Bald leben wir wieder in Burgen - also die unter uns, die Glück haben (Bildquellen) |
American Institute for Economic Research: Ja, 2021 könnte noch schlimmer werden
In den Sozialen Medien rufen viele verzweifelt nach dem Jahr 2021. Doch - und das sage ich auf die Gefahr hin, die jedem Überbringer schlechter Nachrichten droht - 2021 könnte viel schlimmer werden als 2020. Der Hauptgrund liegt in den Alltagsbeschränkungen wegen des Coronavirus, die im kommenden Jahr noch einmal erheblich drastischer ausfallen könnten.
Covid-19 ist von zahlreichen Unsicherheitsfaktoren umgeben
Alleine im Einzugsbereich von New York City wurde eine veritable Krise ausgelöst, als mit einer Entscheidung von Gouverneur Cuomo zur „Abhilfe“ gegen die weitere Verbreitung des Coronavirus, erkrankte Menschen in Pflegeheime gebracht wurden, woraufhin dort Tausende am Virus starben. Allzu viel Arbeit war für diese Leistung nicht notwendig, da das Virus vor allem gebrechliche und ältere Menschen tötet und laut einer Studie bislang vor allem jene dahin rafft, die eigentlich bereits vor ein oder zwei Jahren an der Grippe gestorben wären, wenn die letzten beiden Grippesaisons nicht verhältnismäßig leicht verlaufen wären. Darüber hinaus besteht eine Menge Unsicherheit über die wirkliche Zahl der Todesfälle, da auch positiv getestete Personen, die aber etwa bei einem Motorradunfall und oder Krebs im Endstadium starben, als Covid-19-Todesfälle gezählt wurden.
Insgesamt liegt die Todesrate in den Vereinigten Staaten derzeit bei 109% des gewöhnlich erwarteten. Aber es ist schwierig, die Übersterblichkeit näher zu analysieren, da mit den Alltagsbeschränkungen einerseits zusätzliche Todesfälle verursacht wurden, etwa in Form von Selbstmord oder Drogenmissbrauch, während auf der anderen Seite die Todesfälle durch Auto- und andere Unfälle zurückgingen. Endgültige Angaben über die Zahl von den Maßnahmen verursachten Todesopfer werden möglicherweise nie festgestellt werden können, während für die Feststellung des Virus das Gegenteil gilt.
Doch selbst die Zahl der Covid-19-“Fälle“ ist mit einem bedeutenden Unsicherheitsfaktor versehen, da die Infektion damit in vielen Fällen bereits einige Zeit zurückliegt, als noch nicht darauf getestet wurde. Auf der anderen Seite liefern Tests laut der ehemals ehrwürdigen New York Times oftmals falschpositive Ergebnisse, weil sie einmal so extrem empfindlich sind und auf zu vieles anspringen, das dem Covid-19 Virus ähnelt, während am Ende des Tests nur ein binäres „Ja“ oder „Nein“ steht, obwohl eine Infektion mit einem Virus etwas ganz anderes ist als eine Schwangerschaft. Denn neben der reinen Präsenz des Virus spielt vor allem auch dessen Masse bei der Erkrankung und Weiterverbreitung eine Rolle spielt.
Die Politik reitet auf der Krise
Ein weiteres Problem liegt darin, dass die Ausbreitung eines Virus normalerweise unbemerkt vonstatten geht, so dass „die“ Wissenschaftler, denen deren Meinungen und Anweisungen wir folgen sollen, kaum wissen, wie sich eine derartiges Virus exakt nachverfolgen lässt, und sie sind trotz sechs Monaten in dieser Krise offensichtlich immer noch ziemlich ahnungslos in der Sache. Das ist weniger ein Grund wegen des Virus in Panik zu geraten; vielmehr gibt es eher Grund in Panik zu geraten, angesichts der präsentierten Vernunft und den heimlichen Absichten unserer politischen Elite. Angesichts der leichtfertigen Beraubung unserer bürgerlichen Freiheitsrechte im Angesicht der Krise, muss das drastische Konsequenzen für sie haben.
Politik und Medien schüren weiterhin die Unsicherheit, die sie als Hebel verwenden, um in der Öffentlichkeit Angst zu erzeugen, damit sie darauf aufbauend weitere Erlasse, Schließungen und weiteres durchsetzen können. Dies, obwohl das Virus weit weniger tödlich ist als zu Beginn angenommen, obwohl sich die Behandlungsmöglichkeiten bei einer schweren Infektion deutlich verbessert haben, und obwohl die Infektionswelle in den meisten Teilen des Landes offenbar bereits vorüber ist.
Sie, geneigter Leser, mögen davon überzeugt sein, dass die Maßnahmen gegen Covid-19 zum jetzigen Zeitpunkt weitgehend Humbug sind. Jedoch wird Ihnen das nicht helfen, wenn die meisten Menschen in Ihrem Umfeld nach wie vor auf Masken, „Social Distancing“, Desinfektionsrituale, die gegenseitige Überwachung und Denunziation und weiteres bestehen.
