Goldmünze: Bislang noch ohne Chip (Bildquelle) |
SafeHaven.com: Warum Deutschland gegen das Gold in den Krieg zieht
der Besitz von Gold
ist ein Weg, um sich aus der „Schuldenfalle“ des Fiat Geldsystems
zu befreien, allerdings mögen es die Regierungen überhaupt nicht,
dass ihre Bürger Gold besitzen, was vor allem für Deutschland gilt.
Deutsche lieben ihr
Gold genauso, wie Inder und Chinesen, obwohl ihre Motivation für den
Kauf und die Aufbewahrung von Goldbarren eine andere ist.
In China und Indien
ist Goldschmuck ein Statussymbol - ein Zeichen von Reichtum und
Erfolg. In Deutschland sind der Besitz von Goldbarren und -münzen
und dazu vielleicht ein oder zwei 24-karätige Halsketten, ein Mittel
zur Erhaltung des Vermögens. Dies wird vor allem wärhrend
Kriegszeiten oder Wirtschaftskrisen relevant, was für die Deutschen
in Anbetracht ihrer Geschichte nur allzu nahe liegt.
Tatsächlich ist es
Teil der von den Deutschen im Angesicht der Gräueltaten des
Naziregimes empfundenen „Kriegsschuld“, dass auch stets die
Befürchtung lauert, dass ihre Regierung ein weiteres Mal die
Kontrolle über das Geldsystem verlieren könnte, wie es die Weimarer
Republik in den 1920er Jahren geschah und damals zu einer
verheerenden Hyperinflation führte.
In Indien dagegen
dominiert die Ansicht, dass „eine Ehe keine Ehe ist ohne Gold“.
Vor allem während der Diwali Festivitäten im Oktober, wenn die
Hochzeitssaison dort beginnt, verschenken sie gerne Goldschmuck. Für
sie ist bringt das Gold der Braut Glück und ist mythologisch
verknüpft mit dem Segen einer Hindu Göttin. Angesichts von fast 20
Millionen Hochzeiten pro Jahr in Indien liegt der jährliche Bedarf
der Inder an dem Edelmetall bei über 514 Tonnen. Es verwundert daher
nicht, dass der private Goldbesitz des Landes mit 24.000 Tonnen der
größte der Welt ist. (Es ist fast so viel, wie die zehn größten
Zentralbanken der Welt zusammen in ihren Tresoren haben.)
Im Jahr 2016
überholte jedoch China Indien als den weltweit führenden Käufer
von Goldschmuck. Die wachsende Zahl wohlhabender Konsumenten im Land
treibt die Nachfrage nach Goldschmuck, seien es Ringe, Armbänder
oder Halsketten, die vor allem im Januar und Februar gekauft werden,
wenn viele Chinesen Goldschmuck als Geschenk zum chinesischen
Neujahrsfest kaufen. Laut McKinsey & Company wird
China bis 2025 bis zu 44% des globalen Luxusschmuckmarktes
ausmachen.
Während die
Bevölkerungen Chinas und Indiens dafür bekannt sind für ihre
Vorliebe von physischem Gold, so fliegt man in Deutschland lieber
unter dem Radar. Die erstaunliche Zahl von übre 26 Millionen
Deutsche haben ihr Vermögen in Goldbarren und -münzen investiert.
Tatsächlich haben die Deutschen mehr ihrer Ersparnisse in physischem
Gold angelegt, denn an der Börse - eine Statistik, die in den
Vereinigten Staaten oder Kanada schwer vorstellbar ist.
Nach einer aktuellen
Umfrage des Forschungszentrums für Finanzdienstleistungen im Auftrag
der Reisebank besitzen die Deutschen derzeit 8.918 Tonnen Gold im
Wert von 330 Milliarden Euro (367,5 Milliarden US-Dollar), davon
etwas mehr als die Hälfte (55% oder 4.925 Tonnen) in Form von Barren
und Münzen.
