(22) Warum eigentlich… werden Parkbänke nicht mit Dächern versehen?

Ob die Bank mit einem Dach darüber auch so aussähe? (Bildquelle)

Warum eigentlich werden Parkbänke nicht mit Dächern versehen? Jedes mal wieder fällt es mir auf, wenn ich es mir im Park auf einer Bank bequem machen möchte. Sie alle sind verdreckt und zwar nicht (nur) von irgendwelchen Jugendlichen, die es nicht lassen können, sich auf die Lehne zu setzen. Sondern sie alle sind bedeckt von Vogeldreck, da die meisten Bänke unter Bäumen stehen – was völlig in Ordnung ist – deren Äste jedoch von Vögeln – die ich ebenso wenig vertrieben haben möchte - frequentiert werden, die ihr Geschäft allzu oft zielgerichtet auf die Bank ablassen.

Weshalb Vögel ihre weiße Notdurft so oft genau darauf hinterlassen interessiert mich nicht. Was mich aber wundert ist, dass dieses Problem nirgendwo niemanden zu kümmern scheint, der sich für die Verwaltung der Bänke verantwortlich zeichnet. Dabei wäre die Lösung in Form eines kleinen Daches über der Bank herzlich einfach und naheliegend. Allzu teuer wäre es auch nicht, da die gemeine Parkbank heutzutage für unter 100 Euro zu haben ist. Wie teuer kann da ein kleines Dach dafür sein? Noch einmal 100 Euro – oder vielleicht gar 200 Euro? Peanuts!

Die Kosten kleiner Parkbankdächer würde sich sehr schnell relativieren angesichts der Vorteile, die sich daraus ergeben. Einmal wäre da die regelmäßige Reinigung der Bänke mindestens drei Mal pro Jahr, die zwar nicht ganz entfallen könnten, jedoch sehr viel oberflächlicher möglich wären. Geht man davon aus, dass eine Bank dank Dach und damit ohne Vogeldreck pro Reinigung 10 Euro weniger kostet, dann hätte sich ein Dach spätestens nach vier Jahren amortisiert.

Zugegeben, das ist nicht allzu viel und es gingen bei einer Nachrüstung der Bänke mit Dächern in der städtischen Reinigungsindustrie eventuell auch einige Arbeitsplätze verloren (Düsseldorf beispielsweise muss regelmäßig 5.000 Bänke reinigen lassen!). Bei Bänken allerdings handelt es sich auch um längerfristige Gebrauchsgegenstände, so dass die meisten davon länger als vier Jahre die Bürger und ihre Vögel darüber erfreuen dürften.

Zweiter Vorteil wiederum ist die Haltbarkeit der Bänke. In aller Regel sind Parkbänke mit einer robusten Farbschicht versehen, was sie einige Jahre lang vor dem Vermodern schützt. Manche sind zwar aus Plastik oder Metall für die andere Regeln gelten. In jedem Fall aber trägt der (saure!) Regen zum verfrühten Defekt bei, sei dies nach fünf Jahren oder fünfzehn. Mit einem Dach darüber stiege naheliegenderweise die Lebensdauer der Bänke so weit an, dass es sich nicht mehr lohnen würde, die Abschreibung dafür zu berechnen.

Des weiteren fänden Spaziergänger bei einem Regenschauer Schutz auf der Bank und die Menschen könnten sich während oder nach einem Regenschauer sofort hinsetzen und müssten nicht erst etwas ähnliches machen wie beim Vogeldreck.

Nicht zuletzt fände im Merkeldeutschland^tm auch die Heerschar der Obdachlosen stets eine Schlafstätte vor, auf der sie sich ohne den nächsten Regenschauer befürchten zu müssen in den Schlaf heulen können.

Einziges Risikoelement für diese Parkbanklösung, das sei dazu gesagt, stellen starke Stürme dar, die das Dach aus der Verankerung reißen oder Bäume darauf fallen lassen könnten. Dann aber würde der fallende Baum ohne Dach die Parkbank zerstören, so dass sie dank dem Dach eventuell gerettet würde. Was das Wegwehen des Dachs durch starken Wind betrifft, nun, dafür gibt es Schrauben, Dübel und andere Konstruktionsmethoden, die das in 99,999% aller Fälle verhindern können. Und sobald der zehntausendste Sturm kommt – in der Tornadoliga - der in der Lage ist, das Dach wegzuwehen, dann wird aller Wahrscheinlichkeit auch sonst nicht viel stehen bleiben.

Alles in allem lässt sich damit feststellen, dass Parkbänke ohne Dach eigentlich verboten gehören.


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