Über die Hintergründe des Kampfes der deutschen Regierung gegen das Gold


Goldmünze: Bislang noch ohne Chip (Bildquelle)



SafeHaven.com: Warum Deutschland gegen das Gold in den Krieg zieht




der Besitz von Gold ist ein Weg, um sich aus der „Schuldenfalle“ des Fiat Geldsystems zu befreien, allerdings mögen es die Regierungen überhaupt nicht, dass ihre Bürger Gold besitzen, was vor allem für Deutschland gilt.

Deutsche lieben ihr Gold genauso, wie Inder und Chinesen, obwohl ihre Motivation für den Kauf und die Aufbewahrung von Goldbarren eine andere ist.

In China und Indien ist Goldschmuck ein Statussymbol - ein Zeichen von Reichtum und Erfolg. In Deutschland sind der Besitz von Goldbarren und -münzen und dazu vielleicht ein oder zwei 24-karätige Halsketten, ein Mittel zur Erhaltung des Vermögens. Dies wird vor allem wärhrend Kriegszeiten oder Wirtschaftskrisen relevant, was für die Deutschen in Anbetracht ihrer Geschichte nur allzu nahe liegt.

Tatsächlich ist es Teil der von den Deutschen im Angesicht der Gräueltaten des Naziregimes empfundenen „Kriegsschuld“, dass auch stets die Befürchtung lauert, dass ihre Regierung ein weiteres Mal die Kontrolle über das Geldsystem verlieren könnte, wie es die Weimarer Republik in den 1920er Jahren geschah und damals zu einer verheerenden Hyperinflation führte.

In Indien dagegen dominiert die Ansicht, dass „eine Ehe keine Ehe ist ohne Gold“. Vor allem während der Diwali Festivitäten im Oktober, wenn die Hochzeitssaison dort beginnt, verschenken sie gerne Goldschmuck. Für sie ist bringt das Gold der Braut Glück und ist mythologisch verknüpft mit dem Segen einer Hindu Göttin. Angesichts von fast 20 Millionen Hochzeiten pro Jahr in Indien liegt der jährliche Bedarf der Inder an dem Edelmetall bei über 514 Tonnen. Es verwundert daher nicht, dass der private Goldbesitz des Landes mit 24.000 Tonnen der größte der Welt ist. (Es ist fast so viel, wie die zehn größten Zentralbanken der Welt zusammen in ihren Tresoren haben.)

Im Jahr 2016 überholte jedoch China Indien als den weltweit führenden Käufer von Goldschmuck. Die wachsende Zahl wohlhabender Konsumenten im Land treibt die Nachfrage nach Goldschmuck, seien es Ringe, Armbänder oder Halsketten, die vor allem im Januar und Februar gekauft werden, wenn viele Chinesen Goldschmuck als Geschenk zum chinesischen Neujahrsfest kaufen. Laut McKinsey & Company wird China bis 2025 bis zu 44% des globalen Luxusschmuckmarktes ausmachen.

Während die Bevölkerungen Chinas und Indiens dafür bekannt sind für ihre Vorliebe von physischem Gold, so fliegt man in Deutschland lieber unter dem Radar. Die erstaunliche Zahl von übre 26 Millionen Deutsche haben ihr Vermögen in Goldbarren und -münzen investiert. Tatsächlich haben die Deutschen mehr ihrer Ersparnisse in physischem Gold angelegt, denn an der Börse - eine Statistik, die in den Vereinigten Staaten oder Kanada schwer vorstellbar ist.

Nach einer aktuellen Umfrage des Forschungszentrums für Finanzdienstleistungen im Auftrag der Reisebank besitzen die Deutschen derzeit 8.918 Tonnen Gold im Wert von 330 Milliarden Euro (367,5 Milliarden US-Dollar), davon etwas mehr als die Hälfte (55% oder 4.925 Tonnen) in Form von Barren und Münzen.

Für viele mag dazu überraschen, dass die deutsche Zentralbank mit 3.366,8 Tonnen die zweitgrößten Goldreserven aller Zentralbanken ihr Eigen nennt, wobei sie nur von den Vereinigten Staaten geschlagen wird mit 8.133,5t, die sich im Besitz des US-Finanzministeriums befinden.

Ein Vierjahresplan zur Rückführung von 674 Tonnen deutschen Goldes, das bei der Banque de France und der Federal Reserve of New York lag, wurde 2017 abgeschlossen.

