Türken unter sich (Bildquelle) |
Bei Jouwatch
gibt es gerade einen Artikel über den SPD Veteran Ehrhart
Körting, ehemals Innensenator in Berlin. Darin wird von Körting eine Zahl genannt, die man nicht oft genug betonen kann: Zwei Drittel der
Deutschtürken mit Wahlberechtigung für die Türkei haben für
Erdogan gestimmt. Was dazu gerne gefragt wird: Wer genau ist das
denn, der Erdogan wählt? Hier die Antwort.
Das Stichwort lautet – wie zu oft heutzutage – Islam
Bei Wikipedia gibt es einen
Eintrag über „Türkeistämmige in Deutschland“. Im Abschnitt über deren „Religionszugehörigkeitund Religiosität“ heißt es:
„Bei einer im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung durchgeführten Befragung von 2001 gaben die interviewten Türken und Türkeistämmigen die folgenden Religionszugehörigkeiten an:
- sunnitisch: 63 Prozent- alevitisch: 12 Prozent- schiitisch: 2 Prozent- andere: 7 Prozent- konfessionslos: 8 Prozent“
Aha. 63 Prozent Sunniten, also jener von Erdogan propagierten Version des Islam, die weltweit auch als „Mainstream Islam“ bezeichnet werden kann und bekanntlich einen deutlichen politischen Einschlag hat.
Dazu muss man sich die folgenden Fragen stellen:
- Würden türkische Schiiten den korantreuen Islamisten Erdogan wählen?
-> Wohl eher nicht.
- Würden türkische Aleviten den korantreuen Islamisten Erdogan wählen?
-> Nein.
- Würden türkische „Andere“ (=Christen) den korantreuen Islamisten Erdogan wählen?
-> Garantiert nicht!
- Würden türkische Konfessionslose (=Laizisten) den korantreuen Islamisten Erdogan wählen?
-> Nur über deren Leiche!
Es
sind fast ausschließlich Erdogans sunnitische DITIB Moscheen, die
dafür sorgen, dass ihre Schäfchen nicht aus dem Bannkreis des
türkischen Chauvinismus herauskommen und am Ende quasi geschlossen
für den starken Mann vom Bosporus stimmen.
So
lange Erdogan seine Sunniten hierzulande bei der Stange halten kann,
sprich, im deutschen Sozialstaat, da kann er auf den Rest getrost
verzichten.
Dass
der deutsche Staat eine solche Indoktrination
inklusive
Desintegration und
Stimmopportunismus zulässt - immerhin wählt die betreffende
Personengruppe bekanntlich quasi geschlossen auch die SPD - ist eine gnadenlose
Frechheit.
Alleine
dafür gehört die SPD so weit geschoren, dass sie unter die 5%-Hürde
hindurch passt. Gleichzeitig ist es zwar lobenswert, dass jemand wie
Körting endlich mal sein Maul zum Thema aufmacht und Tacheles redet, allerdings frage ich mich, wo
der Mann die letzten 15 Jahre war? Ich kann mir kaum vorstellen, dass
er als Innensenator von Berlin (sic!) die ganze Zeit gutmütig und
ahnungslos in der Sache im Dunklen saß!
Jouwatch
liegt falsch, wenn es Körting als „neuen Sarrazin“ bezeichnet.
Das wäre der Fall gewesen vor fünf Jahren oder wenigstens vor drei,
als die Migrationskrise explodierte und bei Heinz Buschkowsky der Faden riss.
So aber bleibt das fade Gefühl zurück, es bei Körting mit einem kalt
berechnenden Opportunisten zu tun zu haben, der seine Pension nicht
mehr verlieren kann und daher jetzt im sicheren Gefühl sein Fähnchen neu
ausrichtet, weil es nicht mehr anders geht.
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