Die Max-Planck-Gesellschaft: Nach dem Klimapapst gibts jetzt auch den Quantenpapst |
Raten wir
nicht alle manchmal gerne? Erkenntnislücken
mit purer Spekulation zu füllen kann sehr viel Spaß machen. Es ist überaus unterhaltend
und der Phantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Das einzige, was
uns dabei ausgehen kann ist die eigene Vorstellungskraft.
Besonders würzig wird es, wenn man dabei eine völlig unbewiesene
und in größten Teilen unbeweisbare und extrem mathelastige
Theorie zur Verfügung hat, die kaum jemand durchblickt. Man kann den
Leuten Wissen vorspielen, das zwar nicht vorhanden ist, das aber auch
niemand hinterfragen kann.
Wenn sich Physiker als Theologen versuchen
Der gerne auch mal mit leichteren Themen aufwartende Daily
Express berichtet aktuell über den amerikanischen Physiker Stuart Hameroff, der ein
Nahtoderlebnis hinter sich hat und dabei offenbar Gott oder dessen
Gegenstück in der Unterwelt begegnet ist. Auf Basis dieser sehr real
empfundenen, aber konventionell nicht beweisbaren Erfahrung
entwickelte er gemeinsam mit britischen Kollegen Sir Roger Penrose
ein Modell, das anhand von physikalischen Quantenzuständen erklären
soll, wie es dazu kommt - und dass es eben sehr real war, was er da
erlebt hat.
Nach ihrer Theorie
bleiben die Quantenzustände der bis dato elektrisch
geladenen Neuronen nach dem Hirntod erhalten, auch wenn das Gehirn selbst ausgeschaltet
ist. Dank ihrer Eigenschaften können sich diese Quanten in den
Neuronen daraufhin noch immer ihren Zustand ändern und auf Quantenebene mit der Umwelt
interagieren. Bekommt das Gehirn nachfolgend wieder Strom, dann
übertragen sich die neuen Quantenzustände auf die Neuronen im
Gehirn und der Betroffene hat einen Satz neuer Erinnerungen, die sich
konventionell nicht erklären lassen.
Eine tolle
Theorie, nicht wahr? So schafft man aus dem Nichts Erinnerungen, ohne
gegen bekannte physikalische, chemische oder biologische Gesetze zu
verstoßen. Und wer kann es beweisen? Niemand!
Zur argumentativen
Hilfe des Nahtoderfahrenen mit quantenphysikalischem Anspruch eilten
ausgerechnet die Max-Planck Physiker für Quantenphysik aus München.
Laut Artikel pflichtet ihnen der Quantentheologe Dr. Hans-Peter Dürr
voll bei und meinte gegenüber dem Express (vermutlich mit einem
Leuchten in den Augen), dass „der Körper zwar stirbt, aber das
geistige Quantenfeld existiert weiterhin. In diesem Sinn bin ich
unsterblich.“
Gänsehaut pur!
Spekulation pur! Beweislage Null! Oder können wir demnächst damit
rechnen, dass in München ein Lehrstuhl eingerichtet wird, der dem
nachkörperlichen Quantenfeld nachspüren soll?
Natürlich kann man
solche Spekulationen anstellen. Wie oben erwähnt macht es Spaß und
ohne das Anstrengen der Phantasie ist es unmöglich unfallfrei zu
neuen Erkenntnissen zu gelangen. Nur, ich frage mich, was diese
luftleere Spekulation soll? Immerhin handelt es sich beim
Max-Planck-Institut nicht um irgendeine mit Plastikpflanzen
geschmückte Hinterhofmoschee, sondern um ein mit vielen Millionen
Euro an Steuergeldern ausgestattetes Forschungsinstitut, an dem mehrere hundert der
intelligentesten und bestausgebildeten Physiker der Welt arbeiten.
Geht da nicht mehr?
Wie wäre es mit einem Beweis dieser Hypothese, oder wenigstens einer
Beweismethode, wenn die praktische Umsetzung schon nicht möglich
ist? Was spricht denn gegen diese Hypothese, oder hat man die schnöden Niederungen wissenschaftlichen Arbeitens in
München genauso hinter sich gelassen wie in Potsdam, an einem anderen
notorischen Institut der selben Forschungsgesellschaft?
