Dank restriktiver Einwanderung gibt es in Neuseeland bald nur noch Millionäre

Verkehrsstau im Jachthafen von Auckland (Bildquelle)
Weltweite Krisen, die Erosion der öffentlichen Sicherheit, immer höheren Steuern und die zunehmenden Bedrohung des Eigentums sind die Gründe, weshalb sich immer mehr Wohlhabende zur Auswanderung entschließen. Sie verlassen chronisch kriselnde Länder wie China und Russland, aber auch EU Länder wie Italien, Frankreich oder Deutschland und fliehen an Orte, wo sie und ihr Vermögen sicher sind. Eine der wichtigsten Destinationen ist Neuseeland, diese große, grüne Insel am Ende der Welt, wo es nicht nur die Internetmilliardäre Kim Dotcom und Peter Thiel hingeschlagen hat.


Neuseelands Standortvorteil



Neuseelands Vorteile liegen auf der Hand. Geostrategisch ist das Land abgeschirmt von sehr viel Meer und dem etwa 2.000 Kilometer entfernt liegenden Australien, das selbst ebenfalls im geostrategischen Abseits liegt. Darüber hinaus besteht Neuseeland aus zwei großen sehr grünen Inseln, die zusammen in ihrer Größe und Vegetation mit Großbritannien vergleichbar sind - mit dem Unterschied, dass lediglich etwa 4,8 Millionen Menschen dort leben.

Politisch folgt Neuseeland der britischen Parlamentsdemokratie und kann daher als sehr stabil, korruptionsfrei und mit einer hohen Rechtssicherheit ausgestattet angesehen werden. In Kombination mit der englischen Sprache ist es daher nur naheliegend, dass das Land überaus beliebt ist bei wohlhabenden Auswanderern.

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so wirkt, Neuseeland verfügt über eine überaus hohen Grad der Industrialisierung. 25% der Wirtschaftsleistung werden in diesem Sektor erbracht, während der Tourismus, für den das Land weit mehr bekannt ist, nur etwa 10% ausmacht. Der pro-Kopf BIP des Landes liegt aktuell bei etwa 42.000 US-Dollar.

Der wohl größte und einzige relevante strukturelle Nachteil Neuseelands ist die Erdbebengefährdung. Ein Problem, das zwar Schäden verursacht, aber auch mit Risikovorsorge kontrolliert werden kann.


Restriktive Einwanderungspolitik trotz linker Regierung



Neuseeland eine äußerst restriktive Einwanderungspolitik. Angesichts der Vorbedingungen kann sich das Land dies leisten und selbst die aktuell linke Regierung unter Jacinda Ardern änderte diese Politik - bislang jedenfalls - nur in homöopathischen Dosen. So erhalten beispielsweise sog. Klimaflüchtlinge Visa für das Land. Gemeint sind damit vor allem die Einwohner der nordöstlich gelegenen Pazifikatolle, die nur wenige Meter aus dem Meer ragen. 

Auf der anderen Seite scheiterte aber der Plan, von Australien abgelehnte Bootsmigranten zu übernehmen, die bislang auf Manaus untergebracht sind.

Man versucht es also durchaus von linker Seite, aber es scheitert. 

Der Status quo rigider Einwanderungskriterien ist noch immer intakt. Selbst vom UNHCR anerkannte Flüchtlinge werden nur in geringer Zahl in das Land gelassen. Laut neuseeländischer Regierung sind dies pro Jahr etwas mehr als 1.000 Personen oder 0,02% an der neuseeländischen Bevölkerung.

Auch im Vergleich zu den Einwanderern insgesamt machen Flüchtlinge nur einen sehr kleinen Teil aus. Pro Jahr erhalten etwa 50.000 Menschen eine Niederlassungserlaubnis, der Anteil Flüchtlinge liegt also auch hier sehr niedrig. 

Bei den meisten Einwanderern wird auf die Qualifikation geachtet, man lässt Investoren in das Land und gezielt Personen, die auf dem Arbeitsmarkt gesucht werden, sowie deren Familien. Aus Deutschland übrigens schaffen es jährlich etwa 500 Personen dauerhaft nach Neuseeland, Spitzenreiter ist China mit dem zehnfachen.

Wie auch Deutschland derzeit wächst Neuseelands Bevölkerung pro Jahr um mehr als 1% - die Klientel aber könnte sich kaum stärker unterscheiden.


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Millionäre wohin das Auge blickt



Der starke Selektionsdruck - etwa 15% der Niederlassungsanträge werden abgelehnt - sorgen dafür, dass Neuseeland fast nur Personen hinzugewinnt, die hinsichtlich der Bildung und des Vermögens über den neuseeländischen Niveau liegen.

Vor allem die finanzielle Ausstattung der „neu hinzugekommenen“ ist beeindruckend. Laut Visual Capitalist waren es 6.000 Millionäre, die sich in den Jahren 2015 und 2016 in Neuseeland niedergelassen haben. Damit war mehr als jeder zehnte Einwanderer ein Millionär und auf jeden ins Land gelassenen Flüchtling kamen drei Millionäre.

In nur zwei Jahren gewann Neuseeland also pro 783 Einwohner einen Millionär hinzu!


Ausblick auf die Zukunft



Sollte der Trend anhalten, dann könnte Neuseeland bis im Jahr 2030 mit Hilfe der selektiven Einwanderung Millionäre im mittleren fünfstelligen Bereich hinzugewinnen. Absolut gesehen mag das nicht wirklich viel sein, setzt man es aber in Relation zur Bestandsbevölkerung, dann würde dies den Millionärsanteil an der Gesamtbevölkerung auf mehr als einen von 100 ansteigen lassen.

Hinzu kämen dann noch die bereits einheimischen Millionäre, was den Gesamtanteil an Millionären an der Bevölkerung in schweizerische Dimensionen katapultieren könnte.

Ob sich der Trend weiter fortsetzt steht natürlich in den Sternen. Ein Blick in die weitere Vergangenheit aber zeigt, dass die Migrationswelle der Millionäre vor noch nicht allzu langer Zeit begann. Vor 2015 gehörte Neuseeland selbst auch noch nicht zu den wichtigsten Millionärsdestinationen. 

Im Jahrzehnt davor gab es weltweit deutlich weniger Reiche, die das Weite suchten. Zwischen den Jahren 2000 und 2014 gewannen die fünf wichtigsten Zielländer pro Jahr mit steigender Tendenz ungefähr 20.000 Millionäre hinzu. Im Jahr 2016 hat sich dieser Wert fast verdoppelt. Es könnte sich also um den Beginn einer größeren Entwicklung handeln.

Die stark zunehmende Millionärsflucht zeigt, dass an vielen Orten der Welt größere Krisen herrschen als noch vor einem Jahrzehnt.

Das sind schlechte Nachrichten für die Welt, aber hervorragende für Neuseeland.


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