Nützliche Idiotin im Gespräch mit einem abgehärteten Ideologen (Bildschirmfoto) |
Zunächst einmal ein großes Dankeschön an die vielen Leserzuschriften mit Tipps zum Clip von Christan Lüdke. Als GEZ-Abstinenzler bin ich überhaupt nicht mehr informiert wer gerade angesagt ist im Staatsfunk, sei es als Moderator oder als Experte. Dank der Aushilfe durch die Zuschriften bin ich nun aber informiert und kann dem Rest berichten, was der Herr Lüdke sonst noch zu analysieren hat über die Psyche der jüngeren Bereicherungsfachkräfte unter den „noch nicht so lange Dalebenden.“ Das sich daraus ergebende Bild ist leider bezeichnend für den Zustand und die Probleme unserer Gesellschaft.
Christian Lüdke, die mainstream-mediale Universalwaffe der psychologisierten Dekonstruktion
Der in NRW ansässige
Lüdke betreibt in Essen ein Unternehmen
für Trauma-Beratung, das Dienstleistungen sowohl für andere
Profis im Geschäft anbietet, die mehr lernen wollen zum Thema, als
auch für Endkunden, die ihr Trauma loswerden wollen.
Im Nebengeschäft
arbeitet er fleißig dem WDR und anderen öffentlich rechtlichen wie
privaten Sendern zu, denen er immer wieder zu den unterschiedlichsten
Themen seine professionelle Meinung als Psychotherapeut und
Kriminalpsychologe anbietet. Wie eine kurze Suche im Internet ergibt,
tingelt Lüdke mindestens schon seit 1999 durch die
unterschiedlichsten Sendungen wie etwa bei VOX, wo
man sogar einen ausführlichen Lebenslauf über ihn findet und wo
es heißt, dass er seit Beginn der Karriere als TV-Experte in über
800 TV Beiträgen auftrat.
Das ist eine überaus
imposante Zahl, kommt es doch fast einem Auftritt pro Woche gleich.
Es ist daher fast schon als eine Bildungslücke auf meiner Seite
bezeichnen, dass er bei mir bislang namentlich noch nicht hängen
geblieben ist. Mea Culpa!
Er scheint auch ein
ausgewiesener Experte in der Materie zu sein. Zumindest stammen von
ihm „zahlreiche Fachartikel und [er] schrieb mehrere Bücher, unter
anderem ‚Wo
ist das Paradies‘, ‚Der kleine Samurai Mio Mio Mausebär‘ und
‚Wenn die Seele brennt‘ “, wie es bei VOX über seine
literarische Tätigkeit heißt.
So ist es dann auch
kein Wunder, dass er von den deutschen Fernsehsendern regelmäßig
nachgefragt wird, wenn wieder einmal ein psychologischer Abgrund
erklärt werden muss, wobei es nicht nur das Fernsehen ist, wo Lüdke
seine Meinung kundtun darf, auch die Bildzeitung hatte schon ein
Interview mit ihm im Angebot.
Damals bei der Bild
ging es nicht um eine Gruppenvergewaltigung, sondern um den German
Wings Absturz über Frankreich. Lüdke erklärt darin den Lesern ,
dass der Todespilot Lubitz „eine unglaubliche Aggression und einen
Wutstau in sich“ getragen haben muss und er andere mitleiden lassen
wollte. „Ich muss einmal im Leben ernst genommen werden, dann kann
man nicht an mir vorbeischauen. Es gibt Verhaltensänderungen“, so
der größere Zusammenhang den Lüdke erkennt.
Hier taucht dann
auch gleich sein professionelles Lebensmotto auf: Es kann passieren,
muss aber nicht. Alternativen sind immer möglich, man muss es nur
rechtzeitig bemerken und dann kann man umsteuern, indem man vorhandene Traumata, die zum Fehlverhalten führen einfach wegdiskutiert. Lüdke erwähnt es
nicht extra, aber natürlich wissen wir alle, dass es vor allem
Profis wie er sind, die es rechtzeitig bemerken und umsteuernd eingreifen können.
Sollte es dann aber doch einmal passieren - also der Amoksuizid oder
die Gruppenbereicherung - weil Lüdke gerade in der Maske saß für
das nächste TV Interview, dann hat er
hinterher immer noch genügend psychologische Erklärmunition zur
Verfügung, um die Tätern von ihrer Schuld zu entlasten und um den
Opfern - oder im Zweifel den Hinterbliebenen - das gute Gefühl zu
geben, dass im Großen und Ganzen doch nur etwas allzu menschliches
vorgefallen ist, dass so etwas schlichtweg zum Leben dazu gehört und man sich besser daran gewöhnt.