Für viele mag dazu
überraschen, dass die deutsche Zentralbank mit 3.366,8 Tonnen die
zweitgrößten Goldreserven aller Zentralbanken ihr Eigen nennt,
wobei sie nur von den Vereinigten Staaten geschlagen wird mit
8.133,5t, die sich im Besitz des US-Finanzministeriums befinden.
Ein Vierjahresplan
zur Rückführung von 674 Tonnen deutschen Goldes, das bei der Banque
de France und der Federal Reserve of New York lag, wurde 2017
abgeschlossen.
Diese Fakten und
Zahlen, die auf eine starke Goldnachfrage der Deutschen hindeuten,
stehen jedoch im Widerspruch zu einem neuen Gesetz der
Bundesregierung, mit dem die Anonymität der Goldkäufe der Bürger
stark eingeschränkt werden soll. Dem wollen wir nachgehen.
„Tafelgeschäfte“
Bis zum 1. Januar
2020 durfte eine Person in Deutschland für maximal 10.000 Euro Gold
kaufen, ohne sich dabei identifizieren zu müssen. Als Reaktion auf
eine Richtlinie der Europäischen Union, die sich gegen Geldwäsche
und Terrorismusfinanzierung richtet, hat die deutsche Regierung
jedoch eine neue, weitaus
niedrigere Grenze von 2.000 Euro festgelegt.
Das völlig
vorhersehbare Ergebnis? Panische Goldkäufe in den letzten
Dezembertagen, die sich in langen Schlangen vor den
Edelmetallgeschäften des Landes manifestierten.
„Wir werden
derzeit überrannt“, zitierte Deutschlands führendes
Anlegermagazin Börse Online den Geschäftsführer von Degussa
Edelmetalle, einem der größten deutschen Goldhändler. „Die
Schlangen reichen bis auf die Straße.“ Pro Aurum wiederum, der
andere große Händler, vermeldete eine Verdreifachung des normalen
Auftragsvolumens.
Die lange Schlange
an Goldkäufern hatte natürlich nur eines im Sinn. Sie wollten
anonym Gold im Wert von unter 10.000 Euro einkaufen, bevor die neue
Regel am 1. Januar 2020 in Kraft tritt. Ihre berechtigte Befürchtung
bestand darin, dass die Weitergabe von Informationen an den Verkäufer
und schließlich an die Regierung es dieser erlauben würde, ihr Gold
zu konfiszieren. Denn das ist in Vergangenheit schon mehrfach
geschehen, was weiter unten in diesem Artikel ausführlich
beschrieben wird.
Es gibt einige
interessante Punkte zu dieser Gesetzgebung. Der erste ist, warum hat
man sich überhaupt die Mühe gemacht, Edelmetalle mit einzubeziehen?
Die fünfte EU-Geldwäscherichtlinie, die 2018 von der EU eingeführt
wurde, legte neue Anforderungen fest, um zu verhindern, dass Geld
gewaschen und zur Finanzierung terroristischer Gruppen verwendet
wird. Ein lobenswertes Ziel war es, die so genannten Tafelgeschäfte
zu verhindern, bei denen der Kunde eine Anlage oder ein Wertpapier in
physischer Form erwirbt, wie zum Beispiel
Inhaberschuldverschreibungen, ein Aktienpapier mit beigefügten
Dividendencoupons oder Edelmetallbarren und -münzen.
Die EU erlaubt ihren
Mitgliedsstaaten eine gewisse Flexibilität bei der Umsetzung von
EU-Richtlinien. Doch obwohl die entsprechende Richtlinie nichts über
Edelmetalle aussagte, so hat der Bundestag im November 2019 ein
Gesetz verabschiedet, mit dem die Schwelle für den anonymen Kauf von
Edelmetallen, von 10.000 auf 2.000 Euro gesenkt wurde. Damit steht
nun auch der anonyme Kauf der beliebten 1-oz-Goldmünze zur
Disposition.
