Wenn die rote Alex mit dem Faktenhelmut.. (Bildquelle(1,2,3) |
Mainstream-medial
beginnt das neue Jahr genau so wie das letzte endete und zwar mit
einer umfangreichen Breitseite „Fake News“. Wieder geht es um die
USA, wieder geht es um vermeintlich tumbe konservative oder zumindest
nicht-linke Bürger des nordamerikanischen Landes. Und wieder war
der Narrativ zu gut, um ihn als schamlose Lüge zu dechiffrieren. Es geht um eine Geschichte zu einem alten Tanzvideo des
neuen linksextremen Politsternchen Alexandria Ocasio-Cortez und
Spott, den es nie gab.
Von der Nicht-Nachricht zur globalen Fake News Meldung
Von Spiegel Online
über den Focus bis hin zur schweizerischen NZZ und den Staatssendern
ORF und ZDF haben alle darüber berichtet. Die meisten übernahmen
dabei eine dpa Meldung mit dem reißerischen Titel „Ocasio-Cortez
wehrt sich gekonnt gegen Kritik an Tanzvideo“. Andere wiederum, T-Online und der ORF seien hier als
Beispiele zu nennen bedienten sich der fast schon altgedienten
Technik des Artikelabschreibens und formulierten die Meldung so weit
um, dass sie der dpa keine Gebühren schuldeten und doch ihre
Leserschaft informieren konnten.
Nur, über was
eigentlich informieren?
Es ging wie des
öfteren in diesen Tagen um ein neues Politsternchen am
US-amerikanischen Polithimmel namens
Alexandria Ocasio-Cortez (AOC), die nicht wirklich viel kann und
als „Gaffing Queen“ gilt, was übersetzt in etwa so viel heißt wie
„Pannen Olli für Worte“, die aber auch telegen lächeln kann und
alles mitbringt, was politlinks heute als sine non qua gilt: Sie ist
eine Latina, sie ist weiblich und sie ist politisch irgendwo
anzusiedeln zwischen Ernst Thälmann und Joseph Stalin. Nur ohne
deren vorhandenes Weltwissen.
Für die in Richtung Antifa gerückten Mainstream Medien ist sie also die perfekte Kandidatin überhaupt (naja, abgesehen vielleicht von ihren behauptet jüdischen Wurzeln, muslimisch wäre da deutlich vorteilhafter) und so wird sie in die erste Reihe gedrückt wie keine zweite.
Für die in Richtung Antifa gerückten Mainstream Medien ist sie also die perfekte Kandidatin überhaupt (naja, abgesehen vielleicht von ihren behauptet jüdischen Wurzeln, muslimisch wäre da deutlich vorteilhafter) und so wird sie in die erste Reihe gedrückt wie keine zweite.
Offenbar, das
zumindest wurde im US-Mainstream verbreitet, hat nun ein anonymer Nutzer mit dem Pseudonym
„AnonymousQ“ ein altes Video mit einer kleinen
Tanzeinlage von AOC ausgegraben, das vor einigen Jahren zu Unizeiten
entstand. Sinngemäß kommentierte der Nutzer das Video mit: „Schaut mal
an, wie furchtbar sich diese dumme Kommunistentussi da zur Musik
bewegt.“
Die Twitternachricht
ging viral und wurde zigtausend Mal geteilt und von weiteren Nutzern kommentiert.
Allerdings überhaupt nicht so, wie es sich dieser anonyme
Twitternutzer vorstellte, also mit viel Spott und Häme, sondern es wurde das exakte
Gegenteil daraus.
Tausende Nutzer sahen sich das Video an und lobten es. Sie fanden es witzig und fragten sich, was das für ein Idiot war, der das Video in dieser abschätzigen Weise kommentierte.
Der Grund für diese einhellig positiven Reaktionen wird ersichtlich, wenn man sich das Video einmal kurz ansieht. AOC sieht gut aus, sie weiß sich zu bewegen und es sieht insgesamt aus, wie ein Nachmittag, an dem sie und ihre Tanzpartner einigen Spaß hatten.
Tausende Nutzer sahen sich das Video an und lobten es. Sie fanden es witzig und fragten sich, was das für ein Idiot war, der das Video in dieser abschätzigen Weise kommentierte.
Der Grund für diese einhellig positiven Reaktionen wird ersichtlich, wenn man sich das Video einmal kurz ansieht. AOC sieht gut aus, sie weiß sich zu bewegen und es sieht insgesamt aus, wie ein Nachmittag, an dem sie und ihre Tanzpartner einigen Spaß hatten.
