Als wäre nichts gewesen... (Bildquelle) |
EuroNews: Nach der Ankunft von fast eintausend Migranten über das Wochenende befindet sich das italienische Migrantenzentrum auf Lampedusa am Rande des Zusammenbruchs
Die Behörden der
italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa gaben einen dringenden
Hilferuf aus, nachdem ihre Aufnahmekapazitäten nach der massenhaften
Ankunft von Migranten über das Wochenende an den Rand des
Zusammenbruchs gebracht wurden.
„Lampedusa ist
dieser Situation nicht mehr gewachsen“, so Bürgermeister Toto
Martello gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.
„Entweder trifft
die Regierung sofort eine Entscheidungen oder die Insel wird in den
Streik treten. Wir können den Notstand nicht bewältigen, die
gegenwärtige Situation ist wirklich unhaltbar“, sagte er.
Freitag: 500 Migranten
Bereits am Freitag
erreichten 500 Migranten die Insel. In „etwa 30 kleinen Booten und
hauptsächlich von der tunesischen Küste kommend“ steuerten die
Migraten die überlastete Insel an, wie die Nachrichtenagentur AFP
unter Berufung auf italienische Medien mitteilte.
Derzeit sind
Berichten zufolge rund 1.160 Migranten auf Lampedusa untergebracht,
dem Sechsfachen der maximalen Aufnahmekapazität.
Banksy am Samstag: 49 Migranten (immerhin Frauen und Kinder)
Darüber hinaus
brachte die italienische Küstenwache am Samstag 49 weitere Migranten
auf die Insel, daruner hauptsächlich Frauen und Kinder, die das
Rettungsschiff „Louise Michel“ des Graffiti Künstlers Banksy an
Bord hatte.
Samstagabend: 370 Migranten
Am Samstagabend
erreichten rund 370 Migranten die süditalienischen Insel.
Ihr Boot wurde von
der italienischen Küstenwache vor der Küste treibend gesichtet, das
aufgrund von starkem Wind zu sinken drohte.
Die Migranten
unbekannter Nationalität wurden in kleinen Gruppen von Bord geholt,
woraufhin sie auf Corona getestet und in das Aufnahmezentrum gebracht
wurden.
Vorübergehende Schließung wegen "Überlastung und Corona" von Gericht aufgehoben
Anfang dieser Woche
ordnete Siziliens Gouverneur Nello Musumeci aufgrund der Überfüllung
der Lager die Schließung aller Migrantenzentren in der Region an.
Nur so können die Coronamaßnahmen aufrecht erhalten werden, wobei
mehrere der Migranten positiv auf das Virus getestet wurden.
„Sizilien kann
nicht weiterhin den Preis bezahlen [für] die Gleichgültigkeit
Brüssels und das Schweigen Roms“, sagte er.
Die Entscheidung
wurde später allerdings von einem örtlichen Verwaltungsgericht
(TAR) aufgehoben.
Migranten bei Brand auf Migrantenschiff getötet
Der staatliche
italienische Fernsehsender RAI berichtete, dass am Sonntag vier
Migranten auf einem Segelboot starben, nachdem dort ein Feuer
ausgebrochen war.
Wie berichtet wird
wurde der Brand von einer Treibstoffexplosion verursacht, da es auch
zu einer Rauchsäule kam, die von Badegästen an einem Strand in der
Nähe von Crotone in der südlichen Region Kalabriens gesehen werden
konnte.
Es ist unklar, ob
die Migranten durch das Feuer oder durch Ertrinken starben. Weitere
Migranten wurden als vermisst erklärt.
Laut RAI erlitten
viele der Migranten Verletzungen, wobei sich auch zwei Offiziere der
italienischen Küstenwache beim Rettungsversuch Verbrennungen und
Beinverletzungen zuzogen.
Die
Nachrichtenagentur LaPresse gab an, dass das Schiff mit der Explosion
in etwa 20 Migranten an Bord hatte.
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