Links der geschockte Levant, rechts im Hintergrund die Deutschlandfahne (Bildquelle) |
Rebel Media, nicht gut aber besser als nichts
Es wurde ruhig um
die kanadische Rebel
Media. Dabei hat der von Ezra Levant betriebene YouTube Sender hat lange
Zeit auch jenseits der kanadischen Grenzen für Aufruhr gesorgt, als
der Kulturkampf seine erste Spitze erreichte mit Jordan Petersons Weigerung zur staatlich erzwungenen sprachlichen Umerziehung. Es ging
eine Weile hoch her im Land hoch im Norden des amerikanischen
Kontinents, wobei unter anderem auch der Skandal um Lindsay Shepard die Runde rum die Welt machte.
Levants Rebel Media
kam dabei zugute, dass es sich dabei in Kanada um das einzig
relevante Alternativmedium handelte. Es handelt sich dabei um eine Ausgründung des
ehemaligen konservativen Senders Sun TV, der aus
Kostengründen abgeschaltet werden musste. Levant erkannte damals
seine Chance, stieg von Satellitenverbindungen auf Skype um. Dazu
sammelte er mehrere hochkarätige Talente um sich herum wie etwa LaurenSouthern, Faith Goldie und konnte auch auf mehrere erfahrene
Medienschaffende zählen, darunter der Mitgründer von Vice Media
Gavin McInnes und das konkurrenzfähige Produkt war am Start.
Mehrere Skandale und
Zerwürfnisse später war die Rebel Media jedoch gerupft. Die größten Talente
wurden unabhängig und brachten ihre eigenen Angebote auf den Markt, während Levant unter dem Verdacht stand, eine Drückerkolonne zu
betreiben. Das war es dann erst einmal auch für mich mit dem Konsum
der Rebel Videos.
Nun aber, etwa zwei
Jahre nach dem Tief inklusive des Beinaheaus steht fest, dass sich
die Rebel Media dennoch halten konnte und sich konstanter bis steigender Zugriffszahlen erfreut. Dies trotz zahlreicher Boykotte durch Medien und Politiker. Trotz mehrerer Vorwürfe, die reichen von
Betrug bis hin zum üblichen Nazitourette. Und auch trotz der sozialmedialen Handbremse, mit der wie bei vielen anderen
alternativen Angeboten der Zufluss von Publikum in ein Tröpfeln
verwandelt wird.
Die Menschen in Kanada wollen die
Rebel Media nicht, weil das Angebot so gut ist, sondern sie brauchen es, weil es sich um das einzige handelt, das noch eine Öffentlichkeit schafft gegen die zur dumm-verlogenen linken Grimasse verkommenen Politik im Land.
Ezra Levant auf der polizeilichen Abschussliste
Die Rebel Media ist
also nach wie vor die Anlaufstelle für all jene Kanadier, die mit dem
postmodernen Kulturmarxismus nichts anfangen können, und sich auf der
Suche nach einem argumentativen Gegenpol befinden. Der als
Rechtsanwalt überaus gut geschulte Rhetoriker Levant erfüllt dieses
Bedürfnis wie kein anderer und so bohren er und seine Mitarbeiter
weiter im Fleisch des Gutmenschentums. Dabei fördern sie nur allzu
bekanntes zu Tage zu den Themen: Islam, Multikulti, Gender, Klima und
das linke Gutmenschentum.
Rechtzeitig zur
kürzlichen Wahl in Kanada hat Levant denn auch ein Buch
herausgegeben über den vermeintlichen Heilsbringer Justin Trudeau.
Dieser hat ganz oben und auf dem Weg dorthin reichlich
Peinlichkeiten, Skandale und Widersprüche angesammelt, die Levant in
seinem Buch nicht gerade schmeichelhaft aufbereitete.
Was man als normales
Vorgehen eines politischen Gegners in Wahlkampfzeiten erachten
könnte, stieß jedoch weit oben im kanadischen
Justizsystem irgend jemandem sauer auf. So begann die Polizei mit Ermittlungen gegen
Rebel Media und Ezra Levant wegen seines Buchs und lud ihn vor einigen Tagen „zu einem
Gespräch“ ein. Ein Vorgang, der in China als „zum Tee
einladen“ bekannt ist.
