Gerechtigkeit heute: Normales Sozialverhalten ist sexistisch und diese Überschrift ist wegen der implizierten Beschwerde darüber eine Mikroaggression


Ein Szenario aus 1001 Alpträumen (Bildquelle)


Das Ende der Teeküche



Wer sich gerade erholt von einer entspannten und womöglich alkoholbefeuerten Runde mit Arbeitskollegen, der sollte diese besser in guter Erinnerung behalten. Denn bald schon könnte es vorbei sein damit, zumindest in jener Variante, in der man sich mit mehr als nur einem Mineralwasser und ohne vorige Vertragsunterzeichnung zusammensetzt, um die betriebliche Arbeitsatmosphäre mit etwas geselliger Zeit jenseits der gemeinsamen Malocherei zu verbessern.

Es geht dabei wieder einmal um eine „Gleichheits- und Menschenrechtskommission“, diesmal in der britischen Variante (und nicht beispielsweise jene der EU), die in ihrer Weisheit zum Schluss kam, dass die Untat des gemeinsamen Witzelns und Spässelns in trauter Kollegenrunde keine Bereicherung des Alltagslebens darstellt, sondern einem Sündenpfuhl sexueller Belästigungen gleichkommt.

Kneipengespräche und das Scherzen mit Kollegen, also die soziale Verbindung zwischen Arbeitskollegen jenseits der Arbeitszeit, kann laut der Kommission eine justiziable sexuelle Belästigung darstellen und das sogar dann, wenn dies vom Täter nicht beabsichtigt war. Selbst falsch interpretierte Gesichtsausdrücke fallen darunter, wie die Daily Mail in ihrem Artikel darüber berichtet.

„Ungewollte Witze und selbst Gesichtsausdrücke können inakzeptables Verhalten darstellen, und das auch dann ‚wenn es so nicht gemeint war‘“, so die Vorsitzende der Kommission Rebecca Hilsenrath, auf deren Liste für „ungewolltes Verhalten“ auch weitere menschliche Abgründe enthalten sind. Darunter das gegenseitige Spielen von Streichen, Kontaktversuche in den Sozialen Medien und das Nachäffen von Arbeitskollegen – etwa die eine lispelnde Kollegin im Archiv. Nicht wahr, Jessica?

Frau Hilsenrath verschickte ihre Liste mit den neuen und von jeglicher Parlamentsdebatte rein gehaltenen Verhaltensregeln an insgesamt 400 britische Großunternehmen. Dabei wird jedoch nicht ganz klar, ob sie die Liste auch an alle staatlichen Behörden schicken musste, oder ob man dort bereits ein paar Schritte weiter ist bei der allgemeinen Vergiftung der Arbeitsatmosphäre.

Auch wenn der Name Hilsenrath ziemlich deutsch klingt und die Vorfahren der Dame aller Wahrscheinlichkeit vor nicht allzu langer Zeit noch in Deutschland lebten (sie scheint jüdisch zu sein), so kann fürs erste Entwarnung gegeben werden. Die Vita der Frau deutet nicht darauf hin, dass sie noch Kontakt hält zum Herkunftsland ihres Namens.

Der geneigte Leser kann sich fürs erste wieder also entspannen, akut ist es nicht. Chronisch bleibt es aber dennoch, denn nicht selten zeigen die Sozialingenieure aller Länder eine seltsame Einigkeit in ihren Bemühungen und testen das eine hier oder da, um es dann bei entsprechend geringem Widerstand im Hau-Ruck-Verfahren überall durchzuboxen.

Ein Beispiel wären die im vorletzten Absatz verlinkten Genderklos, die bislang nur in Berliner Politkreisen en vogue zu sein scheinen und nur langsam auf das ganze Land überschwappen. In Großbritannien ging man auch hier vorweg bei der Wegnahme des letzten Rests an biologisch(!) weiblicher Intimsphäre, und das gegen jeden Widerstand und selbstredend auch Sinn und Verstand.