Eine Meinung von vielen, oder doch die quasi-offizielle Position der öffentlich-rechtlichen?
Wäre das WDR
Interview ein – Vorsicht Reizwort – Einzelfall gewesen, hätte
Lüdke also kein Dauerabo fürs TV-Expertentum, dann wäre es
durchaus legitim gewesen, seine Version über die Täterabsichten,
Therapiemöglichkeiten und Konsequenzen für das Opfer als
Zugeständnis des öffentlich-rechtlichen Regionalsenders an die
Meinungsvielfalt abzutun.
Nun aber ist klar,
dass Lüdke
nicht nur im WDR seine „alles-halb-so-wild“ Meinung zur
Gruppenvergewaltigung durch „bulgarische“ Jugendliche an einer
jungen Deutschen in den Äther blasen durfte. Vielmehr gab er
selbiges am Tag danach mehr oder weniger wortgetreu auch in
der ARD zum besten. Aus diesem Grund müssen wir davon ausgehen,
dass es sich hierbei um die quasi-amtliche Position auch der
öffentlich-rechtlichen Sender handelt. Denn ansonsten hätte man ihn
nicht ein zweites Mal befragt und dann noch für ein größeres
Publikum, sondern vielleicht jemand anderes mit einer anderen
Ansicht.
Oder wurden etwa
auch andere Experten zum Thema befragt, die eine Gegenposition zu
Lüdkes Ansichten vertraten?
Das ist eine
wichtige Frage, denn auch hier wieder der Hinweis: Ich schaue mir den
GEZ-Müll schon lange nicht mehr an. Daher kann ich nicht beurteilen,
ob er wirklich der einzige war. Vielmehr ist es eine starke Vermutung
meinerseits, die in Zeiten, in denen selbst die Werteunion offen als
indiskutabel „rechts“ und implizit als „extremistisch“
bezeichnet wird, nicht allzu abwegig scheint.
Trotz dieser kleinen
Schwäche möchte ich im folgenden - auch aufgrund der
mimosenhaften Reaktion auf Kritik an seinen Äußerungen - auf das
größere Problem hinter den professionellen Ansichten von Personen
wie Lüdke eingehen. Denn wir haben ein Problem in diesem Bereich und
zwar ein fundamentales, weil die von
Lüdke vorgetragene Perspektive nicht nur nachweislich falsch ist, sie inzwischen aber trotzdem nicht nur im
psychologischen Bereich zum Mainstream gehört, sondern auch medial
und politisch.
Die Auswirkungen daraus sind immens und sie lassen sich täglich in den Berichten über die ausufernde Kriminalität und Gewalt ablesen.
Die Auswirkungen daraus sind immens und sie lassen sich täglich in den Berichten über die ausufernde Kriminalität und Gewalt ablesen.
„Abweichende Verhaltensweisen“ - Prägnante Stellen in Lüdkes Interview kommentiert
Kommen wir nun zu
einer näheren Analyse von Lüdkes Äußerungen im WDR und am Tag
danach bei der ARD. Meine Kritik wird sich dabei an der Version bei
der ARD orientieren, da er da eine zweite Chance hatte und ein paar
der dubiosesten Äußerungen wegließ. Ich möchte nur das
beurteilen, zu dem er auch beim zweiten Mal steht.
Die Unterschiede
zwischen beiden Versionen insgesamt sind marginal, interessant ist
jedoch, dass sich Lüdke in der ARD Version deutlich verhaltener
dafür ausspricht, dass es schon nicht so schlimm gewesen sei für
das Opfer. Es könnte also sein, dass man den Aufschrei jenseits des
Mainstreams bemerkt hat und Lüdke darum bat, das Leben mit dem
Trauma im Gepäck nicht mehr ganz so rosig darzustellen.
Die
entscheidende Äußerung im WDR Interview, die später bei der
ARD nicht mehr fiel, mag zwar die prägnanteste gewesen sein und sie
fand völlig zurecht ihre Aufmerksamkeit. Allerdings ist es bei
weitem nicht das einzige, was man bei Lüdkes therapeutischen Ansatz
fundamental kritisieren muss - nicht kann, muss! (Mehr zu diesem
kleinen konditionalen Unterschied weiter unten.)
