Demokratische Partei rückt seit 30 Jahren immer weiter in die linksextreme Ecke + seltsame Korrelation mit deutschen Kanzlern


(Bildquelle)
Man muss heutzutage vorsichtig sein bei politikwissenschaftlichen Studien, vor allem wenn sie die eigene Meinung bestätigen und dann auch noch in nach links gerückten Mainstream Medien verbreitet werden, das vorweg. Im Economist erschien gerade ein Artikel über eine Studie aus Stanford zu den ideologischen Verschiebungen bei US-amerikanischen Politikern, die einen Einblick darin gibt, warum die Politik in den USA (und auch bei uns) immer mehr am Rad dreht und sich vom mittigen Konsens verabschiedet hat.



Die (nicht-)linke Vorgeschichte der Demokratischen Partei



Bis in die 1960er Jahre war die vor allem in den Südstaaten der USA verwurzelte Demokratische Partei nicht wirklich eine linke Partei. Zu viele konservative Weiße mit teils noch rassistischen Weltvorstellungen hielten die Partei wirtschafts- und sozialpolitisch relativ mittig, auch wenn die Partei von Roosevelt (New Deal) selbst immer schon etatistische Anklänge hatte. Als es dann aber in der Zeit des demokratischen Präsident Johnson zur Bürgerrechtsbewegung kam und schließlich die noch immer vorhandene Diskriminierung von Schwarzen bundesgesetzlich verboten wurde, da traten aus Protest viele der konservativen rassistischen Südstaatenweißen aus der Partei aus.

Im Ergebnis bekam die Partei dadurch eine linke Schlagseite, die nicht nur bis heute weiterexistiert, sondern sich trotz der breiten ideologischen Aufstellung der Partei in den letzten 30 Jahren massiv verstärkt hat.



Mit jedem demokratischen Präsidenten rückte die Linke weiter nach links



Die Grafik aus dem Titel beginnt im Jahr 1980 und sie zeigt die Verteilung der ideologischen Wertvorstellungen der Parteikandidaten für das Repräsentantenhaus (blau = Demokraten; rot = Republikaner). Die darin analysierten Politiker sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht in das Unterhaus eingezogen, sondern es handelt sich dabei nur um die Kandidaten. Dabei es üblich, dass Politiker der beiden großen Parteien in jedem Wahlkreis die besten Aussichten haben und das Rennen zwischen den beiden abläuft.

Die klare Verschiebung der linken Seite nach links zeigt also nicht die ideologische Verteilung in den beiden Parteien im Repräsentantenhaus selbst an, sondern die ideologische Verteilung bei deren Vorauswahl. 

Interessant wird es, wenn man die Verschiebungen verknüpft mit den jeweils regierenden Präsidenten:


Man sieht klar, dass die Republikanerkandidaten in den letzten 30 Jahren nur sehr leicht nach rechts gerückt sind, sie ihre Ideologie also nur leicht angepasst haben, was wie ich vermute eine Reaktion auf die Entwicklung der linken Seite zurückzuführen ist, die sich bei weitem stärker ideologisiert hat.

Bei den Demokraten fällt auf, dass es keine gerade Linie nach links ist, sondern viele Teilstrecken. Wohnte im Weißen Haus ein Republikaner, dann gab es keine Veränderung der durchschnittlichen Mentalität. Sobald allerdings ein Demokrat an der Macht war, da rückte der durchschnittliche Demokratenkandidat signifikant nach links, wobei es hinterher mit einem Republikaner an der Macht nicht wieder zu einer Rückkehr zur Mitte kam.

Das erste Mal kam es dazu unter Bill Clinton, danach – das ist die Ausnahme der Regel – ebenfalls kurze Zeit auch unter dem rechten George W. Bush, wobei es in dieser Zeit auch bei den Republikanern vorübergehend eine leichte aber merkliche Linksverschiebung gab (siehe der Kreis). Ich würde sagen, dass es sich dabei um die Auswirkungen des Irakkrieges und der nachfolgenden inkompetenten Regierungsleistung handelte, wie beispielsweise der Reaktion auf den Hurrikan Kathrina im Jahr 2005 und den Ausbruch der Finanzkrise 2007.

Während die Republikaner unter den Wahlkandidaten danach aber schnell wieder zur ideologischen Tagesordnung übergingen setzte mit der Wahl des Demokraten Barack Obama eine massive und konstante Linksverschiebung ein.