Diese Fakten und Zahlen, die auf eine starke Goldnachfrage der Deutschen hindeuten, stehen jedoch im Widerspruch zu einem neuen Gesetz der Bundesregierung, mit dem die Anonymität der Goldkäufe der Bürger stark eingeschränkt werden soll. Dem wollen wir nachgehen.




„Tafelgeschäfte“



Bis zum 1. Januar 2020 durfte eine Person in Deutschland für maximal 10.000 Euro Gold kaufen, ohne sich dabei identifizieren zu müssen. Als Reaktion auf eine Richtlinie der Europäischen Union, die sich gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung richtet, hat die deutsche Regierung jedoch eine neue, weitaus niedrigere Grenze von 2.000 Euro festgelegt.

Das völlig vorhersehbare Ergebnis? Panische Goldkäufe in den letzten Dezembertagen, die sich in langen Schlangen vor den Edelmetallgeschäften des Landes manifestierten.

„Wir werden derzeit überrannt“, zitierte Deutschlands führendes Anlegermagazin Börse Online den Geschäftsführer von Degussa Edelmetalle, einem der größten deutschen Goldhändler. „Die Schlangen reichen bis auf die Straße.“ Pro Aurum wiederum, der andere große Händler, vermeldete eine Verdreifachung des normalen Auftragsvolumens.

Die lange Schlange an Goldkäufern hatte natürlich nur eines im Sinn. Sie wollten anonym Gold im Wert von unter 10.000 Euro einkaufen, bevor die neue Regel am 1. Januar 2020 in Kraft tritt. Ihre berechtigte Befürchtung bestand darin, dass die Weitergabe von Informationen an den Verkäufer und schließlich an die Regierung es dieser erlauben würde, ihr Gold zu konfiszieren. Denn das ist in Vergangenheit schon mehrfach geschehen, was weiter unten in diesem Artikel ausführlich beschrieben wird.

Es gibt einige interessante Punkte zu dieser Gesetzgebung. Der erste ist, warum hat man sich überhaupt die Mühe gemacht, Edelmetalle mit einzubeziehen? Die fünfte EU-Geldwäscherichtlinie, die 2018 von der EU eingeführt wurde, legte neue Anforderungen fest, um zu verhindern, dass Geld gewaschen und zur Finanzierung terroristischer Gruppen verwendet wird. Ein lobenswertes Ziel war es, die so genannten Tafelgeschäfte zu verhindern, bei denen der Kunde eine Anlage oder ein Wertpapier in physischer Form erwirbt, wie zum Beispiel Inhaberschuldverschreibungen, ein Aktienpapier mit beigefügten Dividendencoupons oder Edelmetallbarren und -münzen.

Die EU erlaubt ihren Mitgliedsstaaten eine gewisse Flexibilität bei der Umsetzung von EU-Richtlinien. Doch obwohl die entsprechende Richtlinie nichts über Edelmetalle aussagte, so hat der Bundestag im November 2019 ein Gesetz verabschiedet, mit dem die Schwelle für den anonymen Kauf von Edelmetallen, von 10.000 auf 2.000 Euro gesenkt wurde. Damit steht nun auch der anonyme Kauf der beliebten 1-oz-Goldmünze zur Disposition.

Ein zweiter Punkt betrifft den Zeitpunkt der Gesetzgebung. Denn erst drei Jahre davor, im Jahr 2017, hat der Bundestag die Schwelle von 15.000 Euro auf 10.000 Euro abgesenkt - was darauf hindeutet, dass die deutsche Regierung sukzessive Transparenz von Goldtransaktionen erhöhen will.

Der letzte Punkt ist der interessanteste. Die Frage lautet: Wozu eigentlich? Im Gesetzentwurf von 2019 steht, dass „die Ergebnisse der nationalen Risikoanalyse gezeigt haben, dass insbesondere im Bereich des Goldhandels starke Bargeschäfte knapp unter der derzeitigen Schwelle für die Identifizierungspflicht von 10.000 Euro stattfinden... Die im Gesetzentwurf vorgesehene Schwelle von 2.000 Euro soll diesen Umgehungshandel verhindern oder deutlich einschränken.“

Das Problem dabei ist, dass die Regierung bei der Befragung durch deutsche Abgeordneten zum Gesetz und der Bitte um Beweise für ihre Behauptungen entweder damit reagierte, keine Kenntnis davon zu haben, oder aber sie verwies darauf, dass es im Verantwortungsbereich der Bundesländer läge.

