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Wie die meisten
anderen Unternehmen im Silicon Valley weht auch bei Google ein stramm
linker Wind. Kürzlich erst wurde ein Video publik, in dem die Oberen
des Suchmaschinenkonzerns die Wahlniederlage von Hillary Clinton
beweinen, nachdem davor bereits mehrere Episoden das Unternehmen in
ein sozialistenrotes Licht gerückt hatten. Beispielsweise gab es den Fall des
Ingenieurs James Damore, der wegen seiner „biologistischen“
Ansichten zu Geschlechterunterschieden von Google entlassen wurde. Nun berichtet
das Wall
Street Journal über einen weiteren äußerst delikaten Versuch
durch Google Mitarbeiter, der Welt ihre politischen Ansichten
aufzudrücken.
Digitale Zensurversuche am Herzstück des öffentlichen Internets
Die Suchmaschine von
Google ist nach wie vor das mit Abstand bedeutendste Werkzeug in der
digitalen Welt, mit deren Hilfe weltweit alle anderen
Dienstleistungen und Informationen des Internets abgerufen werden
können. Die Bedeutung von Google und dessen Ergebnisqualität kann
daher kaum überschätzt werden. Aus der quasi universellen
Anwendbarkeit des Angebots folgt eine entsprechende überragende
Bedeutung für den gesamten Markt im Internet, seien es Programme,
Informationen, Nachrichten oder Meinungen. Alles läuft an einem
Punkt irgendwann bei Google zusammen. Die Diskussion, ob Google oder
auch andere Anbieter wie Facebook politische Wahlen beeinflussen
können über ihr Angebot ist sicherlich keine theoretische
Trockenübung.
Eine solche Macht
sollte daher in guten, integren Händen liegen, was im Falle
von Google aber immer zweifelhafter wird. Wie das Wall Street Journal
gerade berichtet soll sich eine Reihe von Mitarbeitern bei Google
über Möglichkeiten ausgetauscht haben, wie der Suchalgorithmus
manipuliert werden kann, um politisch nicht genehme Ergebnisse zu
zensieren.
Der Zeitung liegen
interne E-Mailketten vor, in denen davon gesprochen wird, „mit
Hilfe der Suchfunktion Möglichkeiten zu finden, um islamophoben und
algorithmisch verzerrten Suchbegriffen wie ‚Islam‘, ‚Moslem‘,
‚Iran‘ usw. begegnen zu können, wie auch algorithmisch durch
Vorurteile verzerrte Suchergebnisse bei Begriffen wie ‚Mexiko‘,
‚Hispanisch‘,‘Latino‘ etc.“.
Die Idee zur
Verfälschung der Suchergebnisse kam auf, nachdem Präsident Trump im
Januar 2017 ein temporäres Einreiseverbot gegen mehrere islamische
Länder verhängte. Damals standen in den USA neben dem
Dauerreizthema Islam auch der mögliche Bau einer Mauer zu Mexiko
oben auf der Tagesordnung, was den zweiten Teil der Zensurerwägungen
erklärt.
Explizit wird in den
E-Mails davon gesprochen, dass man sich damit politisch engagieren
wolle und ruft die Mitarbeiter des Konzerns dazu auf, sich aktiv
einzumischen und die umfassende Reichweite der Suchmaschine zu
nutzen, um mit den zur Vefügung stehenden Mitteln gegen Trumps
Einreiseverbot zu agitieren.
Laut Google wurde
keiner der Zensurvorschläge in die Tat umgesetzt. Vielmehr, so eine
Unternehmenssprecherin, handelte es sich lediglich um eine
„Ideensammlung“, wobei Google „noch nie seine Suchergebnisse
oder andere Unternehmensprodukte manipuliert hat, um damit eine
politische Agenda zu verfolgen“. Interessant ist, dass sich die
Aussage auf den grundsätzlichen Verzicht auf Manipulationen nur auf
die USA bezieht. Es bleibt also im Raum stehen, ob bei den im Ausland
verfügbaren Versionen der Google Suchmaschine ebenfalls darauf
verzichtet wurde.
