Analyse: Die Islamisierung des christlichen Religionsunterrichts ist ablesbar an den Lehrplänen

Welchen Religionsunterricht er wohl als Kind besucht hat? (Bildquelle)

Immer wieder kommt es vor, dass Eltern bestürzt feststellen müssen, dass der Islam im christlichen Religionsunterricht eine zentrale Stellung einnimmt. Gerade heute wieder gelangte der Aufschrei eines Vaters an die Öffentlichkeit, der feststellen musste, dass sein Kind im katholischen Religionsunterricht in der vierten Klasse nicht viel über Jesus und seinen Weg erfährt und stattdessen eine intime Einführung in den Islam bekommt. Ich habe mir deshalb einmal die Lehrpläne für den Religionsunterricht etwas genauer angesehen.




Baden-Württembergs Religionsunterricht in der linguistisch-statistischen Analyse



Da Bayern nach wie vor in erster Linie katholisch ist habe ich mir Baden-Württembergs Lehrpläne für den Religionsunterricht angesehen, da die dortige Bevölkerung deutlich paritätischer auf die beiden großen Amtskirchen verteilt ist.

Im genauen waren es die hier aufgeführten Beispielcurricula aus dem Jahr 2016, die ich einer linguistisch-statistischen Analyse unterzogen habe. Hinter diesem tollen Begriff verbirgt sich nicht mehr, als dass ich die Texte nach bestimmten Schlüsselbegriffen abgesucht habe, um diese zusammenzuzählen und ihre Summe in Relation zueinander zu setzen.

Die christlichen Begriffe lauteten Jesus, Auferstehung, Kreuz, Maria und Christ, wobei letzteres auch als Wortteil möglich war. Bei den islamischen habe ich gewählt den Islam, Muslim, Mohammed, Muhammad, Mekka, und Halbmond, wobei auch hier muslim und Islam als Wortteile vorkommen konnten. Die beiden Schreibweisen für Mohammed habe ich übernommen, da ich feststellen musste, dass der islamisch-sunnitische Unterricht vor allem die Schreibweise mit u und a verwendet. Warum auch immer.

Insgesamt waren es 20 Beispielcurricula, die in die Auswertung kamen. Die Pläne für alevitischen und jüdischen Unterricht habe ich ebenfalls durchgezählt, da sie „nunmal da sind“, wie eine gewisse Kanzlerin einmal meinte. Allerdings flossen sie aufgrund der mangelnden Zuteilbarkeit nicht in die Gesamtrechnung ein.

Die Ergebnisse aller unterschiedlicher Curricula nach Klassenstufe:



Alle christlichen Konfessionen mit ihrem Anteil an Christentum und Islam:


Die jahrgangsübergreifenden Pläne wurden paritätisch zugeordnet

Der sunnitisch-islamische Unterricht mit seinem Anteil an Christentum und Islam:


Die jahrgangsübergreifenden Pläne wurden paritätisch zugeordnet

Die beiden aggregierten Tabellen im grafischen Vergleich:





Einige Beobachtungen und Schlussfolgerungen:



  • Keine der christlichen Konfession kommt ohne den Islam aus, aber auch der islamische Unterricht bekommt seinen gerechten Anteil am spirituellen Einheitsbrei der heutigen Zeit.
  • Auffällig ist, dass im Islamunterricht der Anteil Christentum deutlich fällt, nachdem er in der ersten Klasse sehr hoch ist. Dies erkläre ich mir vor allem damit, dass den Kindern beigebracht wird, dass ihre Religion sich von jener unterscheidet, die für die vielen schulfreien Feiertage und öffentlich gelebten Traditionen verantwortlich ist.
  • Noch auffälliger ist der starke Anstieg der Rolle des Islams ab der vierten Klasse im christlichen Unterricht. Teilweise kommen einzelne Konfessionen zunächst (fast) komplett ohne aus. Ab der vierten Klasse aber ist das passe, und selbst die Altkatholiken werden zu über 10% auf den Ramadan eingeschworen, während der große Schnitt aller christlichen Konfessionen im letzten Grundchuljahr bei fast 20% liegt.
  • In baden-württembergischen Grundschulen gibt es drei Wochenstunden Religion und ungefähr 39 Wochen Schule, was 117 Religionsstunden pro Schuljahr ergibt. Achzehn Prozent Islam heißt also, dass die Kinder des christlichen Religionsunterrichts durchschnittlich sieben Wochen pro Schuljahr ausschließlich mit dem Islam verbringen. Umgekehrt verbringen muslimische Viertklässler nur etwas mehr als die Hälfte mit dem Christentum.
  • Ganz vorne in den Islamisierungsbemühungen liegt erwartungsgemäß die evangelische Kirche, wobei mich etwas überrascht, dass auch der angebotene syrisch-orthodoxe Unterricht einen vergleichbar hohen Islamanteil vorweist. Vielleicht aber will man den Kindern einfach nur erklären, warum sie aus der alten Heimat fliehen mussten.
  • Der syrische Orthodoxie begegnete mir hier zum ersten Mal als eine relevante Sache in Deutschland. Da es bereits 2016 einen solchen Unterricht gab und davor kaum syrische Christen im Ländle lebten vermute ich, dass es sehr schnell gehen musste, nachdem Merkel die Grenzöffnung entschied. Es deutet dazu auch darauf hin, dass aufgrund dieser umfassenden Umstellung im Vorfeld möglicherweise ein paar kleine Vorbereitungen getroffen worden sind, bevor es im Herbst 2015 so richtig losging.
  • Im Unterschied zum syrischen Ableger gibt es keinen russisch-orthodoxen Unterricht, dies trotz der sechs-stelligen Zahl Russen, die bereits vor 2016 in Deutschland lebten.
  • Am Rande sei bemerkt, dass in quasi keinem christlichen Religionsunterricht die Begriffe "Auferstehung" und "Maria" in nennenswerter Anzahl vorhanden sind. Dabei dachte ich immer, dass es sich dabei um Kernaspekte der Religion handelt. Insbesondere die Altkatholen schneiden dabei enttäuschend ab, wobei mir als Evangelen ebenfalls neu war, dass diese von den römischen Katholen unterschieden werden.


Als nächstes werde ich mir in eigenen Artikeln noch die Sekundarstufe und das Gymnasium vornehmen für einen Gesamtüberblick. Dazu interessiert mich auch, wie die Entwicklung vonstatten ging, allerdings wird beides etwas Zeit brauchen, da es wesentlich mehr Klassenstufen gibt als die vier der Grundschule.

Das vorläufige Fazit jedoch ist klar. Ja, die Islamisierung des christlichen Religionsunterrichts ist linguistisch-statistisch äußerst relevant. Sollte sich der Anteil kern-islamischer Begriffe im Curriculum fortsetzen im tatsächlichen Unterricht, dann verbringen christliche Kinder sehr viel und immer mehr Zeit mit dem Erlernen einer Religion, der sie nicht angehören. 

Was das für ihre christliche Verwurzelung bedeutet dürfte jedem klar sein.
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