Wenig Kundschaft auf dem Pissoir für Sie (Bildquelle) |
Für umgerechnet insgesamt mehr als 40.000 Euro wandelte das britische Innenministerium
zehn Toilettenräume um, damit die Beamten fortan geschlechtergerecht ihr Geschäft verrichten können. Leider bestand das Ergebnis darin, dass den
Frauen im Ministerium die Gepflogenheiten der Männer beim Klogang
störten und fortan nicht mehr zur Toilette gingen. Neue
Verhaltensregeln für die Männer sollen das Problem nun lösen.
Die Prioritäten erkennt man an den reservierten Budgets…
Wer gutes Geld
verdienen will als Installateur, der sollte sich auf den
professionellen Umbau von Toilettenräumen auf „genderneutral“ spezialisieren. Nicht nur in Berlin lässt man dafür gerne mal ein
paar Groschen mehr springen für diese Art der architektonischen
Umerziehung. Auch die konservative Regierung Großbritanniens hält
sehr viel davon.
Umgerechnet 41.000 Euro wurden für den Umbau
von zehn Toilettenräumen mit je drei Aborten ausgegeben. Davon entfielen gut 1.000
Euro für jede neue Kloschüssel und dazu kamen insgesamt noch einmal etwa
9.000 Euro für die Beschilderung inklusive schriftlicher
Einweisung in die neue Örtlichkeit.
Wie genau vor allem der zweite Teil der Summe zustande kam wird aus dem Artikel
beim Daily Express nicht ersichtlich, zumal eine kurze Suche bei
Amazon darauf hindeutet, dass ein Kloschild selten mehr als 10 Euro
kostet. Vermutlich hängen da jetzt entweder massiv goldene Schilder,
oder aber es wurde ein Star Designer für die Entwicklung der
brandneuen Beschilderung beauftragt.
Etwas
nachvollziehbarer sind die Kosten für die Kloschüsseln selbst, wobei hier
zu fragen wäre, warum die alten Schüsseln nicht einfach weiter
verwendet werden konnten. Meines Wissens sind britische Männer und
Frauen anatomisch nahe genug aneinander, so dass es keine speziellen
Formen benötigt, um die Hintern beider Geschlechter auf die selbe
Öffnung zu bekommen.
Fest steht aber: Man lässt sich definitiv nicht lumpen bei der
architektonischen Ausgestaltung der Infrastruktur für den
postmodernen Beamten, seiner gleichgestellten Kollegin und den
übrigen Kollegix.
Unisexpinkeln: Für Männer kein Problem, für Frauen ein Spießrutenlauf
Leider scheinen
aber vor allem die Frauen im Ministerium nicht zufrieden mit der
Umbaumaßnahme. Wie es heißt machte in der Ministeriumszentrale ein
internes Memo die Runde, in dem die Männer des Hauses gebeten
werden, die Türen zum Klo zu verschließen. Eine wichtige Frage
dazu wäre, wann genau sie die Türe schließen sollen. Wenn sie pinkeln?
Oder wenn sie groß müssen? Oder aber hinterher, wenn sie fertig
sind?
Es ist mir nicht
bekannt, dass Männer nach britischer Tradition die Klotüre offen
lassen, wenn sie groß müssen und es ist relativ einerlei, ob sie
nach Beenden des Geschäfts die Türe offen lassen. Daher vermute
ich, dass die Männer beim pinkeln auf das Abschließen der Türe
verzichten. Das wäre aus männlicher Sicht durchaus nachvollziehbar,
bleibt der Täter doch angezogen und ist nur mit dem Rücken
entblößt, falls jemand mal das Auftreffen des Strahls überhört und
versehentlich die Türe aufstößt.
Sollte es bei diesem
Sachverhalt tatsächlich darum gehen, dann lässt sich sagen, dass
der Umbau eine klassische Verschlimmbesserung war im Sinne von gut
gedacht, schlecht gemacht.
Die Frauen
jedenfalls, so das Memo, „halten die Benutzung der Toiletten für
ziemlich peinlich und verzichten deshalb auf deren Benutzung“. Ihre
Forderung daher, Männer sollen künftig doch bitte von der Unsitte
des Türen offen stehen lassens absehen und sie im Namen der
Gendergerechtigkeit züchtig abschließen. Vielleicht klappt es ja dann
mit der Losung durch die Verwaltung des Innenministeriums, wonach die
Umbauten zum Ziel beitragen sollen, „ein Arbeitsumfeld zu schaffen,
in dem sich jeder wohlfühlt.“
Als Verschwendung
werden die Kosten für die Umbauten übrigens nur vom britischen Steuerzahlerbund erachtet. Und auch
von einer Rückkehr zu patriarchalen Strukturen mit nach Geschlechtern
getrennten Toiletten will man aber erst einmal nichts wissen.
In dem Sinne:
Wasser Marsch!
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