23. Juli 2019

Bevölkerungsreduktion auf indisch: Ganze Region treibt Mädchen ab, nur noch Jungen werden geboren


Wertvoller als Gold: Indische Braut (Bildquelle)

Unter Indiens städtischer Mittelschicht entstand kürzlich der Trend zur Weltrettung über die Selbstausrottung, auch genannt „Antinatalismus“. Die Aktivisten der Bewegung wollen ihre Zeitgenossen davon überzeugen, dass es falsch ist Kinder zur Welt zu bringen. Im ländlichen Indien ist man für derartige globalistische Ansätze zur Lösung des Menschheitsproblems nicht ganz so anfällig. Dennoch werkelt man auch dort fleißig an der Selbstabschaffung. Die moderne Medizin machts möglich.



Daily Mail: In 132 indischen Dörfern wurde im Verlauf von drei Monaten kein einziges Mädchen geboren, befürchtet wird die Geschlechtswahl während der Schwangerschaft



Indische Behörden teilten mit, dass unter den 216 neugeborenen Kindern, die in den letzten drei Monaten in 132 Dörfern im indischen Bundesstaat Uttarakhand geboren wurden, kein einziges Mädchen war.

Die Offiziellen im Bezirk Uttarkashi (330.000 Einwohner; 99% Hindus) haben daraufhin Ermittlungen eingeleitet mit dem Verdacht, wonach die Eltern systematisch sexuell selektive Abtreibungen durchgeführt haben.

Seit 1994 ist in Indien die geschlechtsselektive Abtreibung verboten, allerdings es ist immer noch üblich weibliche Föten abzutreiben. Sie werden von den Familien als finanzielle Belastung erachtet, da sie aus Tradition noch immer teure Mitgiften in die Ehe der Tochter ableisten müssen, obwohl die Praxis 1961 verboten ist.

Männliche Nachkommen werden daher bevorzugt. Sie werden als Haupternährer erachtet, wobei die Geburt eines Sohnes zum Familienstolz beiträgt.

Bezirksrichter von Uttarkashi Ashish Chauhan meinte zum vorliegenden Missverhältnis, dass es „den Verdacht eines Genozids an den weiblichen Föten mit sich bringt“, wie die ANI Nachrichtenagentur berichtet. 

Er sagte auch: „Wir konnten mehrere Orte ermitteln, wo die Zahl der Mädchen unter den Neugeborenen im einstelligen Prozentbereich oder gar bei Null liegt. Aus diesem Grund beobachten wir die Entwicklung und achten darauf, inwieweit sich dieses Missverhältnis auswirken wird. Derzeit wird eine detaillierte Umfrage und Studie durchgeführt, um den genauen Grund zu identifizieren.“

Aktuell stehen 132 Dörfer unter Beobachtung, da dort in den letzten drei Monaten gar keine Mädchen geboren wurden, was als „roter Bereich“ bezeichnet wurde.

Nach einer ersten Untersuchung revidierten Bezirksbeamte die ursprünglichen Zahlen und meinten, dass der rote Bereich nur in 82 Dörfern erreicht wurde, nicht aber in den ursprünglich 132 angenommenen, wobei in 16 der betroffenen Dörfer gar keine Kinder geboren wurden, während die restlichen 66 weniger Mädchen als Jungen hatten.

„Insgesamt haben haben wir ein viel besseres Geschlechterverhältnis als andere Bezirke des Landes“, so Chauhan der Times of India, „aber wir können jene Dörfer nicht ignorieren, in denen die Zahl der Mädchen seit vielen Monaten relativ zu gering ist. Um den Unterschied in den Daten zu klären wurde eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die nun vor Ort die tatsächlichen Zahlen herausfinden soll.“

In Indien kamen bei der Volkszählung 2011 nur 943 Frauen auf eintausend Männer (im Deutschland vor 2015 waren es 1.058 Frauen auf eintausend Männer), was Richter des Obersten indischen Gerichtshofs auf den Plan rief, die den Gesundheitsbehörden von sieben Bundesstaaten vorschrieben, gegen den befürchteten Genozid an Mädchen vorzugehen.

Laut UNICEF sterben in dem Land aufgrund der indischen Kultur mit einer strikten Bevorzugung von Männern jedes Jahr Millionen junge Mädchen, wobei jeden Tag mehr als 2.000 illegale Abtreibungen durchgeführt werden.