Seit dem Präzedenzfall von Lindsay Shepard
weiß man in Kanada aber um den Wert solcher Gespräche, wenn man sie denn mitschneidet. So wusste Levant entsprechend, dass es
besser ist, eine verdeckte Kamera mitzubringen, mit der er das
gesamte Gespräch bei der Polizei aufnahm. Der erste Teil ist bereits
veröffentlicht, siehe oben, weitere sollen folgen.
Bereits der erste
Teil aber hat es in sich. Die Beamten wollten nicht sagen, wer
Anzeige gegen ihn erstattet hat und sie wollten ihm auch nicht mitteilen,
wie die Vorwürfe genau lauten. Dagegen wussten sie allerdings sehr genau, dass
Levant etwas böses getan hat mit der Veröffentlichung seines Trudeau Verrisses.
Denn genau darum ging es ihnen offenbar, wie Levant bei der Befragung nach
einigen Rückfragen selbst herausfinden konnte. Den Beamten – oder
ihren Bossen – gefiel die Stoßrichtung mit der Kritik an Trudeau
nicht und so haben sie ihn unter dem Vorwand eines Verstoßes gegen
die kanadische Wahlgesetzgebung vorgeladen. Dies, obwohl Levant einfach nur
Publizist ist und das gemacht hat, was man als solcher nun einmal macht.
Ganz besonders stößt
dabei auf, dass die Ermittlungen offenbar
„terrorbezogen“ sind, man Levant also gleich mit der ganz großen
Keule droht, die bekanntlich einhergeht mit dem rapiden Entzug bürgerlicher
Rechte schon beim leisesten Verdacht. Warum die Staatsanwaltschaft
dieses Vorgehen wählte bleibt aber ihr Geheimnis.
Andere Autoren von
Trudeau-Büchern, die ebenso während des Wahlkampfs veröffentlicht wurden,
haben die Beamten selbstredend nicht vorgeladen. Sollte Levant tatsächlich
gegen ein Gesetz verstoßen haben mit der Buchveröffentlichung - was für eine freiheitliche Demokratie, wie sich Kanada
selbst bezeichnet, überaus gegenintuitiv wäre, um es vorsichtig
auszudrücken – dann müssten die Beamten auch alle anderen Autoren
einer Befragung unterziehen. Aus den Aufnahmen geht jedoch hervor,
dass dies nicht geschehen ist und offenbar auch keine Absicht dafür
besteht.
Einen Grund für diese doch sehr selektive Wahl von Ezra Levent und seiner Rebel Media für Ermittlungen wollten Beamten nicht nennen. Die Wahrheit über diese Schikane aber schwingt dennoch unüberhörbar mit: Levent ist weiterhin ein Stachel im kanadischen Linksfleisch und er hat sich ausgerechnet kurz vor der Wahl die Frechheit erlaubt, ein Buch
gegen Trudeau zu schreiben. Deswegen soll er nun dafür bestraft oder
wenigstens bis auf die Knochen eingeschüchtert werden.
Damit lässt sich
klar sagen, dass Kanada keineswegs mehr dieses ruhige, freie und wohlhabende
Land mit viel Platz ist, für das es für viele noch immer halten. Es
erschrickt, aber Kanada ist heute genauso wie Westeuropa von einer politisch linken
Bleidecke überzogen, die bemüht ist, jeglichen Widerstand gegen ihre Politik zu
erdrosseln.
Die Unterschiede in der politischen Kultur im Vergleich zu Deutschland sind heute denkbar
marginal. Wer also noch immer denkt, dass Kanada als Fluchtziel vor
dem kontinentaleuropäischen Irrsinn dienen könnte, der sollte noch
einmal darüber nachdenken. Das vermutlich einzige, was das politische Kanada noch gegenüber dem deutschen Pendant auszeichnet ist das gewinnende Lächeln des
Regierungschefs.