- Lüdke sagt (1:08): „Kein Kind kommt böse auf die Welt.“
- Mein Senf dazu: Dahinter steckt die sogenannte „blank-slate“ Theorie, nach dem jeder Mensch bei der Geburt zunächst unbeschrieben ist wie ein leeres Blatt und später erst zu dem gemacht wird, was er ist. Das ist erwiesenermaßen falsch. Gegenbeiweise gibt es genug, wonach der Mensch genetisch auf die Grundzüge seines Charakters festgelegt ist. Lüdke besteht trotzdem darauf und er erwähnt es sogar gleich zu Beginn. Es muss ihm also wichtig sein.
- Lüdke sagt (1:45): „Ich halte nichts von früheren Strafen. Es sollten Alternativen geschaffen werden. Maßnahmenpläne, die einen Erziehungsauftrag erfüllen.“
- Mein Senf dazu: Worin liegt der Unterschied zwischen einer Strafe und einer „Alternative“? Es sind Begrifflichkeiten, die ganz bewusst schwammig gehalten werden, damit man ich auch bloß nichts konkretes darunter vorstellen kann. Dazu stellt sich die Frage, inwiefern eine Strafe nicht gleichzeitig ein Erziehungsinhalt sein soll. Die komplette Antwort ist reines, inhaltsleeres Framing. Sehr schwach auch von der Moderatorin, dass sie nicht nachhakt.
- Lüdke sagt (1:57): „Sie [die Maßnahmenpläne] sollen auch angeordnet werden können.“
- Mein Senf dazu: Genauso wie Strafen Erziehungsmaßnahmen darstellen, so sind Anordnungen nichts anderes als Befehle. Lüdke mag beides nicht und so würde es mich nicht wundern, wenn bei ihm auch Krieg zu Frieden würde und Freiheit zu Sklaverei.
- Lüdke sagt (2:02): „[Sie, die Täter in Therapie, sollten] sich Werte entwickeln.“
- Mein Senf dazu: Was, wenn sie schon Werte haben, die sich jedoch sowohl fundamental von Lüdkes Werten unterscheiden und den seinen diametral entgegen stehen, dass sie sich nicht in Einklang miteinander bringen lassen? Oder anders gefragt: Was, wenn die blank-slate Theorie doch falsch ist? Wird dann im Zweifel doch zugeschlagen?
- Lüdke sagt (2:04): „Es ist besser zu erziehen als zu bestrafen.“
- Mein Senf dazu: Noch einmal, Herr Lüdke: Die Strafe IST eine Art der Erziehung! Der Mann bastelt sich einfach seine eigenen Definitionen zusammen und hält sich dann für besonders schlau.
- Lüdke sagt (2:13): „Ich würde denen erstmal Gelegenheit geben, Einsicht zu bekommen.“
- Mein Senf dazu: Und was wenn sie nicht wollen? Was, wenn die Täter plötzlich beschließen, Herrn Lüdke die Gelegenheit zu geben, Einsicht in ihre Weltanschauung zu bekommen – mit ihren Fäusten?
- Lüdke sagt (2:18): „Die Einsicht ist Voraussetzung, um überhaupt eine Verhaltensänderung zu bewirken.“
- Mein Senf dazu: Nochmal, was ist wenn diese nicht eintritt, oder erst dann, wenn sich das Opfer des dreißigsten Raubüberfalls zu wehren weiß und dem traumatherapierten Täter einen Schädelbasisbruch verpasst?
- Lüdke sagt (2:38): „Freiwilligkeit ist natürlich eine ganz wichtige Voraussetzung.“
- Mein Senf dazu: Und nochmal, der Mann setzt etwas voraus, das nicht gegeben ist. Was, wenn plötzlich fünf Prozent der Bevölkerung freiwillig nicht mitmachen wollen und auf jeden Überzeugungsversuch mit roher Gewalt reagieren, weil sie eine anderer Art von Regelsystem folgen?
- Lüdke sagt (2:43): „Wenn das [die Freiwilligkeit] nicht gegeben ist, dann sind natürlich die Jugendämter gefragt.“
- Mein Senf dazu: Also doch… Zwang? Beim wievielten Mal denn? Nach dem dritten Raub? Nach der achten Vergewaltigung? Oder erst dann, wenn ein wichtiger Partei- oder Gewerkschaftsbonze bereichert, Pardon, ausgeraubt wird?