So konnte die Regierung beispielsweise nicht sagen, wie hoch überhaupt das jährliche Volumen des Edelmetallhandels in Deutschland ist, und wie viele Menschen in Deutschland in anonymer Weise Edelmetall gekauft haben.

Die entscheidende Frage jedoch, mit der die Lüge der Regierung – als dass der Edelmetallhandel nur wegen der Geldwäsche ins Visir nimmt - wirklich gedeckt wurde, lautete: „In wie vielen Strafverfahren spielte Edelmetall eine Rolle als Transaktionsmittel?“

Aus den von der Zentralstelle für Finanztransaktionsermittlungen (FIU) aufgezeichneten Daten ergibt sich, dass von 137.097 verdächtigen Transaktionen, die der FIU gemeldet wurden, nur 239 Fälle mit Edelmetallen in Verbindung standen – also ganze 0,17 Prozent! Und von diesen 239 Fällen lagen nur vier Beträge unterhalb der Schwelle von 10.000 Euro.

Was lernen wir daraus? Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass anonyme Barkäufe von Edelmetall in Deutschland mit Geldwäsche in Verbindung stehen.



Warum Gold schlecht fürs Regierungsgeschäft ist



Warum aber lügt die Regierung? Es muss noch einen anderen Grund geben für das Bloßlegen kleiner anonymer Goldkäufe. Goldhändler sind aufgrund des neuen Gesetzes dazu verpflichtet, für fünf Jahre die Informationen über sämtliche Goldkäufer jenseits der 2.000 Euro Grenze vorzuhalten, um diese diese auf Verlangen der Behörden aushändigen.

Wir können an dieser Stelle nur spekulieren, aber es gibt durchaus einige Hypothesen für diese rigide Vorgehen:

1. Die Regierung glaubt, dass die deutsche Wirtschaft wegen einer zu hohen Sparquote in Schwierigkeiten ist.
2. Die Regierung schafft sich damit eine Informationsbasis für die spätere Beschlagnahmung von Gold.
3. Die Regierung will nicht, dass ihre Bürger Gold besitzen, weil sie kaum dazu in der Lage ist, die zugehörigen finanziellen&persönlichen Informationen zurückzuverfolgen.

Vergegenwärtigt man sich die einzelnen Schritte, dann stellt man fest, dass die deutsche Zentralbank extreme Maßnahmen ergreift, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, das 2019 auf ein Sechsjahrestief gefallen ist. Die anämische Wachstumsrate von 0,6 Prozent konnte auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden, darunter eine Verlangsamung des normalerweise boomenden Automobilsektors. Die Autoproduktion ist im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit fast einem Vierteljahrhundert gesunken; es kam sogar zu Entlassungen. Die Wirtschaft des Landes expandierte mit der niedrigsten Rate seit 2013, dem Höhepunkt der Schuldenkrise in der Eurozone, und wurde durch einen Rückgang der Produktion um 3,6% nach unten gezogen.

Zweitens wurden negative Zinssätze eingeführt, um einen Anreiz für Finanzinstitute zu schaffen, mehr Geld zu verleihen, jedoch hat dieses Vorgehen nicht funktioniert. Ökonomen erwarten, dass sich das Wachstum in diesem Jahr kaum noch bewegen wird.

„Das nächste Jahrzehnt wird ein Jahrzehnt der Unterperformance sein, und die Menschen werden von Deutschland vielleicht wieder als dem kranken Mann Europas sprechen“, zitiert das Wall Street Journal Jörg Krämer, den Chefvolkswirt der Commerzbank in Frankfurt.

Eines der größten Probleme sind die Verbraucherausgaben, oder genauer gesagt, deren Mangel. In den Vereinigten Staaten, Kanada und anderen Industrieländern haben die nahe Null liegenden und negativen Zinssätze die Konsum- und Geschäftsausgaben, sowie die Investitionen an der Börse angeheizt. Nicht so in Deutschland, wo die Bürger wachstumsträchtige Vermögenswerte wie Immobilien und Aktien weiterhin meiden und ihre Ersparnisse lieber auf dem Sparbuch (und Gold) liegen lassen.

