Verstörend viele Treffer zum Thema (Bildschirmfoto) |
Über das Geschäftsmodell der Vergewaltigung hilfloser Jungen durch erwachsene Frauen, mit dem Ziel schwanger davon zu werden, um die Jungen dann gerichtlich zu Unterhaltszahlungen für das Kind zu zwingen. #ClownWorld
Psychology Today: Wenn männliche Vergewaltigungsopfer für den Unterhalt von Kindern verantwortlich sind
Als Shane
Seyer 12 Jahre alt war und zu pubertieren begann, da nutzte 16 Jahre alte Babysitterin Colleen Hermesmann die Gelegenheit und hatte Sex mit ihm. Das war im Jahr 1989, wobei Hermesmann mit Seyers Kind schwanger wurde und sich deswegen kurz
darauf wegen Vergewaltigung vor Gericht verantworten musste. Anstelle aber wegen
Vergewaltigung verurteilt zu werden, erhielt Hermesmann eine
Jugendstrafe nach dem Straftatbestand der „Mitwirkung an kindlichem
Fehlverhalten“, ohne dass dabei die sexuelle Natur des Vergehens
berücksichtigt wurde. Infolgedessen wurde der vergewaltigte Seyer
daraufhin vom Gericht zur Zahlung von Unterhaltszahlungen verurteilt.
Im Jahr 1993
schließlich, als Seyer 15 Jahre alt war, da legte er gegen diese
Entscheidung beim Obersten Gerichtshof von Kansas Berufung ein mit der Begründung, der
er aufgrund der Umstände nicht für die Zahlungen verantwortlich
gemacht werden konnte. Sein Standpunkt war, dass ihn Hermesmann als
Babysitterin sexuell missbraucht habe und er zu dem Zeitpunkt
schlichtweg zu jung war, um seine Zustimmung zum Sex zu geben.
Der Oberste
Gerichtshof von Kansas jedoch entschied gegen ihn. Das Urteil wurde
damit begründet, dass Seyer damals zum Sex einwilligte, während er
seinen Eltern gleichzeitig nie anvertraute, was zwischen den beiden geschehen ist, und so sei er für den Unterhalt des Kindes
verantwortlich.
Mit dem Urteil wurde
ein Präzedenzfall geschaffen für männliche Vergewaltigungsopfer,
die fortan zu Unterhaltszahlungen verpflichtet werden konnten, wenn
die Vergewaltigerin bei ihrer Tat schwanger wurde. Aus juristischer
Perspektive überwiegt dabei das finanzielle Bedürfnis des Kindes
gegenüber dem gesellschaftlichen Interesse einer Abschreckung für potenzielle Sexualstraftäter, die sich an männlichen Minderjährigen vergehen - das alles wohlgemerkt
in Fällen, wenn eine Täterin infolge ihrer Vergewaltigung eines Jungen
schwanger wird.
In den nachfolgenden
Jahren kam es so immer wieder zu entsprechenden
Unterhaltsverpflichtungen. Im Jahr 2014 beispielsweise musste Nick
Olivas aus Arizona einer Frau, mit der er Sex hatte und die davon
schwanger wurde, nachträglich über 15.000 Dollar an
Unterhaltszahlungen leisten. Olivas war zum Zeitpunkt der Empfängnis
14 Jahre alt und die Frau war 20.
Mel Feit, Direktor
einer Interessenvereinigung für Männer kommentierte den Fall Olivas
wiefolgt „Es ist lächerlich, dass ein Junge zunächst für nicht
verantwortlich erklärt wird, dass es zum Sex kam, nur um den
Sachverhalt dann aber umzudrehen mit der Forderung, er sei für das beim
Geschlechtsverkehr entstandene Kind finanziell verantwortlich… es ergibt keinen Sinn.“
Peter Pollard, ein
Mitbegründer von 1in6, einer Organisation, die sich für männliche
Opfer sexueller Gewalt einsetzt, geht in einem Interview darauf ein,
warum wir die Schwere männlicher sexueller Übergriffe
herunterspielen:
„Wir alle wachsen
in einer Kultur auf, die davon ausgeht, dass es stets die Jungen sind, die
eine sexuelle Begegnung initiieren und diese genießen, was
impliziert, dass sie keine Opfer sind und auch keine sein können. Es
handelt sich dabei um eine Unterlassung, wonach dem Opfer die Schuld
gegeben wird, indem man automatisch von der Annahme ausgeht ‚er
wollte es‘ oder ‚er muss sich aktiv dafür entschieden haben‘“.
