Wertvoller als Gold: Indische Braut (Bildquelle) |
Unter Indiens städtischer Mittelschicht entstand kürzlich der Trend zur Weltrettung über die Selbstausrottung, auch genannt „Antinatalismus“. Die Aktivisten der Bewegung wollen ihre Zeitgenossen davon überzeugen, dass es falsch ist Kinder zur Welt zu bringen. Im ländlichen Indien ist man für derartige globalistische Ansätze zur Lösung des Menschheitsproblems nicht ganz so anfällig. Dennoch werkelt man auch dort fleißig an der Selbstabschaffung. Die moderne Medizin machts möglich.
Daily Mail: In 132 indischen Dörfern wurde im Verlauf von drei Monaten kein einziges Mädchen geboren, befürchtet wird die Geschlechtswahl während der Schwangerschaft
Indische Behörden
teilten mit, dass unter den 216 neugeborenen Kindern, die in den
letzten drei Monaten in 132 Dörfern im indischen Bundesstaat
Uttarakhand geboren wurden, kein einziges Mädchen war.
Die Offiziellen im
Bezirk Uttarkashi (330.000
Einwohner; 99% Hindus) haben daraufhin Ermittlungen eingeleitet mit dem
Verdacht, wonach die Eltern systematisch sexuell selektive
Abtreibungen durchgeführt haben.
Seit 1994 ist in
Indien die geschlechtsselektive Abtreibung verboten, allerdings es
ist immer noch üblich weibliche Föten abzutreiben. Sie werden von
den Familien als finanzielle Belastung erachtet, da sie aus Tradition
noch immer teure Mitgiften in die Ehe der Tochter ableisten müssen,
obwohl die Praxis 1961 verboten ist.
Männliche
Nachkommen werden daher bevorzugt. Sie werden als Haupternährer
erachtet, wobei die Geburt eines Sohnes zum Familienstolz beiträgt.
Bezirksrichter von
Uttarkashi Ashish Chauhan meinte zum vorliegenden Missverhältnis,
dass es „den Verdacht eines Genozids an den weiblichen Föten mit
sich bringt“, wie die ANI
Nachrichtenagentur berichtet.
Er sagte auch: „Wir konnten
mehrere Orte ermitteln, wo die Zahl der Mädchen unter den
Neugeborenen im einstelligen Prozentbereich oder gar bei Null liegt.
Aus diesem Grund beobachten wir die Entwicklung und achten darauf,
inwieweit sich dieses Missverhältnis auswirken wird. Derzeit wird
eine detaillierte Umfrage und Studie durchgeführt, um den genauen
Grund zu identifizieren.“
Aktuell stehen 132
Dörfer unter Beobachtung, da dort in den letzten drei Monaten gar
keine Mädchen geboren wurden, was als „roter Bereich“ bezeichnet
wurde.
Nach einer ersten
Untersuchung revidierten Bezirksbeamte die ursprünglichen Zahlen und
meinten, dass der rote Bereich nur in 82 Dörfern erreicht wurde,
nicht aber in den ursprünglich 132 angenommenen, wobei in 16 der
betroffenen Dörfer gar keine Kinder geboren wurden, während die
restlichen 66 weniger Mädchen als Jungen hatten.
„Insgesamt haben
haben wir ein viel besseres Geschlechterverhältnis als andere
Bezirke des Landes“, so Chauhan der Times of India, „aber wir
können jene Dörfer nicht ignorieren, in denen die Zahl der Mädchen
seit vielen Monaten relativ zu gering ist. Um den Unterschied in den
Daten zu klären wurde eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die nun
vor Ort die tatsächlichen Zahlen herausfinden soll.“
In Indien kamen bei
der Volkszählung 2011 nur 943 Frauen auf eintausend Männer (im
Deutschland vor 2015 waren es
1.058 Frauen auf eintausend Männer), was Richter des Obersten
indischen Gerichtshofs auf den Plan rief, die den Gesundheitsbehörden
von sieben Bundesstaaten vorschrieben, gegen den befürchteten
Genozid an Mädchen vorzugehen.
Laut UNICEF sterben
in dem Land aufgrund der indischen Kultur mit einer strikten Bevorzugung von Männern
jedes Jahr Millionen junge Mädchen, wobei jeden Tag mehr als 2.000
illegale Abtreibungen durchgeführt werden.
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