Mit dem sich verbreitenden Video entstanden in den Mainstream Medien (das Attribut „links“ ist wohl
überflüssig) zahlreiche Artikel, die genau diese Diskrepanz zum Inhalt nahmen, ganz so als sei die Sache wichtig und der anonyme Twitternutzer
der bedeutendste „Influencer“ der Menschheit.
Der naheligende Tenor der Artikel lautetete: "Biersaure Rechte ohne Sinn für Geschmack oder Spaß und nur aus auf miese Stimmung versuchen die neue Heldin linker Politik schlecht zu machen. Das aber rächt sich nun, da alle, die das Video sehen sich denken, 'hui, die weiß wie man Spaß hat'."
Mit "allen“ sind natürlich alle Vernünftigen, sprich, alle Linken gemeint.
Der naheligende Tenor der Artikel lautetete: "Biersaure Rechte ohne Sinn für Geschmack oder Spaß und nur aus auf miese Stimmung versuchen die neue Heldin linker Politik schlecht zu machen. Das aber rächt sich nun, da alle, die das Video sehen sich denken, 'hui, die weiß wie man Spaß hat'."
Mit "allen“ sind natürlich alle Vernünftigen, sprich, alle Linken gemeint.
Es handelte sich
um den üblichen parteiischen Schmu, den man nur noch mit gutem
Willen als „Nachricht“ bezeichnen kann und nicht als Marketing
oder eben Fake News. Mein eigentliches Problem damit aber ist ein anderes und es passt wie die Faust aufs Auge der aktuellen deutschen Medienkrise.
Recherche war gestern, heute gibts nur noch Klickfallen und gesinnungsethisches Lügen
Wie es die Meldung
über das AOC Tanzvideo nach Deutschland und hier als Nachricht in Mainstream schaffte ist wie ich meine eindeutig etwas, das einige Aufmerksamkeit verdient.
Immerhin sollten wir hierzulande medial etwas Distanz anlegen wenn es um Sachverhalte aus dem fernen Ausland geht und nicht alles so heiß essen, wie es serviert wird, da wir in der Regel nicht wirklich gut informiert sind. Aus offensichtlichen Gründen gilt diese vornehme Zurückhaltung vor allem für die sogenannten „Qualitätsmedien“ und sie gilt neuerdings noch viel mehr, da vor nicht einmal vier Wochen die Sache mit Claas Relotius über die Bühne ging und der Name sich (hoffentlich) noch immer durch das redaktionelle Selbstverständnis der deutschen Medienlandschaft frisst.
Immerhin sollten wir hierzulande medial etwas Distanz anlegen wenn es um Sachverhalte aus dem fernen Ausland geht und nicht alles so heiß essen, wie es serviert wird, da wir in der Regel nicht wirklich gut informiert sind. Aus offensichtlichen Gründen gilt diese vornehme Zurückhaltung vor allem für die sogenannten „Qualitätsmedien“ und sie gilt neuerdings noch viel mehr, da vor nicht einmal vier Wochen die Sache mit Claas Relotius über die Bühne ging und der Name sich (hoffentlich) noch immer durch das redaktionelle Selbstverständnis der deutschen Medienlandschaft frisst.
Für Journalisten und auch Hobbyblogger wie mich sollte es zur
Grundausstattung gehören, einer derartigen Meldung wie der genannten kurz etwas Recherchezeit zu
widmen, bevor man sie übernimmt oder einbaut in seine Artikel.
Bei der vorliegenden
Geschichte mit dem Tanzvideo hätte jeder Journalist oder Redakteur
kurz prüfen müssen:
- ob die Meldung einen Nachrichtenwert hat für Deutschland
- ob das Video authentisch ist, oder ob es eine Fälschung sein könnte
- ob der Tenor der Artikel stimmt bezüglich „Kritik und Spott durch Rechte“
Alles drei lässt
sich mit Hilfe des Internets innerhalb weniger Minuten erledigen,
zumal es eine mediale Zeitverschiebung von etwa einem Tag gibt, so
dass deutschen Medienangeboten bei der Abwägung vor der ersten Veröffentlichung bessere
Informationen zur Verfügung stehen als den amerikanischen.
Und nun konkret, wie sieht es aus?
Und nun konkret, wie sieht es aus?
