Die Aussichten stehen gut, dass Gold noch im Jahr 2020 die Preismarke von 2.000$ pro Unze erreichen wird


Ob er das Spiel "32-Schlag-Aus" kennt? (Bildquelle)

ZeroHedge: Warum Gold in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 ein Rekordhoch erreichen wird


Es ist gut möglich, dass eine Mischung aus langsamem Wachstum, billigem Geld und schwarzen Schwänen den Goldpreis in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 auf ein neues Rekordhoch treiben wird. Anhaltende Ängste vor weiteren Alltagseinschränkungen und die Narbenbildung in der Realwirtschaft dürfte die Nachfrage nach sicheren Häfen für Vermögen weiterhin treiben, und wie sich 2008 zeigte, könnte sich das Edelmetall auch in einem risikoreichen Umfeld behaupten.

Gold erzielte im vergangenen Jahr unter den wichtigsten Vermögenswerten das mit Abstand beste Ergebnis und stieg um ein Viertel an. Damit lag der Preis innerhalb des Niveaus, das Markets Live für Ende 2019 vorausgesagt hatte. Da die Welt früher als erwartet in eine Rezession eintreten wird und sie tiefer gehen dürfte als erwartet, sind 2.0000 US-Dollar pro Unze das nächste Ziel.

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Geldpolitische Konjunkturmaßnahmen als Preistreiber für Gold


Sehr wahrscheinlich wird die auf die Unterstützung der Beschäftigung abzielende Politik der Zentralbanken den Aktienmarkt vor einem Zusammenbruch bewahren, was aber gleichzeitig auf Gold wirken wird wie ein Steroid. Das derzeit in Billionenhöhe gedruckte Geld nährt die Befürchtung, dass die Inflation bald stark ansteigen wird, weshalb sich Investoren zunehmend wieder auf Gold als jenes Edelmetall besinnen, das bei niedrigen Realzinsen tendenziell gut abschneidet.

Nach einer abgerundeten Bodenbildung nach einer dreifachen Preisspitze in der ersten Hälfte des letzten Jahrzehnts legte Gold um mehr als 40% zu, nachdem diese Kolumne von Ende 2018 genau diese Kursgewinne auf eine Kurskorrektur prognostizierte.

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Präzedenzfall 2008: Alles ging nach oben


Die Jahre nach 2008 bieten einen Präzedenzfall für das gegenwärtige Klima. Damals setzten die politischen Entscheidungsträger zur Ankurbelung des Wachstums in aggressiver Weise auf eine unkonventionelle Geldpolitik. Das hatte zur Folge, dass Gold positiv mit Risikoanlagen zu korrelieren begann, während schlechte Wirtschaftsnachrichten stets weitere Runden mit noch stärkerem Gelddrucken zur Folge hatten, was sowohl Gold als auch Aktienpreise in die Höhe trieb.

Eine solche Dynamik könnte beim Gold, einem Veblen-Gut mit hoher Autokorrelation, zu einem selbstverstärkenden Effekt führen. Sobald die Preise zu steigen beginnen wird mehr darüber berichtet werden, woraufhin mehr Geld in den Bereich fließt. Die Preisregression im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr ergibt einen R-Wert von 0,4 seit 1990, was jeweils höher ist als das gleiche Maß für den S&P 500 oder Rohstoffe wie Öl und Kupfer.

Preistreiber: Diwali, Futures und ETFs


Der Verbrauch von Gold war in der ersten Jahreshälfte 2020 weitgehend inexistent, was auf die Alltagsbeschränkungen und die höheren Preise zurückzuführen ist. Nach dem Herunterfahren der Raffinerien wie auch die meisten anderen Industriezweige mussten hohe Aufschläge für physisches Gold bezahlt werden und es kam zu Verwerfungen zwischen den Preisen in New York und London. Sobald der indische Diwali Feiertag kommt, könnte sich ein merklicher Nachholbedarf die Preise auswirken.

Des weiteren wirken sich Investitionen in ETFs und Futures sehr stark auf den Preis von Gold aus. Nach einem kurzen Überschuss Anfang 2019 ging der spekulative Überhang für steigende Goldpreise an der Comex von fast 50% auf unter 30% zurück, so dass Spielraum für weitere Preisaufschläge entstand. Gleichzeitig befinden sich börsengehandelte Fonds nach wie vor in einer Boom-Phase.

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Preisrisiko: Zu starke wirtschaftliche Erholung


Das Hauptrisiko für die Projektion eines steigenden Goldpreises wäre ein V-förmiger Wirtschaftsaufschwung, der stark genug ist, um die Zentralbanken von einer Zurückhaltung bei Konjunkturmaßnahmen zu bewegen. Letzteres könnte auch dann eintreten, falls eine galoppierende Inflation entsteht, allerdings scheint es unwahrscheinlich, dass dies noch vor Jahresende in merklicher Weise zum Tragen kommt. Vorerst ist wahrscheinlicher, dass die politischen weiterhin taub bleiben - und somit Gold indirekt unterstützen.

Gold und US-Dollar als gleichlaufend in der Krise


Insgesamt ist der US-Dollar der größte Treiber für Goldbarren. Eine Regressionsanalyse zeigt, dass etwa ein Viertel der wöchentlichen Preisbewegungen seit 2001 auf den handelsgewichteten Dollar zurückgeführt werden können, was darauf hindeutet, dass eine stärkere US-Währung ein Risiko darstellt.

Von akuten Stressphasen jedoch ist bekannt, dass sich die Beziehung von Gold zum Dollar umdreht, und beide als ein sicherer Hafen erachtet werden. Seit 1981 brach die umgekehrte Korrelation zwischen den beiden Währungen Dollar und Gold bei jeder Rezession während bzw. unmittelbar danach zusammen.

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Zentralbanken als Goldkäufer


Nicht zuletzt werden wahrscheinlich auch Zentralbanken weitere Schwächephasen beim Gold für den Aufkauf von physischen Metall nutzen. Während Russland und China keine verlässlichen Käufer mehr sind, so kaufte der offizielle Sektor als ganzes nach Angaben des IWF bis April fast 6 Millionen Unzen Metall. Das ist der größte Anstieg bei den Gesamtbeständen zu diesem Zeitpunkt des Jahres seit 2013. Sollten die Preise allerdings weiter steigen, dann könnte die Nachfrage aus dieser Ecke versiegen.

Goldminen und Recycling kaum preisrelevant


Angesichts der fast vollkommen unelastischen Angebotskurve von Gold stellt das Angebot keine Bedrohung dar. Die Aktien der kleineren Minen mit hohem Goldanteil stiegen im vergangenen Jahr um 38%. Neue Investitionen aber werden erst in den kommenden Jahren Früchte tragen, während das Recycling nur am Rande von Bedeutung ist.

Fazit: 1.900 bis 2.000 Dollar pro Unze


Diese Faktoren sollten Gold helfen, den langfristigen Widerstand bei 1.800 Dollar zu brechen. Fortbestehende Kaufsignale für das Edelmetall könnten dem Preis Schwung verleihen mit einem Test der Rekordhochs von 2011, während bis zum Jahresende eine Preisspanne von 1.900 bis 2.000 Dollar realistisch erscheint.



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