Von der Verschwörungstheorie zur Tatsache: Auch die mexikanische Migrantenkarawane wird finanziert von George Soros


George "Destruko" Soros (Bildquelle)

Eine wilde „Verschwörungstheorie“ soll es wieder einmal sein, so der deutsche wie auch der amerikanische Mainstream. Es geht um eine mehrere tausend Menschen umfassende Migrantenkarawane, die sich mit dem Ziel USA gerade durch Mexiko wälzt und bei der sich nicht nur US Präsident Trump fragt, ob nicht möglicherweise der berüchtigte linksextreme Milliardeninvestor George Soros seine geldschweren Finger im Spiel haben könnte. Der Mainstream meint nein, jenseits der ausgetrampelten Informationskanäle jedoch weiß man es (wieder einmal) besser: Ja, der Mann folgt seinem Ruf und ist finanziell auch bei dieser Aktion involviert.


Jede Migrantenkarawane braucht einen Kassenwart



Für alle, die es bislang verpasst haben, bei der fraglichen Karawane handelt es sich um Menschen aus mehreren lateinamerikanischen Staaten, darunter anscheinend vor allem aus Guatemala, die sich urplötzlich dazu entschlossen, das Elend der Heimat nicht mehr ertragen zu wollen und so packten sie ihre Sachen und machten sich zu Fuß auf den Weg in Richtung Norden.

Nachdem die mehreren tausend Menschen aller Geschlechter und Altersstufen zunächst publikumswirksam die Grenze zu Mexiko überschritten gingen sie schnurstracks weiter in Richtung US Grenze ganz im Norden des Landes. Teilweise ging es dabei zu Fuß weiter, teilweise aber wurden die Menschen auf ihrem langen Marsch auch mit Bussen und auf LKWs zur nächsten Station gebracht.

Wer sich ein paar visuelle Eindrücke verschaffen will, der ist bei der kanadischen Rebel Media gut aufgehoben, die für einige Tage einen ihrer Reporter dorthin geschickt hat und vor Ort Aufnahmen und einige Eindrücke dazu bieten kann.

Unklar war lange, wer genau die Geldgeber waren für die Mittel, mit der die Karawane weiterziehen konnte, da auch Zelte, Nahrungsmittel und sonstige Gebrauchsgegenstände zur Verfügung gestellt wurden. Einen Teil geht auf das Mexikanische Rote Kreuz zurück, dem man in der Sache nichts vorwerfen kann, da das ihre Aufgabe ist, allerdings ist die Organisation eindeutig nicht für die umfassende Migrationslogistik zuständig.

Einige Vermutungen hinsichtlich der Finanzierung des logistischen Teils gehen in die Richtung, dass möglicherweise verärgerte Bürgermeister und wohlhabende Einwohner entlang der Strecke heimlich den Geldbeutel aufgemacht haben, damit das Problem schnellstmöglich weiterzieht.

Bei anderen Theorien geht es um mexikanische Drogenkartelle, die ihre Leute in den Trek schmuggelten und auf diese Weise versuchen, einige ihrer Schützlinge ins gelobte Absatzland ihrer Produkte schaffen zu können.

Dazu gibt es aber auch das Gerücht, wonach wie schon bei der europäischen Migrationskrise Geroge Soros und seine Open Society Stiftung federführend im Hintergrund wirken könnten. Zu auffällig sind die Ähnlichkeiten zwischen den Migrationsbewegungen und zu sehr hat sich der Mann seinen Ruf verdient.



Das seltsame Gefühl der Lüge im Raum



Dass etwas nicht in Ordnung sein könnte mit dieser Migrantenkarawane zeigt beispielsweise die Tatsache, dass die Karawane nicht den kürzesten Weg von 1.400 Kilometern Länge wählte, der entlang der Atlantikküste in Richtung Texas führt, sondern eine 3.500 km lange Route quer durch Mexiko einschlug zum nordwestlichen Ende Mexikos bei Tijuana, beziehungsweise Kalifornien auf der anderen Seite der Grenze.

Dazu muss man wissen, dass Texas seine Grenzschutzverpflichtungen überaus ernst nimmt und auch ausgiebige Grenzbarrieren existieren, während Kalifornien eher einem Schweizer Käse entspricht inklusive linker Regierung in Sacramento, die nur zu gerne einen auf „Refugees Welcome“ macht.

Die Karawane also, die aus armen, hilfsbedürftigen und planlosen Menschen auf der Suche nach einer besseren Zukunft bestehen soll, hat sich offenbar bis zur letzten Kommastelle ausgerechnet, wie sie trotz mehr als doppelter Mühe aufgrund des Weges am Zielort das am besten bekommt, was sie will.