- Hatte die Angelegenheit einen Nachrichtenwert für Deutschland?
Ich würde sagen
nein, da die Frau über keinerlei politisches Gewicht verfügt. Einen Bericht verdient hätten eher Nancy Pelosi oder Chuck Schumer als
langjährige Schwergewichte der Demokratischen Partei oder die ambitionierte Elizabeth "Pocahontas" Warren mit ihrem neuesten Anbiederungsversuch mit Bierflasche.
Dann aber ist Politik auch langweilig und AOC sieht gut aus und erregt Aufsehen. Letztlich ist es daher Auslegungssache, ob man der Geschichte Aufmerksamkeit schenkt oder nicht. Vielleicht an einem nachrichtenarmen Tag und angedacht als Klickfalle. Sie ist ja hübsch und tanzt lasziv, das geht immer.
Dann aber ist Politik auch langweilig und AOC sieht gut aus und erregt Aufsehen. Letztlich ist es daher Auslegungssache, ob man der Geschichte Aufmerksamkeit schenkt oder nicht. Vielleicht an einem nachrichtenarmen Tag und angedacht als Klickfalle. Sie ist ja hübsch und tanzt lasziv, das geht immer.
- Ist das Video überhaupt echt oder handelt es sich um eine andere Person?
Der Blick auf das
Video verrät, dass es sehr wahrscheinlich AOC ist, die da tanzt.
Dazu bestätigte auch die Tänzerin persönlich die Echtheit, indem sie eine frische Tanzeinlage aufs Washingtoner Politparkett legte. Das zugehörige Video, mit dem sie es „diesen Rechten für ihren Spott so richtig
zeigte“ - oder so ähnlich - ging daraufhin selbstverständlich ebenfalls viral.
Insgesamt gibt es hinsichtlich der Authentizität der Person einen dicken grünen journalistischen Haken. Und auch im Hinblick
auf die sexuelle Unbedenklichkeit gibt es einen grünen Haken, da das Video nur in
etwa ein Viertel dessen an erotisierender Darstellung zeigt wie jedes Musikvideo von Britney Spears, die ihren Karrierehöhepunkt in etwa zur Zeit
der Entstehung von AOCs Tanzvideos erlebte.
- Nun die Gretchenfrage: Stimmt das denn überhaupt mit dem „Spott“ für das Video?
Klar ist, der
„Spott“ ging nach hinten los. AOC wurde überall gelobt und es gibt
niemanden, der ein Problem damit hatte, was sie in dem Video wie
präsentierte.
Hier allerdings liegt auch das eigentliche Problem mit der ganzen Geschichte. Es gab rein gar niemanden, der Spott oder Hohn ausdrückte über das Video, weil es keinen Grund gab. Niemand politisch linkes, niemand libertäres und – siehe die sexuelle Harmlosigkeit – auch niemand konservatives hatte ein Problem mit der Tanzeinlage von AOC oder dem Video insgesamt.
Hier allerdings liegt auch das eigentliche Problem mit der ganzen Geschichte. Es gab rein gar niemanden, der Spott oder Hohn ausdrückte über das Video, weil es keinen Grund gab. Niemand politisch linkes, niemand libertäres und – siehe die sexuelle Harmlosigkeit – auch niemand konservatives hatte ein Problem mit der Tanzeinlage von AOC oder dem Video insgesamt.
Tatsächlich berichtete meines Wissens zunächst auch kein einziges nicht-linkes Medium darüber. Nicht die
klassischen wie etwa Fox News, die NY Post oder gar der National
Review und auch keines der neuen voll internetbasierten wie etwa
Breitbart oder der Daily Wire. Auch keine einzige nichtlinke Onlinepersönlichkeit, von denen es inzwischen ein ganzes Heer gibt, äußerte sich auf einer der bekannten
Plattformen in abwertender Weise.
Im Gegenteil,
im nichtlinken Spektrum entstanden die ersten Artikel
und Videos zum Thema erst nachdem Meldungen über den abgeschmetterten Spott von CNN bis zur britischen BBC im englischsprachigen Mainstream die Runde
machten.
In den Kommentaren zum Video rechts der Mitte spottete jedoch niemand, sondern man fragte sich, was das Getöse eigentlich soll und wer und was dafür verantwortlich ist, da alles aus dem Nichts entstand und über keinerlei Wahrheitsgehalt verfügt. Schnell entstanden dazu Verschwörungstheorien, die man zu anderen Zeiten vermutlich als versuchtes virales Marketing bezeichnet hätte, da alles auf eine Marketingaktion aus dem AOC Lager hindeutet.
