Der küchenpsychologische Erklärbär Lüdke
Schon mehrere Male habe ich mich über den „Kriminalpsychologen“ Christian Lüdke ausgelassen, dem wohl mit Abstand beliebtesten Psychologen des Öffentlich Rechtlichen und der Mainstream Medien im Allgemeinen.
Erstmals aufgefallen ist mir und anderen der Mann, als
im WDR über den Fall einer von Migranten ins unkenntliche
vergewaltigten Frau meinte, dass sie „ein anderes Leben führen
wird als bislang, aber das muss nicht unbedingt schlechter sein“.
Ich habe mir die
Personalie daraufhin etwas näher angesehen und musste feststellen,
dass der Mann weit mehr ist als ein „Kriminalpsychologe“, wie es üblicherweise über ihn heißt und er zu jedem Feld-, Wald- und Wiesenthema seinen psychologisierenden Senf dazu geben darf.
Lüdke wird immer dann aus dem Hut gezogen, wenn eine Frau
von „jungen Männern“ intensivbereichert wird, wenn „junge
Männer“ die Hitze des Sommers nicht vertragen und daher im
Schwimmbad oder sonstwo „Dampf ablassen“, wenn ein „junger Mann“
sich als „Gleisschubser“ betätigt. Lüdke weiß immer woran es
liegt.
Sein Repertoire an küchenpsychologischem Werkzeug ist beeindruckend groß und so hat er es bislang noch jedes Mal geschafft,
die
nächste Abscheulichkeit menschlicher Abgründe so weit zu dekonstruieren,
dass am Ende die Diagnose „schwere Kindheit“ stand. Also entweder
das oder es war die „sommerliche Hitze“. Sowieso sollten wir
uns laut dem Universalexperten Lüdke stets darüber im Klaren
sein, dass es nirgendwo sicher sein kann und
wir daher auch gemütlich weiterfeiern können.
Es ist wahrlich kein Wunder, dass ihn die GEZ Medien lieben.
Der Krisengewinnler Lüdke
Lüdkes Talent als
Universalerklärbär ist derart beeindruckend, dass nicht nur die
Medien kaum auf ihn verzichten können. Das gilt auch jetzt, da
sämtliche auf die Gesellschaft losgelassene Krisen übertrumpft
werden vom Coronavirus. Denn ja, Christian Lüdke ist nun auch
„Angstforscher“
mit der Lizenz, die Bevölkerung psychologisch über den
Coronavirus aufzuklären.
Man hätte es sich
auch davor schon denken können. Denn Krisengewinnler gibt es nicht nur im
Geschäft für Desinfektionsmittel und Gesichtsmasken, auch
Psychologen mit dem feinen Gespür für mediale Aufmerksamkeit können
da problemlos mithalten. Natürlich sind es vor allem mal wieder die
GEZ-Medien, die Lüdke mit seiner kaputten blank-slate
Küchenpsychologie bedient, wobei ihm sein fliegender Wechsel zwischen den einzelnen
Regionalsendern (erst WDR, aktuell SWR) wohl kaum jemand nachmachen kann.
Noch beeindruckender aber
ist Lüdkes Spürsinn für das Geschäftliche. Denn er nicht nur mit
beiden Beinen im Mediengeschäft, sondern hat offenbar auch einen Stein im Brett bei den (sic!)
staatlichen Krankenkassen. Ablesen lässt das an einer Bekanntmachung auf der Startseite
seiner Therapieklitsche Terapon.
(Bildquelle) |
„Neuartiges
Coronavirus,“ steht da geschrieben und weiter: „Wenn Sie Sorgen
haben, Angst oder Stress: hier finden sie psychologische Soforthilfe“
und damit sich auch wirklich niemand von den Apothekenpreisen im
Geschäft abhalten lässt folgt noch in Klammern: „Wird unterstützt
von allen Krankenkassen“.
Na, zum Glück aber
auch!
Nur gut, dass in der Krise nicht auf den Cent geachtet wird und
sich unser geschäftstüchtiger Herr Lüdke rechtzeitig darauf
vorbereitet hat. Denn wer braucht schon Profanitäten wie Konservendosen,
Gesichtsmasken, Desinfektionsmittel oder zusätzliche Betten auf der
Intensivstation – nicht zu sprechen von geschlossenen Landesgrenzen
– wenn man sich auch vom guten Chris erklären lassen kann, dass...
- aufgrund der Virenangst möglicherweise ein Kindheitstrauma vorliegt
- die Epidemie womöglich dem Wetter geschuldet sein könnte
- das Leben mit Coronavirus nicht schlechter sein muss als ohne
- man sowieso nie sicher ist und jetzt am besten erst recht feiern geht
(und ich verlange
nicht einmal Geld dafür...)
Nur die Besten schaffen es, dass mitten in der Krise der eigene Aktienpreis nach oben geht. Die Lüdke'sche
Ich-AG aber gehört definitiv dazu!
Sogar auf ein Video verlinkt er, wo er in der Uniform eines Sparkassenberaters für
Lebensversicherungen erklärt, wie das so läuft im „Gesundheitsmanagement der Terapon Consulting GmbH“. Enttäuschend daran allerdings ist, dass sich das Video bislang nur knapp 1.600 Personen
angesehen haben. Auch die drei Daumen hoch und jene sechs runter
fallen in der Anzahl nicht gerade ermutigend aus, was auch für die vier
Kommentare darunter gilt.
twitter
google+
fb share