Diese Haltung
gegenüber männlichen Opfern sexueller Gewalt zeigt sich sogar in
der Art und Weise, wie diese Männer während ihrer Gerichtsverfahren
behandelt werden.
Im Jahr 1996 wurde
im Bezirksgericht von San Luis Obispo der Fall von Nathaniel J.
verhandelt, der im alter von 15 Jahren von einer 34 Jahre alten Frau
sexuell missbraucht wurde, die dabei schwanger wurde. Auch dieser
Fall endete damit, dass er fortan Unterhaltszahlungen leisten musste,
wobei sich die stellvertretende Generalstaatsanwältin Mary Roth zur
folgenden Aussage hinreißen ließ: „Ich schätze, dass er damals
dachte ‚Jetzt bin ich ein Mann‘. Heute dagegen zieht er es vor,
als Kind betrachtet zu werden.“
Einige Fachleute gehen
sogar noch weiter,
wie etwa Mary Koss von der Universität von Arizona, die im Jahr 1987 die
erste nationale Studie über Vergewaltigungen veröffentlichte. Laut ihr können Männer und Jungen überhaupt erst nicht von
Frauen vergewaltigt werden. In einem Radiointerview erklärte
Koss: „Wie soll [ein Mann überhaupt von einer Frau vergewaltigt werden
können?] Wie soll man sich das vorstellen? Würde es durch Gewalt
oder die Androhung von Gewalt geschehen, oder wäre es in dem Fall
so, dass das Opfer nicht zu einer Einwilligung in der Lage ist? Wie
soll ich mir das vorstellen? Ich würde so etwas eher als einen
‚unerwünschter Kontakt‘ bezeichnen.“
Untersuchungen
zeigen jedoch, dass Männer unter verängstigenden Bedingungen so
weit stimuliert werden können, dass sie mitunter eine Erektion
erreichen, obwohl sie im sexuellen Sinn nicht erregt werden. Die
Studien reichen von Fällen, in denen Männer über eine Erregung
während eines Übergriffs berichten, bis hin zu wissenschaftlichen
Experimenten, die zeigen, dass Männer auch unter vielen
nicht-sexuellen Umständen eine Erektion haben können - und sogar dann, wenn sie bewusstlos sind.
Auf Basis ihrer
Forschung über Jugend, Geschlechter und bewaffnete Konflikte meint die Professorin Myriam Denov: „Die gängige Annahme,
wonach der sexuelle Missbrauch durch Frauen weniger schädlich sei
als jener ausgehend von Männern hat potenziell gefährliche
Auswirkungen für [männliche] Opfer von sexuellem Missbrauch. Dazu
kommt, dass wenn Fachleute den sexuellen Missbrauch durch Frauen
nicht als ebenso schwerwiegend und schädlich anerkennen, dann
werden auch keine Maßnahmen zum Schutz der betroffenen Kinder ergriffen.“
Sie führt weiter
aus, dass männlicher Opfer, die den sexuellen Missbrauch durch
Frauen berichten, oftmals die Erfahrung machen, dass dieser
verharmlost wird. Diese falsche Sichtweise kann dann beispielsweise
zu einer verzögerten Bearbeitung des Falles führen oder dazu, dass
dem Opfer nicht die erforderliche Betreuung und Unterstützung zuteil
wird.
Solange die Mythen
rund um das Thema Vergewaltigung, wie etwa jener, dass Frauen Männer
nicht vergewaltigen können, nicht ausgeräumt sind, wird es
weiterhin dazu kommen, dass Opfer nicht nur ignoriert oder gar
weiterhin misshandelt werden, sondern dass sie wie in den
beschriebenen Fällen sogar dazu gezwungen werden, den Täterinnen
ein Leben lang Unterhalt für die von diesen begangene Tat zu zahlen.
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