Heute ist der durchschnittliche Kandidat der Demokratischen Partei deutlich im linken bis sozialistischen Lager angesiedelt und buhlt dadurch letztlich vor allem um Wähler am linken Rand. Der durchschnittliche Kandidate der Partei heute wäre im Jahr 1980 und selbst noch zur Zeit von Bill Clinton nie in die engere Auswahl gekommen, sondern als linksextrem wahrgenommen worden.

 Zwei besonders bekannte Beispiele für die dezidierte linke Haltung in der Demokratischen Partei heute sind der sich selbst als „Demokratischer Sozialist“ bezeichnende Bernie Sanders (ideologisch in etwa auf der Höhe der deutschen Linkspartei), der bei der letzten Präsidentschaftswahl auf demokratischer Seite sogar in die engere Auswahl kam. Das zweite Beispiel der von der internationalen Mainstream Presse hochgeschriebene „Shooting Star“ Alexandria Occasio-Cortez, die ideologisch mit Nikolas Maduro verheiratet sein könnte.

Auf den amerikanischen Wähler, der wie überall politisch eher mittig angesiedelt ist und mit dem großen Umverteilungsversprechen nicht wirklich viel anfangen kann, wirkt das in etwa wie ein länger nicht mehr gereinigtes Dixiklo.

Nachdem das Repräsentantenhaus bis in die 1960er Jahre wechselnde Mehrheiten sah zwischen den beiden Parteien und danach im Zuge der erfolgreich verlaufenden Bürgerrechtsbewegung die Demokraten über eine strukturelle Mehrheit verfügten, so kam es unter Bill Clinton zu einem Wechsel der Vormachtstellung. Die politische Linke rückte damals deutlich nach links, während die konservative Seite konstant ihre Linie hielt und so wechselten viele Wähler knapp links der Mitte das Lager.

Angesichts der heute noch viel extrem linkeren Ausrichtung der demokratischen Parteien kann man damit rechnen, dass die Republikaner die im November anstehenden Wahlen deutlich gewinnen werden und bald schon über eine noch viel größere strukturelle Mehrheit verfügen werden als heute bereits.



Der Schwenk nach Deutschland



Für uns hier in Deutschland fällt aus dieser Studie und der obigen Grafik ebenfalls etwas Erkenntniswertes ab. Nimmt man an, dass die deutsche Politik und die allgemeine öffentliche Meinung in signifikanter Weise auch aus den USA beeinflusst (wenn nicht gar bestimmt) wird, dann lassen sich anhand der Linksverschiebung der US-Linken Rückschlüsse ziehen auf die Linksverschiebung der Politik in Deutschland im allgemeinen.

Hier die deutschen Bundeskanzler und ihre Regierungszeit in der grafischen Aufbereitung:


Natürlich sehen wir hier nur Korrelationen und keine Kausalitäten und wie zu Beginn erwähnt müssen wir aufpassen bei politischen Studien, da sie meist mehr Ideologie als Wissenschaft beinhalten. An der Grafik wird aber doch sehr deutlich, dass die Kanzlerwechsel in Deutschland fast noch besser zur Linksverschiebung der US-Demokraten passt, als die Abfolge ihrer eigenen Präsidenten.

Kohl blieb an der Macht, bis Clinton es sich im Weißen Haus gemütlich gemacht hatte und es zum ersten Linksruck im linken Teil des politischen Amerika kam. Dann kam der SPD Mann Schröder an die Macht in Berlin und er blieb so lange, bis George W. Bush sein Land vorübergehend von sich weg politisch nach links trieb. Und nach dem Abgang von Bush, auf den mit Obama wieder ein dezidiert linker Mann folgte, driftete die US-Linke endgültig ab nach ganz links und niemand fühlt sich an der Macht in Deutschland seitdem wohler als die unzweifelhaft linkeste Kanzlerin, die Deutschland jemals hatte.

Das schräge dabei ist, dass wenn man diese Korrelation als Kausalität begreift, dann wird es uns in Bezug auf Merkels Abgang nicht viel bringen, wenn die US-Demokraten aufgrund ihrer linksextremen Haltung immer mehr Boden verlieren. Vielmehr müssten die Demokraten demnach wieder in Richtung Mitte rücken, damit wir Merkel endlich loswerden.

Ich finde, das ist ein wirklich seltsamer (Schein-)Zusammenhang und ich wüsste zu gerne, ob etwas hinter diesem Phänomen stecken könnte und wenn, was es ist. Könnte es am Ende womöglich die Stasi sein, die sich mit der US-Linken vernetzt und sie unterwandert hat?
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