Video: Mexikanisches CJNG-Kartell führt seine Armada an Armee- und Polizeifahrzeugen vor


(Bildschirmfoto)


Ausgerüstet wie ein Erste Welt Land...


Bei Reddit macht gerade ein undatiertes Video die Runde, auf dem das mexikanische CJNG-Kartell seinen Fuhrpark vorführt. Das beeindruckende daran ist die hohe Qualität der Ausrüstung, sie könnte auch direkt aus einem Depot eines US-amerikanischen Sondereinsatzkommandos stammen.



Es handelt sich dabei um eine nicht zu übersehende Machtdemonstration gegenüber dem mexikanischen Staat unter Präsident Lopez Obrador, aber auch gegenüber anderen Kartellen, mit denen sich CJNG um Schmuggelrouten und auch immer mehr um Territorium streitet. Die im Video wie eine kasernierte Polizei auftretenden Kriminellen zeigen klar an wohin die Reise geht.

Man sieht sich nicht mehr nur als Organisation, die jenseits staatlicher Hoheitsrechte agiert und auch nicht mehr als Staat im Staat über die Absicherung der eigenen Interessen über Terror und Korruption. Vielmehr sieht man sich als ein eigenes Staatswesen mit eigenen Symbolen, eigenen Behörden, eigenem Territorium, eigenem Recht und letztlich auch einem eigenen Volk, wenn man die von den Drogengeldern lebenden Menschen und ihre Familien als solches zählt. Mit „Santa Muerte“, dem heiligen Tod, beten viele der katholisch sozialisierten Kriminellen sogar eine eigene Schutzheilige an.

Das CJNG-Kartell ist dabei längst nicht das einzige Kartell mit derartigen und in Richtung einer eigenen Staatlichkeit gehenden Machtansprüchen. In den Weiten der durch den mexikanischen Zentralstaat kaum kontrollierbaren Hochebene kämpfen mehrere Kartelle um den Status als neue „Hegemonialmacht“, nachdem der Mexikanische Staat über die Jahrzehnte des quasi-Bürgerkrieges in die Untätigkeit zerrüttet wurde. Mit dem Tempelritterkartell gibt es heute sogar eines, das sich eine dezidierte sozialpolitische Komponente gab und sich bewusst in einen größeren historischen Zusammenhang stellen will.

Die beiden bekanntesten Kartelle wiederum sind vermutlich MS-13 und die Los Zetas, von denen insbesondere MS-13 auch in den USA Fuß fassen konnte. Deren Macht in Nordamerika ist inzwischen so groß, dass die Trump Regierung die Aktivitäten des Kartells als Terrorismus einstufen ließ, um entsprechende Maßnahmen gegen deren illegales Treiben ergreifen zu können. Der bislang größte Erfolg war die kürzliche Inhaftierung mehrerer Bosse des Kartells durch US-Srafverfolgungsbehörden.

Während Trump sich am nordamerikanischen Augiasstall abarbeitet dürfen wir in Eurpa und Deutschland gespannt sein, wie sich das Phänomen mafiöser Strukturen und Kartellen mit Machtanspruch bei uns entwickeln wird. Einige Mainstream Medien klappern ab und zu bereits mit den Zähnen ob der Vorstellung, dass sie auch zu uns kommen könnten.

Sollten die USA weiterhin Erfolge erzielen beim Kampf gegen die Kartelle in ihrer Hemnisphäre, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich die Kartelle mit Europa ein neues Betätigungsfeld suchen könnten, das gleichsam zu ihrem Schutzraum werden könnte.

Falls es tatsächlich dazu kommt, dann werden wir bald schon mit Wehmut an das gute Benehmen von N‘Dragenta und den Abu-Chakers zurückblicken im Angesicht der rohen Brutalität, mit denen die lateinamerikanischen Kartelle ihren Machtanspruch zu unterstreichen pflegen. Selbst die Schwarze Axt aus Nigeria als dem bislang heftigsten Vertreter der hiesigen Unterwelt könnte gegen sie das Nachsehen haben.



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