Das ist sehr seltsam und entspricht in keinster Weise dem Muster, das die Karawane vorgibt zu sein.

Hinzu kommt, dass die Karawane ausgerechnet zur Hochzeit der kürzlich abgehaltenen Halbzeitwahlen für den US Kongress in die Medien kam. In der aufgeheizten politischen Stimmung kam sie fast wie gerufen, und das für beide Seiten. Auf der einen Seite konnte die postmoderne Linke am praktischen Beisiel für ihr globales Grenzöffnungsmantra werben.

Im Angesicht von Trumps Plänen zu einem Mauerbau entlang der mexikanischen Grenze, mit der er bereits vor zwei Jahren bei der Präsidentschaftswahl erfolgreich auf Stimmenfang ging, kam die Karawane aber vor allem ihm und seinen Verbündeten entgegen. Entsprechend gab es links der politischen Mitte sogar einige Vermutungen der gewagteren Sorte, wonach in Wahrheit Trump oder einer seiner Hinterleute die Karawane mit Geld, einem Termin und einem Ziel ausstatteten.

Wir lernen daraus, auch Linke können „Verschwörungstheorie“. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass sie es immer schon anders bezeichneten. Ist es für sie doch der Daseinszweck des „Kapitals“, ohne Rücksicht auf die Moral für den Kapitalisten Profite zu erwirtschaften. Und würde diese Migrantenkarawane nicht perfekt in Trumps Kapitalistenkalkül passen?

Von dem unabhängigen Journalisten Tim Pool, der sich politisch eher als links bezeichnet wissen wir aber auch, dass es noch einige vernünftige Debattenteilnehmer links der Mitte gibt, die der Karawane ebenfalls nichts gutes abgewinnen können.

In mehreren Videos kritisierte er die illegale Einreiseabsicht der Migranten und im neuesten seiner Videos spricht er über die Einschätzung des Heimatschutzministeriums, wonach die nun an der US Grenze angekommene Migrantenkarawane „überwiegend aus Männern besteht, darunter 500 Kriminelle,“ wobei die wenigen Frauen und Kinder nur für die positive  Presseberichterstattung nach vorne geschoben werden.

Damit können wir also nochmal drei Häkchen machen auf der Liste mit Parallelen zu der von Soros gesteuerten Migrationskrise in Europa.

Nun aber zur entscheidenden Frage: Hat George Soros nun seine Finger im Spiel, oder gibt sich ein Gutteil der Beobachter des politischen Weltgeschehens wieder einmal einer „wirren Verschwörungstheorie“ hin?



Telepolis, Sueddeutsche und New York Times unisono falsch



Am 20. Oktober bereits gab es in der New York Times einen „Faktencheck“ mit dem unzweideutigen Titel:

„Did Democrats, or George Soros, Fund Migrant Caravan? Despite Republican Claims, No“

(„Haben die Demokraten oder George Soros die Migrantenkarawane finanziert? Auch wenn die Republikaner das so behaupten: Nein“)

Im Artikel wird dann auf verschiedene zirkulierende Vorwürfe eingegangen, wie etwa, dass die Migranten bezahlt werden für die Teilnahme an der Karawane. Ein Video, das Helfer beim Austeilen von Geld zeigen soll sei falsch und zeige etwas anderes.

In diesem Zusammenhang steht auch die Information, wonach George Soros Open Society Stiftung finanziell nicht in die Karawane involviert sein soll. Bei Twitter reagierte die Stiftung höchstselbst mit diesem Kommentar auf die von einem US Abgeordneten vorgebrachten Vorwürfe:

„We can save you the trouble, Congressman: Neither Mr. Soros nor Open Society are funding this effort. We do support the historic U.S. commitment to welcoming people fleeing oppression and violence in their homelands. Maybe you could investigate why they feel the need to flee.“

(„Sparen Sie sich die Mühe, Herr Abgeordneter: Weder Herr Soros noch die Open Society finanzieren dieses Vorhaben. Wir unterstützen die althergebrachte US Tradition des Willkommenheißens von Menschen, die vor Unterdrückung und Gewalt aus ihrer Heimat fliehen. Vielleicht könnten Sie ja einmal herausfinden, warum sie das Bedürfnis nach Flucht haben.“)
Freundlich war das nicht, aber eindeutig.

Mit dem Bericht der NY Times und dem Twitterkommentar durch die Stiftung im Rücken sah man sich dann auch bei Telepolis gestärkt und berichtete heroisch über eine „anarchische Migrantenkarawane“, über die der Bösewicht Trump wieder einmal „Fake News“ ablassen musste.

