Warum die Revolution in Deutschland von unten (und vom Land) kommen muss

 Wütende Demonstranten aus der US-Kleinstadt Springfield (30.000 Einwohner) (Bildquelle)

Parallel zu den Ereignissen die das Land erschüttern spitzt sich die politische Lage in Deutschland immer weiter zu. Die Medien hetzen, die Regierung lügt und die Menschen drängen auf die Straßen. Trotzdem aber ist es angesichts der Nachrichtenlage viel zu ruhig und es wird noch einige Zeit dauern, bis die kritische Masse für Veränderungen erreicht ist. Den Grund dafür sehe ich in der Verteilung der Bevölkerung auf viele Klein- und Mittelstädte und den Wahlpräferenzen der Menschen in den wenigen Großstädten.



Deutschland ist nicht Frankreich, sondern strukturell förderal und kleinteilig



Im Großraum Paris, dem mit Abstand wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Zentrum Frankreichs leben offiziell über 12 Millionen Menschen, also mehr als jeder sechste Franzose. Im Vergleich dazu leben in Berlin, der größten Stadt Deutschlands gerade einmal 3,5 Millionen Menschen oder einer von 23 Deutschen.

Das ist ein bedeutender Unterschied, zumal Berlin politisch zwar mächtig sein mag, allerdings viele Kompetenzen wie jene über die Polizei mit den Bundesländern teilen muss. Wirtschaftlich ist Berlin sogar im europäischen Vergleich ein nachrangiger Standort.

Wer in Frankreich erfolgreich eine Revolution oder einen friedlichen institutionellen Wandel herbeiführen will, der muss Paris erobern und erobert damit Frankreich. Wer selbiges dagegen in Deutschand erreichen will, der wird nicht weit kommen mit Berlin. Um auf eine Masse zu kommen wie sie Paris darstellt, dann muss man schon die größten 20 Städte Deutschlands zusammenzählen.

Der Niveauunterschied zu den traditionell revolutionär(er) als wir gestimmten Franzosen könnte kaum größer sein.



Wenige Großstädte sind links, viele Mittelzentren sind es nicht



Es ist eine bekannte Tatsache, dass im städtischen Milieu Deutschlands gerne links und grün gewählt wird und dieser Zeitgeist aktuell auch die ehemals konservative CDU infiziert hat, wodurch die Politik des ganzen Landes in eine linksgrüne Schieflage geriet.

Je kleiner eine Stadt dagegen ist, desto weniger links ist deren politische Zusammensetzung. Dies ist auch in Frankreich nicht anders, wobei der große Unterschied in Deutschland darin besteht, dass es bei uns viel mehr mittelgroße Städte gibt. Vom brutto Volumen seiner Volksvertreter auf allen Ebenen ausgehend ist Deutschlands Politik nach wie vor rechts der Mitte angesiedelt.

Dies lässt sich zeigen anhand der Sitzverteilungen in den Stadt- und Gemeinderäten deutscher Städte, die ich in der folgenden Tabelle zusammengefasst habe. Zu beachten ist, dass die meisten Räte im Jahr 2014 gewählt wurden, also ein Jahr vor Merkels Dammbruchentscheidung und bald eine neue Wahl ansteht, die die Verhältnisse deutlich durcheinander wirbeln könnte. Ich bin auch nicht alle Städte durchgegangen, sondern nur jene, die exakt auf dem jeweiligen Einwohnerwert lagen plus die 20 größten Städte im Land.




Einwohner Anz. Städte SPD Grüne Linke Union FDP AfD Sonstige Anteil Linksgrüne
20.000 24 27% 8% 5% 38% 5% 1% 17% 40%
30.000 13 33% 11% 4% 32% 5% 1% 13% 49%
40.000 9 22% 10% 8% 35% 4% 3% 17% 41%
50.000 7 27% 13% 3% 36% 7% 0% 15% 42%
75.000 4 34% 10% 4% 37% 3% 0% 13% 48%
100.000 5 32% 10% 8% 33% 5% 4% 8% 50%
20 größte 20 28% 15% 9% 29% 5% 5% 8% 53%


Man sieht, dass die politische Linke (SPD+Grüne+Linke) im Durchschnitt erst in Städten ab 100.000 Einwohnern die Mehrheit bildet. Ich denke, da spielen die Universitäten eine bedeutende Rolle, die für einen regelmäßigen Nachschub an Wahlmaterial der Sorte jung und naiv sorgen. Während die SPD überwiegend konstant ist, so gewinnen Grüne und Linke deutlich hinzu, je größer es wird und auf der anderen Seite verlieren kleine in der Heimat verwurzelte Wahlgruppen deutlich an Bedeutung je größer es wird, was ebenfalls für die Hypothese mit den Universitäten als Ursache spricht.

