Die Post-Corona-Selbstmordwelle rollt an


Ob er wirklich so gut gelaunt ist? (Bildquelle)

ZeroHedge: „Derartige Zahlen haben wir noch nie gesehen“ - Traumafacharzt befürchtet nach Ende der Alltagseinschränkungen eine Selbstmordwelle


Anfang April deuteten wir an, dass angesichts von den Einschränkungen wegen des Coronavirus verursachten wirtschaftlichen Verwüstungen, bald eine „Selbstmordwelle“ folgen könnte. In den letzten neun Wochen haben 38,6 Millionen Amerikaner ihren Arbeitsplatz verloren und stürzten unmittelbar in die Armut ab. Viele von ihnen bewegten sich schon vor der Pandemie auf dünnem finanziellen Eis, und jetzt nachdem sie endgültig heruntergefallen sind ertrinken sie gänzlich ohne Sparguthaben in unüberwindbaren Schulden.

Die ersten Anzeichen einer Selbstmordwelle deuten sich gerade in Kalifornien an. Wie ABC7 News berichtet, gehen die Ärzte des John Muir Health Krankenhauses im Großraum San Francisco davon aus, dass die Zahl der Suzide infolge der Pandemie weit über die Todesfälle am Virus selbst hinausgehen könnten.

Deren Traumafacharzt Dr. Mike deBoisblanc erklärte gegenüber dem Sender, dass seit der Anordnung von Alltagseinschränkungen zur Verringerung der Virusausbreitung, psychische Zusammenbrüche zum größten Problem geworden seien.

„Meines Erachtens sollten die Beschränkungen aufgehoben werden“, sagte deBoisblanc. "Ursprünglich wurden die Alltagseinschränkungen zur Abflachung der Kurve eingeführt, damit die Krankenhäuser bei der Versorgung von Coronapatienten nicht überfordert werden. Aktuell besteht dahingehend kein Engpass, allerdings leidet die Gesundheit aller anderen Personen darunter.“

Laut DeBoisblanc seien die aktuellen Zahlen beispiellos: „Wir haben noch nie derartige Zahlen in einem so kurzen Zeitraum gesehen“, sagte er. „So weit ich informiert bin gab es in den letzten vier Wochen so viele Selbstmordversuche wie sonst nur in einem Jahr.“

Kacey Hansen, die seit mehr als drei Jahrzehnten Traumapflegerin in dem Krankenhaus arbeitet sagte, dass die Zahl der Selbstmordversuche während der Beschränkungen dramatisch zugenommen habe und stellte fest, dass ihre Ressourcen aufgrund der Pandemie strapaziert seien, so dass weniger Mittel zur Verfügung stünden, um Menschen vor dem Suizid zu retten.

„Was ich seit kurzem erlebe, habe ich noch nie zuvor gesehen“, sagte Hansen. „Ich habe noch nie so viele absichtliche Selbstverletzungen gesehen.“

In der Regel verbieten Krankenhäuser ihren Ärzte und dem Pflegepersonal, öffentlich über interne Angelegenheiten oder die Gesundheitssituation im Einzugsbereich zu sprechen, es sei denn, es wird von den Behörden explizit genehmigt. Daher scheinen die öffentlichen Äußerungen des Krankenhauspersonals im Lokalfernsehen absichtlich zu sein, um der gerade anrollenden Krise im Bereich der psychischen Gesundheit enrgegenzuwirken.

Das Krankenhaus selbst hat die folgende Erklärung veröffentlicht:

„John Muir Health unterstützte und unterstützt weiterhin die von den Gesundheitsdiensten des Bezirks Contra Costa County eingerichtete ‚Shelter-in-Place‘ Anordnung, um die Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern. Uns ist klar, dass es eine Reihe von Meinungen zu diesem Thema gibt, was auch innerhalb unseres medizinischen Personals der Fall ist, wobei John Muir Health seine Ärzte und Mitarbeiter ermutigt, sich konstruktiv an der allgemeinen Debatte zu beteiligen.“

„Wir alle teilen die Sorgen um die Gesundheit unserer Gemeinde, ob es sich nun um COVID-19, psychische Gesundheit, vorsätzliche Gewalt oder andere gesundheitsbezogene Bereiche handelt. Wir arbeiten weiterhin aktiv mit anderen Gesundheitseinrichtungen zusammen, um das Bewusstsein für Fragen der psychischen Gesundheit zu schärfen, um ausreichend Ressourcen für alle Betroffenen bereitzustellen.“

Daneben äußerte kürzlich der Well Being Trust die Befürchtung, dass zusätzlich zu den über 90.000 Coronatoten in den USA, während der Pandemie weitere 75.000 Menschen an Drogen- oder Alkoholmissbrauch und/oder Selbstmord sterben könnten.

Präsident Trump warnte im März davor, dass die landesweiten Einschränkungen aufgehoben werden müssen, um eine „gewaltige Todeswelle“ aufgrund einer drohenden wirtschaftlichen Depression zu verhindern, wobei er in dem Zusammenhang auch auf das wahrscheinliche Steigen der Selbstmordrate hinwies.

„Die Menschen bekommen ungeheure Angst und Depressionen, und bei solchen Ereignissen kommt es zu Selbstmorden, wenn die Wirtschaft nicht läuft, dann steigen die Todeszahlen“, sagte Präsident Trump.

Jede Rezession und/oder Depression geht mit einer hohen Arbeitslosigkeit einher, was zu finanzieller Not führt, was wiederum in psychische Probleme ausausartet.

„Die Rezession 2008 führte zu mehr als 10.000 Selbstmorden. Die Große Depression führte dazu, dass sich Zehntausende Menschen das Leben nahmen. Wenn die Wirtschaft bis April oder gar Mai weiter abgeschottet bleibt, dann wird sich die Depression vertiefen und die Selbstmordrate wird zunehmen. Das ist einfach die Natur der Bestie“, stellten wir Anfang April dazu fest.

Während die zweite Viruswelle andauert und politische Verantwortungsträger von weiteren Einschränkungen für die kommenden Monate sprechen, während es keine Anzeichen für eine schnelle, V-förmige Erholung der Wirtschaft zu erkennen sind, scheint eine Selbstmordwelle kaum mehr aufzuhalten zu sein.


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