Nach Angaben der OECD liegt die Sparquote der Deutschen bei elf Prozent ihres verfügbaren Einkommens, verglichen mit weniger als sieben Prozent in den USA. In einem anderen Artikel des Wall Street Journal darüber heißt es:

„Im vergangenen Jahr haben die deutschen Haushalte 108,7 Milliarden Euro auf ihre Bankkonten eingezahlt, mehr als jemals zuvor seit der Einführung des Euro, wie Untersuchungen der Deutschen Bank zeigen. Bargeld und Bankeinlagen machen nach Angaben der Bundesbank mit 2,5 Billionen Euro 40 Prozent des Geldvermögens der Deutschen aus.“

Und obwohl Sparen für schlechte Zeiten erst einmal klug klingt, so macht es die Deutschen nicht reicher. Trotz eines durchschnittlichen Haushaltseinkommen von 61.000 Euro (67.000 USD) haben die Deutschen von allen Europäern die geringste Wahrscheinlichkeit, irgendwann zum Eigenheimbesitzer zu werden.

Im November ist die Verbraucherstimmung in Europas größter Volkswirtschaft auf den niedrigsten Stand seit November 2016 gefallen, da sich die Koalition aus Konservativen und Sozialdemokraten von Bundeskanzlerin Angela Merkel den Forderungen nach einem Konjunkturpaket zur Ankurbelung der größten Volkswirtschaft Europas widersetzt.

Könnte diese bei den Deutschen tief verwurzelte Denkweise niedriger Konsumausgaben in Verbindung mit einer hohen Sparquote den jüngsten Vorstoß der Regierung zur Regulierung des Edelmetallhandels beeinflusst haben? Es erscheint nicht unwahrscheinlich. Denn wenn Gold- und Silberkäufer dazu gebracht werden, beim Kauf ihre persönlichen Daten preiszugeben, dann könnten sie anstatt dessen erwägen, diesen Teil ihres verfügbaren Einkommen künftig anderweitig auszugeben, um so der kränkelnden Wirtschaft zu helfen.

Der zweite Grund für die verschärften Regeln könnte auch sein, dass es sich die deutsche Regierung einfacher machen will, die Goldkäufe ihrer Bürger nachzuverfolgen für den Fall, sie es braucht oder will. Dafür gibt es auch in Deutschland mehrere historische Beispiele. Im Jahr 1939 etwa stahl Nazideutschland Gold im Wert von 97 Millionen Dollar aus der Tschechoslowakei, nachdem ihre Armee in Prag einmarschierte.

In den USA wiederum unterzeichnete Präsident Franklin Roosevelt am 5. April 1933 eine Anordnung, die den Besitz von Gold unter Strafe stellte. Die Amerikaner waren fortan verpflichtet, all ihre Goldbarren, Münzen und Zertifikate gegen 20 Dollar pro Unze an die Federal Reserve zu liefern. Die Beschränkung des Goldbesitzes wurde erst wieder im Jahr 1974 durch Präsident Gerald Ford aufgehoben.

Andere Länder haben in Krisenzeiten an ihre Bevölkerung appelliert, ihr Gold an die Regierung zu übergeben. Im Jahr 1935, als Italien in der Rezession steckte, verabschiedete Benito Mussolini die Initiative „Gold für das Vaterland“. Etwa 35 Tonnen Schmuck und Münzen wurden gesammelt, dann eingeschmolzen, zu Goldbarren verarbeitet und an die Nationalbank weitergereicht. Die Spender erhielten ein Stahlarmband mit der Aufschrift „Gold für das Vaterland“.

In der jüngeren Vergangenheit bat Südkorea seine Bürger während der asiatischen Finanzkrise 1997 um eine Goldspende, um die Rückzahlung eines Rettungspakets des IWF in Höhe von 58 Millionen Dollar zu unterstützen. Unter Berufung auf den Nationalstolz und das Schamgefühl der Südkoreaner, die mit dem IWF Kredit ausländische Rettungsaktion akzeptiert hatten, spendeten fast 3,5 Millionen Menschen, also fast ein Viertel der Bevölkerung insgesamt 226 Tonnen im Wert von 2,2 Milliarden Dollar. Die Goldketten, Münzen, Barren, Schmuckstücke, Statuetten, Medaillen, Anhänger und militärischen Insignien wurden dann umgehend zu Goldbarren geschmolzen, die dazu beitrugen, dass der Kredit drei Jahre vor dem geplanten Termin zurückgezahlt werden konnte.

Unsere dritte Theorie darüber, warum Deutschland den Goldbesitz durch die Senkung der Schwelle für anonyme Transaktionen einschränken will ist ein wenig konspirativ, aber nichts, das jetzt gleich kmmt ist unwahr. Alles davon kann überprüft werden und wir rufen jeden dazu auf, dem auch nachzukommen.