Schwach, wirklich
schwach. Der Express ist zwar nicht gerade bekannt dafür,
tiefsinnige, seitenlange Erörterungen zu publizieren. Warum aber gibt
man sich seitens der ach so holden Naturwissenschaften für so eine
billige Platzpatrone des theologischen Sinnierens hin?
Stellt euch doch mal
ins Labor und lasst euren Worten Taten folgen, liebe Eliteforscher – oder noch besser:
Bringt erst etwas zustande, das sich als wissenschaftlich bezeichnen
lässt und tretet dann an die Öffentlichkeit!
So aber hinterlässt
das bei mir nur das dumpfe Gefühl, dass man auch in der hohen Schule
der Quantenphysik die Wissenschaft hinter sich ließ und frei nach
Heidegger nun nur noch „fühlt, was rechtens ist“. Oder bin ich
einfach nicht auf dem Stand der Dinge hinsichtlich der
Quantenreligion?
Schräge
Nummern wie etwa
das „rituelle
Menschenopfer am CERN“ oder
nun das substanzlose Gelaber eines hochdekorierten Physikers
hinterlassen bei mir sicherlich nicht den Eindruck, es mit
kompetenten Fachleuten zu tun zu haben, sondern eher mit Witzfiguren,
die mit ihrem eigenen Fach überfordert sind und sich daher in
quantentheologische Unangreifbarkeit hüllen.
Mein Steuergeld
ist mir dafür eindeutig zu schade!
Hier zum Spaß meine persönliche Hypothese über das Leben nach dem Tod (inklusive Beweismethode!)
Das Gehirn verfügt
in etwa über 86 Milliarden Neuronen. Das ist sehr viel und es ist
überaus naheliegend, dort das Bewusstsein zu verorten und auch, dort
nach Nahtoderfahrungen zu fahnden. Aber, das Gehirn ist bei weitem
nicht der einzige Ort, an dem viele Neuronen verortet sind. Jedes
Organ von der Haut zum Herz verfügt über sehr viele dieses Typs von
Zellen.
Insbesondere
der Darm sticht heraus. In etwa 200 Millionen Nervenzellen sind
entlang der circa 7 Meter langen Röhre versammelt, um die verdaute Nahrung an
den unteren Ausgang zu transportieren. Wie viel das ist zeigt
der Vergleich mit anderen Tieren wie beispielsweise Ratten, deren
Gehirn in etwa über die selbe Anzahl an Neuronen verfügen - und
Ratten sind überaus intelligent. Wäre unser Darm also das einzige
Gehirn, wir könnten immerhin in der Kanalisation überleben.
Nun ist der Darm
zwar für den Transport von verdauter Nahrung zuständig, was eine
überaus anspruchsvolle Koordination erfordert. Allerdings ist der
Darm nicht permanent damit beschäftigt und es ist auch nicht so,
dass der Darm spezialisierte Neuronen enthält. Nervenzellen im Darm entsprechen dem selben
Standard, wie er sich auch im Gehirn findet. Der Vorgang des
Wahrnehmens, Speicherns und Erinnerns unterscheidet sich zwischen Darm und Gehirn im Prinzip also nicht, lediglich die die Anordnung der Neuronen um die
Darmröhre herum bzw. im Klumpen ist eine andere.
Daher spricht auch
nichts dagegen, dass der Darm ein eigenes Erinnerungsvermögen hat.
Zu einem eigenen Bewusstsein reicht es nicht, das fehlt auch bei
Ratten, koordinierte Reflexe auf erlernte Eingaben aber funktionieren
durchaus und das auf relativ hohem Niveau. Das
berühmte Bauchgefühl, es kommt also nicht von ungefähr, sondern
speist sich aus einem Reservoir aus Neutronen mit der
geistigen Reichweite eines Nagers.
Dies nur am
Rande: Die hohe Neuronendichte im Darm erklärt tatsächlich auch,
warum Analverkehr im Vergleich zum vaginalen bei weitem intensiver
erfahren wird. Während die Klitoris zwar über beachtliche 8.000
stimulierbare Nervenzellen verfügt, so weist der Darm auf den ersten
(bzw. letzten) 14 cm imposante 4 Millionen Nervenzellen auf. Der
ominöse G-Punkt, er ist vermutlich in Wahrheit eine Stelle im Darm,
die beim vaginalen Penetrieren berührt wird. Realistisch dürften dabei ungefähr 40.000
Nervenzellen erregt werden, was dem fünffachen dessen entspricht, was über die Klitoris möglich ist.
