In jeder Hinsicht viel teurer als der Tod (Bildquelle) |
Warum eigentlich meint jeder, dass ein Biowaffengriff vor allem oder gar nur dann erfolgreich sein kann, wenn die Totesrate möglichst hoch ist? Beim Coronavirus wird gemeinhin ausgeschlossen, dass es sich dabei um eine Biowaffe handelt. Darin sind sich von Bill Gates bis zum (vor-)letzten Verschwörungstheoretiker so gut wie alle einig. Der Grund dafür liegt in der zu niedrigen Mortalität.
Dabei konnte man diese Ansicht sogar dann bereits vernehmen, als nur rudimentäre Erkenntnisse über das Virus bekannt waren und man annahm, dass eine einstellige Prozentzahl der Patienten daran verenden könnte. Das ist viel, so der Tenor, aber bei weitem zu wenig für das, was von einem Biokampfstoff erwartet würde.
Die Vergleichsgrößen sind dabei stets Ebola, das in etwa die Hälfte seiner Opfer dahinrafft oder das Marburg Virus mit über 90%, die daran sterben. Das Coronavirus sei viel zu zahm, als dass es sich als Kampfstoff eignen würde.
Aber ist dem wirklich so? Wenn man die Sache genauer betrachtet, dann sind nicht etwa Ebola oder das Marburg Virus ideale Kampfstoffe, sondern relativ harmlose Sachen wie eben das Coronavirus.
Der Grund für meine Behauptung liegt in der Tatsache begründet, dass es im Krieg viel vorteilhafter ist, feindliche Soldaten zu verletzen, anstatt sie zu töten. Denn tote Soldaten erfordern keine Mühe, verletzte dagegen eine intensive Pflege. Mit jedem gefallenen feindlichen Soldaten öffnet sich zwar eine Lücke in den Reihen des Feindes, mit einem verletzten jedoch öffnen sich drei oder gar noch mehr.
Bei Biowaffen gelten die exakt selben Regeln und so würde es sehr viel Sinn ergeben, einen Virus zu entwickeln, der den Feind bindet und nicht tötet.
Ebenso unlogisch ist die Annahme der Vorteilhaftigkeit eines Biokampfstoffs mit hoher Lethalität im Hinblick auf Abwehrmaßnahmen dagegen. Würde ein Virus 30-50% der Infizierten töten, dann würde jede Regierung mit den extremsten Mitteln dagegen vorgehen: Strikte Quarantäne aller Soldaten und Bürger, massive Schutzmechanismen für das öffentliche Leben und rabiate Strafen bei Zuwiderhandlung. Also in etwa das, was China in den letzten 12 Wochen machte, nur um den Faktor 10 multipliziert.
Mit einem derartigen Vorgehen wären die militärischen Fähigkeiten zwar vorübergehend eingeschränkt, jedoch wäre der Virus - und im Vorbeigehen eventuell sogar noch einige weitere - schnell besiegt.
Hat man dagegen einen Virus, der kaum einen totalitären Hammer rechtfertigt (vor allem wenn er nicht tötet), aber dennoch genügend Menschen leiden lässt, dann wird das den Feind wesentlich stärker schwächen, als ein Kampfstoff mit extremer Wirkung.
Tatsächlich könnte es sogar sein, dass der Feind überhaupt erst gar nicht bemerkt, wie er biologisch angegriffen wird. Die Natur kennt bekanntlich genügend Spielarten für virale Infekte, als dass es zu einer militärischen Ausnahmesituation erklärt werden müsste.
So wäre es in der Perspektive auf einen Biowaffenangriff das optimalste, wenn der Virus
- eine Reaktion verursacht, aber keine Überreaktion
- die Kräfte des Feindes möglichst lange bindet
- Unsicherheit und Streit über seine Ursprünge verursacht
- mutiert mit einer Vielzahl an möglichen Symptomen, damit er nicht effektiv bekämpft und behandelt werden kann
Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden...
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