In den Kommentaren zum Video rechts der Mitte spottete jedoch niemand, sondern man fragte sich, was das Getöse eigentlich soll und wer und was dafür verantwortlich ist, da alles aus dem Nichts entstand und über keinerlei Wahrheitsgehalt verfügt. Schnell entstanden dazu Verschwörungstheorien, die man zu anderen Zeiten vermutlich als versuchtes virales Marketing bezeichnet hätte, da alles auf eine Marketingaktion aus dem AOC Lager hindeutet.
Der einzige der sich
in negativer Weise über das Tanzvideo äußerte war tatsächlich ausschließlich der ursprüngliche
Verbreiter des Video bei Twitter. Über diesen ist folgendes bekannt:
- der Nutzer ist anonym, es könnte also alles und jeder sein
- das Twitterkonto existierte erst seit ein paar Tagen
- über das Konto wurde nur eine Handvoll Nachrichten veröffentlicht
- dem Nutzer folgten lediglich knapp über 100 Personen
- das Konto wurde inzwischen wieder gelöscht
Ich meine, das sollte
bei Journalisten und Redaktionen, die darüber zu schreiben gedenken, sämtliche roten Warnlampen angehen lassen.
Es waren nicht „Rechte“ die AOC für ihre Tanzeinlage verspotteten, sondern es war exakt einer, während der große (und vor allem bekannte) Rest zunächst überhaupt nicht reagierte. Darüber hinaus ist es nicht einmal sicher, ob hinter diesem „AnonymousQ“überhaupt eine politisch rechts gerichtete Person stand oder jemand anderes. Nicht zuletzt hatte dieses Twitterkonto auch keinerlei Einfluss auf die öffentliche Debatte.
Da war nichts, einfach gar nichts, das man faktisch auch nur annähernd so hätte bezeichnen können, wie es mainstream-medial dargestellt wurde.
Es waren nicht „Rechte“ die AOC für ihre Tanzeinlage verspotteten, sondern es war exakt einer, während der große (und vor allem bekannte) Rest zunächst überhaupt nicht reagierte. Darüber hinaus ist es nicht einmal sicher, ob hinter diesem „AnonymousQ“überhaupt eine politisch rechts gerichtete Person stand oder jemand anderes. Nicht zuletzt hatte dieses Twitterkonto auch keinerlei Einfluss auf die öffentliche Debatte.
Da war nichts, einfach gar nichts, das man faktisch auch nur annähernd so hätte bezeichnen können, wie es mainstream-medial dargestellt wurde.
Es fragt sich daher
nicht nur, was der US-Mainstream da für einen falschen Blödsinn
berichtete, sondern was die deutschen Mainstream Medien geritten hat,
dass sie diesen stinkenden Stuss auch noch übernahmen. Das alles, NACHDEM in den USA bereits klar war, dass es
sich sehr wahrscheinlich um eine billige Marketingaktion handelte
und bei den Artikeln dazu gelogen wurde, dass sich die Balken biegen.
Relotius ist kein Einzelfall, er ist System!
Sucht man mit den
Schlagworten „Alexandria Ocasio-Cortez Tanzvideo“ nach Nachrichtenartikeln, dann findet
sich in der Ergebnisliste das Who-is-Who des deutschen Online
Mainstreams. Als mir das gestern auffiel und ich mit der Recherche
begann habe ich mir die damals oben stehenden Ergebnisse von
T-Online, Merkur, Stuttgarter Nachrichten, ZDF heute, Welt, Watson,
Tagesanzeiger und ORF etwas näher angesehen und versucht
herauszufinden, wer dafür verantwortlich war.
Während das ZDF
wieder einmal ein paar Zwangsgebührengelder aus dem Fenster warf und
sich wie oben erwähnt bei der dpa bediente ist auch der ORF
interessant, wo die Redaktion höchstselbst zum Thema in die Tasten
haute. Allerdings war es vor allem T-Online, das herausstach mit
einem kurzen Artikel von einem gewissen Martin Küper.
Suchen Sie doch
einmal nach „Martin Küper Journalist“. Für alle anderen,
hier ein paar der Ergebnisse auf der ersten Seite mitsamt
zugehörigem Textschnipsel.
