Heiliges Ökogaga: Studenten an theologischer Hochschule mit 50.000$ Studiengebühren beichten ihre Sünden neuerdings Pflanzen

Vom Pfarrer zum Botaniker (Bildschirmfoto)

Man muss schon starke Nerven haben oder den Lebensstil der drei Affen pflegen, um noch immer Mitglied einer der großen Kirchen zu sein. Naja, oder kulturmarxistisch durchgegendert und an die große Ökoapokalypse glauben. In immer mehr Bereichen zeigt sich, dass die Kirchenoberen mit ihrer Institution genau das gemacht haben, wovor die Bibel warnt: Sie haben die Regeln auf den Kopf gestellt. Für diese Erkenntnis muss man nicht allzu gläubig sein, wie man auch kein religiöses Leben führen muss, um dies als bedenklich zu erkennen. Verbindet man das alles mit dem Mammon (früher verschmäht, heute beim Klerus heiß begehrt), dann ergibt sich eine Giftmischung für uns alle, nicht nur für die Kirche.



Am „Union Theological Seminary“ von New York geht das Frutariertum um



Die private theologische Hochschule von New York hat sich etwas ganz besonderes einfallen lassen für ihre Studenten. Stolz berichtet das offizielle Twitterkonto des Seminars mitsamt Foto darüber, wie ihre Studenten fortan ihre Sünden vor mehreren Topfpflanzen beichten dürfen. „Heute haben wir in der Kapelle den Pflanzen gebeichtet,“ wobei man auf dem Foto sieht wie ein Student – oder eine Studentin mit der üblichen Frisur – einer von mehreren Topfpflanzen die Ehre gibt und seine/ihre vermutlich zahlreichen Sünden beichtet. Im Hintergrund sitzen derweil die anderen, bis sie auch randürfen.

„Gemeinsam gedachten wir unserer Trauer, der Freude, dem Bereuen, der Hoffnung, der Schuld und dem Kummer,“ so der Tweet weiter im typischen EKD-Duktus, um dann allerdings deutlich zu machen, dass man keineswegs Jesus in seiner Mitte sah beim inneren Ablass, sondern sie „jene Wesen, die uns erhalten, deren Geschenk wir aber viel zu oft übersehen.“

Kurzum, Jesus ist jetzt eine Zimmerpflanze, die Regeln aber sind nach wie vor die alten wie die abschließende Frage an das digitale Publikum verrät: „Was beichtest du den Pflanzen in deinem Leben?“

Im Grunde genommen ist das keine schlimme Sache. Es gibt zahlreiche Rituale, die weit jenseits des rigiden Dogma Teil der christlich-religiösen Welt sind und die mitunter auf die Natur zurückgehen. Man könnte diese Runde einordnen als eine kleine harmlose New Age Hippie Einlage, die wie der Batikschal und der Ausflug zum buddhistischen Tempel zur Horizonterweiterung ab und zu einfach mal sein müssen. Nicht zuletzt gibt es auch LSD und andere „bewusstseinserweiternde“ Mittelchen, die nicht nur in der heutigen Zeit, sondern auch in der längeren Vergangenheit dem ein oder anderen Kirchenmann weiterhalfen beim Entdecken der Spiritualität.

Dennoch muss man sich hier die Frage stellen, ob das denn wirklich so sein muss. Jenseits des üblichen Verdachts auf links-grünen Kulturmarxismus, der mit Sicherheit auch nicht an den Studenten und Dozenten des Seminars vorbei ging ist die Frage gerechtfertigt, ob das denn wirklich an ein Seminar gehört, wo die Kirchenkader der Zukunft ausgebildet werden. In eine basiskirchlichen Frauengruppe, warum nicht? Vielleicht auch mal beten im Wald, es gäbe da einige denkbare Varianten, bei denen dem inneren Segen genauso gedient werden kann wie dem Drang nach Gemeinschaft.

Ein theologisches Seminar allerdings ist etwas anderes, dort geht es um die Tiefen des Glaubens, um dessen Analytik, um das System und um die Verbindung der Abstraktion mit der Wirklichkeit. Der biblische Gott ist kein Naturphänomen und er ist übrigens auch weder ein Mann oder eine Frau. Gott ist eine Idee, ein Prinzip, das Theologiestudenten kennenlernen sollten und zwar im Kontext der Geschichte und im Kontext der christlichen Theologie.