Ein zweiter Punkt
betrifft den Zeitpunkt der Gesetzgebung. Denn erst drei Jahre davor,
im Jahr 2017, hat der Bundestag die Schwelle von 15.000 Euro auf
10.000 Euro abgesenkt - was darauf hindeutet, dass die deutsche
Regierung sukzessive Transparenz von Goldtransaktionen erhöhen will.
Der letzte Punkt ist
der interessanteste. Die Frage lautet: Wozu eigentlich? Im
Gesetzentwurf von 2019 steht, dass „die Ergebnisse der nationalen
Risikoanalyse gezeigt haben, dass insbesondere im Bereich des
Goldhandels starke Bargeschäfte knapp unter der derzeitigen Schwelle
für die Identifizierungspflicht von 10.000 Euro stattfinden... Die
im Gesetzentwurf vorgesehene Schwelle von 2.000 Euro soll diesen
Umgehungshandel verhindern oder deutlich einschränken.“
Das Problem dabei
ist, dass die Regierung bei der Befragung durch deutsche Abgeordneten
zum Gesetz und der Bitte um Beweise für ihre Behauptungen entweder
damit reagierte, keine Kenntnis davon zu haben, oder aber sie verwies
darauf, dass es im Verantwortungsbereich der Bundesländer läge.
So konnte die
Regierung beispielsweise nicht sagen, wie hoch überhaupt das
jährliche Volumen des Edelmetallhandels in Deutschland ist, und wie
viele Menschen in Deutschland in anonymer Weise Edelmetall gekauft
haben.
Die entscheidende
Frage jedoch, mit der die Lüge der Regierung – als dass der
Edelmetallhandel nur wegen der Geldwäsche ins Visir nimmt - wirklich
gedeckt wurde, lautete: „In wie vielen Strafverfahren spielte
Edelmetall eine Rolle als Transaktionsmittel?“
Aus den von der
Zentralstelle für Finanztransaktionsermittlungen (FIU)
aufgezeichneten Daten ergibt sich, dass von 137.097 verdächtigen
Transaktionen, die der FIU gemeldet wurden, nur 239 Fälle mit
Edelmetallen in Verbindung standen – also ganze 0,17 Prozent! Und
von diesen 239 Fällen lagen nur vier Beträge unterhalb der Schwelle
von 10.000 Euro.
Was lernen wir
daraus? Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass anonyme Barkäufe von
Edelmetall in Deutschland mit Geldwäsche in Verbindung stehen.
Warum Gold schlecht fürs Regierungsgeschäft ist
Warum aber lügt die
Regierung? Es muss noch einen anderen Grund geben für das Bloßlegen
kleiner anonymer Goldkäufe. Goldhändler sind aufgrund des neuen
Gesetzes dazu verpflichtet, für fünf Jahre die Informationen über
sämtliche Goldkäufer jenseits der 2.000 Euro Grenze vorzuhalten, um
diese diese auf Verlangen der Behörden aushändigen.
Wir können an
dieser Stelle nur spekulieren, aber es gibt durchaus einige
Hypothesen für diese rigide Vorgehen:
1. Die Regierung
glaubt, dass die deutsche Wirtschaft wegen einer zu hohen Sparquote
in Schwierigkeiten ist.
2. Die Regierung
schafft sich damit eine Informationsbasis für die spätere
Beschlagnahmung von Gold.
3. Die Regierung
will nicht, dass ihre Bürger Gold besitzen, weil sie kaum dazu in
der Lage ist, die zugehörigen finanziellen&persönlichen
Informationen zurückzuverfolgen.
Vergegenwärtigt man
sich die einzelnen Schritte, dann stellt man fest, dass die deutsche
Zentralbank extreme Maßnahmen ergreift, um das Wirtschaftswachstum
anzukurbeln, das 2019 auf ein Sechsjahrestief gefallen ist. Die
anämische Wachstumsrate von 0,6 Prozent konnte auf mehrere Faktoren
zurückgeführt werden, darunter eine Verlangsamung des normalerweise
boomenden Automobilsektors. Die Autoproduktion ist im vergangenen
Jahr auf den niedrigsten Stand seit fast einem Vierteljahrhundert
gesunken; es kam sogar zu Entlassungen. Die Wirtschaft des Landes
expandierte mit der niedrigsten Rate seit 2013, dem Höhepunkt der
Schuldenkrise in der Eurozone, und wurde durch einen Rückgang der
Produktion um 3,6% nach unten gezogen.
