Demnächst auch in Ihrem Zuhause? (Bildquelle 1,2) |
Es sieht ganz danach aus, als würde die Ökobewegung braun, kackbraun um genau zu sein. Die Ökoschutzheilige Greta segelt gerade auf einer Jacht über den großen Teich und muss dabei anscheinend ohne Toilette auskommen. Immer öfters auch greifen die Aktionisten unter den Ökofaschisten an ihr Hinterteil und werfen das Produkt daraus in Richtung Polizei, wie im Hambacher Forst geschehen, oder sie verzieren damit Büros der AfD. Aber es gibt noch weitere Indizien, dass man im grünen Universum eine ganz besondere Vorliebe für den eigenen Dünger hat.
Der Verzicht auf die Klospülung als religiöse Selbstgeiselung der schmackigen Sorte
Vor kurzem
präsentierte Emma Keenan in den Sozialen Medien eine
neue Familientradition, die sie eingeführt hat für sich und
ihre beiden Kinder, die zu jung sind, um sich dagegen wehren zu
können. Es geht darum, dass die Klospülung in ihrem Haushalt
neuerdings nur noch zwei Mal pro Tag betätigt wird, weil
Umweltschutz.
In der Ära der
Sozialen Medien macht so etwas natürlich schnell die Runde, was vor
allem dann gilt, wenn es dort stolz von einer Teilzeitmoderatorin des
britischen Staatsfunks BBC verbreitet wird wie in diesem Fall.
Zu ihrer
Verwunderung allerdings bekam sie vom fiesen Mob im Netz kein Lob für
die Tatsache, dass die Familie dadurch jede Woche „hunderte Liter
Wasser“ spart. Sie wurde auch nicht wie vermutlich erhofft vom
jubelnden Digitalvolk zur Gallionsfigur einer neuen Bewegung erkoren.
Im Gegenteil, es kam
zu „gemischten Reaktionen“ im Netz, um es freundlich
auszudrücken. Einige der rational argumentierenden Kritiker
verwiesen dabei auf die Hygiene als potenziellen Schwachpunkt dieser
häuslichen Ökomaßnahme. Andere darauf, dass sich der Freundeskreis
der Familie und vor allem jener der Kinder wohl bald schon stark
ausdünnen wird, wenn sich das erst einmal herumgesprochen hat.
Den Elefant im Raum
sprachen auch einige an: England ist verdammt nass. Entweder es ist
neblig dort, oder es regnet oder es ist klamm. Das gilt umso mehr, je
weiter nördlich man auf der Insel lebt, was man am satten Moosgrün
erkennen kann, von dem das Land an einigen Stellen schier
überzulaufen scheint. Und wo lebt die Familie Keenan? In einem
Mittelzentrum namens Warrington im Nordwesten Englands. Wer nach
Bildern zu dem Ort sucht, der wird wenige finden, auf denen nicht
eine dicke Wolkendecke über der Stadt hängt. Bei Wasser, so scheint
es, hat sich die gute Frau ausgerechnet jene Ressource zum Ökosparen
ausgewählt, von der es dort eher zu viel als zu wenig gibt.
Der aktuelle
Wetterbericht
für Warrington bestätigt diese Vermutung: An zehn der kommenden 16
Tage soll es regnen. Das wohlgemerkt im August, sprich im Hochsommer.
Man kann sich also denken, was dort zwischen November und April los
sein muss. Wasser gibt es an dem Ort wesentlich mehr, als den Leuten
lieb sein kann.
Tatsächlich werden
laut offiziellen Zahlen im ganzen Land auch kaum mehr als 5 Prozent
der vorhandenen Trinkwasserressourcen verbraucht, wie man hier
an der Grafik auf Seite 22 nachvollziehen kann. In der Region um
Warrington ist es sogar noch einmal deutlich weniger.
Derartige Argumente
aber können Ökogläubige selbstverständlich nicht von ihrer
Bußhaltung abbringen. Es scheint, als bräuchten sie derartige
Selbstgeiselungen geradezu. Denn nur auf diese Weise können sie das
eigene Gewissen von der Schuld am Übel der Welt befreien – plus
natürlich das Lob der Gemeinde einheimsen für die Frömmigkeit des
leidenden Daseins. Ob das alles Sinn ergibt spielt dabei nur eine
untergeordnete Rolle, was vor allem dann gilt, wenn man nicht
persönlich im Sudan einen Brunnen graben kann, weil die BBC einen
neuen Beitrag über den Klimawandel braucht.
