Das Ergebnis einer Bildersuche nach "Euro brennt" (Bildquelle) |
Die neuesten Wirtschaftskennzahlen sind alles andere als ermutigend. Trotz oder eher wegen der Gelddruckerei durch die EZB und der dadurch verursachten Verzerrungen verschieben sich die Fundamentaldaten so weit, dass Investoren reagieren müssen und die Rettungsboote des absehbar sinkenden EU-Schiffs besteigen. Die EZB hat ihr Pulver verschossen und kann nur zusehen wie die Krise sich durch die Realwirtschaft fressen wird. Eine bedeutende Kennzahl für deren Entwicklung ist der Einkaufsmanagerindex, der für Deutschland und Frankreich als den beiden wichtigsten Volkswirtschaften der Eurozone steil nach unten zeigt. Das verheißt nichts gutes, wobei zum Schlechten noch die Inkompetenz der europäischen Politik kommt.
Tom Luongo: Der Zusammenbruch Deutschlands ist real - und er beschleunigt sich
Im April habe ich
gesagt, Deutschland sei eine „Dead
Economy Walking“. Heute kann ich mitteilen, dass die Wirtschaft
des Landes seine Beine verloren hat.
Einkaufsmanagerindex
konnte mit 41,4 für Angela Merkel kaum schlechter ausfallen. Es ist
eine Zahl, die so furchtbar ist, dass man sie das Klo herunterspülen
wollte.
Einkaufsmanagerindex
zeigt, dass die gesamte deutsche Wirtschaft rückläufig ist.
Und da Merkel gerade
eine massive Steuererhöhung plant als politische Handreichung
für die aufstrebenden Grünen, sieht die Zukunft für das
Wirtschaftswachstum Deutschlands genauso schlecht aus wie es in der
folgenden Grafik zu sehen ist.
####GRAFIK####
Abgesehen vom
Offensichtlichen erkennt man in der Grafik auch, wie sehr einige
hochbezahlte Analysten in ihren Prognosen daneben liegen. Der
Bestätigungsfehler ihrer eigenen Annahmen ist regelmäßig stärker
als das, was sich in der Realität abzeichnet.
Ebenso erkennt man,
warum das passiert. Die konventionelle Ökonomie besagt, dass wenn
eine Zentralbank mit dem Gelddrucken beginnt und negative Zinssätze
die maximale Lockerung der Geldpolitik darstellen, dann steigt die
Produktion, weil Kredite so billig sind, dass man Geld bekommt, wenn
man welche aufnimmt.
Das aber passiert
nicht, da die Kunden deutscher Waren nicht die Möglichkeit haben,
ebenso Schulden zu machen wie die deutschen Produzenten. Mit
negativen Zinssätzen, so die Annahme, müsste sich der Geldfluss und
damit der Kapitalumschlag erhöhen, denn wer will schon seine
Ersparnisse verlieren, indem er dafür Gebühren zahlen muss?
Was gerade passiert
ist das exakte Gegenteil dessen, was Larry Summers als der
Hauptvertreter negativer Zinssätze gerne hätte. Die Märkte
signalisieren vielmehr in unmissverständlicher Weise, dass es
schlecht läuft und die Zentralbank eben wegen ihrer Negativzinsen
kein Vertrauen in eine positive wirtschaftliche Entwicklung hat.
Es sollte niemanden
überraschen, dass die EZB in dem Moment sehr ruhig wurde, als die
neuesten Zahlen über den Schrumpfungsprozess der deutschen
Wirtschaft reinkamen. Denn ohne den Exportzuwachs Deutschlands kann
unabhängig vom Brexit keine geldpolitischen Maßnahmen geben, die
den Euro stabilisieren.
Gleichzeitig werden
die Argumente jener Briten immer schwächer, die den Brexit noch
immer abwenden wollen, da es immer offensichtlicher wird, dass die EU
das Vereinigte Königreich als Absatzmarkt derzeit mehr braucht als
umgekehrt. Fakten scheinen die britische Remainerfraktion jedoch
nicht zu interessieren.
Tatsächlich sind
sie es, die mit ihren Versuchen, den Brexit herauszuzögern und
abzuwenden jene Unsicherheit verursachen, die sie
in Schlagzeilen versuchen auf den Brexit zu schieben.