Zweitens wurden
negative Zinssätze eingeführt, um einen Anreiz für Finanzinstitute
zu schaffen, mehr Geld zu verleihen, jedoch hat dieses Vorgehen nicht
funktioniert. Ökonomen erwarten, dass sich das Wachstum in diesem
Jahr kaum noch bewegen wird.
„Das nächste
Jahrzehnt wird ein Jahrzehnt der Unterperformance sein, und die
Menschen werden von Deutschland vielleicht wieder als dem kranken
Mann Europas sprechen“, zitiert
das Wall Street Journal Jörg Krämer, den Chefvolkswirt der
Commerzbank in Frankfurt.
Eines der größten
Probleme sind die Verbraucherausgaben, oder genauer gesagt, deren
Mangel. In den Vereinigten Staaten, Kanada und anderen
Industrieländern haben die nahe Null liegenden und negativen
Zinssätze die Konsum- und Geschäftsausgaben, sowie die
Investitionen an der Börse angeheizt. Nicht so in Deutschland, wo
die Bürger wachstumsträchtige Vermögenswerte wie Immobilien und
Aktien weiterhin meiden und ihre Ersparnisse lieber auf dem Sparbuch
(und Gold) liegen lassen.
Nach Angaben der
OECD liegt die Sparquote der Deutschen bei elf Prozent ihres
verfügbaren Einkommens, verglichen mit weniger als sieben Prozent in
den USA. In einem anderen Artikel
des Wall Street Journal darüber heißt es:
„Im vergangenen
Jahr haben die deutschen Haushalte 108,7 Milliarden Euro auf ihre
Bankkonten eingezahlt, mehr als jemals zuvor seit der Einführung des
Euro, wie Untersuchungen der Deutschen Bank zeigen. Bargeld und
Bankeinlagen machen nach Angaben der Bundesbank mit 2,5 Billionen
Euro 40 Prozent des Geldvermögens der Deutschen aus.“
Und obwohl Sparen
für schlechte Zeiten erst einmal klug klingt, so macht es die
Deutschen nicht reicher. Trotz eines durchschnittlichen
Haushaltseinkommen von 61.000 Euro (67.000 USD) haben die Deutschen
von allen Europäern die geringste Wahrscheinlichkeit, irgendwann zum
Eigenheimbesitzer zu werden.
Im November ist die
Verbraucherstimmung in Europas größter Volkswirtschaft auf
den niedrigsten Stand seit November 2016 gefallen, da sich die
Koalition aus Konservativen und Sozialdemokraten von Bundeskanzlerin
Angela Merkel den Forderungen nach einem Konjunkturpaket zur
Ankurbelung der größten Volkswirtschaft Europas widersetzt.
Könnte diese bei
den Deutschen tief verwurzelte Denkweise niedriger Konsumausgaben in
Verbindung mit einer hohen Sparquote den jüngsten Vorstoß der
Regierung zur Regulierung des Edelmetallhandels beeinflusst haben? Es
erscheint nicht unwahrscheinlich. Denn wenn Gold- und Silberkäufer
dazu gebracht werden, beim Kauf ihre persönlichen Daten
preiszugeben, dann könnten sie anstatt dessen erwägen, diesen Teil
ihres verfügbaren Einkommen künftig anderweitig auszugeben, um so
der kränkelnden Wirtschaft zu helfen.
Der zweite Grund für
die verschärften Regeln könnte auch sein, dass es sich die deutsche
Regierung einfacher machen will, die Goldkäufe ihrer Bürger
nachzuverfolgen für den Fall, sie es braucht oder will. Dafür gibt
es auch in Deutschland mehrere historische Beispiele. Im Jahr 1939
etwa stahl Nazideutschland Gold im Wert von 97 Millionen Dollar aus
der Tschechoslowakei, nachdem ihre Armee in Prag einmarschierte.
