Nicht lustig: Hund schaut Hitler (Bildquelle: Screenshot) |
Immer wenn man
denkt, der Höhepunkt wurde erreicht, da kommt der nächste
Schlag gegen die Freiheit. Die
BBC berichtet über einen Regierungsvorschlag, nach dem Personen
von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen werden sollen, wenn sie sich
der „Hassrede“ schuldig machen. Es ist eine kaum kaschierte
Maßnahme gegen immer populärer werdende Kommentatoren, die im
Internet eine Gegenkultur zum globalistischen Mainstream aufbauen
konnten.
Auf den ersten Blick wirkt es immer harmlos und konstruktiv
Über die letzten
Parlamentswahl vor zwei Monaten berichteten zahlreiche Politiker und
Abgeordnete des britischen Unterhauses, dass sie über das Internet
Anfeindungen ausgesetzt waren wie nie zuvor. Offenbar hagelte es
„sexistische und rassistische Kommentare“ durch teils anonyme
Nutzer bei Facebook, Twitter und anderen Onlinediensten.
Jedem, der sich eines solchen Kommentars "schuldig macht" soll nun verboten werden, für ein öffentliches Amt zu kandidieren. Offizielles Ziel ist das Stoppen der Verrohung des öffentlichen Diskurses und das zugehörige Mittel sind die in Großbritannien in vergleichbarem Maßstab wie in Deutschland ausgebauten Gesetze gegen „Hassrede“. Die britische Polizei ermittelt auch fleißig in der Sache und schaut gerne mal persönlich bei den Tätern zu Hause vorbei, entweder um sie zu belehren, oder um sie gleich abzuholen.
Jedem, der sich eines solchen Kommentars "schuldig macht" soll nun verboten werden, für ein öffentliches Amt zu kandidieren. Offizielles Ziel ist das Stoppen der Verrohung des öffentlichen Diskurses und das zugehörige Mittel sind die in Großbritannien in vergleichbarem Maßstab wie in Deutschland ausgebauten Gesetze gegen „Hassrede“. Die britische Polizei ermittelt auch fleißig in der Sache und schaut gerne mal persönlich bei den Tätern zu Hause vorbei, entweder um sie zu belehren, oder um sie gleich abzuholen.
Zur Rechtfertigung dieses Vorgehens werden bereits in der Vergangenheit illegale Drohungen wie "Ich bringe dich um" gleichgesetzt mit fiesen Sprüchen wie "Du Arschloch", um in der Wirkung ein Verschwimmen beider Bereiche zu erzeugen. Dank dieser breiten Auslegung und der universellen Anwendbarkeit ist der Straftatbestand
der Hassrede heute neben den üblichen Nebenwirkungen einer multikulturellen Gesellschaft deutlich im Aufwind, wird aber weit intensiver ermittelt
als andere Vergehen.
Gnade kennt die Staatsmacht dabei keine, wie der
Fall eines bis dahin unbekannten schottischen YouTubers namens Mark
Meechan mit dem Pseudonym „Count Dankula“ zeigt. Er erlaubte sich
einen makabren Scherz und trainierte
dem Schoßhund seiner Freundin an, auf das Kommando „Gas the
Jews“ (Vergast die Juden) die rechte Pfote zu heben. Nachdem das
Video dazu zunächst unbekannt blieb, verbreitete es sich allmählich
im Internet und am Ende war Count Dankula ein kleiner Star und hatte
ein ernstes Problem mit der Justiz.
Entgegen der
Erwartung, dass die Sache als Satire schnell eingestellt wird, wurde
der Fall vor Gericht verhandelt, wobei der Richter zwar zugab, dass
es wohl satirisch gemeint war, es aber nicht auf den Kontext ankommt
und es damit als Hassrede einzustufen ist. Ein Video mit einer
kleinen Bulldogge, die auf Kommando die rechte Pfote hebt wurde
tatsächlich eingestuft als Anstachelung zum Hass mit der
Implikation, dass der Schuldige damit Werbung für die
nationalsozialistische Sache und den Judenmord machen wollte.
Meecham wurde am
Ende zu einer
Strafzahlung von 800 Pfund verurteilt. Gezahlt hat er nicht, da
er die Sache bis zum obersten Gericht durchfechten will. Allerdings
riskiert er damit am Ende im Gefängnis zu landen.
Während
islamische Hassprediger aus aller Welt weiterhin in
britischen Moscheen und sogar im Parlament ihren Hass absondern
dürfen werden Nichtigkeiten aufgebauscht und mit der rohen
Staatsgewalt niedergemacht. Wäre es möglich gewesen, Meecham hätte
sicherlich eine noch härtere Strafe erhalten.