Seit den 1970er und 80er Jahren ist das Bankensystem von Debit- und Kreditkarten abhängig geworden. Vor vielen Jahren schrieb ich einen Artikel mit dem Titel „Unwissenheit ist ein vorübergehender Zustand“, in dem ich erklärte, wie der Wechsel von Bargeld zu Krediten als Konsequenz überhöhte Ausgaben und eine hohe Verschuldung der Verbraucher zur Folge hatte. Die Zahlen in diesem Artikel sind zwar etwas älter, aber die wichtigsten Punkte des Artikels sind immer noch zutreffend und verdienen es, wiederholt werden:

In den frühen 1970er Jahren wurde ein landesweites elektronisches Geldtransfersystem ins Auge gefasst. Das System sollte auf individualisierten elektronischen Ausweisen und auf digitalisierten Bankkonten bei den Händlern beruhen, die über Telekommunikationsverbindungen miteinander verbunden waren.

Aber erst in den 1990er Jahren fand die Verwendung von Kredit- und Debitkarten wirklich eine breite Verwendung.

Nur, ist es eine gute Sache, auf Bargeld zu verzichten? Für die meisten Menschen scheint das nicht zu gelten, da wir zu höheren Ausgaben neigen, wenn wir mit einer Kredit- oder Debitkarte bezahlen anstelle von Bargeld:

„Drazen Prelec und Duncan Simester berichteten in einer 2001 erschienenen Ausgabe von Marketing Letters über Studien zu diesem Thema. In einer Studie sagten sie, dass zufällig ausgewählten Teilnehmern der Studie die Möglichkeit geboten wurde, Karten für ein tatsächliches professionelles Basketballspiel zu kaufen, das gerade ausverkauft war. Diese Karten waren sehr begehrt. Den Teilnehmern wurde gesagt, dass sie entweder in bar oder mit Kreditkarte bezahlen müssten. Sie wurden gefragt, wie viel sie bereit wären, für diese Karten zu bezahlen. Diejenigen, denen gesagt wurde, dass sie mit Kreditkarte zahlen müssten waren bereit, im Durchschnitt mehr als doppelt so viel zu zahlen als jene, denen gesagt wurde, dass sie bar zahlen müssten.“ (Art Markman, Ph.D., Psychologytoday.com)

Mit Bargeld zu bezahlen bedeutet, dass man das Geld tatsächlich aus der Brieftasche holen muss. Es ist ein aktiver und lebendiger Vorgang, der ausreicht, um eine negative und bei einigen Verbrauchern sogar eine leicht schmerzhafte Reaktion hervorzurufen. Genau diese aber fehlt, wenn entweder eine Transaktion mit einer Geldkarte stattfindet.

Neben dem Anreiz höherer Konsumausgaben bot die Einführung der Kartenzahlung Banken, Unternehmen und Regierungsbehörden auch eine endlose Reihe von Informationen, aus denen sich das Konsumverhalten der Karteninhaber nachvollziehen lässt. Es war der Beginn des modernen umfassenden elektronischen Überwachungsstaates.

Tatsächlich ist es so, dass Regierungen überall auf der Welt ständig neue Wege finden, mit denen sie die Verwendung von Bargeld einschränken können und dadurch immer weiter in die Privatsphäre ihrer Bürger eindringen.

In einem Artikel auf creditcards.com aus dem Jahr 2019 wird beschrieben, warum das Verwenden einer Kreditkarte mit „einer elektronischen Wanze in der Brieftasche“ gleichkommt. Denn jedes Mal, wenn ein Kauf auf Soll oder Haben getätigt wird, wird ein Datensatz dieser Transaktion in einer Datenbank des Kreditkartenausstellers gespeichert.

Die Banken verwenden diese Daten, um die Kreditwürdigkeit des Karteninhabers zu bestimmen, die sich in der Erhöhung der Kreditkartenzinsen oder die Senkung des Kreditlimits manifestiert.

Das systematische Erheben von Daten durch die Kartenaussteller gibt den Banken auch ein Mittel zur Aufdeckung von Betrug. Sie geben Informationen über Verdachtsfälle gerne an die Strafverfolgung weiter, und heimtückischerweise auch an Marketingunternehmen. Dem Artikel zufolge geschieht dies durch die Verfolgung des „Merchant Marketing Code“ (MCC), einer vierstelligen Zahl, mit der die Art des Geschäfts katalogisiert wird. MCCs können zum Beispiel dazu verwendet werden, Kreditkarten, die im Gesundheitswesen verwendet werden auf Käufe in diesem Segment einzuschränken, oder beispielsweise Mitarbeiter daran zu hindern, dass sie Firmenkreditkarten missbrauchen.

