Eine Handgranate betreibt Mitose; schuld sind bestimmt "Männer" (Bildquelle) |
Während Schweden immer weiter ins Chaos abgleitet und sogar schon der König ein paar öffentliche Worte der Besorgnis darüber äußerte, konnte sich Schwedens Nachbar Dänemark weitgehend frei halten von den Bereicherungen, die uns die Politik der offenen Grenzen beschert. Inzwischen aber scheinen sich die clankriminellen Strukturen in Schweden so weit gefestigt zu haben, dass sie auf Expansionskurs gehen und ihrem Geschäft auch am Südufer des Öresunds im Großraum Kopenhagen nachgehen wollen. Darauf jedenfalls deuten mehrere Explosionen in Kopenhagen hin, die einem schwedischen Journalisten nur allzu bekannt vorkommen.
TV2: Nach Explosionen in Kopenhagen sieht schwedischer Journalist Ähnlichkeiten mit Bombenexplosionen in Schweden
Schwedische
Kriminelle verwenden heute oft Baustellensprengstoff, der
möglicherweise auch bei einer Bombe in Kopenhagen zum Einsatz kam.
Mit den jüngsten
Explosionen in Kopenhagen haben die Dänen damit einen Einblick in
jene Realität erhalten, die auf der anderen Seite des Öresund seit
mehreren Jahren zum Alltag gehört.
Die schwedischen
Städte Malmö und Skåne wurden in den letzten Jahren von mehreren
Explosionen heimgesucht, wobei es nach Angaben von SVT allein im Jahr
2019 in Malmö zu 19 Explosionen kam. Zum Vergleich: In Kopenhagen
gab es neun, zuletzt gegen die Steuerbehörde in Østerbro und eine
Polizeiwache in Nørrebro.
Der schwedische
Journalist Joakim Palmkvist von der Zeitung Sydsvenskan beschäftigt
sich seit vielen Jahren mit der kriminellen Unterwelt von Malmö und
sieht mehrere Ähnlichkeiten zwischen den Anschlägen in Schweden und
Kopenhagen.
Die Ziele in
Schweden waren oft Wohnanlagen, Geschäfte oder Restaurants. Aber
auch die Polizei wurde mehrmals angegriffen, während gerade erst am
Mittwochabend das Rathaus von Landskrona von einer gewaltigen
Explosion erschüttert wurde.
Von der schwedischen
Polizei erfuhr Joakim Palmkvist, dass für beim Einsatz von
Sprengstoff in erster Linie zwei Gründe gibt: Erpressung, wenn
Kriminelle Geld oder Dienstleistungen von ihren Opfern fordern, oder
Bestrafung, wenn sie gegen andere Kriminellen vorgehen.
Als Beispiel
verweist er auf die Angriffe gegen eine Polizeiwache in Malmö im
Jahr 2014 und auf eine weitere Wache in Helsingborg im Jahr 2017.
Kurz vor dem Angriff in Helsingborg hatte die Polizei eine umfassende
Razzia gegen das Drogenumfeld in der Stadt durchgeführt, weshalb die
schwedische Polizei davon ausgeht, dass es sich beim Angriff um Rache
handelte.
Die genauen Gründe
für die Explosionen in Dänemark sind Joakim Palmkvist jedoch nicht
bekannt, es handelt sich beim Vergleich um eine Vermutung.
Neuer Trend bei schwedischen Explosionen
Das
Bombenentschärfungskommando, das die dänische Polizei bei den
Ermittlungen unterstützt, vertritt die Ansicht, dass bei der
Explosion gegen die Steuerbehörde brisanter Sprengstoff eingesetzt
wurde.
Diese Art von
Sprengstoff wird sowohl vom Militär als auch von Baufirmen im
täglichen Leben eingesetzt. Brisant bedeutet, dass der Sprengstoff
schneller detoniert als die Schallgeschwindigkeit, wobei dafür
jedoch ein Zünder eingesetzt werden muss.
