Sie war immer so fleißig (Bildquelle) |
Bei Meldungen über bevorstehende Apokalypsen sollte man stets vorsichtig sein. Dies gilt vor allem für solche, die in das grüne Sujet hineinreichen, wo es kaum mehr möglich ist, Fakten ohne Propaganda und Ideologie zu bekommen. Trotzdem sollte man die größeren Zusammenhänge nicht ignorieren, da die Natur die Grundlage unserer Ernährung und Lebensqualität bildet und Probleme in den globalen Nahrungsketten unmittelbare Auswirkungen auf uns hat. Dazu gehört auch die Ebene der Klein- und Kleinsttiere, von wo es viel Ungutes zu berichten gibt.
Michael Snyder: Die Insektenapokalypse: Die globale Nahrungskette wird bedroht von einem großen Massenaussterben und die Wissenschaft weiß nicht warum
Wissenschaftler
sagen uns, dass wir in der Geschichte unseres Planeten in das
„sechste große Massenaussterben“ eingetreten sind. Eine gerade
erst veröffentlichte Umfrage unter den Verfassern von 73 neuen
wissenschaftlichen Artikeln kommt zu dem Schluss, dass die Gesamtzahl
der Insekten auf der Welt jedes Jahr um 2,5 Prozent sinkt. Wenn sich
dieses Tempo fortsetzt, so die Schlussfolgerung aus der Umfrage, dann
könnte es bis zum Jahr 2119 2überhaupt keine Insekten mehr“
geben. Und da Insekten für die weltweite Nahrungskette absolut
essenziell sind, hat das für uns alle äußerst bedrohliche
Auswirkungen.
Ich schreibe viel
über den unvermeidlichen Zusammenbruch unserer Wirtschaftssysteme,
aber man könnte durchaus auch argumentieren, dass sich unsere Umwelt
bereits in einem sehr fortgeschrittenen Stadium des „Zusammenbruchs“
befindet. Laut dieses
aktuellen Forschungsberichts sterben Insekten mit einer
Geschwindigkeit aus, die „achtmal schneller ist als jene von
Säugetieren, Vögeln und Reptilien“.
„Die Insekten der
Welt eilen den Weg zum Aussterben hinunter und drohen einen
‚katastrophalen Zusammenbruch der Ökosysteme der Natur‘
auszulösen, so die erste globale wissenschaftliche Studie dazu.“
„Mehr als 40% der
Insektenarten haben rückläufige Populationen und ein Drittel ist
gefährdet, so die Analyse. Die Aussterberate ist achtmal schneller
als bei Säugetieren, Vögeln und Reptilien. Die Gesamtmasse der
Insekten sinkt nach den besten verfügbaren Daten um massive 2,5% pro
Jahr, was darauf hindeutet, dass sie innerhalb eines Jahrhunderts
verschwinden könnten.“
Vielleicht schließt
sich die Welt bei dem Thema zusammen und hört endlich auf damit, den
Planeten zu zerstören und wir können diesen Trend umkehren, bevor
es zu spät ist.
Leider wissen Sie
wie auch ich, dass dies höchst unwahrscheinlich ist.
Falls es nicht
geschieht, so die für die Arbeit verantwortlichen Forscher, dann
werden die Folgen „gelinde
gesagt katastrophal“ sein.
„Die Forscher
formulierten ihre Schlussfolgerungen in ungewöhnlich eindringlichen
Worten: ‘Die Entwicklung des Insektenbestands bestätigt, dass das
sechste große Massenaussterben tiefgreifende Auswirkungen auf alle
Lebensformen auf unserem Planeten hat‘.“
„‘Wenn wir
unsere Methoden zur Nahrungsmittelproduktion nicht ändern, dann
werden Insekten als Ganzes in einigen Jahrzehnten den Weg des
Aussterbens gehen‘, schreiben sie. ‚Die Auswirkungen, die dies
auf die Ökosysteme des Planeten haben wird, sind, gelinde gesagt,
katastrophal‘.“
Die Uhr tickt also,
die Zeit für unseren Planeten läuft ab.
Unter der Annahme,
dass wir den weltweiten Insektenrückgang irgendwie davon abhalten
könnten, sich noch weiter zu beschleunigen, haben wir wahrscheinlich
nur etwa 100 Jahre, bevor
sie alle verschwunden sind.