Das ist vermutlich auch der Grund, warum die meisten
Religionen Analverkehr als Sünde erachten. Es bereitet zu viel
Vergnügen und ohne Verbot würde es früher oder später normal. Dies aber schadet nicht nur dem Fortpflanzungsakt, sondern
es würden dadurch auch sehr viel wahrscheinlicher Krankheitserreger
übertragen. In einer Kultur ohne billige Antibiotika und ohne
Sozialsystem kann das äußerst tödlich wirken. Es ist also als
Überlebenstrick zu werten, diesen Akt religiös und kulturell zu versündigen.
Zurück zu meiner
Hypothese. Es gibt da ein gerne verschwiegenes, medizinisch aber
bekanntes und nachgewiesenes Phänomen, wonach
Menschen nach einer Organtransplantation die Vorlieben und
Gewohnheiten des Spenders übernehmen. Man verschweigt es gerne,
weil es sich dabei um eine ethisch fragwürdige und
erklärungstechnisch unangenehme Sache handelt, aber sie existiert und ist dokumentiert.
Erhält also jemand beispielsweise ein neues Herz (~40.000 Neuronen) und der Spender mochte Spargel ganz gerne, während der Empfänger diesen nicht ausstehen konnte, dann ist es gut möglich, dass der Empfänger nach der Transplantation eine Vorliebe für Spargel entwickelt.
Dieses Phänomen beweist eindeutig, dass selbst in relativ niederschwellig „intelligenten“ bio-neuronalen Netzwerken im Körper Erinnerungen aufgenommen, gespeichert und verarbeitet werden.
Erhält also jemand beispielsweise ein neues Herz (~40.000 Neuronen) und der Spender mochte Spargel ganz gerne, während der Empfänger diesen nicht ausstehen konnte, dann ist es gut möglich, dass der Empfänger nach der Transplantation eine Vorliebe für Spargel entwickelt.
Dieses Phänomen beweist eindeutig, dass selbst in relativ niederschwellig „intelligenten“ bio-neuronalen Netzwerken im Körper Erinnerungen aufgenommen, gespeichert und verarbeitet werden.
Kommen wir nun zum
Hirntod. Tritt dieser ein, dann ist das Gehirn aus, es gibt also
keine elektrischen Ströme mehr. So lange das Herz noch schlägt funktioniere die Sinnesorgane des Körpers
dagegen weiterhin, wodurch und Töne, Gerüche und über
die Haut gewonnene Umwelteindrücke werden noch immer aufgenommen.
Sie gelangen zur Verarbeitung lediglich nicht mehr in das Gehirn.
Mit dieser prinzipiellen, niederschwelligen Funktionsübernahme durch die Organe
gelangen die äußere Eindrücke daher trotz Hirntod noch immer in den neuronalen Verarbeitungsprozess der Person. Wird das Gehirn einer auf OP-Tisch
liegenden Person dann wieder reaktiviert, dann schießen die in den
Organen gespeicherten Informationen in das Gehirn und die Person
erinnert sich, obwohl dies nach gängiger Meinung nicht möglich ist.
Oftmals können sich
solche Personen daran erinnern, was während der Nahtoderfahrung
gesprochen wurde und was im Raum vor sich ging. Interessant und eine
Bestätigung meiner Hypothese ist, dass lediglich die beschriebenen Farben
meist falsch sind. Dies lässt sich mit den geschlossenen Augen
erklären, weshalb das Gehirn ein paar Erinnerungslücken mit Hilfe
von Annahmen schließen muss und dabei manchmal daneben liegt.
Es ist sogar
möglich, diese Hypothese mit einem wissenschaftlichen Beweis zu
bestätigen - oder ggf. zu widerlegen.
Alles, was es braucht sind ein paar Labormäuse, denen man den pawlowschen Reflex antrainiert. Dann legt man ihr Gehirn lahm, löst den Reflex aus und sobald sie nach der Wiederbelebung zu sabbern beginnen weiß man, dass Labormäuse über die Fähigkeit zum Nahtoderlebnis verfügen.
