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Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten befinden sich in einer tiefen Glaubwürdigkeitskrise. Zu einseitig ist die Berichterstattung und zu sehr wird die politische Korrektheit über die journalistische Integrität und den Auftrag des umfassenden Informierens über die Nachrichtenlage gestellt. Dies ist der Fall in Deutschland, aber auch in anderen Ländern verhält es sich so, etwa in Großbritannien. Dort berichten immer mehr ehemalige Mitarbeiter über genau jene Tabus und die Selbstzensur, die der Sendeanstalt allenthalben vorgeworfen wird, deren Existenz diese aber stets vehement abstreitet.
Daily Mail: Der Komiker Russell Howard erzählt, wie ihn die BBC dazu zwang, einen Witz über den Islamischen Staat neu aufzunehmen, da er die möderische Terrorgruppe hätte beleidigen können
Russell Howard
behauptet, dass Führungskräfte der BBC ihn einmal dazu zwangen,
einen Witz über den Islamischen Staat neu aufzunehmen, da befürchtet
wurde, dass er die des Völkermordes schuldige Terrorgruppe
beleidigen könnte.
Der Komiker, der in
der Sendung The Russell Howard Hour auf Sky One über die
Redefreiheit sprach, meinte, dass dies bei einem Stück geschah, in
dem er den Terrorkult durch den Kakao zog, weil deren Mitglieder
aufgrund der Pariser Anschläge von 2015 "keine Moslems"
mehr seie, was bei der Unternehmensleitung Bedenken hervorrief.
Der 38-jährige
Howard, behauptete, dass ihm gesagt wurde, er solle den Sketch ändern
und stattdessen sagen, dass die IS Mitglieder „keine ‚frommen‘
Moslems“ mehr seien, woraufhin der in Bristol geborenen Komiker konsterniert fragte: „Machen wir uns ernsthaft Sorgen darüber, den
IS zu beleidigen?“
Der 38-Jährige
sagte: „Vor einiger Zeit habe ich für die BBC gearbeitet und einen
Artikel über die Anschläge in Paris geschrieben, in dem ich meinte,
dass der IS nicht aus Muslimen bestehen kann, da sie Terroristen sind
- und die Menge jubelte.“
„Und dann, am Ende
der Show, verlor die BBC den Verstand und sagte: ‚Du musst es neu
aufnehmen! Du musst sagen, dass Isis keine frommen Muslime sind.‘
„Ich sagte: ‚Habt
ihr etwa Angst davor, dass wir den IS beleidigen könnten? Denkt ihr,
die werden eine Rundfunkbeschwerde einlegen?‘“
Howard malte dann
aus, wie es wohl wäre, wenn ein IS-Terrorist tatsächlich einen
Beschwerdebrief an das Feedbackprogramm der BBC schreiben würde.
„Sehr geehrte
Damen und Herren, Sie können sich mit Sicherheit meinen Schock
darüber vorstellen, dass ich in einer abendlichen Satiresendung
falsch dargestellt wurde. Farouk und ich werden definitiv unsere
Fernsehlizenz kündigen. Bitte entschuldigen Sie meine krakelige
Handschrift, ich habe einen Haken da, wo früher meine Hand war.“
Er fügte hinzu:
„Scheißt auf diese Verräter an ihrem Glauben! Wenn sie Menschen
töten, dann ist das Mindeste, was ich als Komiker tun kann, sie zu
beschimpfen. Und wenn der IS sauer wird, dann Scheiß drauf!“
In der
abschließenden Version wurde schließlich das von der BBC Leitung
angeregte „fromme Muslime“ verwendet.
Ein Sprecher der BBC
sagte MailOnline, dass sie noch immer Howards Behauptung nachgehen
würde, da sich der Vorfall bereits vor einigen Jahren ereignete.
Der Sprecher fügte
hinzu: „Wir haben keine Regeln hinsichtlich des Nichtbeleidigens
des IS, wobei die Organisation in der Vergangenheit immer wieder
Gegenstand unserer Satire war, allerdings können wir diese
spezifische Angelegenheit derzeit ohne weitere Informationen nicht
weiter kommentieren.“
Daily Mail: Die BBC wich der Einwanderungsdebatte aus meint John Sergeant: Der erfahrene Berichterstatter behauptet "sensible Diskussionen" zum Thema wurden aus Angst vor einem Aufschrei zurückgehalten
Die BBC und der
Privatsender ITV hatten zu viel Angst, um in den Nachrichtensendungen
das „Tabuthema“ Einwanderung anzugehen, meinte kürzlich John
Sergeant.
Der ehemalige
politische Korrespondent, der auf beiden Kanälen gearbeitet hat
sagte, die Fernsehnachrichten vermeiden das Thema gerne, da es zu
„umstritten“ sei.
Die Folge sei ein
Mangel an ernsthafter Debatte über das Thema, da die „vernünftige
Diskussion“ aus Angst vor Protesten immer wieder verschoben würden.
„In meinen Jahren
bei der BBC und ITV war mir des Einwanderungsthemas völlig bewusst“,
schrieb er in der Radio Times. „Es gibt dazu eine alte
journalistische Regel, die besagt: ‚Im Zweifelsfall, lassen Sie es
weg‘, und im Nachhinein haben wir uns schuldig gemacht, keine
ernsthaftere Debatte über dieses Thema angeregt zu haben.“
Der erfahrene 74
Jahre alte Journalist warnte davor, dass die britische Demokratie
noch jahrelang leiden wird, wenn das Thema nicht offen diskutiert
wird.
Anlässlich der
Einführung eines neuen Einwanderungssystems sagte er: „Ich schlage
nicht vor, dass dies ohne ein hohes Maß an Kontroversen geschehen
kann. Das ist unvermeidlich.“
„Aber zumindest
könnten wir versuchen, persönliche Angriffe auf die Integrität
derjenigen zu reduzieren, die sich für ein angemessenes System der
Einwanderungskontrolle einsetzen. Es ist nicht rassistisch, offen
über dieses Thema zu sprechen.“
„Es ist ein
weiteres schwieriges Thema, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen.
Und wenn wir das nicht tun, dann werden unser Land und unsere
Demokratie noch viele Jahre lang darunter leiden. Aber wie bei allen
ernsten politischen Fragen ist es auch gefährlich, sie unter den
Teppich zu kehren, und es führt zu weit verbreiteten
Missverständnissen, die wir riskieren, wenn wir es nicht selbst
ansprechen.“
Sergeant sagte, die
Diskussion über das Thema sei „extrem emotional“ und könne zu
Angriffen auf „anständige, wohlmeinende Menschen“ führen.
„Ich gebe Enoch
Powell die Schuld“, fügte er hinzu. Es ist nun 51 Jahre her, als
konservative Abgeordnete seine berüchtigte Rede „Rivers of Blood“
hielt, in der er vor den Gefahren der Masseneinwanderung warnte.
„Er wollte eine
damals Diskussion über das Thema eröffnen, aber er tat dies bewusst
provokant, was genau das Gegenteil bewirkte. Die Anhänger aller
wichtigen politischen Parteien reagierten so wütend, dass die
vernünftige Diskussion über die Einwanderung bis heute
zurückgehalten wurde.“
Sergeant war acht
Jahre lang der politische Chefkorrespondent der BBC, bevor er 1992 zu
ITN wechselte, um dort für zwei Jahre als politischer Redakteur zu
arbeiten. Später kehrte er zur BBC zurück.... für die Tanzsendung
Strictly Come Dancing.
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