- „MAZ-Reporter mit Journalistenpreis ausgezeichnet“: Beinahe schon drei Jahre berichten Oliver Fischer, Anja Meyer und Martin Küper über eine syrische Flüchtlingsfamilie. Monatlich treffen sie die ...
- „rbb-Journalisten für investigative Clan-Recherche geehrt“: Die rbb-Journalisten Adrian Bartocha, Olaf Sundermeyer und Jan Wiese ... Atem" ging in diesem Jahr an Oliver Fischer, Martin Küper und Anja ...
- „Medienpreis Mittelstand“: Die Auszeichnung für journalistische Berichterstattung mit dem Schwerpunkt auf ... Von 2009 bis 2015 war Martin Küper vom rbb-Fernsehen Juryvorsitzender.
Im folgenden die Liste mit den meines
Erachtens relevanten Stichpunkten aus den Suchergebnissen zum
Journalisten Martin Küper, die alle aus den letzten drei Jahren
stammen und die auf eine steile journalistische Karriere hindeuten:
- Journalistenpreis
- syrische Flüchtlingsfamilie
- investigative Recherche
- Medienpreis
Beeindruckend,
nicht wahr? Da geht einer ziemlich ab und schreibt fürs Tagesgeschäft trotzdem noch ab und zu Agenturmeldungen um.
Mein Problem mit diesem journalistischen Hochkaräter jedoch ist, dass mich seine Vita an jemand anderes aus der Journalistenzunft erinnert. Jemanden hochgelobtes. Jemanden mit einer steilen Karriere. Jemanden mit der richtigen Gesinnung. Jemanden, der bei seinen Artikeln auch gerne mal die Wahrheit so hinbog, dass sie zwar nicht mehr stimmte, sich dafür aber richtig anfühlte. Genau so, wie der Herr Küper das in seinem Artikel über das AOC Tanzvideo getan hat.
Mein Problem mit diesem journalistischen Hochkaräter jedoch ist, dass mich seine Vita an jemand anderes aus der Journalistenzunft erinnert. Jemanden hochgelobtes. Jemanden mit einer steilen Karriere. Jemanden mit der richtigen Gesinnung. Jemanden, der bei seinen Artikeln auch gerne mal die Wahrheit so hinbog, dass sie zwar nicht mehr stimmte, sich dafür aber richtig anfühlte. Genau so, wie der Herr Küper das in seinem Artikel über das AOC Tanzvideo getan hat.
Er erinnert mich an jemanden mit dem
Namen Claas Relotius!
Noch ein kleiner Schwenk zu Ihnen, Herr Markwort!
In der medialen
Essigsuppe, die sich tagtäglich über uns ergießt und in der
überall tumbe, böse Rechte lauern, die es mit linkem Licht zu
bekämpfen gilt ist Helmut Markwort einer der wenigen beachtenswerten Leuchttürme.
Der ehemalige Chefredakteur des Focus weiß noch wie man Wahrheiten ausspricht, er weiß Meinung und Nachricht zu trennen und er zeigte jahrelang, wie man mit dieser Trennung sogar Geld verdienen kann. Etwas, das von SPON bis ZON offenbar zu viele verlernt haben.
Der ehemalige Chefredakteur des Focus weiß noch wie man Wahrheiten ausspricht, er weiß Meinung und Nachricht zu trennen und er zeigte jahrelang, wie man mit dieser Trennung sogar Geld verdienen kann. Etwas, das von SPON bis ZON offenbar zu viele verlernt haben.
So war er es dann
auch, der gerade gestern erst in seinem alten Magazin
darüber schrieb, wie gut doch die Fälschungen des Claas
Relotius zum Spiegel passten. Es geht um Gesinnung, um das richtige
Fühlen, um alten linken Amerikahass und um die allzu oft berechtigten
Vorwürfe der „Lügenpresse“.
Vor allem aber geht es
darin um eine Reinwaschung. Es geht um die Reinwaschung des Helmut Markwort.
Unter Helmut Markwort würde etwas relotiusartiges nie passieren. Zwar saß Markwort einmal in einer Jury, die Relotius als ganzes einen teuren Preis zuschob. Er aber, der integre Helmut, er stimmte damals für jemand anderes.
Unter Helmut Markwort würde etwas relotiusartiges nie passieren. Zwar saß Markwort einmal in einer Jury, die Relotius als ganzes einen teuren Preis zuschob. Er aber, der integre Helmut, er stimmte damals für jemand anderes.