- Lüdke sagt (2:46): „Sie [die Jugendämter] können gute Arbeit leisten, wenn sie die entsprechenden Informationen haben.“
- Mein Senf dazu: Und was wenn nicht? Was, wenn der für die psychologische Traumaberatung verantwortliche Eierkopf meint, dass den Ärmsten nur „die drei großen Zett fehlen“ (1:19) und es schon nicht so schlimm sein kann?
- Lüdke sagt (2:51): „Abweichende Verhaltensweisen“
- Mein Senf dazu: Das ist reinstes Neusprech. Zur Erinnerung, das Thema des Interviews lautet GRUPPENVERGEWALTIGUNG.
- Lüdke sagt (3:03): „Familienähnliche Situationen, wo man zusammen lernt, wo man zusammen spielt.“
- Mein Senf dazu: Bunter Spielenachmittag in Familienatmosphäre für brutale Gruppenvergewaltiger. Das ist Merkeldeutschland 2019. Für alle einsamen da draußen, jetzt wisst ihr wie ihr ein bisschen soziale Wärme und Aufmerksamkeit bekommen könnt.
- Lüdke sagt (3:09): „Es gibt immer Vaterfiguren, Mutterfiguren“
- Mein Senf dazu: Wie bitte?! Das überrascht mich dann doch, dass es das noch gibt. So eine klassische und „tradierte“ Rollenverteilung als Vorbilder für die kaputte Jugend hätte ich jetzt nicht erwartet in der psychologischen Nachbetreuung. Liegt es am Ende daran? Fehlt den Kindern zu Hause einfach nur eine positive Vaterfigur? Macht sie der Feminismus zu Monstern?
- Lüdke sagt (3:14): „Ok, es gibt Regeln, an die man sich halten kann.“
- Mein Senf dazu: Kann, nicht muss. Kann! Das wird sich nicht nur der Mohammed aus Aleppo merken, wenn es ihm in der Traumasitzung mitgeteilt wird.
- Lüdke sagt (3:52): „Man muss natürlich auch die Gesellschaft vor solchen Tätern schützen.“
- Mein Senf dazu: Indem man sie so lange gewähren lässt, bis sie sich fertig ausgetobt haben und dann freiwillig zum Spielenachmittag kommen? Wo ihnen dann erstmals eine Vaterfigur vorgestellt wird, die davor mühselig dekonstruiert wurde? Ach, ist das herrlich!
- Lüdke sagt (4:04): „Für eine junge Frau ist es das schlimmste, was man erleben kann.“
- Mein Senf dazu: Jetzt plötzlich also. Hier liegt auch der Kern des Unterschieds zum Gesabbel, das Lüdke im WDR zum Thema abgelassen hat. Es ist übrigens nicht das schlimmste. Das schlimmste für eine junge Frau wäre, wenn der Täter hinterher nicht bestraft wird, sondern belohnt mit einem regelmäßigen Spielenachmittag in der voll durchfinanzierten Jugendeinrichtung. (Tut mir leid, ich musste mir das Interview für den Artikel mehrmals intensiv anhören. Das ertrage ich nicht ohne Zynismus.)
- Lüdke sagt (4:14): „Es sind gute Fachtherapeutinnen und Therapeuten gefragt.“
- Mein Senf dazu: Vorhin Vaterrolle, jetzt wieder Gender. An der Stelle lohnt es sich, im Video einmal sein Gesicht genauer anzusehen, während er die Worte ausspricht. Neben einem sich leicht abzeichnenden verschmitzten Grinsen erkennt man in seinen Augen auch jede Menge Dollarzeichen.
Wirklich, was für
ein Müllinterview! Da das wirklich weh getan hat möchte ich an
dieser Stelle kurz auf die Spendenmöglichkeiten für meinen Blog hinweisen: Einmal per
Überweisung, einmal per
Krypto und einmal anonym
per Paysafecard. Das habe ich mir verdient!
Der postmoderne Sozialingenieur im Gewand des Psychologen
Das Interview
offenbart ohne Zweifel, heutige Psychologen wie Christian Lüdke sind
in erster Linie Sozialingenieure und damit Sozialisten in der ein
oder anderen Form und weniger Experten, die ihrem Fachbereich treu
dienen. Vermutlich ist es Lüdke und dem Rest nicht einmal mehr klar,
einfach weil sie zu tief in der Materie drin stecken.
