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Bei Google
brennen langsam die sozialen Sicherungen durch. Vorgestern habe ich
in einem Artikel beschrieben, wie bei Google intern
Streitereien ausgebrochen sind wegen dem Umgang mit sexueller Belästigung,
nachdem ein hochrangiger Mitarbeiter des links tickenden Unternehmens
mit 90 Millionen US-Dollar abgefunden
wurde, weil er eine Frau vergewaltigt haben soll. Ein Streik wurde angekündigt, der gestern auch über die
Bühne ging und bei dem fünf Forderungen an die Unternehmensführung
publik gemacht wurden. Hier die Einordnung dieser Forderungen.
Fünf Forderungen von vernünftig bis jenseits von grenzwertig
Gestern sind
tatsächlich weltweit Google Mitarbeiter auf die Straße gegangen,
beziehungsweise sie haben zu einer abgemachten Uhrzeit weltweit an
den Standorten des Unternehmens kurz den Arbeitsplatz verlassen. Von
Tokio, über Singapur, Mumbai, Zürich, Berlin, London bis New York
nahmen jeweils mindestens 100 Mitarbeiter an dem Protest teil. Vor
allem für Singapur, einem eher demonstrationsarmen Fleckchen Erde
ist das als bemerkenswert zu bezeichnen.
Auch wenn vermutlich
eher die unteren Ränge unter den Mitarbeitern mitgemacht haben, es
sind definitiv genügend für die Einschätzung, dass mehr als nur
die Fraktion der Sozialingenieure im Unternehmen mitgemacht haben, man muss die Aktion also sehr ernst nehmen.
Im Zusammenhang mit
dem Streik wurden fünf Forderungen veröffentlicht. Dabei handelt es sich wie eigentlich immer bei links angehauchten Anliegen um eine
Mischung aus durchaus vernünftigen Maßnahmen, in die
mehrere rein ideologische Forderungen reingeschmuggelt wurden, die den weniger kritischen Zeitgenossen im Paket mitverkauft werden
sollen.
Hier die fünf Forderungen, die man sich hier auf Englisch ansehen kann:
- Die Abschaffung der Vertragsklausel, wonach bei Fällen von Belästigung oder Diskriminierung nur außergerichtliche Einigungen angestrebt werden dürfen.
- Eine Verpflichtung zur Beendigung der Ungleichheit bei der Bezahlung und Beförderungen.
- Ein öffentlich einsehbarer Transparenzbericht zu sexueller Belästigung.
- Ein klares, einheitliches und global umgesetztes Prozedere für das anonyme und sichere Berichten von sexuellem Fehlverhalten.
- Die Beförderung des leitenden Diversity Managers, so dass er direkt dem Vorstandsvorsitzenden und dem Aufsichtsrat untersteht und diesen unmittelbar Maßnahmen unterbreiten kann. Dazu sollte auch ein Mitarbeitervertreter in den Aufsichtsrat berufen werden.
Meine Einschätzung zu den Forderungen
Der erste Punkt mit
der Vertragsklausel, wonach man sich verpflichtet, im Streitfall kein ordentliches
Gericht anzurufen
ist ein spezifisch amerikanisches Element. Ich denke nicht, dass man
in Deutschland mit seiner Unterschrift unter einen Vertrag seine
Grundrechte aufgeben kann, da im Zweifel einfach der Vertrag als
ganzes ungültig ist. Allerdings ist das vermutlich nicht in jedem
Land der Fall. In Abwesenheit einer gewerkschaftlichen Organisation
kann man diese Forderung also als durchaus nachvollziehbar bezeichnen
und der Verzicht auf diese Klausel als einen Fortschritt für die
Mentalität des Unternehmens insgesamt.
Auch die Punkte drei
und vier sind relativ nachvollziehbar. Zwar ist der
Transparenzbericht für sexuelle Belästigung etwas eng gefasst und
man hätte „individuelles Fehlverhalten“ allgemein formulieren können, um auch
andere zwischenmenschliche Abgründe zu erfassen. Allerdings schafft
so ein Transparenzbericht immer auch einen Wasserkopf an größtenteils
unproduktiven Mitarbeitern, weshalb die enge Fassung vielleicht ganz
gut ist, da es den finanziellen Schaden begrenzt.
Effektiv würde der
Transparenzbericht zwar niemandem vor dem Begrabschen durch
Arbeitskollegen schützen und er könnte auch ausarten, wie
es bei Netflix der Fall ist, wo man heute niemandem mehr länger als
fünf Sekunden in die Augen sehen darf. Aber er könnte auch den
entscheidenden Druck auf die Chefetage ausüben, um Fälle wie
die 90 Millionen Abfindung für den Vergewaltiger Andy Rubin zu verhindern.