Lügt Google, oder weiß die Pressestelle von Google ganz einfach nicht, dass sie lügt?
Wie wenig man
auf die Versicherung bauen kann, dass Google auch in den USA nicht in die politische Meinungsbildung eingreift zeigt
sich beispielsweise an den Vorwürfen, wonach Google im letzten
Präsidentschaftswahlkampf die
Autovervollständigung zugunsten von Hillary Clinton manipuliert
haben soll. Google selbst verneinte dies selbstverständlich ebenfalls und es gibt Stimmen,
die eine Manipulation als anekdotisch abtun. Unabhängig davon, ob
das eine oder das andere zutraf, die
äußerst engen und zahlreichen Verknüpfungen zwischen Google und dem Clintonlager damals sind ein eindeutiger Indikator, der für eine derartige Manipulation
spricht.
Wie es im Ausland
aussieht ist wiederum eine ganz andere Frage. Google als ein so
großer Spieler im Internet weltweit ist quasi ein natürlicher
Verbündeter außenpolitischer Interessen der Vereinigten Staaten.
Eric Schmidt, der inzwischen zurückgetretene ehemalige Vorstands-
und Aufsichtsratschef des Konzerns, ist Mitglied des bis zu Trumps
Amtsübernahme äußerst einflussreichen Council
on Foreign Relations (CFR). Dabei handelt es sich um eine Denkfabrik zu geopolitischen Themen, die
weit mehr betreibt als nur über die Welt nachzudenken. Über den
Zusammenhang zwischen Google, Eric Schmidt, dem CFR und der
weltweiten Zensur von alternativen Medien gibt
es hier ein interessantes englischsprachiges Video.
Mein persönlicher
Eindruck besteht zunehmend auch darin, dass Google seine deutsche
Version immer mehr auf Mainstream bügelt. Immer öfters muss ich für
brauchbare Ergebnisse in meinen (politisch tendenziell inkorrekten) Recherchen
für den Blog auf die dritte und vierte Seite mit Suchergebnissen
zurückgreifen, um jenseits des gängigen Mainstream Narrativs zu
gelangen.
Mit der Optimierung der Suchmaschinenergebnisse durch SPON,
Faz und Sueddeutschen hat das meines Erachtens allerdings nur wenig zu tun,
da zum einen auch andere diese Techniken kennen und anwenden und zum anderen, weil die dargebotenen Suchergebnisse immer weniger zum Suchbegriff passen. Gefühlt gab
es im letzten Jahr aus meiner Perspektive eindeutig einen Bruch in
der Ergebnisqualität der Suchmaschine. Es würde mich nicht wundern,
wenn hier im Hintergrund eingegriffen wurde, um unliebsame Meinungen
zu verdrängen, wobei dies einschränkend nur mein subjektives Gefühl
darstellt. Ich könnte mich täuschen.
Als Fazit jedoch
bleibt, dass Google sicherlich kein Unschuldsengel ist im Kampf um
Meinungen im Netz. Wie eigentlich immer ist es aber auch in diesem Fall
wahrscheinlich, dass 99 Prozent des Unternehmens im Alltag nichts
damit zu tun hat und nur ein sehr kleiner Kreis Mitarbeiter die Macht hat, Manipulationstechniken anzuwenden.
Mitarbeiter, die
ohne Absprache und auf eigene Faust einen solchen Versuch
unternehmen sind eine Gefahr nicht nur für den integren
Teil von Google, sondern auch für den residualen Rest mit
strategischen Interessen. Dass die auf eigene Faust handelnden
Mitarbeiter öffentlichkeitswirksam an ihrem manipulativen Treiben
gehindert werden ist daher letztlich nicht nur im Interesse von
Google dem Suchmaschinengigant, sondern auch im Interesse der
Schattenleute in den Tiefen des Konzerns mit einem strategischen
Interesse an der Manipulation von Meinungen.
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