Ihre Methode jedoch
folgt so eng dem linken Drehbuch, dass es fast unmöglich ist, den
Zusammenhang nicht zu sehen. Sämtliche klassisch linken wie auch
kulturmarxistischen Elemente treten in ihr auf und sie bilden ein
Amalgam, das auf den Genießer des Genres wirken muss, wie die
Flasche Rotwein nach dem gemeinsamen Kirchentagsgebet auf
Margot Kässmann: Süffig und fast schon zu viel des
Guten, aber nur fast.
Ohne Anspruch auf
Vollständigkeit, hier die Liste linker und kulturmarxistischer
Elemente in Lüdkes psychologischem Ansatz:
- Erstens, es wird dekonstruiert, bis ein eigentlich klarer Sachverhalt in Abhängigkeit zu einem oder mehreren größeren Faktoren gerät und als eigenständiges Faktum nicht mehr fassbar ist.
- Zweitens, diese Abhängigkeit führt zu einem eindeutigen Unterdrückungsverhältnis, in dem sich der vorige Täter als Unterdrückter nicht mehr anders wehren kann, als sich mit Gewalt zum gerächten Recht zu verhelfen.
- Drittens, nicht das Subjekt ist schuld, weil es eine schwere Kindheit hatte, sondern das Objekt ist im Zweifel schuld, da es die Situation mit der Traumatisierung des Täters falsch interpretiert hat.
- Viertens, mehr hilft mehr. Immer. Daher helfen auch mehr Therapiestunden stets mehr.
- Fünftens, die Irreführung des Publikums über die beliebige Neudefinition allgemein bekannter Begriffe, ohne das es den Zuhörern mitgeteilt wird.
- Sechstens, auf ein Scheitern des Ansatzes wird nicht mit einer Änderung der Methode reagiert, sondern mit der intensivierten Anwendung des gegebenen Ansatzes.
- Siebtens, es wird mit der blank-slate Annahme von einem theoretischen Idealzustand ausgegangen, der in der Realität nicht existiert.
- Achtens - das ideologie-genealogisch genau genommen Nulltens sein sollte - folgt auf die These in Form der Vernachlässigung des Täters die Gegenthese in Form der extremen Gewaltanwendung, worauf schließlich die Synthese folgt mit einer zum Scheitern verurteilten Therapie, da mit ihr das falsche Problem behandelt werden soll. Diese wiederum bildet im endlosen Dialektikprozess sich widersprechender Wahrheiten die nächste These, auf die sich als Reaktion des Scheiterns eine neue Gegenthese bildet, die sich niederschlägt in Form eines Rückfalls in die Straffälligkeit und so weiter...
Wenn ich es richtig überblicke, dann ist es das volle Spektrum postmoderner Errungenschaften, das der Mann dem traumatisierten Mehrfachstraftäter zukommen lassen und an die Öffentlichkeit verkaufen will.
Die Aushebelung der Gleichheit vor dem Gesetz und der Gleichheit in der Gesellschaft
Das große Problem
mit dem Ansatz der völligen Dekonstruktion ist ein offensichtliches.
Ein isolierter Tathergang wird so lange mit Kontext versetzt, bis er
nicht mehr greifbar ist und damit verschwindet. Ursache und Wirkung
können nicht mehr klar identifiziert werden. Das ist sowohl
problematisch für den Richter über die Straftat, als auch für das
Opfer, da es die Sühne und den Abschluss unmöglich macht, aber
letztlich ebenso für den Täter, denn er lernt nicht mehr, was
richtig und was falsch ist.
Vor allem die
Anwendung der vollständigen Dekonstruktion bei Ersttätern ist ein
großes Problem und auch eines, das genau genommen nicht logisch
nachvollziehbar ist. Logisch wäre bei einer Annahme der Gleichheit
aller Personen vor dem Gesetz, wie es unser Grundgesetz zwingend
erfordert, dass Straftäter einfach nur nach Maßgabe der Gesetze
bestraft werden, damit sie nach Beendigung der Strafe wieder
unschuldig sind. Denn wer bestraft ist, dessen Tat wurde gesühnt, so
dass die Gleichheit vor dem Gesetz wieder hergestellt ist.
Gleichzeitig endet mit der Strafe auch die gesellschaftliche
Abnormität des Täters, da dieser nun wieder wie jeder andere an der
Gesellschaft teilnehmen kann mit dem Impetus, dass es sich bei der
Tat um keine strukturelle Eigenschaft der Person handelt, sondern ein
einmaliger Ausnahmezustand war.