Wer weitere und schärfere Maßnahmen in der kommenden Zeit für unwahrscheinlich hält, der blicke nach Australien, wo gerade in hoher Geschwindigkeit ein digitaler Überwachungsstaat entsteht, und der vorgeblich die Menschen vor etwas bewahren soll, das den meisten von ihnen nicht schaden wird.
Die jüngste Entscheidung eines Gerichts in Pennsylvania, das die dortigen Quarantänemaßnahmen für ungesetzlich erklärte, ist ermutigend. Doch warum hat so lange gedauert? Bereits Mitte April, ganz zu Beginn der Abriegelung, wäre es möglich gewesen, die Maßnahmen auf ihre Verfassungsmäßigkeit zu prüfen und entsprechend zu verbieten.
Allerdings sah nur der Oberste Gerichtshof von Wisconsin eine Dringlichkeit in der Sache und hat schon im Mai angemessen und schnell reagiert. Doch der machthungrige Gouverneur von Pennsylvania musste darauf bestehen, dass die Entscheidung des Gerichts unzulässig ist und versucht nun alles, dass er in Berufung gehen kann. Die Kühnheit dieses exekutiven Übergriffs sollte jeden beunruhigen, der glaubt, dass es nicht schlimmer werden kann.
Gleichzeitig ist keineswegs sicher, dass Masken und andere Anordnungen vor Gericht dasselbe Schicksal ereilen wird, wie die gekippten Anordnungen zur Schließung von Geschäften, zumindest nicht bis 2021 vorbei sein wird. Wie John Tamny kürzlich an dieser Stelle bemerkte, „ist Corona weitaus politischer, als sich die meisten eingestehen würden“.
Überwiegend friedliche Proteste könnten weniger überwiegend friedlich werden
Amerika kann auf eine lange Geschichte mit Unruhen zurückblicken, aus deren Perspektive selbst geplünderte Einzelhandelsgeschäfte, abgefackelte Gebäude und besetzte Polizeireviere wie es aktuell der Fall ist, im Vergleich wie ein Spaziergang im Park wirken. Da bei den Präsidentschaftswahlen aufgrund unserer Unfähigkeit und dem allgemeinen Unwillen zur Beschneidung der Macht der Bundesregierung so viel auf dem Spiel steht, haben beide Seiten einen Anreiz, ihre eigene Basis aufzuhetzen, je nachdem welche Seite bei den Präsidentschaftswahlen im November verlieren wird. Wo das enden wird, weiß niemand, aber die historischen Präzedenzfälle sind erschreckend.
Viele der frühen Unruhen in Amerika verliefen äußerst tödlich. Sie waren vollgepackt mit echten Bomben und Kanonen, die auf beiden Seiten des Konflikts verschossen wurden. Ziel dieser Aufstände war oftmals kritische Infrastruktur, nicht symbolische Statuen, wie wir es aktuell erleben. Im Jahr 1837 zum Beispiel hetzten „Loco Foco“ genannte Radikaldemokraten die Massen auf, doch nachdem sie den damaligen Bürgermeister von New York zunächst mit Stöcken, Ziegelsteinen und Eiszapfen angriffen, eskalierte die Gewalt danach erst recht und glitt geradezu in ein irrationales Toben ab. (Oder dachten Sie,die Antifa hätte die Nutzbarmachung des irrationalem Zorns als erste entdeckt?)
Wütende Randalierer durchbrachen bei dem Aufstand die Verteidigung des Mehlgroßhändlers Eli Hart und zerstörten einen Großteil seiner Bestände, weil sie glaubten, die Brotpreise seien zu hoch. Ebenso irrational bestanden sie ausschließlich auf hartes Geld (Gold- und Silbermünzen) anstelle von Papiergeld (Geldscheine und Bankeinlagen) bestanden, wenn es darum ging, frisches Mehl aus Gegenden zu beschaffen, die zu der Zeit nicht von der Hessischen Fliege, der Cholera und einem riesigen Feuer verwüstet waren. Das Feuer übrigens wurde nicht von der globalen Erwärmung verursacht, sondern weil man zu viel trockenes Holz an einem Ort (Manhattan) sammelte. Wie lautet das alte Sprichwort von der Wiederholung der Geschichte? Es könnte also noch einmal erheblich schlimmer werden.
Die Mischung ist toxisch und sie könnte uns in ein Zeitalter des Zwielichts tragen
Werfen Sie einfach mal alle vor uns liegenden Zutaten in einen Topf: Die Mordhornissen des Jahres 2020, die Maßnahmen gegen Covid-19, die Aufstände in den Städten, und dazu vielleicht noch einige feindliche Kampfflugzeuge über uns, weil wir uns urplötzlich auch im Krieg mit dem Iran befinden. Oder mit China. Oder Russland. Oder Nordkorea. Oder mit allen davon.