In den USA wiederum
unterzeichnete Präsident Franklin Roosevelt am 5. April 1933 eine
Anordnung, die den Besitz von Gold unter Strafe stellte. Die
Amerikaner waren fortan verpflichtet, all ihre Goldbarren, Münzen
und Zertifikate gegen 20 Dollar pro Unze an die Federal Reserve zu
liefern. Die Beschränkung des Goldbesitzes wurde erst wieder im Jahr
1974 durch Präsident Gerald Ford aufgehoben.
Andere Länder haben
in Krisenzeiten an ihre Bevölkerung appelliert, ihr Gold an die
Regierung zu übergeben. Im Jahr 1935, als Italien in der Rezession
steckte, verabschiedete Benito Mussolini die Initiative „Gold für
das Vaterland“. Etwa 35 Tonnen Schmuck und Münzen wurden
gesammelt, dann eingeschmolzen, zu Goldbarren verarbeitet und an die
Nationalbank weitergereicht. Die Spender erhielten ein Stahlarmband
mit der Aufschrift „Gold für das Vaterland“.
In der jüngeren
Vergangenheit bat Südkorea seine Bürger während der asiatischen
Finanzkrise 1997 um eine Goldspende, um die Rückzahlung eines
Rettungspakets des IWF in Höhe von 58 Millionen Dollar zu
unterstützen. Unter Berufung auf den Nationalstolz und das
Schamgefühl der Südkoreaner, die mit dem IWF Kredit ausländische
Rettungsaktion akzeptiert hatten, spendeten fast 3,5 Millionen
Menschen, also fast ein Viertel der Bevölkerung insgesamt 226 Tonnen
im Wert von 2,2 Milliarden Dollar. Die Goldketten, Münzen, Barren,
Schmuckstücke, Statuetten, Medaillen, Anhänger und militärischen
Insignien wurden dann umgehend zu Goldbarren geschmolzen, die dazu
beitrugen, dass der Kredit drei Jahre vor dem geplanten Termin
zurückgezahlt werden konnte.
Unsere dritte
Theorie darüber, warum Deutschland den Goldbesitz durch die Senkung
der Schwelle für anonyme Transaktionen einschränken will ist ein
wenig konspirativ, aber nichts, das jetzt gleich kmmt ist unwahr.
Alles davon kann überprüft werden und wir rufen jeden dazu auf, dem
auch nachzukommen.
Seit den 1970er und
80er Jahren ist das Bankensystem von Debit- und Kreditkarten abhängig
geworden. Vor vielen Jahren schrieb ich einen Artikel mit dem Titel
„Unwissenheit
ist ein vorübergehender Zustand“, in dem ich erklärte, wie
der Wechsel von Bargeld zu Krediten als Konsequenz überhöhte
Ausgaben und eine hohe Verschuldung der Verbraucher zur Folge hatte.
Die Zahlen in diesem Artikel sind zwar etwas älter, aber die
wichtigsten Punkte des Artikels sind immer noch zutreffend und
verdienen es, wiederholt werden:
In den frühen
1970er Jahren wurde ein landesweites elektronisches
Geldtransfersystem ins Auge gefasst. Das System sollte auf
individualisierten elektronischen Ausweisen und auf digitalisierten
Bankkonten bei den Händlern beruhen, die über
Telekommunikationsverbindungen miteinander verbunden waren.
Aber erst in den
1990er Jahren fand die Verwendung von Kredit- und Debitkarten
wirklich eine breite Verwendung.