Erst wenn der Täter
ein zweites Mal straffällig wird, und vor allem ein zweites Mal die
selbe Straftat begeht, dann muss man sich ernsthaft die Frage
stellen, ob ein Täter strukturell über einen gestörten
Gemütszustand verfügt, also gesellschaftlich nicht gleichheitsfähig
ist. Oder um es mit Lüdke zu sagen, dass in ihm Liebe fehlt oder er
ein Trauma verinnerlicht hat, das er mit seinen Straftaten auf andere
überträgt und damit den öffentlichen Frieden dauerhaft stört. Es
ist diese Bestätigung der ersten Tat, die aus einem Versehen ein
System macht, das es psychologisch zu erfassen und zu behandeln gilt.
Will man dagegen
schon bei der ersten Straftat ohne die sichere Erkenntnis eines
vorhandenen Fehlersystems bei einer Person psychologisierend
eingreifen wie es heute offenbar gemacht wird, anstelle der Person als erstes mit einer klaren Strafe die Grenzen
des Machbaren zu zeigen, dann hebt man zum einen die
gesellschaftliche Gleichheit auf, was sich in der psychologischen
Gleichstellung von Täter und Opfer zeigt. Zum anderen hebt man damit
ebenso die juristische Gleichheit auf, da die einen (die möglicherweise ebenso traumatisiert sind) sich an ein
Gesetz halten und für dessen Beachtung genauso nicht bestraft werden
wie jene, die das Gesetz brechen.
Die Nichtbestrafung
von Ersttätern ist nicht weniger als ein Unrecht im dreifachen
Sinne. Ein solches Vorgehen bricht mit den Grundprinzipien des Rechts
genauso wie mit den Grundprinzipien der Gesellschaft und auch mit jenen der Psychologie. Auf der zwingenden Integrität aller drei jedoch
basiert eine funktionierende Gesellschaft, auf die übrigens auch
Personen wie Christian Lüdke angewiesen sind für das Führen eines funktionalen sozialen Lebens.
Auch im ptolemäischen Weltbild* hat alles gepasst
Mit der Aushebelung
der juristischen und psychologischen Grundprinzipien entsteht ein
Problem, das ebenso offensichtlich ist für alle, die sich der
Materie intuitiv nähern und nicht ideologisch. Es ist jenes, wonach
eine Strafe eine Wirkung auf den Täter hat und keine Strafe eine
andere. Wenn nun selbst ohne wiederholten Nachweis einer
strukturellen mentalen Fehlstellung auf eine Tat zwar möglicherweise eine
Verhandlung folgt, aber keine Strafe, dann wird der Täter sich das
merken. Künftig wird er zwar wissen, dass die Tat zwar vielleicht
illegal sein mag, aber falls er in die Verlegenheit kommt und sie
trotzdem wieder begeht, dann gehört es fortan zum Kalkül, dass eine
Strafe genauso unwahrscheinlich sein wird, wie das erste Mal.
Auch wenn es sich
dabei um einen bestechend einfachen Zusammenhang handelt, der nicht
nur strafrechtlich relevant ist, sondern beispielsweise auch bei
heißen und kalten Herdplatten vorkommt, so muss man in diesen Tagen
tatsächlich explizit darauf hinweisen. Denn sowohl der Herr Lüdke –
der in beiden Interviews explizit nein sagte zu einer Bestrafung der
Täter - wie vermutlich die meisten seiner Kollegen haben schon so
viel mit dem Dekonstruktionsduktus verbracht und wahrscheinlich nie
etwas anderes kennengelernt, dass sie so etwas nicht mehr sehen.
Die heutige
Psychologie, und das trägt Lüdke in seinen Interviews eindeutig
vor, besteht darin, die Perspektive der Täter so weit zu ändern,
dass sich auch ihre Logik verändert, wenn sie auf die Welt um sich
herum blicken. Das mag in vielen Fällen auch möglich sein, keine
Frage. Es mag etwas Zeit kosten und auch Geld, aber bei den meisten
setzt irgendwann vielleicht doch die Einsicht ein, etwas falsch
gemacht zu haben. Es gibt mit Sicherheit viele derartige
Positivbeispiele und ich bin mir sicher, auch Herrn Lüdkes Bücher
und Vorträge sind voll von ihnen.
Nur, was ist mit
jenen Fällen, in denen das nicht funktioniert? Was ist, wenn sich
einer wiederholt auf das Rhetorikspielchen einlässt und danach
trotzdem wieder klauen/rauben/vergewaltigen geht?