Das Anbeten von Pflanzen ist nicht christlich, es ist naturreligiös und ist schlicht und ergreifend nicht mit christlicher Theologie vereinbar. Es ist eine Regression weg von der Logik und von der Prinzipienhaftigkeit und hin zur Magie im Körperlichen. Die Bibel und davor die jüdische Theologie haben dies überwunden. Affen beten Pflanzen an. Der Mensch aber ist kein Affe, das haben uns Gott und sein Sohn meines Wissens in aller Deutlichkeit mitgeteilt.

Was diese Studenten dort also machen, indem sie Pflanzen anbeten – Pardon – Pflanzen ihre Sünden beichten ist eine Abwendung und effektiv eine Ablehnung jener Inhalte, für die sie an diese Institution des theologischen Seminars kamen. Der Tweet zeigt, wie die kulturmarxistische Umkehrung der Regeln auch am theologischen Seminar ankam und in voller Blüte steht. Es scheint dem Seminar auch wichtig zu sein, denn ansonsten hätten sie nicht nur offizielle Unterrichtszeit dafür verschwendet, sondern es auch nicht bei Twitter an die große Glocke gehängt.



Entweder ein Haus kaufen, oder einer Betrugsmasche zum Opfer fallen



Abgesehen von der völligen Abkehr der eigenen Glaubensinhalte das schlimmste am neuen Naturdogma der Hochschule ist ihr Preis. Stolze 23.670$ kostet ein akademisches Jahr, das offenbar zwei Semester umfasst. Bei diesem theologiestudentischen Jahreskleinwagen allerdings handelt es sich nur um das Einstiegsmodell ohne Dach. Will man eine rudimentäre Unterbringung im teuren New York dazu, dann kostet es noch einmal 10.000$, dann muss man noch die hausinterne Krankenversicherung abschließen für 4.221$ und für allerlei kleine Extras weitere drei- bis vierstellige Beträge hinblättern. In der Vollversion kostet ein Studium dort im Jahr kaum unter 50.000$.

Wer sich dort schließlich drei Jahre lang hat ausbilden lassen und auf den anschließenden Doktorgrad verzichtet (weitere ~70.000$), der hätte sich von dem Geld anstatt dessen auch ein schönes Häuschen im Grünen leisten können – und in den drei Jahren arbeiten und Geld verdienen können.

Hat ein Student dieser Hochschule sein Diplom in der Tasche, dann ist er also nicht nur völlig abgekommen vom Pfad des biblischen Gottes – und viele Theologiestudenten sind anfangs zumindest gläubig – sondern er ist überdies auch noch hemmungslos überschuldet. Gleichzeitig taugt sein Diplom kaum für mehr als eine schlecht bezahlte Stelle als Religionslehrer, wo er der nächsten Generation der neuen alten Naturreligion näherbringen wird, oder aber er kann sich als Dorfpfarrer in kompetenter Weise um die Damengruppe kümmern, wenn sie einen Ausflug machen und im Wald beten gehen wollen.

Alternativ bliebe dem Student noch, den Einsatz zu verdoppeln und für die große innerkirchliche Karriere den Doktorgrad dranzuhängen. Ist deren Ende erfolgreich erreicht, dann kennen die Pflanzen ihren Sünder und die Kirche hat einen weiteren Kader, der sich aufgrund seiner theologischen Ahnungslosigkeit im Zweifel so weit verbiegen lässt, dass er ein Holzboot vor dem Altar montieren lässt oder mit der Kollekte die Überfahrt der Feinde seiner Religion finanziert.

Gewinner gibt es in diesem Spiel auch und zwar zwei an der Zahl. Die einen sind jene, die sich an den Studiengebühren gesund stoßen, da die Schulden gemacht sind und zumindest in den USA Studienkredite nicht über eine Privatinsolvenz aus den Büchern gelöscht werden können. Sie bleiben am Schuldner hängen bis zum bitteren Ende. Die zweite Fraktion der Gewinner wiederum ist natürlich jene, die dem Christentum, seiner Tradition, seiner Theologie und seiner zivilisatorischen Wirkung den Garaus machen will.
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