Nur, ist es eine
gute Sache, auf Bargeld zu verzichten? Für die meisten Menschen
scheint das nicht zu gelten, da wir zu höheren Ausgaben neigen, wenn
wir mit einer Kredit- oder Debitkarte bezahlen anstelle von Bargeld:
„Drazen Prelec und
Duncan Simester berichteten in einer 2001 erschienenen Ausgabe von
Marketing Letters über Studien zu diesem Thema. In einer Studie
sagten sie, dass zufällig ausgewählten Teilnehmern der Studie die
Möglichkeit geboten wurde, Karten für ein tatsächliches
professionelles Basketballspiel zu kaufen, das gerade ausverkauft
war. Diese Karten waren sehr begehrt. Den Teilnehmern wurde gesagt,
dass sie entweder in bar oder mit Kreditkarte bezahlen müssten. Sie
wurden gefragt, wie viel sie bereit wären, für diese Karten zu
bezahlen. Diejenigen, denen gesagt wurde, dass sie mit Kreditkarte
zahlen müssten waren bereit, im Durchschnitt mehr als doppelt so
viel zu zahlen als jene, denen gesagt wurde, dass sie bar zahlen
müssten.“ (Art Markman, Ph.D., Psychologytoday.com)
Mit Bargeld zu
bezahlen bedeutet, dass man das Geld tatsächlich aus der Brieftasche
holen muss. Es ist ein aktiver und lebendiger Vorgang, der ausreicht,
um eine negative und bei einigen Verbrauchern sogar eine leicht
schmerzhafte Reaktion hervorzurufen. Genau diese aber fehlt, wenn
entweder eine Transaktion mit einer Geldkarte stattfindet.
Neben dem Anreiz
höherer Konsumausgaben bot die Einführung der Kartenzahlung Banken,
Unternehmen und Regierungsbehörden auch eine endlose Reihe von
Informationen, aus denen sich das Konsumverhalten der Karteninhaber
nachvollziehen lässt. Es war der Beginn des modernen umfassenden
elektronischen Überwachungsstaates.
Tatsächlich ist es
so, dass Regierungen überall auf der Welt ständig neue Wege finden,
mit denen sie die Verwendung von Bargeld einschränken können und
dadurch immer weiter in die Privatsphäre ihrer Bürger eindringen.
In einem
Artikel auf creditcards.com aus dem Jahr 2019 wird beschrieben,
warum das Verwenden einer Kreditkarte mit „einer elektronischen
Wanze in der Brieftasche“ gleichkommt. Denn jedes Mal, wenn ein
Kauf auf Soll oder Haben getätigt wird, wird ein Datensatz dieser
Transaktion in einer Datenbank des Kreditkartenausstellers
gespeichert.
Die Banken verwenden
diese Daten, um die Kreditwürdigkeit des Karteninhabers zu
bestimmen, die sich in der Erhöhung der Kreditkartenzinsen oder die
Senkung des Kreditlimits manifestiert.
Das systematische
Erheben von Daten durch die Kartenaussteller gibt den Banken auch ein
Mittel zur Aufdeckung von Betrug. Sie geben Informationen über
Verdachtsfälle gerne an die Strafverfolgung weiter, und
heimtückischerweise auch an Marketingunternehmen. Dem Artikel
zufolge geschieht dies durch die Verfolgung des „Merchant Marketing
Code“ (MCC), einer vierstelligen Zahl, mit der die Art des
Geschäfts katalogisiert wird. MCCs können zum Beispiel dazu
verwendet werden, Kreditkarten, die im Gesundheitswesen verwendet
werden auf Käufe in diesem Segment einzuschränken, oder
beispielsweise Mitarbeiter daran zu hindern, dass sie
Firmenkreditkarten missbrauchen.
Mit den
Informationen aus den Transaktionen werden Ausgabenprofile der
Karteninhaber erstellt, die dann entweder der Kartenaussteller für
den Verkauf weiterer Finanzprodukte verwendet, oder aber die an
Werbeunternehmen weiterverkauft werden, die den Karteninhaber dann
mit zugeschnittener Werbung bombardieren.