Es ist ein Szenario,
das die heutige Psychologie der Dekonstruktion nicht kennt. Denn diese baut
ausschließlich auf Gespräche, Perspektiven und Einsichten. Persistenter Widerstand,
Lug und Betrug oder schlichtweg Desinteresse kommen nicht vor als
menschliche Zustände und so gibt es in der postmodernen Psychologie auch keine Konsequenzen mehr. Sie wurden dekonstruiert, oder weniger
freundlich ausgedrückt: Der psychologische Werkzeugkasten wurde von
ihnen gesäubert.
Bestenfalls bekommt
man mitgeteilt, dass es sich um einen vernachlässigenswerten Rest
handelt, der auf rein gar nichts reagiert. Aber ist dem wirklich so?
Bei Jouwatch gibt es zum vorliegenden Thema der Gruppenvergewaltigung
in Mühlheim gleich zwei Artikel, die sich mit der Reaktion des
Täters auseinandersetzen. Einmal ein
Video mit pubertärem Geprahle und einmal die unmittelbare
Bestätigung, dass Lüdke als verantwortlicher Psychologe in diesem
Fall auf der Stelle versagt hätte: Es
ist nämlich ein Bericht darüber, wie sich die Mutter eines
Täters gegenüber der Öffentlichkeit nicht entschuldigend äußert,
sondern sich voll und ganz hinter den Sohnemann stellt.
Wer hätte das
gedacht? Der Herr Lüdke jedenfalls nicht.
Wie passt das
zusammen, mit der in den Interviews wiederholt vorgetragenen
Forderung, die Jugendlichen erst einmal ihren Eltern zu übergeben,
damit diese sie in die Schranken weisen können? Wie führt das zur
Reue die sich einstellen soll, wenn sich erst einmal die Perspektive
wechselt? Oder zählt ein tagelanges mediales Ausbreiten und
Anprangern der Tat nicht als Perspektivenwechsel?
Die völlige
Abwesenheit von Skrupeln bei vielen Tätern und auch bei ihrem Umfeld
heute, sei dies aus Trotz oder aufgrund der Weltanschauung, existiert
nicht mehr in der postmodernen Psychologie. Es werden bestimmte
Voraussetzungen angenommen, die in der Realität aber nur manchmal
auftreten und deswegen versagt die Psychologie bei der Behebung der
Missstände.
Wer darauf
aufmerksam macht, der bekommt entweder gleich einen „Nazi“
hinterher geworfen, oder er bekommt im besseren Fall mitgeteilt,
dass die Dekonstruktion der Täterperspektive eben noch nicht
abgeschlossen sei.
Denn möglicherweise
ist da ja noch zweites Trauma vorhanden beim Wiederholungstäter. Oder
ein neues Trauma. Oder ein Trauma, das entstand, weil beim
Dekonstruieren eines anderen Traumas etwas schief gelaufen ist. Wer weiß das schon in einer Welt, in der alles möglich ist, weil alles möglich zu sein hat?
Dieses Spielchen der
Dekontruktionspsychologie lässt sich endlos weiterspielen. Es ist
eine am Fundament des Ansatzes eingebaute Ausrede, ohne die dieser
Ansatz nicht existieren könnte, die ihn gleichzeitig aber zu einem
perfekten, weil geschlossenen Weltbild für all jene macht, die so
lange darin versunken sind, dass sie nichts mehr anderes kennen.
Daher der Verweis im
Zwischentitel auf Ptolemäus. Denn auch für Menschen, die glauben
wir leben auf einer flachen Erde, ergibt alles Sinn: Die Physik
funktioniert für Alltagszwecke, die Weltraumtechnik ist zu teuer und
zu leicht manipulierbar, als dass sie den schlagenden Gegenbeweis
liefern könnte und es lebt sich auch mit der Vorstellung einer
flachen Erde recht vorzüglich.
Vor allem aber haben
Menschen mit ptolemäischem Weltbild keinen Grund, mit einem Schiff
an den Rand der Erde zu fahren, um es sich selbst anzusehen. Es wäre
zwar ein machbarer Gegenbeweis für die flache Erde, wenn da kein Abgrund lauert, sondern lediglich die Umrundung der Erde erfolgt. Nur, was bringt dem
ptolemäischen Menschen die Fahrt an die Grenze der physischen Existenz - also jenseits des Risikos,
dort herunterzufallen?