Die neuen Zahlen für
Europa treffen die Märkte hart. Die Ölpreise fallen inzwischen
wieder aufgrund dieser negativen Meldungen, sowie den Spekulationen,
wonach sich der iranische Präsident Rouhani in dieser Woche am Rande
der UN-Generalversammlung mit Präsident Trump und dem britischen
Premierminister Boris Johnson treffen
wird.
Obwohl der iranische
Außenminister Javad Zavir ein Treffen mit Trump ausschloss,
signalisierten die Iraner Boris Johnson Gesprächsbereitschaft, indem
sie den britischen Tanker Stena Impero freiließen. Auch wenn wohl
nichts dabei herauskommen wird, so ist Johnson nach wie vor eine der
wichtigsten Figuren beim Brexit.
Derweil verlor der
Euro gegenüber dem Dollar an Wert, während Gold weiterhin relativ
zu allen Währungen und inklusive des Dollars ansteigt.
Angesichts der
schweren Turbulenzen an den Finanzierungsmärkten für US-Anleihen
erinnert uns Martin Armstrong daran, dass sowohl die FED als auch
die EZB in Schwierigkeiten geraten sind. Die FED wird ihr
Notfall-Repo-Fenster bis zum 10. Oktober offen halten.
„Der zunehmende
Druck außerhalb der USA zu Abschaffung von Bargeld, was einer
Konfiszierung des Geldes der Bürger gleichkommt, um damit den sich
immer mehr abzeichnenden Zusammenbruch des Sozialismus
herauszuzögern, verursachte eine Massive Panikreaktion hin zum
US-Dollar.
Das alles passiert
entgegen der Schlagzeilen von Anfang 2019, wonach Staaten weltweit
ihre US-Anleihen abstoßen würden, was als Zeichen gedeutet wurde,
dass der Dollar zusammenbricht. In Wirklichkeit war der Verkauf von
US-Anleihen zu diesem Zeitpunkt ein Versuch, mit aller Gewalt den
Anstieg des Dollars zu stoppen.“
Martin hatte immer
Recht damit, dass hinter den steigenden US-Aktienkursen in
Wirklichkeit das sinkende Vertrauen in die europäische Wirtschaft
und die Euro-Wärhung steckt.
Letzte
Woche habe ich spekuliert, dass es eine Verbindung geben könnte
zwischen dem ktuellen Repo-Fenster und dem bevorstehenden Verkauf von
neuen US-Anleihen im Wert von über 200 Milliarden Dollar in dieser
Woche.
Die wichtigsten
Handelsbanken müssen für diesen Verkauf mit ausreichend Bargeld
ausgestattet sein, damit sie ihren Teil der Anleihen aufnehmen
können, da eine negative Veränderung der erwarteten Zinsen
drastische Auswirkungen hätte.
Die
Dollar-Finanzierungskrise ist real und beschleunigt sich ebenso wie
die Implosion der deutschen Wirtschaft. Und es geht nicht mehr nur um
Deutschland. Der französische PMI Wert war schrecklich, während der
gesamte zusammengesetzte PMI für die Eurozone ist nahe dran an einer
Kontraktion.
Besonderen Anlass
zur Beunruhigung ist die bevorstehende Umkehrung der Zinsen für
europäische Staatsschulden. Bislang haben sich die Anleiherenditen
jeglicher Logik widersetzt, werden gegen einen fallenden Euro aber
nicht halten können und massiv ansteigen.
Die deutsche
Zinskurve beginnt bei Anleihen mit wenigern Jahren Laufzeit
inzwischen zu steigen, so dass sich das Verhältnis zu langjährigen
Anleihen verschlechtert und eine Inversion droht. Währenddessen
steigt die Nachfrage nach US-Anleihen kontinuierlich an.
Angesichts dieser
Marktbewegungen verwundert es kaum, dass der Europäische Rat nun
endlich beginnt, seine Einstellung zu einem möglichen Brexit
Abkommen mit Großbritannien zu ändern.
Deutschland gerät
in Schieflage und mit Deutschland gerät das gesamte europäische
Projekt unter Druck. Gut so.
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