In der heutigen Zeit
der Smartphones haben die Banken Berichten
zufolge auch damit begonnen, den Standort der Kunden zu verfolgen,
um gegen Betrug vorzugehen - d.h. wenn eine Transaktion außerhalb
des Handys des Karteninhabers stattfindet, dann besteht eine erhöhte
Wahrscheinlichkeit für einen Betrug. Der Nutzen der Reduzierung von
Betrug und der damit verbundenen Kosten für Kreditkartenunternehmen
muss gegen die Verletzung der Privatsphäre abgewogen werden, die in
dem Wissen stattfindet, dass Ihre Bank weiß, wo Sie sich befinden
und was Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt kaufen.
Bei Goldkäufern ist
das nicht möglich. sie verschwinden „vom Netz“, da sie von
dieser Art der invasiven Überwachung unabhängig sind. Es ist daher
überaus nachvollziehbar, dass die deutsche Regierung, wahrscheinlich
unter dem Druck der Banken, Maßnahmen zur Einschränkung des
Goldbesitzes ergreift.
Nicht zuletzt sind
Banken, Staatswesen und Verbraucher alle verschuldet. In den USA
machen die Konsumausgaben 70 Prozent der Wirtschaft aus, wobei eine
Erhöhung der Ausgaben in möglichst vielerlei Hinsicht der aktuellen
Regierung zugute kommt, da sich das in höheren Steuereinnahmen
niederschlägt, als auch die Wirtschaft stimuliert.
So kommt es, dass
die Regierungen überall Hypothekenbesitzer belohnen, indem sie ihnen
erlauben, die Hypothekenzinsen von ihren Steuern abzusetzen.
Unternehmen, die Kredite zum Kauf von Investitionsgütern aufnehmen
zur Anhebung des Kapitalstocks, können ebenfalls die Zinsen
steuerlich geltend machen.
Bedenken Sie auch,
dass Zentralbanken überall die Inflation der Deflation vorziehen, da
höhere Preise und Ausgaben gleichgesetzt werden mit einem Wachstum
der Wirtschaft.
So liegt es nahe,
dass die Verwendung von Kreditkarten und das Aufnehmen von Schulden
von Vorteil ist für alle. Banken und andere Finanzdienstleister
profitieren dabei am meisten, da mehr Zinsen immer gleichbedeutend
sind mit mehr Umsatz.
Die Finanzkrise
2008-09 basierte auf einer Krise der Hypothekenschulden, da
deregulierte Bankenmarkt zu viele Kredite von Eigenheimkäufern mit
schlechter Bonität akzeptierten, die diese Kredite eigentlich
niemals hätten erhalten dürfen.
Insbesondere in
Nordamerika wird die Konsumgesellschaft heute geprägt von
kreditfinanzierten Ausgaben, und sie wird regiert von einer
Regierung, die man als das schlimmste Vorbild überhaupt bezeichnen
kann, da sie derzeit eine Staatsverschuldung von 23 Billionen Dollar
vor sich her schiebt.
Schlussfolgerung
Der Besitz von Gold
ist ein Weg, um aus dieser Falle des Fiatgeldsystems der permanenten
Verschuldung herauszukommen. Die Regierungen jedoch wollen nicht,
dass Sie Gold besitzen, weil es ihren Interessen zuwiderläuft. Sie
hätten viel lieber, dass ihre Bürger ihr Geld an der Börse oder in
Immobilien investieren und gleichzeitig, dass sie alle Ihre Käufe
elektronisch abwickeln, weil diese Transaktionen nachvollziehbar
sind. Das Letzte, was die Regierung will, sind zu viele
Goldbesitzern, die sich „netzunabhängig“ gemacht haben, was vor
allem für wirtschaftlich schwierigen Zeiten gilt. Denn dann können
sie mit ihrem Edelmetall weiterhin einkaufen gehen und müssen nicht
verzweifelt versuchen, ihr Fiatgeld erst in echtes Geld zu wechseln.
Vielleicht erklärt
das, warum es die deutsche Regierung war, die im kommenden Krieg
gegen das Gold den ersten Schuss abgefeuert hat.