Nichts. Ptolemäische
Menschen können ihr Leben glücklich und mit Sinn erfüllt leben,
indem sie sich ganz einfach nie weit weg von der Küste oder vom
Boden weg bewegen. Genau so verhält es sich auch mit der Psychologie
der Dekonstruktion, wie sie Christian Lüdke im Fernsehen als Experte
der Materie vertritt.
Alles in seiner
Psychologie ist verknüpft in einer endlosen Kette von Traumata. Es
gibt keinen Anfang und auch kein Ende.
Sollte es aber doch
einmal einige Einzelfällen geben oder einige tausend davon, zwischen
denen ein gemeinsamer dritter Zusammenhang gefunden werden kann
(Stichwort Islam oder in diesem Fall Zigeuner ohne
Integrationsinteresse), dann werden diese Gegenbeweise sofort
aufgelöst in der Säure der Aussicht auf jenes Geld, das aufgrund
von immer mehr Kundschaft mit dem Bedarf für eine Traumabewältigung
in die Kassen der Therapeutengilde gespült wird.
Eine
Scheinkausalität zur Aufrechterhaltung der dekonstruierten und
geschlossenen Traumakette ist dann im Zweifel schnell gefunden. Und
sei es einfach nur die „Hitze“, wie
niemand geringeres als unser Starpsychologe kürzlich
schlussfolgerte, als es letztens um die „hitzigen“ Szenen in deutschen Schwimmbädern ging, die es seit drei Jahren hierzulande immer öfters zu „erleben“ gibt.
Zum Glück kann man schon fast
sagen ist Lüdke nicht auch noch Historiker. Denn sonst müsste man Guido
Knopps Sendungen noch einmal komplett umschneiden und neu vertonen
mit der über allem stehenden These, wonach es damals nicht Hitler
war, sondern die Hitze, die den deutschen Männern ins Gemüt stieg
und sie in Richtung Schlachtfeld trieb.
Meine Schlussfolgerung über Lüdkes Eignung als Psychologe
Christian Lüdkes
Psychologie, da besteht kein Zweifel, ist unzweifelhaft tief
verwurzelt in der linken Ideologie und sie hat nichts, aber auch
wirklich rein gar nichts mit den Realitäten der menschlichen Psyche
zu tun. Wie oben beschrieben ist es deswegen geradezu beängstigend,
dass er seine Ansichten nicht nur unwidersprochen im Fernsehen von
sich geben darf, sondern es sich dabei um die quasi-amtliche Position
von Medien, Wissenschaft und Politik in Deutschland handelt.
Folgefehler daraus
sind zwingend und das ist ein großes Problem für uns alle. Denn
dieses Problem wird sich nicht wieder von selbst erledigen. Es neigt
aufgrund seines Einflusses auf die öffentliche Sicherheit und das
allgemeine gesellschaftliche Vertrauen vielmehr zur Eskalation.
Kommt dann noch
hinzu, dass immer mehr Menschen ohne Kenntnis der deutschen Sitten
und Gesetze in das Land kommen und zunehmend Einheimische die eingebaute
Unschärfe zwischen Tat und Sanktion ausnutzen, dann kann am Ende nur
der Zusammenbruch der rechtlichen Ordnung stehen, bevor es in einem
neuen System - dann ohne das kulturmarxistische Psychologisieren und
(Un-)Rechtsprechen - eventuell wieder besser wird.
Zweifellos steht
damit fest, dass Christian Lüdke und seinesgleichen schuld sind am
Zusammenbruch unserer Gesellschaft und das perfide daran ist: Je
schlimmer es wird, desto mehr verdienen sie daran.
Für alle die es bis hierher durch geschafft haben, Chapeau! Das war zum Lesen sicherlich ähnlich anstrengend wie es das Schreiben war.
Trotzdem, hier noch eine kleine weiterführende Leseempfehlung, die ebenfalls aus meiner Feder stammt: "Postmodernismus in aller Kürze erklärt". Das Heftchen lohnt sich für all jene, die oben bei der Liste mit Kulturmarxistischen Elementen in Lüdkes Interview darüber gestaunt haben, wie extrem dessen professionelle Arbeit davon durchsetzt ist. Tatsächlich ist der Kulturmarxismus heute allgegenwärtig in den Köpfen und Taten unserer Eliten. Jeder sollte daher wissen, um was es sich bei dieser Ideologie wirklich handelt.
*Ptolemäus, klärte mich eben ein Leser auf, war der Mann für das geozentrische Weltbild, nicht für die Flache Erde. Ich bitte über den Fehler hinwegzusehen:-)