In der Tabelle bleiben die von mir durchgegangenen kleineren Städte hinsichtlich der Gesamtbevölkerung deutlich hinter den 20 größten Städten mit über 15 Millionen Einwohnern zurück. Schaut man sich aber die Gesamtverteilung an für alle deutschen Städte, dann zeigt sich, dass das Gros der Menschen in Deutschland tatsächlich eher in kleineren Orten und damit in konservativeren Orten lebt.

Insgesamt gibt es in Deutschland knapp 700 Städte mit mindestens 20.000 Einwohnern. Diese verteilen sich auf:



Einwohnerzahl bis Anzahl Gemeinden/Städte Einwohner insgesamt
20.000 ca. 5.000 ca. 31 Millionen
50.000 575 19,7 Millionen
100.000 32 2,7 Millionen
darüber 80 26,3 Millionen


Hier sieht man eindeutig, dass knapp zwei Drittel der Menschen in Orten leben, in denen linke Parteien und Politik deutlich in der Minderheit sind. Es ist nicht anzunehmen, dass diese Menschen deren zersetzende Politik auf Landes- und Bundesebene sowie in den Großstädten mehrheitlich mittragen, sondern ganz einfach (noch) nicht so sehr von den Auswirkungen der Grenzöffnung betroffen sind.

Das Potential für deutliche Reaktion in der Wahlkabine und auf der Straße ist noch lange nicht ausgeschöpft.


Was passieren muss, damit die Stimmung kippt



Ich denke, insgesamt lassen sich im Blick auf die kommende politische Zukunft im Land zwei Schlussfolgerungen aus dieser politischen Zweiteilung zwischen Stadt und Land ableiten.

  1. Die politische Linke mag zwar die Großstädte dominieren, aber sie hat noch lange nicht das ganze Land gewonnen.
  2. Der politische Wandel weg vom herrschenden linken Zeitgeist kann nur aus den Unter- und Mittelzentren des Landes kommen.

Es gibt also klare Gründe dafür, warum in Berlin, Hamburg, Freiburg und anderen Großstädten Morde passieren wie sie auch in Kandel geschehen, es aber vor allem kleinere Orte wie Kandel sind, wo sich eine kritische Masse bildet und die Bürger merklich aufbegehren.

Die gute Nachricht dazu ist, dass es durchaus funktionieren kann, wenn die Menschen zusammenstehen und beharrlich das polit-mediale Dauerfeuer über sich ergehen lassen. In Kandel haben die Staatsschläger der Antifa inzwischen aufgegeben und das Feld geräumt. Es ist nicht auszuschließen, dass dies auch an anderen (kleineren) Orten möglich ist.

Schlechte Nachrichten gibt es allerdings gleich zwei. Zum einen braucht es mehr Schandtaten, damit mehr Menschen in ihrem Umfeld betroffen sind und endlich durch die Propagandawand hindurch blicken und sehen, was wirklich los ist. 

Niemand kann so etwas wie mehr Mord und Gewalt positiv finden. Allerdings sieht es ganz danach aus, dass es nicht nur weitergehen wird wie gehabt, sondern noch schlimmer werden wird. Ein Indiz dafür ist die Berliner Entscheidung vor kurzem, sämtliche Intensivtäter wieder auf freien Fuß zu setzen. So etwas schreit nach Verbrechen. Wir können also davon ausgehen, dass insbesondere in Berlin noch viele Bereicherungen stattfinden werden.

Die zweite schlechte Nachricht besteht darin, dass es nicht ausreicht, in wenigen Großstädten regelmäßige Protestaktionen durchzuführen. Es reicht nicht, da die wirkliche Masse in den mittelgroßen Städten lebt. Pegida in Dresden, Michael Stürzenberger in München und die „Merkel muss weg Demo“ in Hamburg mögen zwar plakativ wirken, aber sie helfen nur dahingehend, dass sie zeigen wie hohl die Toleranzphrasen der linken Eliten sind.

Was es wirklich braucht sind regelmäßige Proteste in vielen kleinen und mittelgroßen Städten wie Kandel und das idealerweise verteilt auf das ganze Land. Erst wenn jede Woche an mindestens 50 Orten überall im Land Demonstrationen stattfinden oder sich lautstarke Gegenbewegungen etablieren kann die kritische Masse erreicht werden. 

Schaut man aber beispielsweise nach Freiburg, wo die grün eingeschläferte Bevölkerung selbst nach dem brutalen Vergewaltigungsmord an Maria Ladenburger nicht reagierte (oder in gegenintuitiver Weise), da frage ich mich was noch passieren muss, bis die Menschen endlich aufwachen und die ablaufende Katastrophe um sie herum erkennen.

Es wird also noch eine Weile dauern, bis wir ein „politisches Fukuschima“ erleben, bei dem auf das Erdbeben ein Tsunami folgt und danach die schädlichen Elemente in der Politik strahlend in die Flucht geschlagen werden. Aber es wird kommen.
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