Hygiene wie vor 500 Jahren (Bildquelle) |
Armstrong Economics: Wo stammt der Coronavirus 2019-nCoV her?
(Kommentar eines
Lesers) Ich stimme Ihnen vollkommen zu, dass es absolut keine Beweise
gibt für Verschwörungstheorien über einen „waffenfähigen
Virus“.
Allerdings ist es
für mich nach wie vor kein Zufall, dass Wuhan das Epizentrum des
Virus ist, wo sich das einzige chinesische BSL-4 Labor befindet - ein
Labor, das erst im letzten Jahr voll funktionsfähig wurde, wobei es
sich beim ersten bedeutenden dort untersuchten Virus um SARS
handelte, und einer der wichtigsten Wissenschaftler dort an
neuartigen Coronaviren und Fledermäuse forscht. Dazu möchte darauf
hinweisen, dass es bislang drei weitere Vorfälle mit SARS gegeben
hat, wobei zwei davon auf Probleme mit der Einhaltung der
Sicherheitsprotokolle im Labor zurückgeführt werden konnten.
Ich selbst habe in
Unternehmen gearbeitet, in denen es Labors mit BSL Einstufung gab.
Immer wieder kam es zu „Unfällen“, wobei sich die meisten davon
auf das typisch menschliche Verhalten zurückführen ließen, ein
paar der Protokolle zu ignorieren, um schneller fertig zu werden.
Wenn man im
aktuellen Fall den größeren Blickwinkel einnimmt und objektiv die
Wahrscheinlichkeit betrachtet, dass dieser neuartige und mit SARS
vergleichbare Virus urplötzlich genau dort ausbricht, dann wirkt die
Erklärung mit einem „zwielichtigen Markt für exotische Tiere“
doch höchst unwahrscheinlich. Dennoch könnte die Nähe zwischen dem
kürzlich aufgebauten Labor und diesem Markt eine gewisse Bedeutung
haben, was jedem klar ist, der schon einmal in einer BSL-4 Anlage
gearbeitet hat und darüber hinaus auch China kennt.
Tatsächlich ist es
so, dass in BSL-4 Laboren viele Arbeiten auf der Sicherheitsebene von
BSL-2 stattfinden. Die amerikanische Seuchenschutzbehörde CDC und
chinesische Beamte wiesen bereits darauf hin, dass die BSL-2
Protokolle für den ausgebrochenen 2019-nCoV unzureichend wären.
Möglicherweise wurde dies in dem Labor missachtet bei der Arbeit mit
dem Virus.
Ebenso benötigen
BSL-4 Labore eine Tierhaltung für die Tests, da sämtliche Erreger
eine gewisse Inkubationszeit aufweisen. Die Versuchstiere wiederum
können beißen, was sie auch gerne machen und es kommt darüber
hinaus auch vor, dass diese aus ihren Käfigen entwischen.
Ein großes Problem
können auch die verwendeten Handschuhe darstellen. Sollten die BSL-2
Sicherheitsmaßnahmen nicht ausreichend gewesen sein, wie die
Behörden meinen, auf dieser Stufe aber dennoch viele Tests
vorgenommen worden sein, dann ist es wahrscheinlich, dass viele der
verwendeten Handschuhe kontaminiert wurden. Im Labor selbst ist das
kein Problem – man wirft sie einfach weg – sollte aber eine arme
Person beim Durchwühlen des Mülls nach Verwertbarem zufällig eine
„Schatzkammer“ mit Handschuhen finden, die aussehen „wie neu“,
dann können sich daraus ungeahnte Probleme ergeben.
Nicht zuletzt
benötigt die Forschung an Hochrisikoviren eine Vielzahl an
Fledermäusen als Testobjekten. Die meisten wurden vermutlich in den
ursprünglichen Orten gekauft, wo der SARS Virus bereits auftrat.
Sollte es daher einen Handel mit Fledermäusen geben, die an
Forschungslabore verkauft werden, dann ist es nicht unmöglich, dass
es Überbestände mit dem Produkt gibt. Es ist nicht unrealistisch,
dass diese überzähligen Fledermäuse dann im Zweifel an die Händler
auf dem Markt nebenan verkauft wurden.
Ich selbst war schon
auf derartigen Märkten und die Verkäufer dort tragen allesamt
Handschuhe und zwar verschmutzte Handschuhe. Sollte der Erreger
tatsächlich auf den Markt gelangt sein – sei dies entweder über
eine entkommene oder verkaufte Fledermaus, oder aufgrund der
Weiterverwendung kontaminierter Handschuhe - dann hatte der Virus
dort aufgrund der vielen Menschen ein perfektes Verbreitungsgebiet.
Letztlich aber ist
nicht die Frage des eigentlichen Ursprungs der Epidemie das
bedeutendste, vielmehr sind es die langfristigen Auswirkungen auf
China. Dies sowohl auf kultureller Ebene als auf in finanzieller
Hinsicht. Ich denke, wir stehen kurz vor einem signifikanten
„Umkehrpunkt“, der sich global auswirken wird.
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