Bildschirmfoto vom Video des Attentats (Bildquelle) |
In atemberaubender Geschwindigkeit wurde in mehreren Ländern infolge des Terroranschlages auf eine Moschee ein Zensur- und Unterdrückungssystem ausgerollt, das jede missliebige Information sofort löscht und verfolgt. Verstöße dagegen werden mit hohen Geldstrafen belegt und sogar die neue zensurfreie Kommentarapp Dissenter steht in Neuseeland nun auf dem Index. Der Attentäter muss sehr stolz sein auf seinen durchschlagenden Erfolg.
ZeroHedge: Neuseeland droht mit zehn Jahren Gefängnis für den Besitze des beim Terroranschlag aufgenommenen Videos; Internetdienstleister werden gewarnt und „Dissenter“ verboten
Die neuseeländischen
Behörden haben die Bürger gerade ermahnt, dass sie mit bis zu zehn
Jahren Gefängnis rechnen müssen, wenn sie „wissentlich“ eine
Kopie des Videos besitzen, das der Attentäter bei seiner Tat aufnahm
- und mit bis zu 14 Jahre im Gefängnis, wenn sie es verbreiten.
Unternehmen (z.B. Internetdienstleister) müssen nach dem gleichen
Gesetz mit einer zusätzlichen Geldbuße von umgerechnet 200.000
US-Dollar rechnen.
Der Terrorist
Brenton Tarrant übertrug am Freitag um ca. 13:40 Uhr bei Facebook
Live die ersten 17 Minuten seines Angriffs auf die Al Noor-Moschee im
neuseeländischen Christchurch - der erste von zwei
Moscheenangriffen, bei denen insgesamt 50 Menschen getötet und
weitere 50 verletzt wurden.
Nach dem Anschlag
verbreiteten sich sehr schnell Kopien von Tarrants Livestream sowie
sein Manifest auf verschiedenen Hostingseiten, während
Mainstreamplattformen wie Facebook, YouTube, Twitter und Scribd
schnell davon gesäubert wurden. YouTube ist sogar so weit gegangen,
den Suchfilter absichtlich zu deaktivieren, so dass die Menschen
keine Aufnahmen von dem Attentat finden können - einschließlich
Filmmaterial von verdächtigen Mehrfachschützen sowie Videos von
Tarrants Verhaftung und jener anderer Verdächtiger.
Am Samstag
berichtete der Journalist Nick Monroe, dass die neuseeländische
Polizei die Bürger gewarnt hat, dass sie wegen der Verbreitung des
Videos inhaftiert würden, während es auf der beliebten
neuseeländischen Facebook Gruppe Wellington Live hieß, dass „die
neuseeländische Polizei die Öffentlichkeit daran erinnern möchte,
dass es ein Vergehen darstellt, Aufnahmen mit kriminellen Handlungen
zu veröffentlichen, was auch das schreckliche Video vom gestrigen
Anschlag umfasst. Wenn Sie dieses Video sehen, melden Sie es sofort.
Laden Sie es nicht herunter. Teile es nicht mit anderen. Wenn
festgestellt wird, dass Sie eine Kopie des Videos besitzen oder es
geteilt haben, dann drohen Ihnen Geldbußen und mögliche
Freiheitsstrafen.“
Dissenter in Neuseeland blockiert
Neben der Zensur von
Internetinhalten und Ermitlttlungen gegen Plattformen wie BitChute
(Videoplattform) und 8chan (Diskussionsforum) - wo der Schütze einen
Link zum Livestream seines Angriffs gepostet hat - wurde auch die
Kommentar App Dissenter in Neuseeland blockiert.
Hinter der App steht
der Twitter Konkurrent Gab.ai – wobei es sich bei Dissenter um eine
Browsererweiterung handet, mit der auf jeder Internetseite ohne
Kontrolle durch die eigentlichen Seitenbetreiber Kommentare verfasst
und gelesen werden können.
Am Samstag
berichteten Gab's offizielle Konten (@gab und @getongab), dass
„neuseeländische ISPs dissenter.com verboten haben, bis es
‚zensurkonform‘ ist“.
Update: Kurz nach
Veröffentlichung dieses Artikels wurde uns mitgeteilt, dass
ZeroHedge für Votafone-Kunden nicht mehr erreichbar ist.
Milo verbannt
Unterdessen wurde
nach dem Terroranschlag der rechte Kommentator Milo Yiannopoulos aus
Australien verbannt, nachdem er auf Facebook sagte, dass Angriffe wie
Christchurch stattfinden, weil „das Establishment extremistischen
Linkismus und barbarische, fremde religiöse Kulturen fördert und
verhätschelt“.
Australiens
Einwanderungsminister David Coleman sagte in einer Erklärung vom
Samstag zu dessen Verbannung, dass die Kommentare von Yiannopoulos
„entsetzlich waren und Hass und Spaltung verstärken“, und fügte
hinzu: „Milo Yiannopoulos wird in diesem Jahr nicht nach Australien
für seine geplante Tournee reisen dürfen“.
Mann in Großbritannien verhaftet
Im Zusammenhang mit
dem Anschlag von Christchurch leitete die Polizei in Großbritannien
sogar strafrechtliche Ermittlungen ein wegen einer möglichen
Unterstützung des Attentats und Attentäters. Am Samstagnachmittag
wurde ein 24-jähriger Mann aus Oldham verhaftet, weil der Verdacht
bestand, dass er böswillige Nachrichten zur Unterstützung des
Anschlages gegen auf die Moschee verbreitete. Es ist unklar, was er
angeblich geschrieben haben soll.
Die Polizei von
Manchester sagte in einer Erklärung, dass sie „auf einen Eintrag
in den Sozialen Medien aufmerksam gemacht wurden, der auf die
schrecklichen Ereignisse in Neuseeland Bezug nimmt und diese
unterstützt“, und fügte hinzu: „Die Polizei hat sofort
Ermittlungen eingeleitet, wobei nun einen Mann im Alter von 24 Jahren
aus dem Gebiet Oldham unter Verdacht steht, böswillige Nachrichten
verbreitet zu haben“.
„Es ist klar, dass
die Menschen besorgt sind und wir verstehen das wirklich.... Es ist
wirklich schrecklich, was gestern passiert ist. Es ist schwer, das
geschehene in Worten zu fassen“, so der stellvertretende
Polizeichef Russ Jackson, der hinzufügte: „Uns liegt nichts vor,
was auf eine Bedrohung vor Ort vermuten ließe, aber das wird die
Menschen dort sicherlich nicht beruhigen, weshalb wir in dieser
schwierigen Zeit dort aktiv wurden und ihnen unsere Unterstützung
anbieten“
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