Warum berichten die Staatsmedien nicht über Martina Renners Antifa-Eklat im Bundestag?

Fräulein Renners Gespür für Extremismus (Bildquelle)

Am Freitag kam es im Bundestag zu einem Eklat, als Martina Renner von der Linksfraktion bei ihrer Rede sichtlich einen Pin der Antifa am Revers trug. Wolfgang Kubicki griff ein und verwarnte Renner, weil es das Abzeichen einer einschlägig linksextremistischen und gewaltaffinen Gruppierung sei. Linke Politiker und Medien verteidigten Renner daraufhin, während die FDP sich auf Kubickis Seite schlug, da die Antifa vom Verfassungsschutz als etwas bezeichnet wird, was eindeutig nicht in den Bundestag passt. So ziemlich jeder bekam die Auseinandersetzung mit und konnte sich eine Meinung dazu bilden – nur nicht all jene, die sich auf den Staatsfunk oder den linken Mainstream verlassen. Warum eigentlich?



Tote Hose von ARD bis ZDF



Niemand muss sich für Politik interessieren und niemand muss über Politik berichten. Wer dies aber macht, der sollte doch auch über die eher kleineren Hässlichkeiten kurze Berichte verfassen, da sie ganz einfach zum Bild gehören. Streiten sich dann noch zwei Politiker mit hohen Ämtern über die Deutungshoheit eines kontroversen Symbols, dann wird die Berichterstattung eigentlich zur Pflicht.

Insbesondere von den Staatsmedien sollte man das erwarten, haben sie doch genau diesen Informationsauftrag. Das mag manchmal langweilig und spröde sein, aber es gehört eben zu ihrem Auftrag.

Dennoch musste ich bei einer Recherche nach mehr oder weniger „offiziellen“ Quellen zu dem Eklat feststellen, dass keine einzige der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten darüber berichtet hat. Egal wo ich gesucht habe im Dschungel des 8 Milliarden Euro Klotzes fand ich zwar den ein oder anderen Artikel über Martina Renner, aber rein gar nichts zu ihrem Antifa-Pin und der nachfolgenden Auseinandersetzung mit Wolfgang Kubicki.

Möglicherweise gab es einen kurzen Bericht in der Tagesschau oder bei Klaus Klebers Abenderguss darüber. Darüber kann ich jedoch nichts sagen, da ich mir den Mist grundsätzlich nicht ansehe. Bei den textbasierten Meldungen allerdings konnte ich rein gar nichts finden. Nichts beim ZDF, keine Erwähnung bei Tagesschau.de, der staatliche Politsender Phoenix (sic!) schwieg sich darüber aus, der NDR als Haussender der Tagesschau brachte keinen Bericht und selbst beim nach wie vor konservativ angehauchte BR haute niemand in die Tasten zum Thema Martina Renner und ihrer Solidaritätsbekundung für den vermummten Baseballschlägereinsatz.

Fast schon schulterzuckend lässt sich feststellen, dass auch die Deutsche Welle wie auch die anderen der genannten nur dann über Marina Renner berichten, wenn es mal wieder darum geht, vor der ewigen „Gefahr von rechts“ zu warnen.



Tote Hose auch von SPON bis ZON



Von den größeren Mainstream Medien berichteten der Focus (rennerkritisch), der Tagesspiegel (rennerfreundlich) und die TAZ (Renner für den Friedensnobelpreis vorschlagend). Die übrigen dagegen, von denen es bekanntlich einige gibt, hielten sich ebenso vornehm zurück wie es die Staatsmedien taten. Zeit und Spiegel Online warnen mit Martina Renner, aber nicht vor ihr, die Suchfunktion der Sueddeutschen ist völlig unbrauchbar und bringt Leichtathletik anstelle von Politik, N-TV zeigt rechte Waffenarsenale aber keine linken, und bei der Mainstream Schleuder mit dem „t“ gibts Lübcke, Zschäpe und die Uwes, aber keine Verbindungen zur Antifa.

Was ist da nur los? Ansonsten berichten sie bekanntlich ebenso über jeden Pfurz, der seinen Weg an die Freiheit findet. Aber da ist nichts, rein gar nichts. Nicht einmal Beifallbekundungen geben sie zum besten, wie ich es ihnen zugetraut hätte. Von Prantl bis Lobo, ein Schweigen im Walde.