Normalerweise versuchen sich Länder gut mit den Vereinigten Staaten zu stellen, da die USA immer wieder die Bereitschaft und Fähigkeit unter Beweis gestellt haben, weltweit in Länder einzumarschieren, um sie zu besetzen und sie von Grund auf zu ruinieren, egal wie viele Billionen Dollar es kostet. Doch es ist längst nicht mehr sicher, ob das amerikanische Imperium noch immer diese Mittel zur Verfügung stehen, vor allem, wenn es wie derzeit so sehr mit sich selbst in Clinch liegt. Die USA sind derzeit unzweifelhaft verwundbar und das just in einer Zeit, in der das Nachahmen der japanischen Versuche im dem Zweiten Weltkrieg, die großen Wälder an der US-Westküste anzuzünden, erschreckend einfach geworden ist.
Darüber hinaus könnten Amerikas derzeitige Regierung daran interessiert sein, genau jetzt einen Krieg zu schüren, um von innenpolitischen Schwierigkeiten abzulenken. Sie unterliegen möglicherweise genau jetzt dem fatalen Irrtum, dass ein Krieg „gut für die Wirtschaft“ sei. Das klingt verrückt - und das ist es auch, aber wir sprechen hier von denselben Intelligenzbestien, die den wachstumsfördernden Freihandelskonsens für Zölle, Industriepolitik und Gesetze gegen Preistreiberei aufgegeben haben.
Es gibt dabei ein Kriegsszenario , das mir vor kurzem beim erneuten Lesen von Robert Nisbets Twilight of Authority aufgefallen ist. Nisbet war ein Geschichtssoziologe, der an mehreren großen Universitäten lehrte und als Forscher am American Enterprise Institute tätig war und vertrat die Ansicht, dass die westliche Zivilisation bald in ein neues dunkles Zeitalter eintreten könnte. Seine Arbeit konnte leicht als abwegig bezeichnet werden, als sich die sozioökonomischen Rahmenbedingungen in den USA in den 1980er und 1990er Jahren dank Deregulierung, einer vernünftigeren Handelspolitik und Produktivitätssteigerungen im Zusammenhang mit der digitalen Revolution verbesserten. Doch aus der Perspektive des September 2020 betrachtet, erscheint sein Buch geradezu prophetisch. Hier die fast schon erschreckende Eröffnungspassage:
„In der westlichen Geschichte ereignen sich periodische Zeiten des Zwielichts. Prozesse des Niedergangs und der Erosion von Institutionen sind offensichtlicher als Prozesse der Genese und Entwicklung. Für eine große Zahl von Menschen entsteht in diesen Zeiten hinsichtlich der moralischen Ordnung so etwas wie ein Vakuum. In diesen Zeiten verlieren menschliche Loyalitäten die Verwurzelung mit dem gewohnten Boden und taumeln ziellos durch die Landschaft, ohne aber, dass es ein Schema oder eine größere Absicht zum Schlagen neuer Wurzeln gibt. Diese Art des Individualismus offenbart sich dabei weniger als Leistung und Unternehmungsgeist, sondern vielmehr als Egoismus und bloße Tätigkeit. Der Rückzug vom Großen zum Kleinen, vom Edlen zum Trivialen, vom Gemeinschaftlichen zum Persönlichen und vom Objektiven zum Subjektiven wird zur Alltäglichkeit. Es gibt ein weit verbreitetes Gefühl der Herabsetzung von Werten und eine Korruption in der Kultur. Das Gefühl der Entfremdung von der Gemeinschaft ist stark ausgeprägt.“
Die großen „Stigmata“, wie Nisbet die Zeichen des Zwielichts nennt, führen zu einem dunklen Zeitalter voller Militarismus, weil der Krieg für immer mehr Menschen einen Ausweg darstellt von „wirtschaftlichen Krisen, politischer Spaltung und unerträglicher sozialer Desintegration“. Dabei stehen die Menschen den Schrecken des Krieges im Zeitalter des Zwielichts mit Indifferenz gegenüber, weil „eine sich ausbreitende Welle der Unvernunft“ sowohl „populäre als auch philosophische Schriften“ erfasst. Ist es nicht das, was gerade im Entstehen begriffen ist?
Zum Abschluss noch ein versöhnender Gedanke
Das Jahr ist allgemein definiert über die Dauer, welche die Erde braucht, um sich einmal um die Sonne zu drehen. Gleichzeitig jedoch ist der Beginn eines neuen Jahres willkürlich und variiert je nach Kultur (z.B. das chinesische oder jüdische Neujahrsfest). In der christlich geprägten westlichen Welt begann das neue Jahr früher tatsächlich erst im März, weshalb die Namen unserer Monate nicht mit ihrer aktuellen Zahl übereinstimmen: Der „Sept“-ember steht für die Sieben, allerdings ist er heute der neunte Monat des Jahres. „Okt“-ober wiederum bedeutet Acht, ist aber der zehnte Monat, „Nov“ steht für die Neun und „Dez“ bedeutet Zehn.
Das heißt, 2021 ist auch nur ein weiteres kulturelles Konstrukt. Man sollte daher seinen Mut nicht verlieren. Die Welt wird sich nicht an einem einzigen Tag wieder urplötzlich zu einem besseren wenden. vielmehr passiert das genau dann, wenn wir uns alle dazu entschließen, die Welt wieder zu einem besseren Ort zu machen.
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