Es könnte daher durchaus auch das kollegiale Kontaktverbot auf uns zukommen. Vermutlich über die Länder, Unterabteilung linksgrüner Stadtstaat. Sie sind jetzt gewarnt.


Beschwerden gegen die Zersetzung jetzt eine Mikroaggression



Sollten Sie sich denn auch über diese Verrechtlichung des antisozialen Unrechts beschweren wollen, dann sollten Sie sich aber besser beeilen. Das gilt sowohl für uns hier in Deutschland – zumindest in jenen Teilen und für all jene, für die der gängige Rechtsrahmen noch gilt – als auch für Briten und Deutsche in Großbritannien.

Der Hinweis, warum es bald zu Ende sein könnte mit dem Bemängeln öffentlicher Ärgernisse gibt wieder einmal eine Universität. Auch hier ist es mit der Universität von Sheffield wieder eine englische, die ihren großen Vorbildern in Oxford und Cambridge offenbar fleißig am nacheifern ist in puncto Kulturmarxismus.

Dort ist man ganz in der Tradition der Stasi dazu übergegangen, unter den Studenten bezahlte Spitzel anzuheuern, deren Aufgabe es ist, auf dem Campus (und vermutlich daneben) nach „Diskriminierung“ zu suchen, um dies an höhere Stellen für Sanktionierungen zu melden. Ob die Täter unter den Studenten dann nur exmatrikuliert werden oder nach Hohenschönhausen verschickt werden, ist nicht bekannt. Vorerst vermutlich nicht, da mit dem nun vermutlich doch stattfindenden Brexit erst einmal die neue Beziehung zu dem einen „D“ in „DDR“ definiert werden muss.

Damit auch wirklich sichergestellt ist, dass die neuen Studentenblockwarte etwas zu tun haben und auch bloß niemand aus der Reihe tanzt, erklärte die Universität zudem gleich noch Beschwerden über den neuen Status Quo zur „Mikroaggression“.

Zur Klärung des Begriffs sei darauf hingewiesen, dass eine Mikroaggression zwar vielleicht klein sein mag, sie aber definitiv nicht vernachlässigt werden darf. Denn die Mikroaggression wirkt tröpfchenweise und irgendwann, das wissen wir alle, ist jeder Stein ausgehöhlt.

Zum Beispiel würde es den Tatbestand einer Mikroaggression erfüllen, wenn man zu einem Käse sagt: „Du bist aber gelb heute!“ Man muss das nur oft genug machen und dann hat der Käse Löcher. Löcher aber sind böse, denn man kann mit seinem Finger darin stecken bleiben, und weil das böse ist muss man die guten Käse -  Pardon - Studentenköpfe unbedingt davon fernhalten.

Ok?



Die Burkaisierung des Westens schreitet voran



Tja, und nun muss man nur noch die beiden losen Fäden zusammenführen.

Einmal hätten wir da jenen mit der „Gleichheits- und Menschenrechtskonvention“, die in der gutmütigen kollegialen Flapsigkeit ein Verbrechen sieht und auf der anderen Seite hätten wir den Doppelfaden mit Blockwarten, die jeden bezichtigen, der keine Lust mehr hat auf das bezichtigt werden.

Zusammen gewoben ergibt das genau eines: Eine Burka, und zwar zuallererst eine für Frauen und als zweites auch für all jene, die zwar vielleicht anders aussehen, die aber trotzdem dabei sein wollen.

Oder wären Sie etwa weiterhin bereit, sich an der Uni, am Arbeitsplatz und daneben dem permanenten Risiko von Sexismus- und Rassismusvorwürfen auszusetzen?

Eher nicht.

Ob sich Frau Hilsenrath und ihre Kollegen von der Uni Sheffield darüber im Klaren sind?

Man weiß es nicht. Befürchten aber muss man das schlimmste.




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