Brennende Autos und ein Hinterhalt für Feuerwehr und Polizei: Mit Quimper in der Bretagne erlebt das nächste französische Mittelzentrum seinen Bürgerkriegsmoment

Postmodernes Lagerfeuer in Quimper (Bildquelle)

Das Muster der gewalttätigen Übergriffe scheint überall das selbe zu sein. Gruppen aus "jungen Männern" legen Brände, rufen dann die Feuerwehr und bewerfen diese, wie auch die polizeiliche Verstärkung mit Steinen und teilweise mit Böllern. So schnell sie kommen verschwinden sie auch wieder im molekularen Bürgerkrieg, von dem inzwischen das ganze Land geplagt wird. Man beachte bei dem Artikel auch die Tatsache, dass es unter der Woche geschah, keine Ferien sind, keinerlei Festivitäten stattfanden, und dass wieder einmal normale Bürger und die Helden des Alltags die Leidtragenden waren, während die Täter allesamt ungeschoren davon kommen.

 

France Bleu: Abgefackelte Autos und mit Steinen beworfene Polizisten: Ein Abend voller Spannungen in Quimper



Verbrannte Autos, Müllbrände und die Polizei als Zielobjekt für Steinwürfe. Am Dienstagabend gab es im Viertel Penhars der 63.000 Einwohner Stadt Quimper gleich mehrere gewalttätige Zwischenfälle.

Zunächst reagierte die Feuerwehr am Dienstagabend gegen 19 Uhr auf Berichte über Müll- und Autobrände. Insgesamt brannten in Penhars neben dem Müll drei Autos brannten.

Am Einsatzort wurden die Polizisten, die ebenfalls vor Ort gerufen wurden von mehreren Dutzend Personen angegriffen, woraufhin Feuerwehr und Polizei den Bereich wieder verlassen mussten.

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Explosionsgeräusche, 14 Autos brannten



Gegen 21 Uhr verschärfte sich die Lage weiter, so dass Anwohner erneut die Feuerwehr riefen. Die Anwohner sprachen bei den Notrufen von Explosionsgeräuschen, die auf die Explosion der Reifen an verbrannten Autos zurückgeführt wurden.

Eine Jugendliche sah, wie „das Auto meines Vaters brannte. Es explodierte wie ein Feuerwerk“.

Einige der Anwohner sprachen dabei von „Verpuffungen“ und gar „schwarzem Rauch“. Einige sahen dabei auch, dass ihr Auto betroffen ist: „Sie brachten für das Abfackeln Gaskanister mit“, sagte einer und meinte, dass es etwa zwanzig bis dreißig Kanister waren. Die Täter wurden von Anwohnern als „junge Menschen im Alter von 15-16 Jahren in Kapuzenpullovern“.

Nachdem bis 23 Uhr insgesamt 14 Autos in Flammen standen beruhigte sich die Situation wirder.

Pascal Lelarge, der Präfekt von Finistère verurteilte bei Twitter die Gewalt in Quimper durch einige Dutzend Personen gegen die Polizei und Feuerwehr. Er sprach ihnen die volle Unterstützung aus.

Lelarge fügt hinzu: „Es wird Ermittlungen in der Sache geben, um die Täter dieser unsäglichen Taten zu identifizieren.“



Ging dem Gewaltausbruch eine Polizeikontrolle von Rollerfahrern voraus?



Nach Angaben mehrerer Anwohner könnte ein Treffen junger Menschen auf Rollern am frühen Abend die Ursache für den Gewaltausbruch gewesen sein. Der Sicherheitsdirektorin von Finistère, Nelly Jauneau-Poirier, bestätigte die Vermutung: „Wahrscheinlich geschah es aufgrund einer Polizeikontrolle der Rollerfahrer, da es einige Zeit später zu den Fahrzeugbränden kam“.

Am Mittwochmorgen erklärte die Polizei, dass sie noch keine Verhaftungen vorgenommen habe.

Nach dem Zwischenfall gingen die Anwohner auf die Straßen und begutachteten den Schaden. Plastik aus Mülltonnnen schmelzte auf der Straße, Fahrzeuge lagen auf dem Dach und kokelten vor sich hin

„Was ich wahrnehme ist, dass sich die Dinge verschlechtern, man fühlt sich vergessen“, sagte einer der Anwohner. „Ich bin gerade erst heimgekommen, ich werde mein Auto wieder wegfahren. Ich werde nachts nicht schlafen, wir haben Angst. Die jungen Leute sagten: „Wir kommen wieder."


Könnte das Wetter für die Gewalt verantwortlich sein?


Quimper liegt im äußersten Westen der Bretagne direkt am Atlantik. Hitzewallungen gibt es dort auch, aber sie werden meist von einer Brise Wind begleitet. Hinter der postmodernen Hypothese, wonach es der „Klimasommer“ und die „nie dagewesenen Hitzewellen“ seien, die immer mehr junge Menschen zu derartigen Gewalttaten veranlassen, steht in diesem Fall wie auch schon beim Zwischenfall von Limoges vor einigen Tagen ein großes Fragezeichen.


Die Wetter-Gewalt-Analyse^TM (Bildquelle)

Die Tageshöchttemperatur am Dienstag lag bei ungefähr 20°C, also Raumtemperatur, und wurde über die Mittagszeit erreicht, während es gleichzeitig verhältnismäßig starken Wind gab. Danach gingen die Temperaturen geradeaus runter, wobei bis zum Ende der Zwischenfälle gegen 23 Uhr die Tiefstttemperatur erreicht wurde. Erwähnenswert ist, dass es am Tag davor zwei Mal geregnet hat.

Möglicherweise trug der Regen am Tag zuvor zur aufgehitzten Stimmung der jungen Burschen bei, und sie aufgrund es Regens nicht Rollerfahren konnten, um dann tags darauf mit doppeltem Elan anzutreten. Ebenso muss man die hohe Windgeschwindigkeit als Ursache für die Gewalt in Betracht ziehen, da so etwas gerne zu Föhn und damit Depressionen führt. Nicht zuletzt gibt es in der Nähe von Quimpes einige Windräder, die sich zur Tatzeit gedreht haben mussten. Eventuell war es also der von diesen ausgehende Infraschall, der die Täter aufgehetzt hat.

Wir bleiben dran.

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