Falls es medizinisch möglich ist könnte man den Mäusen zusätzlich für die Zeit des Hirntodes auch alle sonstigen Nervenzellen lahmlegen und dann ebenfalls den Reflex auslösen. Wenn sie dann nach der Wiederbelebung nicht mit dem Sabbern beginnen, dann wäre dies eine Bestätigung der Hypothese. In dem Fall kann es nichts anderes sein, als es die Organe sind, die noch immer in der Lage sind, gehirnartige Funktionen auszuführen.
Alles, was es braucht sind ein paar Labormäuse, denen man den pawlowschen Reflex antrainiert. Dann legt man ihr Gehirn lahm, löst den Reflex aus und sobald sie nach der Wiederbelebung zu sabbern beginnen weiß man, dass Labormäuse über die Fähigkeit zum Nahtoderlebnis verfügen.
Falls es medizinisch möglich ist könnte man den Mäusen zusätzlich für die Zeit des Hirntodes auch alle sonstigen Nervenzellen lahmlegen und dann ebenfalls den Reflex auslösen. Wenn sie dann nach der Wiederbelebung nicht mit dem Sabbern beginnen, dann wäre dies eine Bestätigung der Hypothese. In dem Fall kann es nichts anderes sein, als es die Organe sind, die noch immer in der Lage sind, gehirnartige Funktionen auszuführen.
Was hat das nun mit dem Besuch im Paradies/der Hölle zu tun, über
den Nahtodüberlebende manchmal berichten?
Nun, wenn das Gehirn
„träumen“ kann, dann ist nicht unwahrscheinlich, dass auch der
Darm träumen kann. Ein Hinweis auf die Traumfähigkeit des Darmes
gibt die
Traumfähigkeit von Ratten. Die meisten Tiere mit einem Gehirn
jenseits des Regenwurms sind offenbar in der Lage zu träumen.
Wenn der Darm die selben neuronalen Eigenschaften aufweist wie das Gehirn und der Darm über die Intelligenz einer Ratte verfügt und neuronale Netze unabhängig der Spezies ab einer gewissen Neuronenkapazität Traumphasen durchleben, dann ist es überaus logisch zu schließen, dass auch der Darm über die Fähigkeit zum Träumen verfügt. Man müsste dafür nur einmal den Darm über Nacht an ein EEG anschließen und nachsehen, was da vor sich geht.
Wenn der Darm die selben neuronalen Eigenschaften aufweist wie das Gehirn und der Darm über die Intelligenz einer Ratte verfügt und neuronale Netze unabhängig der Spezies ab einer gewissen Neuronenkapazität Traumphasen durchleben, dann ist es überaus logisch zu schließen, dass auch der Darm über die Fähigkeit zum Träumen verfügt. Man müsste dafür nur einmal den Darm über Nacht an ein EEG anschließen und nachsehen, was da vor sich geht.
Die gängigen
Traumthemen wiederum sind manchmal angenehm bis erotisch, manchmal träumen
wir von alten Bekannten und manchmal bestehen sie aus
Schreckensszenarien wie Fallen oder Ertrinken. Es gibt keinen Grund
zur Annahme, dass der Darm über etwas anderes träumen sollte, als
genau das.
Wenn nun das Gehirn
einer Person vorübergehend ausgeschaltet ist, dann übernimmt der ohne
ein eigenes Bewusstsein ausgestattete Darm die Führung und basierend
auf den gespeicherten Informationen und der momentanen „Laune“
spielt das Organ (zusammen mit den übrigen) sein normales Programm
ab, während von außen weiterhin Informationen hinzukommen und verarbeitet werden.
Das Ergebnis dessen
besteht manchmal in einem schönen und von Glückshormonen
durchfluteten Erlebnis voller Licht inklusive schöner und tief eingeprägter
Erinnerungen und alten Bekannten - und manchmal eben dem Gegenteil.
Wird das Gehirn dann
wieder eingeschaltet, dann schießt die Organtraumsequenz in das Gehirn
und hinterlässt bei dem Betroffenen das Gefühl zurück, gerade
etwas sehr reales erlebt zu haben, das sich konventionell nicht
erklären lässt.
Eine konsistente
und wissenschaftlich geschlossene Erklärung inklusive praktischem
Beweis für Nahtoderlebnisse ist also durchaus möglich. Nur,
Quantenphysik und staatlich alimentierte Quantenphysiker als Hobbytheologen braucht es
dafür definitiv keine.
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