Stellen Sie sich vor, jemand nimmt Ihnen heimlich Freunde weg und ordnet Ihnen heimlich neue Freunde zu. Genau das macht Twitter.


Das Gesicht zur digitalen Einheitsgesinnung (Bildquelle 1,2)

Anetta Kahane a la Americanaise


Wir in Deutschland leiden schon lange an den von Anetta Kahane instruierten Torwächtern, die in den Sozialen Medien auf links brechen, was nicht schon auf links gebogen ist. Viele befürchteten, dass es mit dem Näherrücken der US-Präsidentschaftswahlen im November diesen Jahres noch einmal schlimmer werden könnte hüben wie drüben mit der Zensur im Netz. Sie sollten recht leider behalten.

Ich selbst musste schon vor längerem feststellen, dass mit YouTube immer mal wieder bei von mir regelmäßig frequentierten Kanälen das Abo kündigt, oder dass Antworten auf meine Kommentare unter Videos nicht in der Aktivitätsleiste angezeigt wird. Zu viele andere berichten das selbe, wobei stets die unliebsamen Kanäle davon betroffen sind.

Es sind kleine Nickeligkeiten, die auch auf anderen Plattformen zu finden sind, von den aus Gerechtigkeitsgründen auf links gezogenen Suchmaschinen erst gar nicht zu sprechen. Google führt seit langem bereits Schwarzlisten für unliebsame Inhalte und Schwarzenlisten für Fälle, in denen jemand zum Beispiel nach Fotos für „Wissenschaftler“ sucht. Aber auch Microsofts Bing als der Nummer Zwei fördert inzwischen die „Gleichheit“ im zeitgeistigen Sinne. (Damit verschlechtern sich auch übrigens Datenschutzableger wie DuckDuckGo, da sie ihre Ergebnisse teilweise über diese beiden Suchmaschinen optimieren.)

Beim unmittelbar unter der Fuchtel von Kahane stehenden Facebook oder Instagram wiederum war ich nie. Ehemalige Nutzer können aber mit Sicherheit ein Lied davon singen, wenn mal wieder ein geteilter Artikel aus der Leiste verschwindet, oder eine Sperre von ein paar Tagen ansteht, weil „Hassrede“ geübt wurde, weil im kurzen Clip Helmut Schmidt im Jahr 1985 etwas falsches gesagt hat.

Twitter als Psychowrack, das allen auf die Nerven geht


Auch bei Twitter war ich nie (wirklich), da ich mich nie mit deren Funktionsumfang anfreunden konnte. Doch auch dort wird fleißig „genudgt“, wie Tim Pool in einem neuen Video erzählt. Immer öfters fiel ihm in letzter Zeit auf, so Pool, dass er plötzlich neuen Nutzerkonten gefolgt ist (selbstverständlich nur von Twitter offiziell anerkannte), die ihm nicht bekannt waren. Gleichzeitig verschwanden immer wieder andere Nutzerkonten aus der Liste jener, denen er gefolgt ist. Darunter auch Personen, mit denen er privat oder professionell in engem Kontakt steht.

Twitter zensiert also nicht nur den US-Präsidenten, weil man intern dessen Meinungen nicht mag. Der Soziale Medienriese schwingt sich inzwischen auch dazu auf, uns vorzuschreiben, wen wir zu mögen und wem wir Aufmerksamkeit zu schenken haben und wem nicht.

Es erinnert ein wenig an die Praxis bei YouTube, wo man ungewollt Abos gekündigt bekommt, während einem die Vorschlagsliste hauptsächlich nur noch große Mainstreamspieler präsentiert. Da es sich dabei aber vor allem um professionelle Angebote handelt, während bei Twitter als genuin Sozialem Medium vor allem Einzelpersonen unterwegs sind, lässt sich ein ganz besonders hässliches „Gschmäckle“ vernehmen an der Praxis, die Twitter CEO Jack Dorsey offenbar für ethisch unbedenklich und umsetzungswürdig hielt.

In die echte Welt übertragen entspräche YouTubes Praxis in etwa dem, als würde man in der Stadt nur noch bestimmte Werbeauslagen zu sehen bekommen, während bestimmte Straßen abgesperrt werden, damit man nicht mehr hinein sehen kann. Twitters Vorgehen dagegen erinnert eher an eine mit einem sozialen Kontrollwahn ausgestattete übergriffige Oberlehrerin, die bestimmt, wer im Klassenzimmer wann neben wem sitzen darf, und wer sich nicht benimmt, der muss auch in der Pause auf seinem Stuhl sitzen bleiben.

Hadmut Danisch hat zu diesem Art von Verhalten sogar eine Anekdote zu bieten, die genau so beginnt, wie man sich etwas derartiges vorstellt: „Wir hatten damals eine Frau dabei...“ Die Anekdote endet damit, dass mehrere Personen unabhängig voneinander zum Schluss kamen, es mit einer Person mit schweren psychischen Problemen zu tun zu haben, der man nach Möglichkeit besser aus dem Weg geht.

Vielleicht wird denn auch genau das mit Twitter passieren: Die Leute hauen ab. Das Rennen der Alternativen scheint gerade der Dienst Parler.com zu machen. Vielleicht lohnt es sich auch für deutsche Soziale Medienabhängige, dort einmal vorbeizuschauen.

 https://provithor.com/wp/microdosing-xp-2/?wpam_id=91
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