Inwieweit man allerdings die folgende Aussage von Trump als Fake News bezeichnen kann, oder ob es doch nur eine völlig normale Einschätzung unter Berücksichtigung vieler Unbekannter ist, sei dem Leser zur Interpretation überlassen. Bei The Hill kann man das Protokoll von Trumps vermeintlicher Fake-News-Szene nachlesen:

„‘I wouldn’t be surprised,‘ Trump told reporters outside the White House when asked if ‚someone‘ is paying for the caravan.
‚George Soros?‘ a reporter interjected.
‚I don’t know who, but I wouldn’t be surprised,‘ Trump said. ‚A lot of people say yes.‘“

(„‘Ich wäre nicht überrascht,‘ meinte Trump gegenüber Journalisten außerhalb des Weißen Hauses auf die Frage ob ‚jemand‘ die Karawane finanzieren würde.
‚George Soros?‘ ging ein Journalist dazwischen.
‚Ich weiß nicht wer, aber es würde mich nicht überraschen,‘ meinte Trump. ‚Viele Menschen sagen ja.‘“)

Fehlt noch das scharfe Auge der Gerechtigkeit der Sueddeutschen Zeitung. Auch dort wähnt man sich im Geschäft des Guten und weiß zu berichten:

„Als Verantwortliche für die Strategie der caravana wird laut Krawinkel häufig die Organisation Pueblos Sin Fronteras genannt. Es gibt aber die unterschiedlichsten Gerüchte und Theorien, wer die Menschen in Marsch gesetzt hat, darunter die üblichen Verdächtigen wie George Soros, die CIA oder die Evangelikalen; aber auch Donald Trump kursiert als Hintermann, weil er sich durch die Warnung vor der vermeintlichen Latino-Invasion einen Schub für die Kongresswahl erwartet habe.“

In den Raum gestellt werden also die üblichen Verdächtigen plus das oben erwähnte Kapitalistenkalkül. Mit dem Stichwort „Pueblos Sin Fronteras“ wird dann aber auch die entscheidende Komponente genannt.

Während die Sueddeutsche bei dieser NGO bewusst im Bereich der Spekulation verhaften bleibt, so findet man auf dem Internetauftritt der Truppe relativ eindeutige Bilder, auf denen sie ihre der Arbeit im Namen des Guten (und natürlich mit Kopftuchfrauen) vorstellen, und wo es auch einige Aufnahmen mit Migranten gibt, die aussehen als wären sie gerade illegal aus Guatemala eingereist.

Die Betreuung der Migrantenkarawane durch die Pueblos Sin Fronteras ist aber keine Spekulation wie es uns die Sueddeutsche vormachen will, sondern vielmehr eine erwiesene Sache, wie mehrere US Mainstream Medien bestätigen.

Die Frage nach George Soros Fingern im Spiel reduziert sich damit auf die Frage, ob er diese Pueblos Sin Fronteras mit Geldern unterstützt. Das ist eindeutig nicht der Fall, wie auch schon die Open Society Stiftung selbst betstätigte. Fall erledigt? Nicht ganz.

Gräbt man bei der Frage etwas tiefer, dann stößt man auf Argentina Today und News-Front, die jeweils auf Spanisch über Soros Finger in der Migrantenkarawane berichten. Beide geben zu Protokoll, dass Pueblos Sin Fronteras zwar nicht von Soros oder seiner Stiftung finanziert werden, aber sie bekommen Geld von vier Organisationen, die sich unter dem Kürzel CARA zusammentaten:

  • Catholic Legal Immigration Network (ansässig in New York)
  • American Immigration Council (ansässig in Washington DC)
  • Refugee and Immigration Center for Educational and Legal Services (ansässig in Texas)
  • American Immigration Lawyers Association (ansässig in Washington DC)

Alle diese vier Organisationen sind in den USA beheimatet und – Achtung, jetzt kommts - mindestens drei davon erhalten Gelder von George Soros Open Society Stiftung. Wer hätte das gedacht? Der Kreis schließt sich also doch und in der Mitte sitzt wieder einmal niemand geringeres als George Soros. 

Meine Spekulation dazu wäre, dass es sich bei der Finanzierungsstruktur über Sub-NGOs um eine neue Strategie handeln könnte. Nach der schlechten Presse in den letzten Jahren können Soros und seine Stiftung nun problemlos öffentlich jegliche Verantwortung für diese Art von Brachialaktionismus von sich weisen, ohne aber gleichzeitig auf das "Mäzenatentum" verzichten zu müssen.

Es handelt sich dabei um eine Strategie, die man im unternehmerischen Bereich meist dann anwendet, wenn es ums Steuern sparen geht oder um die Verschleierung irgendwelcher Abzockereien. George Soros der Milliardeninvestor, das ist keine Frage, kennt sich in dem Bereich besonders gut aus.


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