In Brand gesetzter Migrant in Südafrika (Bildschirmfoto) |
Es gehört viel Mut dazu, sich in unseren Breiten gegen die politische Korrektheit zu äußern. Meist ist es mit einem ordentlichen Dämpfer versehen, manchmal mit dem Karrieretod. Nicht anders verhält es sich in Afrika, wo man sich lange Zeit auf dem bequemen Kissen des Kolonialismus ausruhte und noch mehr in Südafrika, wo stets die Ausrede der Apartheid parat stand. Dagegen anzukommen ist schwer, aber die steigende Dramatik der Schreckensbilder von Lynchmobs bringt nun immer mehr Kommentatoren dazu, das unaussprechliche zu sagen: Schuld an der Misere Afrikas ist nicht der weiße Mann, sondern der schwarze.
The East-African: Südafrika; all dies deutet auf ein Scheitern der Führung hin.
Als es in Südafrika
in den letzten Tagen zu einem weiteren Ausbruch mit
fremdenfeindlichen Angriffen auf afrikanische Ausländer kam, da
musste die Welt furchterregende Szenen miterleben voller Lynchjustiz,Plünderungen und wilder Gewalt.
Das eindringlichste
an diesen Gewaltszenen war aber nicht deren Nachrichtengehalt an
sich. Vielmehr war es eine Meinungskolumne des Journalisten SiphoMasondo in der südafrikanischen City Press. Er warf darin die
politische Korrektheit aus dem Fenster und bezeichnete die schwarzen
Südafrikaner, die sich als Täter an den Ausschreitungen beteiligten
„Barbaren“.
Masondo zeichnet in
seiner Kolumne ein Bild von völlig außer Kontrolle geratenen
Männern, die in Rekordzahl Frauen vergewaltigen und ermorden. Südafrika hat heute eine der höchsten Vergewaltigungsraten der Welt -
auch bei Säuglingen (sic!).
Gangs laufen
kollektiv Amok, so Masondo, die Gesetzlosigkeit regiert. Er erzählt
darin, wie in nur dreieinhalb Jahren bis Januar dieses Jahres 214
Eisenbahnwaggons in Brand gesetzt wurden.
Südafrika ist ein
Land, in dem Mobs Bagger entführen, um damit in völlig sinnloser
Rage Autobahnen aufzubaggern.
Er erwähnt das
Beispiel von einer Autobahn nach Durban, die im vergangenen Jahr „zur
Sperrzone wurde, nachdem Schläger eine Reihe von LKWs in Brand
gesteckt, die Ladung geplündert und die Fahrer ermordet hatten“.
Insgesamt betraf es
über 100 LKWs mit einer Ladun im Gesamtwert von 1,5 Milliarden Rand,
die sie plünderten und anzündeten. Und dann die wirklich
schockierende: Die über 200 Fahrer, darunter viele Simbabwer, wurden
von dem Mob allesamt ermordet.
Er schließt damit,
dass wenn in einem anderen Land bei Ausschreitungen 200 LKW Fahrer
ermordet würden, dann wäre die einhellige Meinung, dass dieses Land
im Krieg stehen muss.
Die Nigerianer, die
zu den Hauptopfern der südafrikanischen Fremdenfeindlichkeit der
letzten Monate gehörten, haben sich inzwischen zusammengerottet und
begannen mit einer Welle der Gegegngewalt mit Angriffen auf
südafrikanische Unternehmen, die geplündert und abgefackelt haben.
Es ist mehr als nur
bezeichnend für den Zorn der Nigerianer in Südafrika, dass einige
von ihnen inzwischen sogar die verhasste islamextremistische Gruppe
Boko Haram dazu aufrufen, Vergeltung in Südafrika zu üben.
Im vergangenen Monat
wurde berichtet, dass in Südafrika bei fremdenfeindlichen Angriffen
zwischen 2016 und 2019 insgesamt 127 Nigerianer getötet wurden.
Doch jenseits der
reinen Zahl gibt es einige Analysten, die in der südafrikanischen
Fremdenfeindlichkeit und der nigerianischen Vergeltung zwei Seiten
der selben Medaille sehen.
Südafrika, dem Land
mit der ungleichsten Vermögensverteilung der Welt, wird aufgewühlt
von der Arbeitslosigkeit und dem erbärmlichen Leben der schwarzen
Bevölkerung, für die das Ende der Apartheid eine reine Katastrophe
war, und hinzu kommen die Unfähigkeit und Korruption des regierenden
ANC, der einem Verrat mit historischen Ausmaßen gleichkommt.
Das schreckliche
daran ist, dass es in Nigeria sogar noch schlimmer steht. Wie es in
einer Publikation heißt, ist das Land zur „Armutshauptstadt der
Welt geworden“, nachdem es Indien als das Land mit der höchsten
Rate an extremer Armut in großen Schritten überholt hat.
So kommt es, dass
erfolgreiche afrikanische Ausländer in Südafrika – ganz im
Gegensatz zu erfolgreichen Asiaten und Europäern in dem Land - den
Südafrikanern den Spiegel vor das Gesicht halten, in dem sich nichts
als ihr epochales Versagen abzeichnet.
Das aber ist wohl
nur eine Momentaufnahme. Die Zeit wird zeigen, und davor warnen viele
Analysten, dass sie in Südafrika irgendwann die Mauern niederreißen
werden, in deren Schatten die Häuser der Reichen und Mächtigen
Schutz finden – und das wird vor allem für die Häuser der
herrschenden schwarzen Klasse gelten - und dann werden sie alles
niederbrennen.
Nicht anders, so
argumentieren sie, wird es in Nigeria laufen, falls es keine
dramatischen Verbesserungen geben sollte. Auch dort werden bald schon
die Geschäfte der korrupten Elite brennen, die sich seit Jahrzehnten
dank der Öleinnahmen fett fressen können.
Kurz gesagt, für
Masondo sind diese lynchenden und plündernden Mobs auf den Straßen
Südafrikas sind wie eine schrille Alarmsirene, auf die Afrikas
schwarze Eliten besser hören sollten. Ich bin versucht, zuzustimmen.
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