Die Antwort ist banal und beleidigend und zeigt, wie gefährlich Monopole sind



Zwei Gründe scheint es zu geben für die weitgehende Funkstille über den Eklat in den privaten Mainstream Medien und die gänzliche Dunkelheit im staatlichen Mediensektor.

Der erste besteht darin, dass die Mainstream Medien allgemein, der staatliche Bereich aber im besonderen von linksextremistischen Akteuren unterwandert wurde. Patrick Gensing der „Faktenfinder“ der Tagesschau und Antifa Anhänger aus Leidenschaft ist Legende. Andere in der Regel weniger sichtbare Mitarbeiter mit eindeutig linksextremistischen Affinitäten sind ebenso bekannt.

Ein linksextrem durchsetzter Staatsfunk berichtet ganz einfach nicht über potenziell negative Aspekte des Linksextremismus. Das ist so selbstverständlich, wie es für die Alkoholindustrie selbstverständlich ist, nur über das erste Beck‘s auf dem Schiff zu berichten, nicht aber über das achte, wenn der erste über der Reling hängt. Die gänzliche Abwesenheit auch nur eines kleinen Stummels einer Meldung über die Situation im Bundestag mit Renner und Kubicki und dem Antifa-Pin ist damit letztlich nur eine weitere Bestätigung der vorherrschenden Gesinnung des proper gefütterten Staatsfunks.

Es gibt aber noch einen zweiten Grund und er ist – abgesehen von der Zwangsfinanzierung der öffentlich-rechtlichen Anstalten – noch wesentlich bedenklicher als die linksextreme Ausrichtung der großen Medien.

Große Onlinemedien greifen gerne auf Agenturmeldungen zurück von AFP, DPA und anderen Spielern im Sumpf der Desinformation. Nicht selten gleichen sich die Falschmeldungen verschiedener Nachrichtenmedien aufs Haar, weil sie die Texte nicht mehr selbst schreiben, sondern für wenig Geld von einer der Agenturen erwerben.

Der Fall um den Antifa-Pin im hohen Haus beleuchtet das Problem mit diesem Berichterstattungsoligopol im Hintergrund der Informationsvermitlung ganz gut. Denn wenn die Presseagenturen keine Standardtexte vorfertigen, dann müssen die Medien selbst in die Tasten hauen, oder aber es wird nicht berichtet. Eigene Texte aber sind Unikate und kosten daher bei weitem mehr Geld als eine Agenturmeldung, von der eine angefertigt wird, deren Preis dann durch zwanzig Kunden geteilt werden kann.

Eventuell habe ich den ein oder anderen Agenturbericht übersehen, bei meiner Suche nach Agenturmeldungen über Martina Renners Bundestagseklat jedoch hatte ich exakt null Treffer. Keine einzige Agentur erachtete die Situation als berichtens- oder vermarktenswert und so hatte keine der Mainstream Medien mit dem Zwang zum Rotstift eine billige Quelle für einen Bericht. 

Ich vermute sehr stark, dass es zwar nicht das entscheidende Argument gegen die Berichterstattung darüber war, aber durchaus in relevanter Weise dazu beitrug. Wer von dem linken Mainstream Medien berichtete, wie etwa der Tagesspiegel oder die TAZ, der war vor allem ideologisch motiviert, wie es auch Pi-News oder Jouwatchauf der anderen Seite waren. Halbwegs neutrale Berichte darüber aber sind rar.

Bei den privaten Medien lässt sich die weitgehende Ignoranz des Zwischenfall (fast) entschuldigen. Schwerwiegender ist da schon der Totalausfall seitens der Agenturen, die mit dem Füllen dieser Berichterstattungslücken eigentlich ihr Geld verdienen. Ihr ideologisches Treiben schwingt in der Arbeitsverweigerung wahrnehmbar mit.

Unentschuldbar jedoch ist die völlige Abwesenheit von Berichten in den Staatsmedien. Wenigstens loben hätte Patrick Gensing seine Gesinnungsfreundin Renner können. „Um der Sache Willen“ hat er sich das aber wohl nicht getraut.
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