In Schweden haben
die Kriminellen in der Vergangenheit Handgranaten und militärische
Sprengstoffe eingesetzt, allerdings unterscheiden sich einige der
Explosionen aus dem Jahr 2019 in der Verwendung von Sprengstoffen,
die jenen ähneln „wie sie im Straßenbau und dergleichen
eingesetzt werden", so die Polizei gegenüber SVT. „Wir können
sehen, dass der Schaden durch die Explosionen immer größer und
umfangreicher wird“, sagte Andy Roberts, der Polizeichef von Malmö
Nord gegenüber SVT.
Das dänische
Bombenentschärfungskommando ist der Ansicht, dass der Sprengstoff
gestohlen worden sein musste, da Privatpersonen den Sprengstoff nicht
kaufen dürfen. Das gilt auch für Schweden, erklärt Joakim
Palmkvist.
„Die schwedische
Polizei geht davon aus, dass der Sprengstoff von Baustellen gestohlen
wird, da dies der einfachste Weg ist, und weil er in Schweden zum
Beispiel beim Straßenbau sehr verbreitet ist, wenn Steine und
Felsen gebrochen werden müssen“, erklärt der kriminelle Reporter.
Die Entwicklung in
Schweden im vergangenen Jahr zeichnete sich so ab, als dass die
Kriminellen für ihre Bomben Thermoskannen als Sprengkapseln
verwendeten. Die Entwicklung hat dazu geführt, dass Beamte den
Befehl erhielten, jeden Thermoskannenbehälter zu melden, den sie
sehen und sich diesen nicht zu nähern.
Sprengstoffe als wichtige Spuren
Es ist nicht
bekannt, ob zwischen einer oder mehreren der neun Explosionen in
Kopenhagen ein Zusammenhang besteht.
„In Schweden wird
der Verdacht gegen eine sehr kleine Gruppe von Personen als
Verantwortliche erhoben, von denen es im kriminellen Umfeld nur drei
bis fünf geben soll“, erklärt Joakim Palmkvist. Sie stehen im
Verdacht, hinter den Explosionen in Malmö zu stehen.
Bei den
Ermittlungen, ob die Bomben in Kopenhagen mit jenen in Schweden in
Verbindung stehen müssen die Polizisten unter anderem herausfinden,
welches Material verwendet wurde, und ob es sich um professionell
hergestellte Geräte oder hausgemachte Geräte handelt. Dies ist nach
Angaben von Jan Jarlbæk, einem erfahrenen Ermittler und ehemaligen
Verbindungsbeamten bei Europol, auch tatsächlich der Fall.
„Man muss den
ganzen Weg der ‚DNS‘ und der chemischen Zusammensetzung des
Sprengstoffs zurückgehen, um zu sehen, ob es das gleiche Material
ist, das bei mehreren Explosionen verwendet wurde. Auf diese Weise
lässt sich herausfinden, ob es eine Personengruppe oder eine
Einzelperson ist, die Zugang zu diesen dafür notwendigen Stoffen
hat“, sagt Jan Jarlbæk.
Sobald es möglich
ist, bestimmte Marker zu identifizieren, dann wäre es den dänischen
Ermittlern auch möglich, sich mit Behörden und Geheimdiensten in
anderen Ländern in Verbindung zu setzen und zu vergleichen, ob es
hier zu Explosionen mit Hilfe ähnliche Stoffe gekommen ist.
Die Verbindungen über den Öresund
„In Schweden ist
das Umfeld der Banden anders organisiert als in Dänemark“, erklärt
Joakim Palmkvist, „aber es gibt enge Verbindungen zwischen den
kriminellen Umgebungen auf beiden Seiten des Öresunds. Unter anderem
hat einer der Hauptverdächtigen für mehrere Explosionen in Malmö
Verbindungen zu Personen in Kopenhagen.“
Da jedoch für die
Explosionen in Kopenhagen verantwortlichen Personen nicht gefunden
wurden ist nicht bekannt, ob eine Verbindung zu den Kriminellen in
Schweden besteht.
„Bekannt ist aber,
dass die in Skåne verkauften Drogen durch Kopenhagen gelanen, in
einigen Fällen gibt es familiäre Beziehungen, so dass es durchaus
möglich ist, dass Sprengstoffe von Schweden nach Dänemark
geschmuggelt werden“, sagt Palmkvist.
Die dänische
Polizei wollte noch nicht über mögliche Gründe für die
Explosionen in Kopenhagen spekulieren.
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