stützpfeiler aus dem Theoriegebäude schlägt. Es geht um neu entdeckte umfangreiche Stickstoffvorkommen weltweit in Felsböden, die dafür sorgen, dass Pflanzen wesentlich stärker wachsen und damit auch CO2 speichern können, als bislang angenommen. Vom endlosen Anstieg der CO2 Konzentration in der Atmosphäre bleibt nicht mehr viel übrig.
UC Davis: Felsen könnten den Schlüssel zur Kohlenstoffspeicherung und zu verbesserten globalen Klimaprognosen halten.
Über Jahrhunderte
ging die vorherrschende Wissenschaft davon aus, dass der gesamte
Stickstoff auf der Erde, mit dem sich Pflanzen ernähren, aus der
Atmosphäre stammt. Eine Studie der Universität von Kalifornien in
Davis weist jedoch nach, dass mehr als ein Viertel des global
vorhandenen Stickstoffs in Felsgestein gespeichert ist.
Die Studie, die
bereits am 6. April 2018
in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurde ergab, dass
natürliche Ökosysteme bis zu 26 Prozent des verbrauchten
Stickstoffs aus Gesteinen gewinnen, während die übrigen 74 Prozent
aus der Atmosphäre stammen.
Vor dieser Studie
war der Nutzung dieser Stickstoffquelle durch das globale Ökosystem
unbekannt. Die Entdeckung könnte Prognosen zum Klimawandel deutlich
verändern, da diese auf dem Verständnis des Kohlenstoffkreislaufs
beruhen. Da sich der landbasierte Kohlenstoffkreislauf aus dieser neu
entdeckten Stickstoffquelle speist können die pflanzenbasierten
Ökosysteme der Erde laut den Autoren deutlich mehr Emissionen aus
der Atmosphäre ziehen als bislang angenommen.
„Unsere Studie
zeigt, dass es sich bei der Verwitterung von Stickstoff um eine
weltweit bedeutende Nahrungsquelle für Böden und Ökosysteme
handelt“, so Ben Houlton, einer der Leitauren und Professor an der
Fakultät für Land, Luft und Wasserressourcen an der Universität
von Kalifornien. „Das widerspricht dem jahrhundertelangen
Paradigma, das den Grundstein für die heutigen Umweltwissenschaften
bildet. Wir glauben, dass es dieser Stickstoff Wäldern und Wiesen
ermöglicht, mehr CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen zu
absorbieren, als bisher angenommen.“
Die Verwitterung ist entscheidend
Zur Aufnahme von CO2
benötigen Ökosysteme benötigen Stickstoff und andere Nährstoffe,
von denen es in Pflanzen und auf dem Boden aber nur eine begrenzte
Menge gibt. Da nun aber klar ist, dass großen Mengen an Stickstoff
auch in Gesteinen vorhanden ist, lässt dies die Schlussfolgerung zu,
dass natürliche Ökosysteme wie boreale Wälder in der Lage sind,
größere Mengen an Kohlendioxid aufzunehmen als bislang angenommen.
Dabei handelt sich
aber nicht jedes Gestein um einen sich entleerenden
Stickstoffspeicher. Die Stickstoffverfügbarkeit des Gesteins wird
durch Verwitterung bestimmt, die physikalisch beispielsweise durch
tektonische Bewegungen erfolgt, oder chemisch, wenn etwa Mineralien
mit Regenwasser reagieren.
Das der Hauptgrund,
warum die Verwitterung von Stickstoff in den verschiedenen Regionen
und Landschaften unterschiedlich ist. In der Studie heißt es etwa,
dass nur ein kleiner Teil Afrikas über ein stickstoffreiches
Grundgestein verfügt, während die nördlichen Breitengrade einige
der höchsten Werte bei der Stickstoffverwitterung aufweisen.
