Doppelte Standards mit der Deutschen Welle: Bericht über „Allahu Akbar“-Terrorangriff am Mailänder Hauptbahnhof nur auf Englisch erhältlich

Die DW ganz oben mit dabei (Bildschirmfoto)

Gestern kam es in Italien mal wieder zu einer Bereicherung. Ein „Mann“ stach am Mailänder Hauptbahnhof einen italienischen Soldaten nieder und brüllte bei seiner Verhaftung „Allahu Akbar“. Zum Glück lief die Attacke glimpflich ab, dem Soldaten passierte nicht viel, während der Täter nicht weit kam. Nach einer erfolglosen Suche nach Artikeln im deutschen Blätterwald zu dem Zwischenfall wollte ich zunächst einen englischsprachigen übersetzen, um die Leerstelle in der Berichterstattung zu decken. Beim Auffinden einer geeigneten Vorlage stieß ich dann aber auf etwas sehr komisches: Es war die Deutsche Welle.



Deutsche Welle ganz oben bei: „italian soldier allahu akbar“



Wer hätte das gedacht. Gleich an dritter Stelle bei den Suchergebnissen kommt die Deutsche Welle. Das offizielle Staatsmedium der Bundesregierung wird dabei nur geschlagen von der New York Times als inoffizielles Staatsmedium des Linksliberalismus, sowie Russia Today als Putins Staatsmedium.

Etwas verdutzt über die Aktualität die DW und ihrer Offenheit beim Thema „Allahu Akbar“ habe ich den Artikel angeklickt. Ein gewisser Darko Janjevic aus Köln hat ihn verfasst, es ist also kein Agenturtext, sondern entstand als interne Auftragsarbeit. Da der Artikel auf Englisch verfasst war dachte ich, dass die DW dann wohl auch eine deutsche Version des selben haben muss. Möglicherweise nur als Stummel, da die DW im Ausland nicht viel zählt (oder doch, man denke an den Suchtreffer), im Inland allerdings noch weniger.

Aber ich wurde enttäuscht. Zum Stichwort Mailand gibt es bei der DW in den letzten 24 Stunden keinen Treffer und zum Stichwort Italien fünf Stück, hinter keinem der Treffer aber verbirgt sich die Terrortat von Mailand.

Die DW scheint nur auf Englisch aktuell zu sein (Bildschirmfoto)

Es scheint, als würde man bei der DW eine doppelte Strategie fahren mit staatlich gelenkter Berichterstattung fürs Ausland, bei der man sich einreiht in den Reigen von RT, Al-Jazeera, France24 und Al-Arabia. Das heißt: Oberflächlich integre, wahrheitsgemäße und schnelle Berichterstattung und wenn es irgendwann dann sein muss kommt im entscheidenden Augenblick Propaganda. Fürs Inland dagegen wird weiterhin genehme Regierungssprech geliefert.

Tote Hose im deutschen Blätterwald (Bildschirmfoto)

Dabei wünschte man sich fast, die Bundesregierung würde im Inland eine ähnlich offensive Berichterstattungspolitik fahren. Denn außer dem österreichischen Unser Tirol hat bislang weder laut der normalen Suche noch laut Google News ein deutsches Medium über den Zwischenfall berichtet.

Vielleicht würde die DW mit etwas mehr Engagement im muttersprachlichen Bereich den opportunistischen Haufen der Mainstream Medien auch bei Themen jenseits ihrer persönlichen Interessenlage etwas auf Trab bringen. Theoretisch fähig dazu wären die Mainstream Medien. Das sieht man jedes Mal an der hohen Geschwindigkeit bei der Berichterstattung, wenn Trump oder ihr Liebling Alexandria Ocasio-Cortez mal wieder was bei Twitter gerülpst hat.


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