Count Dankula und Ukips zweiter Frühling
Die Geschichte rund
um Count Dankula zeigt nicht nur, wie dieses gesetzlich verordnete
„Lieb sein“ zueinander ausgelegt wird, Meecham spielt auch in der
weiteren Geschichte und dem neuen Vorschlag zum Ausschluss von
„Hassrednern im Internet“ aus der Politik eine bedeutende Rolle.
Auf diese Jusizfarce
rund um diesen "Nazi Pug" hin solidarisierten sich zahlreiche YouTuber mit Meecham. Allen voran
Sargon of Akkard und Paul Joseph Watson, aber es gibt wohl kaum ein
Mitglied der politischen Gegenkultur im Internet, das ihm nicht seine
Solidarität bekundet hätte. Count Dankula ist inzwischen ebenfalls
eine feste Größe in der Szene und beschloss aus Protest gegen die
immer stärkere Einschränkung der Meinungsfreiheit der Ukip Partei
beizutreten.
Diese war eigentlich
bereits so gut wie tot. Angetreten, um den britischen
Ausstieg aus der EU zu erzwingen konnte sie mit dem Brexit Referendum
ihr Ziel erreichen. Damit war der Existenzzweck der Partei erfüllt, die sonst
ein überwiegend libertäres Programm hat. Die Mitglieder
kehrten ihr den Rücken zu und sie wurde wieder zur Randerscheinung.
Nun aber erlebt Ukip
dank Count Dankula einen
spektakulären zweiten Frühling. Die Redefreiheit nämlich ist
ein wichtiges ideologisches Standbein der Partei.
Keine der klassischen Parteien und auch keine der neueren
Randerscheinungen im britischen Politdschungel steht auch nur
ansatzweise dafür. Ukip aber steht fest zur Meinungsfreiheit und das
war auch der ausschlaggebende Grund, weshalb Meecham der Partei
betrat und weshalb ihm mindestens ein Dutzend weiterer britscher
YouTuber folgten. Bei
Ukip freut man sich entsprechend darüber.
Neben dem Aspekt der Redefreiheit ist es auch der weiter in der Schwebe hängende klare Brexit, der der Partei viele neue Mitglieder bringt, und für den auch weite Teile
der Gegenkultur vehement eintreten. Ukip bietet eine Lösung für
beides und so erlebt die Partei einen Ansturm an neuen Mitgliedern. Mit den bekannten Gesichtern aus den Sozialen Medien, denen
täglich hunderttausende Zuschauer folgen, gewann die Partei
gleichzeitig mehrere Persönlichkeiten hinzu, die wissen, wie man
Öffentlichkeit schafft und wie man sich dort verhält, und die bei der
jüngeren Generation beliebt und bekannt sind wie bunte Hunde.
Es ist eine
Mischung, die dem britischen Establishment von links bis rechts
extrem gefährlich werden könnte. Ein harter und erfolgreicher
Brexit würde die auch in der britischen Regierung vorhandene
Sympathie für den sozialistischen Globalismus Brüssels
diskreditieren. Dazu könnte nicht mehr so einfach Kritik an den
herrschenden Verhältnissen unterdrückt werden (Verbrechenswelle,
Verlust der kulturellen Identität, Islamisierung etc.) und die auch
auf der Insel prall vollen staatlichen Fleischtöpfe würden
möglicherweise auf ein Normalmaß zurückgestutzt werden. Vor allem
die BBC, immerhin ein direkter Konkurrent für die freien
Wettbewerber des Internets, könnte Federn lassen. Mit dem Ende der
medialen Zwangsfinanzierung würde den britischen Eliten ähnlich wie bei uns mehr
als nur ein Zacken aus der Krone fallen.
Die
Situation mit der Gegenkultur im Internet ist also existenziell
gefährdend für die Herrschaftsklasse
und ihre Deutungshoheit über
den öffentlichen Diskurs. Da
wundert es nicht, dass die
Daumenschrauben an der Meinungsfreiheit im Land von John Stuart Mill immer stärker angezogen werden und nun auch gezielt Personen aus diesem Dunstkreis von einem möglichen Einzug in das Parlament ferngehalten werden sollen.
In Deutschland
können wir nur hoffen, dass die Briten dem Kampf um die
Meinungsfreiheit gewinnen werden. Oder denkt jemand, die Lage bei uns
sei besser?
twitter
google+
fb share