Bergregionen wie der Himalaya und die Anden werden ebenso als
wichtige Quellen der Stickstoffverwitterung eingeordnet. Grasland,
Tundra, Wüsten und Wälder weisen ebenfalls beträchtliche Mengen an
Stickstoffverwitterung auf.
Geologie und Kohlenstoffabscheidung
Empfohlen wird eine
Kartierung der Nährwertprofile von Gesteinen, um ihr Potenzial für
die Kohlenstoffaufnahme abschätzen zu können, so dass sie als
natürliche Lebensräume erhalten bleiben. Denn Regionen mit einem
höheren Gehalt an Stickstoffverwitterung im Gestein sind dazu in der
Lage, mehr Kohlenstoff zu speichern.
„Die Geologie
könnte einen entscheidenden Einfluss darüber haben, welche
Ökosysteme wie viel Kohlendioxid aufnehmen können“, sagte
Houlton. „Wenn wir über die Speicherung von CO2 nachdenken, dann
kann uns die Geologie des Planeten bei der Entscheidung helfen, wo
wir es machen sollten und wie viel wir speichern können.“
Mysteriöse Lücken
Die Studie wirft
überdies auch neues Licht auf „das Probleml des fehlenden
Stickstoffs“. Seit Jahrzehnten ist der Wissenschaft klar, dass sich
in Böden und Pflanzen mehr Stickstoff ansammelt, als nur durch
dessen Konzentration in der Atmosphäre zu erklären ist. Bislang
aber konnten sie nicht erklären, wie die Natur diese theoretische
Versorgungslücke stopft.
„Wir zeigen, dass
das Paradoxon von Stickstoff buchstäblich in Stein gemeißelt ist“,
sagte Scott Morford, ein weiterer Mitautor und Doktorand während der
Durchführung der Studie. „Im Gestein gibt es genug Stickstoff und
er zerfällt schnell genug, um sämtliche Fälle zu erklären, in
denen es bislang diese mysteriöse Lücke gab.“
In früheren
Arbeiten analysierte das Forschungsteam Proben von altem Gestein, die
aus den Klamath Mountains in Nordkalifornien gesammelt wurden und
stellten dabei fest, dass die Felsen und die umgebenden Bäume dort
große Mengen an Stickstoff enthielten. Mit der aktuellen Studie
bauten die Autoren auf dieser Arbeit auf, in deren Rahmen sie eine
Stickstoffbilanz für den gesamten Planeten erstellten, dazu
geochemische Kausalitäten betrachteten und ein räumliches Modell
zur Stickstoffverwitterung entwickelten mit dem Ziel, die
Stickstoffverfügbarkeit im Gestein weltweit bewerten zu können.
Das Umschreiben von Lehrbüchern
„Unsere Ergebnisse
werden es erfordern, die Lehrbücher neu zu schreiben“, sagte
Kendra McLauchlan, die als Programmdirektorin für die Finanzierung
der Forschungsarbeit verantwortlich war. „Auch wenn es im Vorfeld
bereits Hinweise darauf gab, dass Pflanzen Stickstoff verwenden, der
aus Gesteinen stammt, so sind die Erkenntnisse der Studie so profund,
dass sie das Paradigma erschüttern, wonach es die Atmosphäre ist,
die den Pflanzen als einzige Hauptquelle für Stickstoff dient.“
„Stickstoff ist
sowohl der wichtigste begrenzende Nährstoff auf der Erde und kann
gleichzeitig ein gefährlicher Schadstoff sein. Daher ist es wichtig,
die natürlichen Kreisläufe für dessen Angebot und Nachfrage zu
verstehen. Die Menschheit ist derzeit auf Stickstoff aus der Luft
angewiesen, um genügend Dünger zur Aufrechterhaltung der Ernährung
der Menschheit zu produzieren. Eine Entdeckung der Größenordnung,
wie es mit der Studie der Fall ist, wird für die Erforschung dieses
essenziellen Nährstoffs eine neue Ära einleiten.“
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