Unterstützt werden
Menschen wie Keenan und ihre BBC Kollegen in ihrem Schwachsinn
natürlich von Öko Organisationen wie dem WWF, dessen
Weltuntergangselaborate
einem als erstes entgegenkommen, wenn man nach Zahlen zum
Wasserverbrauch in Großbritannien sucht. So heißt es da den
englischen Dauerregen relativierend:
„While average household water use in the UK is around 150 litres per person per day, our consumption of produce from other countries means that each of us effectively soaks up a staggering 4,645 litres of the world’s water every day.“„Auch wenn der durchschnittliche Haushaltswasserverbrauch im Vereinigten Königreich bei nur rund 150 Liter pro Kopf und Tag liegt, so konsumieren wir auch Waren aus anderen Ländern, was effektiv bedeutet, dass wir Tag für Tag atemberaubende 4.645 Liter Wasser aus aller Welt verbrauchen.“
Das Dreißigfache,
und dann noch unbemerkt! Der absolute Wahnsinn, nicht wahr?
Keine Rede ist
natürlich davon, dass auch in anderen Ländern der Himmel manchmal
genauso über dem Kartoffelacker weint, wie wir über die
erschütternden Wahrheiten im WWF Bericht. Keine Rede ist auch davon,
dass Wasser als Ressource wie alles andere den Gesetzen von Angebot
und Nachfrage folgt, es also gute Gründe geben kann, wenn das Wasser
nicht gespart wird, sondern Reisfelder darin eingetaucht werden.
Oder, dass es nicht die eigene Klospülung ist, die für die
Korruption in den Wasserbauämtern von Islamabad oder Addis Abeba
verantwortlich ist, sondern ganz andere Kräfte darauf einwirken.
Auch die Frage nach Kosten und Nutzen einer hypothetischen
Wasserleitung von Warrington nach Timbuktu lässt man geflissentlich
außen vor. Oder habe ich den Teil überlesen, bei dem es um den
Eisberg
geht, der wegen der Preisleistung am Ende doch nicht nach Kapstadt
verschifft wurde?
Oder ist jemandem bekannt, dass wenn nicht genug Gespült wird, die Kanalisation vom Wasserwerk mit Frischwasser geflutet werden muss, damit die Kacke nicht stehen bleibt und die Rohre verstopft?
Oder ist jemandem bekannt, dass wenn nicht genug Gespült wird, die Kanalisation vom Wasserwerk mit Frischwasser geflutet werden muss, damit die Kacke nicht stehen bleibt und die Rohre verstopft?
Nein, das spielt auch gar keine Rolle, wenn dem so ist. Denn wir sind
schuld und deswegen müssen wir Buße tun!
So fällt es dann
auch nicht schwer, die eigenen Kinder zu zwingen, sich buchstäblich
auf den stinkenden Mist anderer Leute zu setzen. Denn sind wir nicht
alle kleine, schöne, bunte Schmetterlinge, die der Welt nichts böses
wollen? Und ist es nicht der Schmetterlingseffekt, mit dem genau das
beschrieben wird, was die Familie in ihrer Weltbarmherzigkeit als
Mantra für ihr Hygieneverhalten wählte?
Eben.
Lassen Sie das
einmal durch ihren Kopf gehen, wenn Sie nach Ihrer nächsten
Thronsitzung die Spülung betätigen.
Denkt man diese
Haltung bis zu ihrem bitteren Ende durch, dann könnte es bald schon
es sein, dass wir nicht nur wie bislang mit der Spartaste für die
Spülung beglückt werden, sondern dass sie verbunden wird mit einem
Schlitz, in den künftig all jene einen Groschen extra werfen müssen,
die den Dreck unter sich aufwischen wollen.
Ach, Sie meinen das
klingt irre und dystopisch und würde niemals eintreten? Dann denken
Sie einmal kurz nach über all das, was bis vor zehn Jahren noch als
irre und dystopisch abgetan wurde. Es könnte schneller passieren,
als wir drücken können.
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