Mit den Informationen aus den Transaktionen werden Ausgabenprofile der Karteninhaber erstellt, die dann entweder der Kartenaussteller für den Verkauf weiterer Finanzprodukte verwendet, oder aber die an Werbeunternehmen weiterverkauft werden, die den Karteninhaber dann mit zugeschnittener Werbung bombardieren.

In der heutigen Zeit der Smartphones haben die Banken Berichten zufolge auch damit begonnen, den Standort der Kunden zu verfolgen, um gegen Betrug vorzugehen - d.h. wenn eine Transaktion außerhalb des Handys des Karteninhabers stattfindet, dann besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen Betrug. Der Nutzen der Reduzierung von Betrug und der damit verbundenen Kosten für Kreditkartenunternehmen muss gegen die Verletzung der Privatsphäre abgewogen werden, die in dem Wissen stattfindet, dass Ihre Bank weiß, wo Sie sich befinden und was Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt kaufen.

Bei Goldkäufern ist das nicht möglich. sie verschwinden „vom Netz“, da sie von dieser Art der invasiven Überwachung unabhängig sind. Es ist daher überaus nachvollziehbar, dass die deutsche Regierung, wahrscheinlich unter dem Druck der Banken, Maßnahmen zur Einschränkung des Goldbesitzes ergreift.

Nicht zuletzt sind Banken, Staatswesen und Verbraucher alle verschuldet. In den USA machen die Konsumausgaben 70 Prozent der Wirtschaft aus, wobei eine Erhöhung der Ausgaben in möglichst vielerlei Hinsicht der aktuellen Regierung zugute kommt, da sich das in höheren Steuereinnahmen niederschlägt, als auch die Wirtschaft stimuliert.

So kommt es, dass die Regierungen überall Hypothekenbesitzer belohnen, indem sie ihnen erlauben, die Hypothekenzinsen von ihren Steuern abzusetzen. Unternehmen, die Kredite zum Kauf von Investitionsgütern aufnehmen zur Anhebung des Kapitalstocks, können ebenfalls die Zinsen steuerlich geltend machen.

Bedenken Sie auch, dass Zentralbanken überall die Inflation der Deflation vorziehen, da höhere Preise und Ausgaben gleichgesetzt werden mit einem Wachstum der Wirtschaft.

So liegt es nahe, dass die Verwendung von Kreditkarten und das Aufnehmen von Schulden von Vorteil ist für alle. Banken und andere Finanzdienstleister profitieren dabei am meisten, da mehr Zinsen immer gleichbedeutend sind mit mehr Umsatz.

Die Finanzkrise 2008-09 basierte auf einer Krise der Hypothekenschulden, da deregulierte Bankenmarkt zu viele Kredite von Eigenheimkäufern mit schlechter Bonität akzeptierten, die diese Kredite eigentlich niemals hätten erhalten dürfen.

Insbesondere in Nordamerika wird die Konsumgesellschaft heute geprägt von kreditfinanzierten Ausgaben, und sie wird regiert von einer Regierung, die man als das schlimmste Vorbild überhaupt bezeichnen kann, da sie derzeit eine Staatsverschuldung von 23 Billionen Dollar vor sich her schiebt.



Schlussfolgerung



Der Besitz von Gold ist ein Weg, um aus dieser Falle des Fiatgeldsystems der permanenten Verschuldung herauszukommen. Die Regierungen jedoch wollen nicht, dass Sie Gold besitzen, weil es ihren Interessen zuwiderläuft. Sie hätten viel lieber, dass ihre Bürger ihr Geld an der Börse oder in Immobilien investieren und gleichzeitig, dass sie alle Ihre Käufe elektronisch abwickeln, weil diese Transaktionen nachvollziehbar sind. Das Letzte, was die Regierung will, sind zu viele Goldbesitzern, die sich „netzunabhängig“ gemacht haben, was vor allem für wirtschaftlich schwierigen Zeiten gilt. Denn dann können sie mit ihrem Edelmetall weiterhin einkaufen gehen und müssen nicht verzweifelt versuchen, ihr Fiatgeld erst in echtes Geld zu wechseln.

Vielleicht erklärt das, warum es die deutsche Regierung war, die im kommenden Krieg gegen das Gold den ersten Schuss abgefeuert hat.




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