Die erfolgreiche Antwort einer italienischen Ortschaft auf den Coronavirus: Alles abriegeln, jeden Einwohner mehrmals durchtesten und die positiv getesteten unter Quarantäne stellen


Niemand zu sehen auf der Piazza, aber nicht wegen der Quarantäne (Bildquelle)


Gestern Abend hat Angela Merkel im Rahmen ihrer großen Ansprache zur Coronakrise erneut ihre Eignung als Regierungschefin unter Beweis gestellt. Mit ihrer „jetzt ist es sowieso zu spät“ Attitüde wäre sie nicht einmal in der Kategorie der fähigsten Ortsvorsteher im oberen Bereich angesiedelt. Das beweist ein italienisches Kaff namens Vo' Euganeo, wo im Februar nach dem Coronatod eines Einwohners kurzerhand alles abgeriegelt wurde, jeder zwei Mal getestet wurde und all jene mit positivem Testergebnis in Quarantäne kamen.

Die Handvoll der erkrankten Einwohner befinden sich nun wieder auf dem Weg der Besserung, während keine neuen Fälle hinzukamen. Dank der schnell - und damit ohne politische Einmischung - entschlossen handelnden Gesundheitsbehörden kann das Leben Vo' Euganeo nun weiter seinen geregelten Gang gehen. Ein Zustand, von dem wir in Deutschland nicht einmal träumen können.



Daily Mail: Italienische Kleinstadt mit 3.300 Einwohnern reduzierte neue Fälle mit dem Coronavirus auf Null, nachdem die Behörden die gesamte Bevölkerung zu wiederholten Tests einbestellte



Einer kleinen Stadt in Italien gelang es, einen Ausbruch des Coronavirus aufzuhalten, indem die Behörden die gesamte Bevölkerung mehrere Male durchtestete.

Die rund 3.300 Bürger des von Venedig entfernten Vo' Euganeo wurden Ende Februar auf COVID-19 untersucht. Jeder, der positiv getestet wurde, musste sofort in Quarantäne, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen – wobei dies auf in Fällen galt, wenn keine Symptome vorlagen, wie die Lokalmedien berichten.

Zwei Wochen später zeigten Massentests, dass die Infektionsrate von drei Prozent der Bevölkerung auf ein Zwölftel auf nur 0,25 Prozent gesunken war.

Der Gouverneur der Region Venetien sagte, Vo' Euganeo sei nun „der gesündeste Ort Italiens“, da der Rest des Landes noch immer darum kämpft, die Epidemie unter Kontrolle zu bringen.

Bislang wurde die Krankheit in Italien bei 31.500 Menschen diagnostiziert, von denen 2.500 gestorben sind, was Italien zum am stärksten betroffenen Land außerhalb Chinas macht.

Die aggressive Strategie, jeden zu testen, wurde von den führenden Vertretern des Gesundheitswesens der Welt als vielversprechender Weg zur Eindämmung der Epidemie befürwortet.

Der Ort geriet am 21. Februar ins Rampenlicht, als ein 77-jähriger Einwohner als erster Mensch in Europa an COVID-19 starb. Der Tod des pensionierten Maurers Adriano Trevisan löste landesweit Angst aus. Vo' Euganeo war daraufhin einer der ersten Orte in Italien, der am 22. Februar noch vor der der Abschottung des gesamten Landes abgeriegelt wurde.

Bald darauf setzten die Behörden ihre Strategie der Massentests um.

Der Gouverneur der Region Venetien, zu der auch Venedig und Verona gehören, ordnete an, dass alle Einwohner der Stadt zweimal getestet werden sollten – einmal zum Teitpunkt der Abriegelung, und ein zweites Mal zwei Wochen später.

Auf diese Weise konnte in Vo' Euganeo jeder Virusträger frühzeitig erkannt und isoliert werden.

Der Vorteil von Massentests besteht darin, dass die Beamten genau wissen, wie groß die Epidemie ist, so dass sie selektiv den Krankheitsherden entgegenwirken können.

Die Maßnahme erwies sich als sehr erfolgreich, wobei zu Beginn drei Prozent der Einwohner positiv getestet wurden, während es zwei Wochen später nur noch 0,25 Prozent waren. In absoluten Zahlen seien Fälle seien von 88 auf sieben zurückgegangen, schrieb der Professor für Klinische Immunologie der Universität Florenz, Sergio Romagnani, in einem offenen Brief.

Die Hälfte derer in Vo' Euganeo, die den Virus in sich hatten wiesen keinerlei Symptome auf, was beweist, dass Menschen in der Lage sind, das tödliche Virus zu verbreiten, ohne es überhaupt zu bemerken.

Nach der Isolation Infizierten „öffnete“ die Stadt wieder und verzeichnete seitdem keine neuen Fälle mehr.

Im übrigen Italien jedoch eskaliert die Lage jeden Tag stärker.


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