Ohne Übertreibung die Kommentarfunktion des Internets.. |
Nicht nur mein Blog entstand als Reaktion auf den immer enger gezogenen Korridor erlaubter Meinungen im Internet. Wo sich Leser früher Luft machen konnten in den Leserkommentarspaten der Mainstream Medien, wurde im Laufe der letzten zehn Jahre fast ausnahmslos immer selektiver moderiert und zensiert. Die Krönung dieser Entwicklung findet sich bekanntlich bei Facebook, wo heute eine ehemalige Stasiagentin fürs polit-korrekte Zensieren verantwortlich ist, und die ihr Dasein begründet mit einem heftigen Gesetz für „Hassrede“ im Internet. Nun aber es gibt eine Abhilfe.
„Dissenter“ von Gab.ai als zensurresistente Kommentarfunktion
Der
Kurznachrichtendienst Gab.ai veröffentlichte kürzlich die Dissenter
Kommentar Applikation, mit der es jedem Leser möglich ist, allen Zensurversuchen zu trotzen und überall ihre
Kommentare zu hinterlassen. Dies auch auf rigide zensierten
Mainstream Seiten wie Zeit Online und das alles ohne die Möglichkeit
für die Seitenbetreiber, eine Zensur vorzunehmen, da das Programm unabhängig davon funktioniert.
Gab ist bekannt für
seine feste Haltung für Meinungsfreiheit und lässt als
amerikanisches Unternehmen deutlich mehr zu als denkbar wäre,
wenn es sich um ein deutsche Angebot handelte. Da die Daten
ausnahmslos in den USA gespeichert werden hat der deutsche
Gesetzgeber entsprechend auch kaum Möglichkeiten, dem Dienst
Meinungsvorschriften zu machen, oder gar eine Strafe von 50 Millionen
Euro zu verhängen in Fällen von „Hassrede“, wie dies bei
Sozialen Medienunternehmen der Fall sein kann, die einen Sitz in
Deutschland haben.
Lediglich die
Sperrung der App bei den Downloaddiensten bei Firefox und Co. oder die Sperrung der URL des Dienstes in Deutschland sind
denkbare Szenarien. Als Mittel stehen dafür bekanntlich ausreichend politische, unternehmerische
(über den Aufsichtsrat) oder soziale Druckmittel zur Verfügung. Aus
der Welt schaffen lässt sich die App aber kaum, da man sie dann
trotzdem noch direkt über Dissenter oder Gab installieren kann. Nur
dann, wenn die App gesetzlich ganz verboten würde wäre es möglich,
die damit getätigten Kommentare in Deutschland zu zensieren. Dies allerdings ist, wenn auch nicht unmöglich, doch überaus unwahrscheinlich.
Wo bekomme ich Dissenter und wie funktioniert es
Die Applikation ist
erhältlich für Smartphones
und auch für Browser wie Firefox oder Chrome, hat aber auch eine eigene Seite, über die man das Programm verwenden kann. Dissenter
ist dazu komplett kostenlos und hat eine sehr einfache
Funktionalität. Das einzige, was man benötigt, um mit Dissenter
kommentieren zu können ist ein Nutzerkonto bei Gab.ai,
das in nur wenigen Sekunden und vollständig anonym erstellt werden
kann.
Wer über Dissenter
einen Kommentar abgeben möchte, der muss (über „Get Started“)
zunächst die URL des gewünschten Artikels in die Suchmaske
eingeben. Als Testbeispiel habe ich einen
dieser typischen Spiegel Online Artikel gewählt, in dem nichts
mit nichts zu tun hat und daher auch nicht erwähnt wird. Probieren
Sie es doch auch damit.
Also, Sie nehmen die
URL des Artikels, kopieren diese in die Suchmaske und klicken
„Dissent This“.
Das Ergebnis besteht aus einem Schnipsel des
Artikels plus den bereits dafür abgegebenen Kommentaren (bislang
gibt es dort einen, meinen) und einem großen mit „Create
Discussion“ betitelten Fenster. Dort können Sie den Kommentar
hineinschreiben.
Das Kästchen „Share
to Gab“ bedeutet dabei, dass man den Kommentar nicht nur auf dieser
Kommentarseite veröffentlicht, sondern auch auf seinem offiziellen
Gab.ai Konto. „NSFW“ wiederum steht für „nicht geeignet für
den Arbeitsplatz“, das heißt also sensible Sachen mit
ideologischen Symbolen oder Pornografie. Wird das Kästchen
angeklickt, dann müssen andere Nutzer erst bestätigen, dass sie die
Bilder dazu sehen wollen.
Das wars schon. Die
Prozedur mag anfangs etwas umständlich erscheinen, da man erst die
URL suchen muss, allerdings überwiegen die Vorteile des Systems
(also unbedingte Meinungsfreiheit) den Nachteil des Herumklickens für
wenige Sekunden deutlich.
Großartig an der
App ist auch, dass man URLs generell suchen kann kann und nicht nur
explizit Nachrichtenartikel. Es ist also beispielsweise auch möglich,
unter der URL http://kopp-report.de/
eine Diskussion zu beginnen oder für jedes YouTube Video.
Eine Zensur ist in
keinem der Fälle möglich.
Ich finde den Ansatz
von Dissenter so gut, dass ich künftig darauf verweisen werde als
Kommentarfunktion für meinen Blog. Disqus werde ich in den kommenden
Tagen dagegen abschalten.
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