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Es klingt wie der Plot einer ganz schlechten Komödie. Hillary Clinton, die im Jahr 2016 allenthalben als nächste amerikanische Präsidentin gehandelt wurde, nur um dann vom Außenseiter Donald Trump zersägt zu werden, soll eine erneute Kandidatur um das höchste Amt der USA erwägen. Trotz der umfassenden Demütigung, trotz der völligen Bloßlegung ihrer charakterlichen Abgründe und trotz der Abwesenheit einer Kampagne wird sie weiterhin als Präsidentschaftskandidatin für die Demokratische Partei gehandelt. Dafür spricht ihr Verhalten in der letzten Zeit wie auch die ihr eigene Vermessenheit. Dagegen spricht leider nicht viel.
New York Post: Goodwin: Hillary Clinton muss ein weiteres Mal für das Präsidentenamt kandidieren - oder endlich über ihre Niederlage vom letzten Mal hinwegkommen
Es heißt, dass es
nur zwei Heilmittel für all jene, die nicht vom Traum der
amerikanischen Präsidentschaft lassen können: Entweder die Wahl ins
Amt oder der Tod. Arme Hillary Clinton.
Die berühmteste
alle Verlierer um das Rennen ums Weiße Haus verkauft gerade ein
neues Buch, und so stellen ihr jeden Tag auf ihrer Buchreise
Journalisten die schlichte Fragen, wie es ihr geht. Sie reagiert
darauf stets mit den üblichen Variationen zu dem immer selben Thema,
das sich in etwa so anhört: Donald Trump ist nicht gut, er hat ihr
die Wahl gestohlen, die Welt geht unter, aber es geht mir gut und
danke für die Nachfrage.
Die Sache aber ist,
dass es ihr alles andere als gut geht, denn sonst würde sie sich
nicht weiter in aller Öffentlichkeit zu blamieren, indem sie
versucht, die Geschichte neu zu schreiben. Sie unterlag Trump bei der
Wahl völlig fair, wobei das sogar von der „Widerstandsbewegung“
gegen Trump inzwischen eingesehen wurde.
Doch fast drei Jahre
nachdem die Stimmen gezählt und die Wahlmänner einberufen wurden,
und Monate nachdem Robert
Müller keine Absprachen zwischen Trump und Russland finden konnte,
findet sie noch immer den Mut für die Behauptung, wonach Trump ein
„illegitimer Präsident“ sei.
Ein kurzer Abstecher
in die nähere Vergangenheit offenbart dabei ihre Heuchelei. Als
Trump in der dritten Präsidentschaftsdebatte von 2016 meinte, dass
er die Wahlergebnisse möglicherweise nicht akzeptieren würde, da
pochte Clinton darauf, dass er sich mit dieser Aussage einen
disqualifizierenden Fehler leistete.
„Das ist
schrecklich“, sagte sie damals. „Wir müssen uns darüber im
Klaren sein, was er da gesagt hat und was es bedeutet. Er will sich
über die Regeln hinwegsetzen - er spricht verächtlich über unsere
Demokratie. Ich bin wirklich entsetzt, dass ein Kandidat einer
unserer beiden großen Parteien eine derartige Haltung hat.“
Heute aber, drei
Jahre danach ist sie ist diejenige, die immer noch das damalige
Ergebnis anficht und sich „verächtlich über unsere Demokratie“
äußert. Das gibt einem zu Denken.
Ihre Weigerung, das
damalige Wahlergebnis und damit Trump zu akzeptieren kann nur eines
bedeuten hinsichtlich ihrer innerer Überzeugung: Sie hat die Wahl
gewonnen und ist die eigentliche Präsidentin. Oh je.
Für sie gibt es
damit genau zwei Möglichkeiten: Entweder sie konsultiert einen
Psychiater, oder aber beweist, dass sie Recht hat.