Beim vierten Punkt
wiederum hätte ich erwartet, dass ein global aufgestelltes
Unternehmen wie Google bereits entsprechend standardisierte Berichtsverfahren
eingeführt hat. Dies nicht nur für das anonyme Berichten von
sexueller Belästigung, sondern auch für Managementfehler, Diebstahl
und andere sensible Aspekte im Unternehmen. Vielleicht ist es daher ganz
gut, dass diese Forderung einmal explizit so aufgestellt wurde. Eventuell ist es der richtige Anlass, um das konzerninterne Kuddelmuddel etwas aufzuräumen.
So viel zu den
halbwegs bis durchaus nachvollziehbaren Forderungen. Kommen wir nun
zu den anderen beiden, bei denen jeder Investor in das Unternehmen genau mitlesen sollte.
Worum es wirklich geht: Kommunistische Entlohnung und Politoffiziere auf allen Ebenen
Sollte die zweite
Forderung der Entlohnungs- und Beförderungsgleichheit umgesetzt
werden – im Englischen Original heißt es „equity“ und nicht
„equality“, es wird also tatsächlich Geichheit gefordert und
keine Gleichberechtigung – dann würde es Google wohl auf der
Stelle die Existenz kosten.
Das Unternehmen braucht extrem
hochqualifizierte Programmierer und Manager und diese sind nun einmal
selten und kosten deswegen sehr viel Geld. Diesen weniger zu bezahlen ist
unmöglich, sie würden sofort den Arbeitgeber wechseln. Auf der
anderen Seite könnte das Unternehmen zur Begrenzung der internen
Einkommensdisparität lediglich den weniger
Begabten und Fleißigen mehr bezahlen.
Diese zweite Möglichkeit
würde die Anreizprobleme für die Hochbegabten zwar nicht auf der
Stelle abtöten, aber es würde trotzdem einen Zitronenmarkt
etablieren. Mitarbeiter würden nicht mehr länger das bestmögliche zu leisten versuchen, sondern nur noch das Mindestmaß erreichen wollen, mit dem man noch immer erstklassig bezahlt wird.
Hinzu kommt
auch das Präferenzproblem bei der Bezahlung, wonach manche
Mitarbeiter lieber eine geringere Festvergütungen nehmen und dafür gerne
einen höheren Erfolgsbonus hätten, während andere den umgekehrten
Weg zum Lohn bevorzugen. Mit Lohngleichheit ist dem weitgehend ein Riegel vorgeschoben.
Viel größer aber
wäre das Problem mit der Finanzierung der ganzen Gleichheitsparty. Google ist zwar extrem profitabel,
hat weltweit aber auch über
80.000 Mitarbeiter. Ich schätze, die besten unter den
Programmierern verdienen bis zu 10 Millionen Dollar im Jahr
(vergleichbar mit Fußballstars). Verknüpft man das mit der linken Forderung,
wonach der bestverdienendste Mitarbeiter nicht mehr als das
20-fache des niedrigsten Lohns bekommen sollte, dann müsste
jeder bei Google mindestens eine halbe Million Dollar im Jahr bekommen.
Alphabet
Inc., die Muttergesellschaft von Google hat aber "nur" einen
Umsatz pro Jahr von etwa 110 Milliarden US-Dollar. Eine solche
Gehaltspolitik würde also mehr als ein Drittel des Umsatzes
wegfressen und da ist noch kein einziger Server mit Strom versorgt
oder mit neuen Festplatten bestückt.
Im Zweifel, falls
die Mitarbeiter diese Forderung nicht aufgeben schätze ich, das
Google ganz einfach in verschiedene nach Einkommen gestaffelte
Unternehmen aufgespalten würde, oder hochqualifizierte Mitarbeiter
künftig als Subunternehmer beschäftigt werden. Das hebelt die Forderung aus
und man könnte sich auf diese Weise bei Bedarf sogar auf Knopfdruck
von den unteren Etagen trennen, indem man deren Unternehmensteil in
die Insolvenz schickt.
Die Forderung
kann bestenfalls als naiv, undurchdacht und illusorisch bezeichnet
werden. Schlimmstenfalls aber ist es eine Zersetzungsmaßnahme von
Idioten, bei denen man sich fragen muss, wie sie es überhaupt bei
Google auf die Mitarbeiterliste geschafft haben.
Zum Schluss noch der
letzte der fünf Punkte mit dem beförderten Diversity Manager. Neben
einem wahrscheinlich sehr goldenen Gehaltszuschlag für den
Glücklichen - oder eher die Glückliche mit dunkler Hautfarbe,
Ehegattin und Windel auf dem Kopf – ist das ein unmittelbarer
Versuch, die linksextreme Ideologie direkt in die Vorstandszimmer hineinzutragen.
