Der Leo beim Umstieg vom Privatflieger in die S-Klasse (Bildquelle) |
Ob sie es noch merken? Immerhin, Greta Thunberg verzichtet auf Flugreisen, was man ihr hoch anrechnen muss, da sie nicht nur Wasser predigt, sondern auch Wasser trinkt und bestimmt jeden Morgen mit kaltem Wasser duscht. Bei Annalena Baerbock sieht es schon weniger gut aus, hat sie doch nicht einmal ein schlechtes Gewissen, wenn das Fliegen „unbedingt notwendig“ ist. Man könnte sie also mittig einordnen auf der Wasser-Wein-Skala. Am anderen Ende des Spektrums wiederum befinden sich allerlei edle Berühmtheiten, bei denen zum Präsentieren der guten Gesinnung der Privatflieger im Hintergrund einfach dazu gehört. Neuestes Beispiel: Ein Treffen in Palermo, wo über den Verzicht von CO2-Emissionen für den Rest von uns debattiert werden soll.
Mit Privatflugzeug und Jachten zur Google CO2-Sause, man gönnt sich ja sonst nichts
Aktuell läuft
gerade ein von Google veranstaltetes Treffen zum Thema Umweltschutz
und CO2 in Palermo. Der Technologiekonzern lud dabei allerlei
Prominenz der Kategorie A++ ein, damit sie unter dessen
Schirmherrschaft im Klimasommer von Palermo über das vermeintlich
drängendste Menschheitsproblem debattieren können. Insgesamt 20
Millionen Dollar lässt Google dafür springen, wie Page
Six berichtet, wobei unbekannt ist, ob die Anreise der
hochrangigen Gäste schon mit inbegriffen ist.
Unter den Gästen
sind illustre Persönlichkeiten wie Leonardo di Caprio, der schon
länger zur Öko-Prominenz mit Hang zur Doppelmoral gehört, reist er
doch regelmäßig mit dem Privatjet durch die Welt und – wie sollte
es auch anders sein – erreichte auch die Google CO2-Sause mithilfe
von gleich zwei PS-starken Verbrennungsturbinen.
Andere Promis
umfassen Barack Obama, den einige vielleicht noch kennen als
vorübergehender Betreuer der Air Force One und der dazugehörenden
US-Luftwaffe, die er beide nicht scheute, in aller Welt einzusetzen.
Deren Trägerflotte ist zwar umweltschonend mit Atomreaktoren
ausgestattet, aber die F-18 bis F-22 Kampfflugzeuge leider nicht.
Auch nicht die Lenkwaffen und Drohnen, speien sie auf ihrem Weg ins Ziel doch alle sehr viel
CO2-Gift in die Luft - und es gibt vermutlich
wenig, das der Herr Obama in seiner Zeit im Oval Office öfters benutzt hat.
Dritter unter den
bei Page Six genannten Promis ist ein gewisser Prinz Harry, der sich
in der Vergangenheit unter anderem als Wüstenfuchs betätigte, dann
war er eine Zeitlang CO2-Hubschrauberpilot in Afghanistan, und wurde vor einiger Zeit schließlich von
der Hollywoodschönheit Meghan Markle eingefangen. Diese hat ihn so scheint es ordentlich umgepolt und unter anderem – unter Anteilnahme der Öffentlichkeit – dazu verpflichtet, sie um des CO2
wegens nicht mehr als zwei Mal zu schwängern. Auf seine Fortbewegungsweise hat es sich noch nicht ausgewirkt, jedenfalls gibt es keine Berichte, wonach er vom Panzer-SUV aufs Fahrrad und vom Flugzeug auf
die Regionalbahn umgestiegen ist. Selbstredend reiste daher auch er im
Privatflugzeug zu Googles CO2-Sause an.
Weitere namentlich
bekannte Teilnehmer des eigentlich streng geheimen Plauschs in der süditalienischen
Klimahitze umfassen Personen wie Stella McCartney, Bradley Cooper,
Nick Jonas, Priyanka Chopra und Gayle King, von denen man definitiv
nicht alle kennen muss. Dazu kommen Sänger wie Katy Perry (bekannt aus
Musikvideos mit dicken LKW-Protzkarren), Sting
(ein ausgewiesener Concorde Fan), Elton
John (Kokainexperte) und Chris
Martin – von denen man ebenso nicht alle kennen muss. Mit einer Vertreterin des Hauses von Fürstenberg darf auch ein inzwischen an der US-Ostküste
beheimatetes altes deutsches Adelsgeschlecht mitschwätzen, und nicht zuletzt luden die Google
Granden Sergey Brin und Larry Page auch ihren Kollegen Mark Zuckerberg zur
Gutmenschsause in Italien ein.
Es ist also
allerhand los in Palermo. Die fliegenden Händler unter den
Migranten am Strand mit ihrem Verkaufsprogramm aus Polex Uhren und Ray Dan
Sonnenbrillen dürfen sich freuen auf ein ziemlich einmaliges
Geschäft.
Weniger freuen kann
sich Mutter Natur, denn reisen laut dem Giornale
di Sicilia quasi alle der Teilnehmer im Privatflugzeug an.
Insgesamt 114 Flüge waren es, die hin gingen und sicherlich auch
wieder zurückfliegen müssen – und zwar um den halben Planeten
herum. Immerhin wohnt ein Gutteil der Teilnehmer in Kalifornien, ein
weiterer Teil in New York und eine Minderheit im Steuersparviertel von London.
Fast schon loben muss man all jene Multimillionäre, die in ihrer eigenen Jacht angereist sind. Also unter der Voraussetzung, dass auch der Oligarch Andrei Melnitschenko eingeladen wurde, da sein schwimmender Palast (zusätzlich) mit CO2-schonenden Segeln für den Forttrieb ausgestattet ist.
Aber auch vor Ort
wird das promigemachte CO2 emittiert, ganz so als wäre es ein Lebensgas und
kein Giftmüll für unsere Atmosphäre. Edle,
aber leider PS-starke Rivaboote bringen die Teilnehmer zum
Zielort, während kaum anzunehmen ist, dass sie den Weg vom Flugplatz
zur Anlegestelle im Bus hinter sich brachten. Eher im SUV Konvoi,
Verbrauch 25+ Liter pro Stunde. Immerhin müssen die Fahrzeuge
gepanzert und mit Sicherheitspersonal ausgestattet sein, und es geht
auch nicht über die Autostrada, auf der spritsparend gegleitet
werden kann, sondern einmal quer durch den italienischen
Urlaubsstoßverkehr.
Summa Summarum kann
man jetzt schon von einem sehr großen Erfolg der Veranstaltung
sprechen. Doppelmoral in einer derartigen Reinform und Dichte
bekommt man nur selten präsentiert. Daher ein dickes Dankeschön an die
lieben Promis!
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