Das mag durchaus so
gewesen sein und das ehrt Sie, Herr Markwort. Nur, laut der linken Desinformationsschleuder Wikipedia sind sie seit
2010 einer der „Mitherausgeber“ des Focus – also es sei denn, das
ist ebenfalls eine Fake News. Dazu ist zu vermuten, dass Sie als
ehemaliger Chefredakteur des Magazins über ein paar Anteile an dem Magazin
verfügen, also Eigentümer sind.
Dies bedeutet, dass es da für Sie trotz Ihres politischen Alterssitzes im bayerischen Landtag durchaus noch
eine gewisse Fallhöhe gibt hinsichtlich der journalistischen Integrität
des Focus und seines Onlineablegers. Als Eigentümer tragen Sie darüber hinaus auch die Verantwortung, dass die Produkte ihres Unternehmens keinen Betrug
am Medienkonsumenten darstellen – oder haben Sie sich da juristisch
und moralisch absichern lassen?
Führen wir doch
einmal den Relotiustest durch beim Focus und seiner Berichterstattung
über das AOC Tanzvideo. Hat der Focus überhaupt darüber berichtet? Falls ja, hat der
Focus korrekt berichtet? Oder hat der Focus sich eingereiht im Einheitslügenbrei und
feiert fröhlich mit beim Einstieg in das Relotiusjahr 2019?
„Fake! Fake! Fake!“ - Auch der Focus scheitert am Relotiustest
Ich tippe ein in die
Suchfunktion bei Focus Online „Alexandria Ocasio-Cortez Tanzvideo“
und erhalte die beiden aktuelle Ergebnisse aus den letzten zwei Tagen:
- Ocasio-Cortez wehrt sich gekonnt gegen Kritik an Tanzvideo (das ist die dpa Meldung)
- Trump-Gegnerin: Trolle wollen Ocasio-Cortez bloßstellen – doch die erntet nur Lob (übernommen von der Huffington Post)
Die freundliche
Interpretation dieser beiden Ergebnisse lautet, dass man auch beim
Focus eine Klickfalle gut gebrauchen konnte und zu faul war, zwei
Minuten lang eine Suchmaschine zu bedienen.
Die weniger
freundliche Interpretation, Herr Markwort, besteht darin, dass Sie
ein verlogener Heuchler sind und zu Ihrem Saftladen eher „Fake! Fake! Fake!“
passen würde als „Fakten, Fakten, Fakten“!
Auch ohne diesen selbst verfassten Persilschein handelt es sich bei dieser Art der "Berichterstattung" um eine absolut nicht tolerierbare, bodenlose Frechheit! Der Persilschein ist nur noch das Tüpfelchen auf dem "i".
Ohne in angemessener Weise unfreundlich zu werden, Herr Markwort, erwarte ich von Ihnen als Eigentümer und Mitherausgeber des Focus die folgenden Maßnahmen:
Auch ohne diesen selbst verfassten Persilschein handelt es sich bei dieser Art der "Berichterstattung" um eine absolut nicht tolerierbare, bodenlose Frechheit! Der Persilschein ist nur noch das Tüpfelchen auf dem "i".
Ohne in angemessener Weise unfreundlich zu werden, Herr Markwort, erwarte ich von Ihnen als Eigentümer und Mitherausgeber des Focus die folgenden Maßnahmen:
- dass sich der Focus für die Fehlberichterstattung zum Thema AOC Tanzvideo öffentlich und gut sichtbar entschuldigt und zwar im Internet wie im Heft.
- Dazu müssen(!) personelle Konsequenzen gezogen werden. Die für die Übernahme der beiden Artikel verantwortliche Person müssen entlassen und ihre Namen öffentlich gemacht werden.
- Sie persönlich werden als Entschuldigung von ihrem persönlichen Einkommen jeweils 1000 Euro an mindestens drei alternative deutsche Medien spenden, die entsprechenden Quittung öffentlich machen (Achgut, Jouwatch, Pi-News, suchen Sie es sich aus!)
- Und Sie persönlich werden als Eigentümer ebenso öffentlich Reue zeigen für die Inkompetenz Ihres Medienunternehmens und den Betrug am Kunden.
Alles andere wäre unglaubwürdig und für mich keine Frechheit mehr, sondern eine offene Kriegserklärung an alle deutschen Medienkonsumenten!
Wie meinte Kurt
Tucholsky einst: „Ich kann nicht so viel fressen, wie ich kotzen
möchte.“ Geht mir ähnlich.
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