„Erschreckenderweise
fällt die Gesamtmasse der Insekten jährlich um 2,5 Prozent, sagten
die Autoren der Zeitschrift. Wenn sich der Rückgang in diesem Tempo
fortsetzt, könnten Insekten innerhalb eines Jahrhunderts von der
Erdoberfläche verschwunden sein.“
„‘Das ist ist
sehr schnell. In 10 Jahren sind es ein Viertel weniger, in 50 Jahren
nur noch die Hälfte und in 100 Jahren keine mehr‘, sagte Mitautor
Francisco Sánchez-Bayo, Umweltbiologe an der University of Sydney,
Australien, gegenüber The Guardian.“
Wie würde unser
Planet wohl ohne Insekten aussehen?
Laut Francisco
Sánchez-Bayo von der University of Sydney würden erst einmal
Millionen und Abermillionen von Vögeln, Reptilien, Amphibien und
Fischen „verhungern“.
„Mit die größte
Auswirkung hat der Insektenverlust auf die vielen Vögel, Reptilien,
Amphibien und Fische, die Insekten fressen. ‚Wenn diese
Nahrungsquelle wegfällt, dann verhungern alle diese Tiere‘, sagte
er. Solche Kaskadeneffekte wurden bereits in Puerto Rico beobachtet,
wo eine aktuelle Studie im Verlauf von 35 Jahren einen Rückgang der
Bodeninsekten um 98% ergab.“
Und ohne Bienen und
andere Bestäuber würde auch der Mensch eine Welt des rasanten
Niederganges betreten. Von Albert Einstein heißt es, dass er einmal
folgendes gesagt hat:
„Wenn die Biene
vom Erdboden verschwinden, dann hätte der Mensch nur noch vier Jahre
zu leben.“
In Anbetracht dieser
Aussage ist auch bedenkenswert, was diese neue Studie über den
Rückgang der Bienenvölker in den Vereinigten Staaten herausgefunden
hat.
„Die Studie deutet
darauf hin, dass Bienenarten in Großbritannien, Dänemark und
Nordamerika große Populationsverluste erlitten - Hummeln,
Honigbienen und Wildbienenarten nehmen alle ab. In den USA sank die
Zahl der Honigbienenvölker von 6 Millionen im Jahr 1947 auf 2,5
Millionen nur sechs Jahrzehnte später.“
Wir sind noch nicht
da, glaubt man aber diesen Aussagen, dann wartet eine Katastrophe in
der Nahrungskette buchstäblich um die Ecke.
Nur, warum passiert
das alles?
Moderne Methoden der
Landwirtschaft, Urbanisierung und Pestizide sind einige der Faktoren,
die dafür verantwortlich gemacht werden, aber die Wahrheit ist, dass
Wissenschaftler nicht genau wissen, warum die Insekten so schnell
sterben.
Und keiner dieser
Faktoren wirkt sich direkt auf unsere Ozeane aus, und doch haben
Wissenschaftler entdeckt, dass auch das Phytoplankton exponentiell
abnimmt. Infolge dieses Rückgangs sind die Seevogelpopulationen in
einem äußerst alarmierenden Tempo zurückgegangen. Das Folgende
kommt von Chris Martenson.
„Weniger
Phytoplankton bedeutet weniger Thiaminproduktion. Das bedeutet, es
steht weniger Thiamin zur Verfügung, um die Nahrungskette zu
durchlaufen. Dazu passend ist die Zahl der Seevögel um 70%
zurückgegangen.“
„Dabei handelt es
sich um etwas, das ich selbst unmittelbar beobachtet und auch schon
kommentiert habe, da mir bei meinen jährlichen Reisen an die
nördliche Küste von Maine in den letzten 30 Jahren, wo Möwen
früher sehr häufig waren, heute praktisch alle verschwunden sind.
Möwen!“
„Es ist nicht
auszuschließen, dass auch andere wichtige Nahrungskette aussterben
könnten, und dann werden wir Ozeane erleben, die voller Quallen sind
anstatt echter Fische.“
Der globale
Zusammenbruch ist keineswegs etwas, das wir in ferner Zukunft
befürchten müssen.
Der globale
Zusammenbruch läuft bereits heute ab und es geschieht direkt vor
unseren Augen.
Unsere Umwelt stirbt
buchstäblich überall um uns herum aus - und ohne unsere Umwelt
können wir nicht überleben.
Wenn die Menschheit
diese Krise nicht lösen kann, und wir alle wissen, dass sie es nicht
kann, dann wartet auf uns alle eine extrem apokalyptische Zukunft.
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