Schaut man sich die
öffentlichen Äußerungen der beiden nach wie vor relevanten Gründer
Larry Page und Sergey Brin an, beispielsweise das enthüllte interne Video
zur Wahlnacht von Donald Trump, dann wird klar, dass die beiden
dezidiert linksliberale Ansichten hegen. Das heißt, die zwei Konzernoberen von Google mögen soziale Sicherheit, sie mögen Multikulti und
sie mögen legale Drogen, aber sie finden auch Freiheit und
Unternehmertum toll und sie halten nicht viel von Regulierungen,
Vorschriften und Verboten.
Eine solche
Gesinnung ist nicht gerade stalinistisch und ich kann nur vermuten,
dass es vielen Linksextremisten intern bei Google missfällt, wie
die Vorstandsetage zwar eine linke Gesinnung zur Schau trägt,
allerdings alles ignoriert, was die Welt deutlich weiter in Richtung
Hammer und Sichel bringt. Diese Ignoranz liegt vermutlich daran, dass
die Weltanschauung von Brin und Page schlichtweg nicht extremistisch
ist und sie einfach nicht daran denken, die Welt auf kommunistisch zu
bügeln, weil sie lieber Reformieren und probieren, anstelle zur
großen Weltrevolution anzusetzen.
Würde nun aber ein Sozialingenieur so installiert, dass er quasi täglich
auf das wichtigste Dutzend Entscheider einwirken kann, dann wird es wahrscheinlich, dass die Chefs von
Google aus gutem Glauben (oder weil sie gerade bekifft sind) einige dieser nett gemeinten, aber extrem kontraproduktiven
anti-freiheitlichen Maßnahmen aus dem Werkzeugkasten des modernen
Linksextremismus absegnen werden.
Einen anderen Grund,
eine solche Person so hoch zu installieren sehe ich nicht. Vor allem
muss man auch die Relationen bedenken, um die es dabei geht. In einem
durchschnittlichen Rahmen machen sexuelle Belästigung,
Diskriminierung und Mängel bei der „Diversity“ definitiv nicht
mehr als ein Prozent aus hinsichtlich des allgemeinen Treibens in einem Unternehmen,
wobei der Anteil im Bereich der Profitabilität im engeren Sinne
sogar noch weit darunter liegt und vermutlich nicht einmal messbar
ist. Setzt man das aber strukturell ganz oben auf die Agenda, dann
müssen zwangsläufig andere Angelegenheiten von dort
oben weichen und dabei könnte es sich durchaus um wichtige
unternehmerische Aspekte handeln. (Nur als Hinweis: Google entscheidet täglich über 300 Mio Dollar!)
Effektiv will man damit also gleich den ganzen Unternehmenszweck weglenken vom Geld verdienen
mit Suchergebnissen im Internet und hin zu „Diversity“. Jeder mit
Google Aktien im Portfolio sollte diese sofort verkaufen, falls es dazu kommt.
Bezeichnend ist für
mich in diesem Zusammenhang auch, dass die eigentlich nicht völlig
unsinnige Forderung eines Mitarbeitervertreters im Aufsichtsrat
mit diesem Punkt verwischt wird und nicht einmal eine eigene
Forderung darstellt.
Man verbindet die beiden nicht ursächlich verknüpften Forderungen und geht offenbar
davon aus, dass da automatisch ein Mitarbeiter (mit Stimmrecht!) in
die Sitzungen geschickt wird, der die kulturmarxistische Agenda
unterstützt.
Für mich spricht das deutlich eine politische Agenda insgeheimen Absichten,
zumal
Google Mitarbeiter im Schnitt nur 3,2 Jahre beim Unternehmen
bleiben. Ich denke, dass es dabei vor allem die hochbegabten
Softwareingenieure sind, die den Schnitt runter ziehen, während die
relativ weniger begabten aufgrund der geringeren Nachfrage deutlich
länger bleiben. Am längsten wiederum bleiben sehr wahrscheinlich jene, die
sich den ganzen Tag mit Diversity beschäftigen. Bei konzerninternen Mitarbeiterwahlen hätten sie also
eine Hausmacht, die sie im Aufsichtsrat maximieren könnten.
Daher ist auch die
Forderung nach einem Platz für einen Mitarbeiter im Aufsichtsrat aus der spezifischen Perspektive
von Google keine gute Idee und würde einen
unternehmerischen Qualitätsverlust nach sich ziehen.
Was bleibt ist, dass
die Forderungen so klingen, als kämen sie direkt von einer Faktultät
für Sozial- und Geisteswissenschaften, so jedenfalls kommentierte
der unabhängige Journalist Tim Pool die Forderungsliste. Google
scheint sich mit seiner linken Ideologie tatsächlich eine Falle
gegraben zu haben, aus der es nur schwer wieder rauskommen wird.
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