Lange ging ich davon
aus, dass sich Clinton nach dem Debakel von 2016 noch einmal mit
Trump messen wollte und nahm an, dass sie sich für den Wahlkampf
2020 ihre Optionen offen halten wollte. Darauf hin deutete, dass sie
nach der Wahl einen der üblichen politischen Schmiergeldfonds
aufmachte und versuchte, bei den Zwischenwahlen für den Kongress im
Jahr 2018 eine führende Stimme der Opposition zu werden.
Anfang dieses Jahres
jedoch, als das Feld der demokratischen Kandidaten für 2020 Gestalt
annahm und sie passiv blieb, da wurde ich skeptisch. Im Februar sagte
Clintons langjähriger Vertrauter John Podesta dann: „Sie
kandidiert nicht für das Präsidentenamt.“
Er wies Gerüchte
über das Gegenteil als „Mediengeschwätz“ zurück und sagte
schlichtweg: „Ich nehme sie beim Wort. Sie kandidiert nicht für
das Präsidentenamt.“
Dann aber kennen wir
auch die Clintons, die nicht sie selbst wären, wenn sie nicht immer
wieder das eine sagen, nur um dann das andere zu machen. Daher sage
ich: Tret an, Hillary, tret an!
Es wäre äußert
amüsant – und zugleich lehrreich - zu sehen, wie sie ihre
Behauptung, Trump sei ein illegitimer Präsident unter Beweis stellt.
Sie könnte es zu ihrem Motto machen, was sicherlich interessanter
wäre als der fadenscheinige „I'm with her“-Slogan von letztem
Mal [in etwa: „Ich steh zu ihr“]. Trump hatte sichtlich Spaß
dabei, den Spruch aufs Horn zu nehmen und sagte seinen Anhängern:
„Ich steh zu euch.“
Man muss sich nur
einmal die Reaktion der anderen demokratischen Kandidaten vorstellen,
die bei zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen und Debatten
auftraten und zum Wohle ihrer Kampagnen von Iowa bis New Hampshire
gebratene Cholesterinbomben und andere lokale Köstlichkeiten
herunterwürgten. Wie viele von ihnen wohl in einer
Unterwerfungsgeste vor Clinton ihre Kampagne beenden würden, weil
nur sie den Anspruch auf die Nominierung für die Partei hat?
Richtig, es wäre exakt keiner.
Und was ist mit den
hoch gehandelten Kandidaten Elizabeth Warren, Kamala Harris und Amy
Klobuchar - ob sie sich wohl auf ihre Seite schlagen würden und ihr
stolz den Weg aufs große Podium weisen?
Drei Mal darf man
raten.
Und was all jene
betrifft, die nur darauf warten, ihr Kreuzchen erneut für Hillary
machen zu können, wo ist die Bewegung, die sie zum Sieg tragen soll?
Gibt es überhaupt irgendwo eine irgendwie geartete Kampagne zwischen
Iowa und New Hampshire, die sie zur Kandidatin küren willl?
Die Antwort ist, es
gibt sie nicht.
Oder gibt es
eventuell einen dieser Super-PACs da draußen, der mit dem Geld all
ihrer reichen Freunde gefüllt wird. Sie wissen schon, all jene, die
jahrzehntelang große Schecks zur Unterstützung der Clintons
ausgestellt haben, nur um nach 2016 plötzlich zu dem Schluss zu
kommen, dass es keinen Grund mehr gab, an die Clinton Foundation zu
spenden. Es muss doch Unmengen von ihnen geben, die wie in der
glorreichen Vergangenheit verzweifelt mit Scheckbüchern wedeln,
nicht wahr?
Nein, es gibt
niemanden mehr.
All das deutet
darauf hin, dass falls Hillary tatsächlich erneut antreten sollte,
dann hätte sie einen unmöglich zu erklimmenden Berg an
Herausforderungen vor sich. Gleichzeitig rast die Zeit auf jenen
Moment zu, in dem es einfach zu spät ist, kurzerhand in das Rennen
einzusteigen.
Noch aber ist dieser
Moment nicht erreicht, an dem es zu spät ist. Daher sage ich: Tret
an, Hillary, tret an - entweder als Präsidentschaftskandidatin oder
beim Psychiater.
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